E-Book, Deutsch, 130 Seiten
Reihe: Digital Edition
E-Book, Deutsch, 130 Seiten
Reihe: Digital Edition
ISBN: 978-3-7515-2204-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Marie Ferrarella zählt zu produktivsten US-amerikanischen Schriftstellerinnen, ihren ersten Roman veröffentlichte sie im Jahr 1981. Bisher hat sie bereits 300 Liebesromane verfasst, viele davon wurden in sieben Sprachen übersetzt. Auch unter den Pseudonymen Marie Nicole, Marie Charles sowie Marie Michael erschienen Werke von Marie Ferrarella. Zu den zahlreichen Preisen, die sie bisher gewann, zählt beispielsweise der RITA-Award. Als Kind verbrachte Marie Ferrarella ihre Freizeit vor dem Fernseher, häufig schrieb sie die Drehbücher einiger Fernsehserien um und spielte dann selbst die Hauptrolle. Sie träumte von einer Karriere als Schauspielerin. Im Alter von elf Jahren verfasste sie ihren ersten Liebesroman, allerdings war ihr nicht bewusst, dass es sich um eine klassische Romance handelte. Während ihrer Collegezeit begann sie sich immer mehr für den Beruf einer Autorin zu interessieren und gab den Gedanken an eine Schauspielkarriere auf. Nach ihrem Abschluss, einem Master Degree in Shakespearean Comedy zogen sie zusammen mit ihren Eltern von New York nach Kalifornien. Charles, ihre Jugendliebe, hielt die Trennung nicht lange aus und folgte Marie nach sieben Wochen. Nicht lange darauf folgte die Hochzeit, und ihr Kleid dafür nähte Marie Ferrarella selbst. Mit ihren Büchern möchte die Autorin ihre Leserschaft zum Lachen bringen und unterhalten, das macht sie am glücklichsten. Genauso schön findet sie es, einen romantischen Abend mit ihrem Ehemann zu verbringen. Zu ihren Hobbys zählen alte Filme, Musicals sowie Rätsel. Geboren wurde Marie Ferrarella in Deutschland, und als sie vier Jahre alt war, wanderten ihre Eltern in die USA aus. Bereits im Alter von 14 Jahren lernte sie ihren heutigen Mann kennen; mit ihm und ihren beiden Kindern lebt sie in Süd-Kalifornien.
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1. KAPITEL Melinda Jacobson öffnete die Tür zu Theresas Büro. „Besuch für Sie, Mrs. Manetti!“, verkündete sie und kicherte wie ein Teenager, – so hatte Melinda vor allem zu Beginn ihrer Karriere bei Theresas Catering-Service geklungen, was bereits acht Jahre her war, erinnerte sich Theresa. Theresa musste selbst lächeln, notierte aber noch schnell ihre Idee für ein Menü in ihrem Notebook zu Ende und schaute erst dann hoch. „Herein mit ihr, Melinda.“ Erneut hörte sie Melindas mädchenhaftes Kichern und ihre Neugierde war geweckt. Die junge Frau ließ sich sonst nicht mehr so schnell beeindrucken. „Es ist ein Herr!“ Jeff Sabatino ging an Melinda vorbei in das kleine vollgestopfte Büro, von dem aus Theresa so erfolgreich ihr Geschäft aufgezogen hatte. Diskret, wenn auch leicht widerstrebend, zog sich Melinda zurück, bevor Theresa sie darum bitten konnte. Der große breitschultrige Mann mit dem vollen, leicht verwuschelten Haar grinste seine frühere Chefin an. „Hallo, Mrs. Manetti! Ich hoffe, es ist okay, wenn ich hier so unangemeldet reinplatze.“ Jeff hatte seine Laufbahn bei Theresa begonnen und vor einigen Jahren sein eigenes Restaurant eröffnet. Sie war einer seiner ersten Gäste gewesen und freute sich über seinen Erfolg. „Aber natürlich, Jeff. Und wo Sie jetzt Ihr eigenes Restaurant haben und so fabelhafte Kritiken bekommen, wie ich neulich las, nennen Sie mich doch einfach Theresa“, bot sie ihm an und deutete auf die beiden Besucherstühle vor ihrem Schreibtisch. „Bitte nehmen Sie Platz.“ „Gern. Ich bleibe nicht lange.“ „Wollen Sie meine Firma aufkaufen?