Field | Schön wie eine Waldfee | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Digital Edition

Field Schön wie eine Waldfee


1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-7337-7750-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Digital Edition

ISBN: 978-3-7337-7750-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Seit der bekannte Künstler Simon Greywood die schöne Unbekannte in einem romantischen Waldsee gesehen hat, träumt er nur noch von ihr. Durch einen Zufall kommt ihm die Fremde bald sehr nahe - eine traumhafte Romanze mit ungewissem Ausgang beginnt.



Sandra Field hätte sich nicht träumen lassen, dass sie mal eine erfolgreiche Romance-Autorin sein würde, als sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin für Nahrungsmittelforschung tätig war.

Es begann damit, dass Sandra Fields Mann als Pfarrer zur Army ging und die beiden deshalb insgesamt drei Mal innerhalb von 18 Monaten umzogen. Endlich wurden sie sesshaft auf den Prince Edward Inseln, die Kinder gingen dort zur Schule. Und Sandra fühlte sich tagsüber nicht ausgelastet. Sie wollte etwas tun.

Da Sandra Field schon immer gerne gelesen hatte, kaufte sie sich ein Duzend Liebesromane, las sie, analysierte sie und setzte sich daran, eine eigene Romance zu verfassen. Sie konnte noch nicht mal mit zehn Fingern schreiben, sondern tippte mit vier Fingern. Aber das Ergebnis war gut, und so wurde ihr allererstes Manuskript vom Harlequin Verlag gekauft!

Sandra Field nannte sich damals noch nicht so, weil sie zurecht befürchtete, dass die Kirche nicht ganz damit einverstanden sein würde, dass sie als Frau eines Pfarrers Liebesromane schrieb. Andererseits war der Beruf ihres Mannes die reine Inspirationsquelle: Die vielen Reisen, besonders durch den Norden, taten ihr gut (warmes Klima ist nichts für Sandra Field) und genauso ihren Büchern. Die meisten ihrer Romane spielen in den romantischen Landschaften der nördlichen Gegenden.

Besonders viel Zeit ihres Lebens hat Sandra Field am kanadischen Meer verbracht. Ihre Hobbys sind Kanu und Kajak fahren, Wandertouren machen, im Garten arbeiten, Musik hören und lesen. Das Wichtigste aber sind ihr Freunde und Familie. Mit ihrer Schwiegertochter kommt Sandra bestens aus, und sie hat; wie sollte es auch anders sein; die zwei klügsten, nettesten und schönsten Enkel der Welt.

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2. KAPITEL

Auf den ersten Blick schien ein ziemliches Durcheinander zu herrschen. Simon, der mit Jeans, T-Shirt und neuen Stahlkappenstiefeln bekleidet neben Cliffs Geländewagen stand, betrachtete die Szene eingehend. Nach und nach begriff er den Sinn des Ganzen. Das verwitterte Gebäude am anderen Ende der Straße schien als Unterkunft, Küche und Befehlszentrale zu dienen. Zwei mit Schlafsäcken bepackte Männer verschwanden gerade im Haus, aus dem ihm der Duft frischer Hühnersuppe entgegenströmte. Überall standen die verschiedensten Geräte herum: Pumpen, Schaufeln, Kettensägen sowie große gelbe, aufgerollte Schläuche. Die Schläuche kannte er schon vom Lehrgang. Wie sorglos hatte er der Teilnahme doch zugestimmt! Wenn die Schläuche mit Wasser gefüllt waren, bekamen sie ein unglaubliches Gewicht.

Hinter dem Gebäude hörte er das Geräusch eines landenden Hubschraubers. Simon hatte inzwischen gelernt, dass die Helikopter zur Brandbekämpfung aus der Luft eingesetzt wurden und Feuerwehrleute zu abgelegenen Einsatzorten brachten. Das neben Cliffs Geländewagen stehende Fahrzeug verfügte über einen glänzenden Aluminiumwassertank, der Wagen der Freiwilligen Feuerwehr hatte ebenfalls einen eingebauten Tankbehälter. Zwei Bulldozer standen auch noch bereit.

Fast unwillig ließ Simon den Blick gen Westen wandern. Dort am Horizont war der Grund seines Einsatzes zu sehen.

Dicke gelbe Rauchwolken standen über der Hügelkette. Simon hatte erwartet, dass der Rauch ruhig und gleichmäßig aufsteigen würde, doch er bewegte sich unruhig und schwoll dem Himmel entgegen. Flammen waren aus dieser Entfernung nicht zu sehen, doch der aufwallende Rauch genügte schon, um Simons Herz unruhig schlagen zu lassen.

