Fielding | Bridget Jones - Schokolade zum Frühstück | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1, 352 Seiten

Reihe: Die Bridget-Jones-Serie

Fielding Bridget Jones - Schokolade zum Frühstück

Roman
1. Auflage 2013
ISBN: 978-3-641-12912-5
Verlag: Goldmann
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Roman

E-Book, Deutsch, Band 1, 352 Seiten

Reihe: Die Bridget-Jones-Serie

ISBN: 978-3-641-12912-5
Verlag: Goldmann
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Mit ihrem Romandebut, »Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück« hat die britische Autorin Helen Fielding die Bestsellerlisten in aller Welt auf Anhieb erobert. Männerlos, aber mit einer Mutter, die es nur gut mit ihr meint und einem besten Freund, der nicht auf Frauen steht, ist Bridget Jones eine Frau von heute. Gemeinsam mit ihren Freundinnen Jude und Shazzer werden alle zentralen Fragen des Daseins gelöst – von der Bindungsunfähigkeit der Männer über Dreißig bis zur Interpretation von Schwangerschaftstests...

Helen Fielding studierte Literaturwissenschaft in Oxford und arbeitete später als Journalistin. Aus ihren Kolumnen mit den Erlebnissen einer gewissen Bridget Jones entstand der international gefeierte Bestseller »Schokolade zum Frühstück«, gefolgt von Fortsetzungen und Verfilmungen. Helen Fielding lebt in London und in Los Angeles.
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Januar


Ein außergewöhnlich schlechter Anfang


Sonntag, 1. Januar

58,5 kg (post-weihnachtlicher Ausnahmezustand), Alkoholeinheiten 14 (umfaßt aber eigentlich zwei Tage, da vier Stunden der Party auf Neujahr gefallen sind), Zigaretten 22, Kalorien 5424.

Heute verzehrte Nahrungsmittel:

2 Packungen Emmentaler in Scheiben
14 kalte neue Kartoffeln
2 Bloody Marys (enthalten Worcestersauce und Tomaten und zählen damit als Essen)
? Laib Ciabatta-Brot mit Brie
Korianderblätter – ½ Päckchen
12 Milk-Tray-Pralinen (am besten sämtliche von Weihnachten übriggebliebenen Süßigkeiten auf einmal aufessen und morgen ganz von vorn anfangen)
2 Weihnachtspasteten
13 Cocktailspießchen mit Käse und Ananas
eine Portion von Una Alconburys Truthahncurry mit Erbsen und Bananenscheiben
eine Portion von Una Alconburys Himbeerdessert mit in Dosenhimbeeren ersäuften Bourbon-Keksen, angerichtet in Schichten mit 30 Litern Schlagsahne und hübsch dekoriert mit glasierten Kirschen und kandierter Angelikawurzel.

Mittag. London. Meine Wohnung. Uäh. Das letzte, wozu ich mich körperlich, emotional oder geistig gerüstet fühle, ist, zu Una und Geoffrey Alconburys Neujahrs-Truthahncurry nach Grafton Underwood zu fahren. Geoffrey und Una sind die besten Freunde meiner Eltern und kennen mich, wie Onkel Geoffrey nie zu erwähnen müde wird, seit ich splitternackt auf der Wiese herumgetollt bin. Meine Mutter hat mich am letzten Feiertag im August morgens um halb neun angerufen und mir das Versprechen abgerungen, daß ich hingehe. Na ja, ihre Taktik war auch einzigartig. Von hinten durch die Brust ins Auge.

»Oh, hallo, Liebes. Ich wollte nur mal hören, was du dir zu Weihnachten wünschst.«

»Weihnachten?«

»Oder soll es lieber eine Überraschung werden?«

»Nein!« brüllte ich. »Entschuldige. Ich meine...«

»Vielleicht möchtest du ja ein paar Rollen für deinen Koffer haben.«

»Ich habe doch gar keinen Koffer.«

»Dann kaufe ich dir eben einen kleinen Koffer mit Rollen dran. Du weißt schon, wie Stewardessen sie haben.«

»Ich habe schon eine Reisetasche.«

»Ach, Liebes, du kannst doch nicht mit diesem schmuddeligen grünen Segeltuchding wegfahren. Damit siehst du aus wie eine Kreuzung aus Mary Poppins und Pechmarie. Einfach ein kompakter kleiner Koffer mit einem Griff zum Herausziehen. Es ist erstaunlich, wieviel man da hineinkriegt. Willst du einen in Marineblau auf Rot oder in Rot auf Marineblau?«