“, fragte Theresa amüsiert. Das war sicher nicht der Grund seines Besuchs, aber offensichtlich hatte er irgendein Anliegen. „Oder brauchen Sie Hilfe, weil Ihr Restaurant so gut läuft, dass Sie nicht mehr hinterherkommen?“ „Weder noch“, antwortete Jeff. „Obwohl ich Ihnen niemals genug dafür danken kann für das, was ich bei Ihnen gelernt habe. Ohne Sie wäre ich heute Koch in einem Fast-Food-Restaurant.“ Theresa dachte daran, was für ein attraktiver, unheimlich nervöser und vielversprechender junger Mann er damals gewesen war, und lächelte. „Aber für Ihren Erfolg bedurfte es Ihres Talents und Ihrer Lernbereitschaft. Leidenschaft kann ich nicht vermitteln, nur Fertigkeiten.“ Als sie aufstand und auf ihn zuging, registrierte sie den sorgenvollen Blick in seinen blassgrünen Augen. „Dies ist kein Höflichkeitsbesuch, nicht wahr, Jeff?“ „Eher nicht.“ Theresa ging zur Tür und schloss sie, um Jeffs Privatsphäre zu wahren. Dann wandte sie sich ihm zu. „Schießen Sie los.“ Es fiel Jeff nicht leicht, um etwas zu bitten, schon gar nicht die Frau, die ihn nicht nur motiviert hatte, sein eigenes Restaurant zu eröffnen, sondern ihm sogar noch das Geld dafür geliehen hatte. Natürlich hatte er es zurückgezahlt, aber er fühlte sich noch immer in Theresa Manettis Schuld. Nun suchte er nach den richtigen Worten. Es ist ja nicht für mich, es ist für Mutter, sprach er sich Mut zu. „Sie erwähnten mal, dass die Tochter einer Ihrer Freundinnen Ärztin ist.“ „Da sprach ich bestimmt von Maizie und ihre Tochter Nikki.“ Sie war etwas irritiert. „Aber Nikki ist Kinderärztin und die brauchen Sie doch nicht … oder doch?“ Sie hatte Jeff länger nicht persönlich gesprochen. Er hätte ihr doch bestimmt mitgeteilt, wenn er geheiratet hätte? Doch ganz sicher war sie sich nicht, schließlich war er ein viel beschäftigter Mann. „Nein“, antwortete Jeff schnell. „Aber die Tochter Ihrer Freundin hat doch gute Kontakte zu anderen Ärzten, oder? Im Krankenhaus, meine ich.“ So verunsichert hatte sie Jeff seit seinem Bewerbungsgespräch nicht mehr erlebt. Theresa bemühte sich, ihm seine Anspannung zu nehmen. „Ganz bestimmt hat sie das. Nikki ist eine sehr nette junge Frau. Was ist los, Jeff? Sind Sie krank?“, fragte sie besorgt. „O nein, ich nicht …“ „Wer denn? Ihre Frau?“, fragte Theresa und versuchte in seinem Gesicht abzulesen, ob sie richtig geraten hatte. „Nein, ich bin nicht verheiratet. Dafür hab ich gar keine Zeit“, sagte er und fügte eilig hinzu: „Und ich würde doch niemals heiraten, ohne Sie einzuladen, Mrs. Man… Theresa. Sie sind für mich wie eine zweite Mutter.“ Er seufzte. „Was mich zum Thema bringt.“ „Ihre Mutter ist krank?“ Theresa erinnerte sich, wie sehr Jeffs Mutter ihn bei der Eröffnung seines Restaurants „Dinner for Two“ unterstützt hatte. „Was fehlt ihr?“ „Genau dafür brauche ich ja gerade die Empfehlung für einen guten Arzt! Einen sehr einfühlsamen Arzt. Oder eine Ärztin“, fügte er schnell hinzu. „Meine Mutter hätte wahrscheinlich lieber eine Ärztin. Mir ist nur wichtig, dass er oder sie gut ist.“ „Wann war Ihre Mutter zum letzten Mal bei einem Arzt?“, erkundigte sich Theresa. Darüber musste Jeff nicht lange nachdenken. Seine Mutter mied Ärzte wie die Pest. „Als meine Schwester geboren wurde. Tina ist jetzt neunundzwanzig.“ „Nicht im Ernst!“ „Leider doch. Meine Mutter hat kein Vertrauen in Ärzte. Die Krankheit meines Vaters wurde vor fünfundzwanzig Jahren falsch diagnostiziert. Kurz darauf starb er.“ Im Alter von zehn Jahren war Jeff plötzlich das älteste männliche Familienmitglied gewesen. „Das tut mir sehr leid.“ Theresa war aufrichtig betroffen. „Aber nicht alle Ärzte sind so.