Buch, Deutsch, Band 1, 149 Seiten, PB, Format (B × H): 148 mm x 210 mm, Gewicht: 220 g
Reihe: Aachener Beiträge zur Wissenschafts- und Technikgeschichte des 20. Jahrhunderts
Die Transistorisierung der Radio-und Fernsehempfänger in der deutschen Rundfunkindustrie 1955 bis 1965
Buch, Deutsch, Band 1, 149 Seiten, PB, Format (B × H): 148 mm x 210 mm, Gewicht: 220 g
Reihe: Aachener Beiträge zur Wissenschafts- und Technikgeschichte des 20. Jahrhunderts
ISBN: 978-3-928186-30-8
Verlag: GNT Publishing GmbH
Als Anfang der 60er Jahre die Transistorradios Straßen, Schwimmbäder und Campingplätze eroberten, was keineswegs alle Zeitgenossen gleichermaßen begeisterte, begann die "Enthäuslichung" der Medien, die heute mit Handy, Walkman, Gameboy und Laptop allgegenwärtig ist.
Möglich wurde dies durch ein kleines, unscheinbares Halbleiterbauelement, eben den Transistor, den die Forscher des amerikanischen Elektronikkonzerns AT&T, William Shockley, Walter Brattain und John Bardeen vor genau 50 Jahren, im Dezember 1947, erfunden hatten. Ähnlich wie die Elektronenröhre konnte er Ströme verstärken, benötigte aber weniger Energie und war viel kleiner. Um wieviel kleiner allerdings Schaltungen hiermit werden könnten und welche revolutionäre Wirkung für die Elektronik hiervon ausgehen würde, ahnte damals - bis auf die Militärs - kaum jemand.
Der Autor schildert diese Vorgeschichte einleitend, um sich dann hauptsächlich mit den technischen und rundfunkrechtlichen Voraussetzungen für die Ausbreitung des Transistorradios und den kulturellen Folgen dieser Entwicklung in den 50er und 60er Jahren in Deutschland zu beschäftigen.
Die ersten transistorisierten Mittelwellenempfänger kamen in Deutschland bereits im Jahre 1955 auf den Markt. Der Durchbruch gelang jedoch erst mit dem Einsatz des UKW-tauglichen Hochfrequenz-Transistors. So führten das Transistorradio und die neuen UKW-Sendungen gemeinsam zu einer Veränderung der Hörkultur: Der "Transistor" wurde zum ständigen Wegbegleiter einer immer mobiler werdenden Gesellschaft und zum Statussymbol der jugendlichen Subkultur der 60er Jahre. Auch beim Fernseher, welcher den Rundfunkempfänger als medialen Mittelpunkt des Haushalts verdrängte, sorgten die Transistoren für gesteigerte Bildqualität und längere Lebensdauer der Geräte.
Die Arbeit wurde im Jahre 1997 mit dem Förderpreis der Gesellschaft der Freunde der Geschichte des Funkwesens e. V. ausgezeichnet.
http://www.gnt-verlag.com/
Weitere Infos & Material
- Vorwort
- Einleitung
- Die Situation des Rundfunks in Deutschland nach 1945
- Die Bedeutung internationaler Wellenkonferenzen
- Der Rundfunk unter den Alliierten Besatzungsmächten
-
Deutschland und der Kopenhagener Wellenplan
- Reaktionen auf die Beschlüsse der Kopenhagener Konferenz
-
Die Entstehung des Ultrakurzwellen(UKW)-Funks in den drei westlichen Besatzungszonen Deutschlands
- Reaktionen der deutschen Rundfunkgeräteindustrie
- Kurze Entwicklungsgeschichte des Transistors
- Halbleiter und die Anfänge der Festkörperphysik
-
Die Erfindung des Transistors
- Industrielle Großforschung: Die Bell Labs
- Der Weg zum Spitzenkontakt-Transistor
-
Der Transistor als neues elektronisches Bauelement
- Bekanntmachung und Rezeption
- Die Weiterentwicklung der Transistoren – eine Frage der Fertigung
- Frühe Anwendungsgebiete des Transistors
- Der Einsatz von Transistoren in Radio- und Fernsehempfängern
-
Erste Welle der Transistorisierung (1956-1959)
- Die deutsche Rundfunkindustrie 1955
- Entwicklungslinien im Radioempfängerbau 1955/56
-
»Röhren oder Transistoren? Röhren und Transistoren!«
- Transistoren in Autoradios
- Transistoren in Reiseempfängern
- Reiseempfänger – drei Fliegen mit einer Klappe
-
Keine Orchideen sondern Gebrauchskartoffeln!
- Internationale Entwicklungen im Radioempfängerbau
- Rundfunkempfänger in Deutschland: Das Warten auf »UKW-Transistoren«
-
Volltransistorisierte UKW-Empfänger und der Trend zum Drittempfänger
- Hochfrequenztransistoren in Fernsehempfängern
- Die erste Welle der Transistorisierung – Zusammenfassende Betrachtung
-
Zweite Welle der Transistorisierung (1960-1965)
-
Keine Röhren mehr in Reiseempfängern
- Allgemeine Entwicklungen in der
- Ein neuer Zeitabschnitt in der Halbleitertechnik?
-
»Transistorisierung durch die Hintertür
- Allgemeine Tendenzen in der Radioempfängerentwicklung und dem Hörrundfunk
- Eine Rundfunk-Renaissance?
-
Fernsehen mit »Hybrid-Empfängern«
- Rundfunkstereophonie: Von der »Welle der Freude« zur »Welle der Qualität«
-
Mikroelektronik – die »dritte Generation«
- Abstimmdioden – ein Produkt aus der »Alchimistenküche der Halbleiterphysiker«
-
Keine Röhren mehr in Reiseempfängern
-
Erste Welle der Transistorisierung (1956-1959)
- Fallstudie: Die Hochfrequenz-Germanium-Mesa-Transistoren AF 106 und AF 139 von Siemens & Halske
- Die Halbleiterfertigung bei Siemens nach 1945
- Die Germanium-Mesa-Transistoren von Siemens & Halske
-
Forschung und Entwicklung
- Einsatzgebiete der Mesa-Transistoren
- Mesa-Transistoren als Verkaufsschlager
- Der »Trägheitseffekt« des Erfolges
- Ein jugendliches Statussymbol verändert die Hörkultur
- Vom Koffer- zum Taschenformat oder wie das Radio mobil wurde
- »Der Transistor«: Statussymbol der Jugend
- Lästiges Hintergrundgeplätscher oder intimes Zuhören? »Der Transistor« verändert die Hörkultur
- Abschließende Betrachtungen
- Anlagen
- Interview mit Dr. Hans Rebstock (Siemens)
- Interview mit Walter Klein (Grundig)
- Interview mit Professor Karl Tetzner (»Funkschau«)
- Abbildungs-, Quellen- und Literaturverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Quellenverzeichnis
- Literaturverzeichnis
- Danksagung