Cliff kam zum Wagen zurückgelaufen. „Ich habe uns beim Einsatzleiter angemeldet“, rief er schon von weitem. „Vier Leute sollen sich um die andere, weiter entfernt liegende Seite des Feuers kümmern. Kannst du mal eben zum Hubschrauber laufen und den Piloten fragen, wann wir losfliegen können? In der Zwischenzeit reserviere ich Betten für uns.“

Simon war froh, sich nützlich machen zu können, und ging die unbefestigte Straße hinunter. Mehr denn je schien London in eine andere Welt gerückt zu sein. Plötzlich war er sehr froh, hier zu sein. Was er in den nächsten vierundzwanzig Stunden zu tun hatte, wäre wenigstens sinnvoll.

Jedenfalls sinnvoller, als mit Farbe auf einer Leinwand herumzuklecksen.

Er erreichte die Rückseite des Gebäudes. Die Rotoren des Hubschraubers standen still. In dem winzigen Ding sollten vier Leute und der Pilot Platz haben?

Simon ging zur Kanzel hinüber. Auf halber Höhe stand jemand und nahm etwas vom Pilotensitz. Zu seiner grenzenlosen Überraschung bemerkte er, dass die Person in dem besudelten beigefarbenen Overall mit Sicherheit kein Mann war. Eine so kurvenreiche Figur mit solch schmaler Taille konnte nur einer Frau gehören. Sofort drängten sich Simon die Plakate auf, die im Flughafen London-Heathrow vor Sabotageanschlägen warnten. In scharfem Ton befahl er: „Kommen Sie sofort heraus. Was tun Sie da?“

Die Frau erstarrte. Dann drehte sie sich um und sah ihn an. Ihre Augen hatten die kaltgraue Farbe des Novemberhimmels. „Wie bitte?“, fragte sie drohend.

„Sie haben gehört, was ich sagte. Sie sind hier eingedrungen.“

Mit einer einzigen eleganten Bewegung, die ihm irgendwie bekannt vorkam, sprang sie zu ihm herunter. „Mir ist nicht nach Scherzen zu Mute. Also, was wollen Sie?“

„Ich wollte dem Piloten ausrichten, dass er vier Leute zur Südflanke des Feuers bringen soll und …“

„Okay“, entgegnete sie ungeduldig. „Das haben Sie hiermit getan. Wir können …“

Sie sind der Pilot!“ Simon konnte es nicht fassen.

„Ich bin der Pilot.“ Sie wiederholte seine Worte mit unbewegtem Gesicht. „Und nach chauvinistischen Bemerkungen steht mir auch nicht der Sinn.“

Die hatte er auch gar nicht machen wollen. Allerdings davon auszugehen, dass der Pilot ein Mann sein müsste, war ja schon chauvinistisch genug.

Schweigend betrachtete Simon sie einen Augenblick lang. Sie wirkte müde und schmutzig, und ihr schien heiß zu sein. Ihr hellblondes Haar war zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, einige Strähnen hatten sich gelöst und fielen ihr ins Gesicht. Sie hatte dunkle Schatten unter den Augen, ihre Nase hatte einen interessanten kleinen Höcker, und ihr Mund war breit und voll. Wie gern hätte er sie lächeln sehen!

Ohne viel Federlesens entschuldigte er sich bei ihr. „Es tut mir Leid. Ich hätte nicht annehmen sollen, dass Sie ein Mann sein müssten.“

Sie nickte ihm kurz zu. „Schon in Ordnung. Wir sind in etwa einer halben Stunde abflugbereit. Ich muss erst noch auftanken.“

Sie wandte sich ab und ging in die Knie, um die Ladeluke zu öffnen. Damit war er also entlassen. Doch Simon, dem ihre Bewegungen, ihre schlanke Figur und ihre Nackenlinie seltsam bekannt vorkamen, fragte ungewöhnlich linkisch: „Ich weiß Ihren Namen nicht.“

Sie zog einen Tankschlauch aus der Ladeluke hervor und legte ihn neben den Kufen ab. Dann wischte sie sich die Hände an der Hose ab und erhob sich. Sie war sehr groß, bestimmt fast einen Meter achtzig. Er mochte große Frauen. „Shea Mallory“, sagte sie.

Shea … Konnte es möglich sein, innerhalb von drei Wochen zwei Frauen zu begegnen, die diesen ungewöhnlichen Namen trugen? Heiser fragte Simon: „Haben Sie eine Hütte am Maynard’s Lake?“

Mit gerunzelter Stirn blickte sie ihn an. „Ja“, antwortete sie kurz angebunden. „Woher wissen Sie das? Sie sind mir noch nie aufgefallen.“

Er bemühte sich, ruhig zu bleiben, und stellte sich nun auch vor. „Ich bin Simon Greywood, Cliff Hanrahans Bruder.“ Er streckte ihr die Hand zur Begrüßung hin.