»Mum. Es ist halb neun Uhr morgens. Es ist Sommer. Es ist sehr heiß. Ich will keinen Stewardessenkoffer.«

»Julie Enderby hat einen. Sie sagt, sie nimmt nie was anderes.«

»Wer ist Julie Enderby?«

»Du kennst doch Julie, Liebes! Die Tochter von Mavis Enderby. Julie! Die, die diesen sagenhaften Job bei Arthur Andersen hat...«

»Mum ... «

»Nimmt ihn immer mit, wenn sie auf Reisen geht...«

»Ich will keinen kleinen Koffer mit Rollen dran.«

»Paß mal auf. Wäre es nicht am besten, Jamie, Daddy und ich würden alle zusammenlegen und dir einen richtigen großen, neuen Koffer und einen Satz Rollen besorgen?«

Erschöpft hielt ich den Telefonhörer vom Ohr weg und fragte mich, woher der missionarische Koffer-als-Weihnachtsgeschenk-Eifer kam. Als ich den Hörer wieder ans Ohr drückte, sagte sie gerade: »... man bekommt sie sogar mit einem Extrafach für Duschgel, Shampoo und dergleichen. Meine andere Idee wäre eine Einkaufstasche auf Rollen.«

»Gibt es irgend etwas, was du dir zu Weihnachten wünschst?« sagte ich verzweifelt und blinzelte in das blendende, feiertägliche Sonnenlicht.

»Nein, nein«, sagte sie munter. »Ich habe alles, was ich brauche. Aber, Liebes«, zischte sie plötzlich, »du kommst doch an Neujahr zum Truthahncurry bei Geoffrey und Una, oder?«

»Tja, äh, ich glaube, ich ...« Mich packte die Panik. Eine Ausrede, schnell! »... werde wohl an Neujahr arbeiten müssen.«

»Das macht nichts. Du kannst ja nach der Arbeit kommen. Ach, was ich noch sagen wollte: Malcolm und Elaine Darcy kommen auch, und sie bringen Mark mit. Erinnerst du dich noch an Mark, Liebes? Er ist einer von diesen Staranwälten. Haufenweise Geld. Geschieden. Es geht erst um acht los.«

O Gott. Nicht schon wieder ein seltsam angezogener Opernfreak mit einer Frisur wie ein seitlich gescheitelter Staubwedel. »Mum, ich hab’s dir doch gesagt. Ich brauche nicht verkuppelt zu werden ... «

»Jetzt komm schon, Liebes. Una und Geoffrey veranstalten das Neujahrsbuffet schon, seit du splitternackt auf der Wiese herumgetollt bist! Natürlich kommst du. Da kannst du gleich deinen neuen Koffer benutzen.«

23.45 Uhr. Erster Tag im neuen Jahr war Tag des Grauens. Kaum zu glauben, daß ich das Jahr schon wieder in einem Einzelbett zu Hause bei meinen Eltern beginne. Es ist einfach zu erniedrigend in meinem Alter. Ich überlege, ob sie es wohl riechen, wenn ich am offenen Fenster eine Kippe rauche. Nachdem ich den ganzen Tag daheim herumgehangen und darauf gehofft habe, daß der Kater nachläßt, habe ich es schließlich aufgegeben und mich viel zu spät auf den Weg zum Truthahncurry gemacht. Als ich bei den Alconburys ankam und auf die Klingel drückte, die sich anhörte wie das Glockenspiel vom Rathaus, befand ich mich immer noch in einer merkwürdigen, eigenen Welt – schwummrig, mit dickem Schädel und übersäuertem Magen. Außerdem litt ich unter den Nachwirkungen eines spektakulären Autobahnkollers, nachdem ich versehentlich auf die M6 statt auf die M1 eingebogen war und halb nach Birmingham fahren mußte, bevor ich eine Ausfahrt fand, an der ich umkehren konnte. Ich war so wütend, daß ich das Gaspedal durchdrückte, um meinem Ärger Luft zu machen, was sehr gefährlich ist. Resigniert sah ich zu, wie Una Alconburys Gestalt  – durch die gerippte Glastür faszinierend deformiert – in einem fuchsienroten Zweiteiler auf mich zustürzte.