“ Jeff fühlte sich plötzlich sehr erschöpft. „Ich weiß. Aber meine Mutter lässt nicht mit sich reden, obwohl sie immer schwächer wird. Wenn ich einen kompetenten, sympathischen Arzt finde, kann ich sie vielleicht doch noch überzeugen.“ „Und da soll ich ins Spiel kommen“, stellte Theresa fest. Jeff nickte. „Können Sie den Kontakt zu der Tochter Ihrer Freundin herstellen? Irgendwie?“, bat er nachdrücklich. Vielleicht arbeitet die Zeit gegen mich, dachte er. „Ich weiß nicht, wie es um sie steht, aber sie wirkt sehr schwach und kränklich. Ich muss etwas unternehmen. Wenn Sie mir einen Termin besorgen können, bringe ich meine Mutter da einfach hin und hoffe, dass sie sich untersuchen lässt. Sie ist erst fünfundsechzig, Theresa, sie hat noch viele Jahre vor sich – zumindest, wenn ich sie zur Vernunft bringen kann, und sie sich behandeln lässt!“ „Sie sind ein guter Sohn, Jeff“, sagte Theresa bewegt und schenkte ihm ein warmes Lächeln. Er zuckte mit den Schultern. „Sie ist eine gute Mutter. Ich wünsche mir für sie, dass sie ihre Enkel noch aufwachsen sieht.“ Theresa hob die Augenbrauen. „Gibt es da etwas, das ich wissen sollte?“ Jeff schmunzelte. „Meine Schwester Tina hat zwei Kinder und mein Bruder und seine Frau erwarten in zwei Monaten ihr erstes Baby.“ Wenn er das Thema selbst anschneidet, kann ich ihn auch ganz direkt fragen, fand Theresa. „Und Sie, Jeff? Möchten Sie auch Kinder?“ Darüber hatte er noch nicht eingehender nachgedacht. „Erst mal müsste ich eine Frau finden, die meine Arbeitszeiten akzeptiert.“ „Und wenn Sie die gefunden haben?“, hakte Theresa nach. „Dann hätte ich wohl ganz gern Kinder“, räumte er ein. „Aber im Moment suche ich nur jemanden, der sich um meine Mutter kümmert.“ Theresa nickte. „Ich mach mich gleich ans Werk. Sie können es als erledigt ansehen“, munterte sie den jungen Mann auf, der wie ein Sohn für sie war. Er küsste sie zum Abschied auf die Wange. „Sie sind die Beste!“ „Bei dem, was ich tue, schon“, gab Theresa sanft zurück, aber da war er schon auf dem Weg nach draußen. * * * „Ihr glaubt nicht, wer mich heute besucht hat!“, sagte Maizie Sommers zu ihren beiden liebsten Freundinnen, als sie zu ihrem wöchentlichen Pokerspiel am Kartentisch in Maizies Wohnzimmer Platz genommen hatten. „Angesichts des Publikumsverkehrs in deinem Büro kommen da ziemlich viele Leute in Frage“, bemerkte Cilia Parnell lächelnd. „Probiert es doch wenigstens, ihr habt auch mehrere Versuche“, bot Maizie großzügig an. „Mit wem würdet ihr überhaupt nicht rechnen? Kleiner Hinweis: Es hat mit unseren Verkuppelungsaktionen zu tun!“ Erwartungsvoll blickte sie von Theresa zu Cilia. „Dann sind es natürlich nur noch halb so viele“, bemerkte Cilia trocken. „Du sitzt da wie die Katze vor einem Kanarienvogel. Bevor wir hier den ganzen Abend raten, klär uns doch einfach auf.“ „Außerdem muss ich dich was fragen“, kündigte Theresa an. „Und ich hab was zu berichten. Also komm schon, Maizie! Du weißt doch, wie sehr ich es hasse, auf die Folter gespannt zu werden!“ „Na gut“, ließ sich Maizie widerwillig überreden. „Also wer ist es denn nun?“, drängte Cilia. „Nikki.“ „Deine Tochter Nikki?“, fragte Theresa verblüfft. „Ich hab nur die eine Tochter!“, stellte Maizie klar. „Ja, Nikki.“ „Sie kam einfach so zu dir, weil du jemanden verkuppeln sollst?“ Cilia konnte es kaum glauben. „Ja.“ „Also deine Enkelinnen sind zu jung, um die kann es nicht gehen …“, überlegte Theresa laut und wunderte sich dann: „Wie kommt sie überhaupt darauf, dass du so was machst?“ Nach Theresas Kenntnisstand wusste keines der Kinder etwas von den diesbezüglichen Aktivitäten ihrer Mütter, obwohl die drei Freundinnen für all ihre vier...