Shea ergriff sie nur widerwillig. „Der englische Maler.“

„Genau.“ Er strahlte sie an. „Ich verbringe den Sommer hier.“

Sie erwiderte sein Lächeln nicht. Stattdessen musterte sie sein nagelneues T-Shirt. „Haben Sie keine Angst, sich die Hände schmutzig zu machen?“

Ärger stieg in ihm hoch. „Ich habe mich doch für meinen Fehler bereits entschuldigt.“

„Den Fehler meinte ich auch nicht.“

„Was haben Sie dann gegen mich, Shea Mallory?“

„Das werde ich Ihnen sagen.“ Wütend funkelte sie ihn an und schob die Hände in die Hosentaschen. „Ich habe Cliff dabei geholfen, den Brief an Sie zu schreiben. Daher weiß ich, was es ihm bedeutete. Seine Eltern verrieten ihm erst, dass sie ihn adoptiert hatten, als er schon fünfundzwanzig war. Sowie er herausfand, dass er noch einen älteren Bruder hatte, wollte er sich mit Ihnen in Verbindung setzen. Daher schrieb er den Brief. Und Sie brauchten sechs lange Wochen, um ihn zu beantworten.“

„Das stimmt“, warf Simon ein. „Allerdings …“

„Sie müssen doch förmlich im Geld schwimmen. Warum haben Sie Ihren Bruder nicht einfach angerufen, wenn Sie zu beschäftigt waren, ihm zu schreiben, weil sie irgendwelche reichen Leute porträtieren mussten?“

„Das geht Sie nichts an. Die Sache betrifft nur Cliff und mich.“

Sie erhob die Stimme, um das Motorbrummen eines sich nähernden Wagens zu übertönen. „Cliff und ich haben eine Kanufahrt unternommen, vier Wochen nachdem er den Brief abgeschickt hatte. Er war sehr geknickt, und er ist mein Freund. Deshalb geht es mich doch etwas an.“ Sie warf einen Blick nach rechts. „Sie müssen mich jetzt entschuldigen. Hier kommt der Tankwagen. Finden Sie sich um Viertel nach neun wieder hier ein.“

Simon machte sich auf die Suche nach seinem Bruder. Cliff unterhielt sich mit zwei anderen Männern, die er als Charlie und Steve vorstellte. „Wir fliegen um Viertel nach neun los“, sagte Simon.

„Dann können wir uns noch einen Kaffee gönnen“, schlug Steve vor und ging mit Charlie in Richtung Küche.

„Sag mal, Cliff, warum hast du mir nicht erzählt, dass Shea der Pilot ist?“

Cliff kniff die Augen halb zu. „Erstens, weil ich es nicht wusste, wir haben hier sieben oder acht verschiedene Piloten. Und zweitens wollte ich mich nicht dem Vorwurf aussetzen, mir einen Kuppelpelz zu verdienen.“

„Da mach’ dir mal keine Sorgen. Sie kann mich nicht ausstehen.“

„Wieso denn das?“

„Sie ist der Meinung, ich hätte dich sofort anrufen sollen, als ich deinen Brief erhielt.“

„Das geht sie doch gar nichts an“, meinte Cliff nachdenklich.

„Genau das habe ich ihr auch gesagt. Na ja, damit habe ich mich bei ihr wohl nicht gerade beliebt gemacht.“

„Ich habe mir gleich gedacht, dass sie keine Frau für dich ist.“ Unwillig stellte Simon fest, dass die Sache damit für Cliff abgetan zu sein schien, denn er wechselte sofort das Thema. „Komm, wir stärken uns noch vor dem Abflug. Es kann ein langer Tag werden.“

Um Viertel nach neun fanden sich die Männer am Hubschrauber ein. Simon trug nun den orangefarbenen Overall, den man ihm zugeteilt hatte, und führte Schutzhelm und Ohrstöpsel mit sich. Beißender Qualm erfüllte die Luft.

Shea führte gerade die vor dem Abflug obligatorische Kontrolle durch. Es gelang Simon, unauffällig den Platz neben ihr zu ergattern. Nachdem er sich angeschnallt und die Kopfhörer aufgesetzt hatte, lehnte er sich zurück und harrte der Dinge, die da auf ihn zukommen sollten. Das Cockpit war sehr eng, so dass er dicht neben Shea saß. Im Gegensatz zu anderen Frauen, die er kannte, roch sie nicht nach teurem Parfüm, sondern nach...



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