»Bridget! Wir hatten dich schon fast abgeschrieben! Ein gutes neues Jahr! Beinahe hätten wir ohne dich angefangen.«

Irgendwie brachte sie es in einer einzigen Bewegung fertig, mich abzuküssen, mir den Mantel auszuziehen, ihn übers Treppengeländer zu hängen, mir ihren Lippenstift von der Wange zu wischen und mir unglaubliche Schuldgefühle einzuflößen, während ich mich überwältigt von soviel Freundlichkeit an das Bord mit dem Nippes lehnte.

»Tut mir leid. Ich habe mich verfahren.«

»Verfahren? Tsas! Was machen wir denn nur mit dir? Aber komm doch rein!«

Sie führte mich durch die Milchglastüren in den Salon und rief: »Sie hat sich verfahren, Leute!«

»Bridget! Ein glückliches neues Jahr!« sagte Geoffrey Alconbury, der in einem gelben Pullover mit Rautenmuster steckte. Er machte zum Spaß eine Art Tanzschritt und umarmte mich dann dermaßen, daß ich fast um Hilfe gerufen hätte.

»Hahumpf«, sagte er, lief ganz rot an und zog seine Hose am Bund nach oben. »An welcher Ausfahrt bist du denn rausgefahren?«

»Ausfahrt neunzehn, aber da war eine Umleitung...«

»Ausfahrt neunzehn! Una, sie ist an Ausfahrt neunzehn rausgefahren! Kein Wunder, damit bist du schon mal eine Stunde unterwegs, bevor du überhaupt richtig losgefahren bist. Na komm, wir besorgen dir etwas zu trinken. Und wie steht’s mit deinem Liebesleben?«

O Gott. Warum kapieren es verheiratete Leute einfach nicht, daß das keine höfliche Frage mehr ist? Wir stürmen doch auch nicht auf sie los und fragen: »Wie läuft’s mit eurer Ehe? Schlaft ihr noch miteinander?« Es ist allgemein bekannt, daß die Partnersuche ab dreißig nicht mehr das unbeschwerte Gerangel ist, das es mit zweiundzwanzig war, und daß eine ehrliche Antwort eher lauten müßte: »Offen gestanden ist mein verheirateter Geliebter gestern abend mit Strapsen und einem entzückenden nabelfreien Angora-Top bei mir aufgetaucht, hat mir erzählt, daß er schwul/sexsüchtig/drogenabhängig/beziehungsunfähig ist, und mich dann mit einem Gummipenis niedergeschlagen«, als: »Phantastisch, danke.«

Da ich keine geborene Lügnerin bin, murmelte ich Geoffrey schließlich mit schamrotem Gesicht ein »prima« zu, woraufhin er tönte: »Du hast also immer noch keinen Kerl!«

»Bridget! Was sollen wir bloß mit dir anstellen!« rief Una. »Ihr Karrierefrauen! Ich weiß nicht! Du kannst es nicht ewig aufschieben, weißt du. Tick-tack-tick-tack.«

»Ja. Wie schafft es eine Frau eigentlich, in deinem Alter noch ledig zu sein?« grölte Brian Enderby (verheiratet mit Mavis, war früher mal Vorsitzender des Rotary Clubs von Kettering) und schwenkte sein Sherryglas durch die Luft. Zum Glück kam mir mein Vater zu Hilfe.

»Ich freue mich sehr, dich zu sehen, Bridget«, sagte er und nahm meinen Arm. »Deine Mutter war schon drauf und dran, die Polizei zu rufen, um schnellstens eine Suchaktion nach deiner zerstückelten Leiche einzuleiten. Komm und bezeuge deine Anwesenheit, damit ich endlich auch ein bißchen Spaß habe. Was macht der rollige Koffer?«

»Er ist unvorstellbar groß. Was macht der Ohrhaarschneider?«

»Oh, der ist wunderbar – du weißt schon – schneidig.«

Es war wohl soweit ganz in Ordnung. Ich...


Fielding, Helen
Helen Fielding studierte Literaturwissenschaft in Oxford und arbeitete später als Journalistin. Aus ihren Kolumnen mit den Erlebnissen einer gewissen Bridget Jones entstand der international gefeierte Bestseller »Schokolade zum Frühstück«, gefolgt von Fortsetzungen und Verfilmungen. Helen Fielding lebt in London und in Los Angeles.



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