E-Book, Deutsch, Band 4, 210 Seiten
Reihe: Eppertshausen-Krimi
Fanghänel Die Tote in der Sauna
2. Auflage 2023
ISBN: 978-3-7578-7000-3
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Ein Eppertshausen-Krimi
E-Book, Deutsch, Band 4, 210 Seiten
Reihe: Eppertshausen-Krimi
ISBN: 978-3-7578-7000-3
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
In der Eppertshausener Sauna-Oase kommt bei einem Brand eine junge Frau ums Leben. War es ein Unfall Fahrlässigkeit oder Mord? Kriminalhauptkommissar Lutz Waski von der Regionalen Kriminalinspektion Darmstadt und seine Kollegen übernehmen die Ermittlungen. Diese gestalten sich sehr mühsam. Die Ermittler müssen sich eingehend mit dem Leben der Toten befassen und stoßen dabei auf interessante Aspekte. Durch die beharrliche Arbeit der eingesetzten Sonderkommission gelingt es die Täter zu ermitteln und festzunehmen.
Günter Fanghänel, geb. 1935 in Zeulenroda/Thür., ist promovierter und habilitierter Mathematikdidaktiker. Auf seinem Fachgebiet hat er in diversen Fachzeitschriften zahlreiche Beiträge veröffentlicht. Er ist Mitautor von Lehrbüchern und Schülermaterialien. 2009 hat er das populär-wissenschaftliche Buch Zauberlehrlinge und Zahlen heraus-gebracht (ISBN 9783-8370-8327-9). Günter Fanghänel ist seit über 65Jahren verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Mit seiner Frau lebt er seit vielen Jahren in Eppertshausen/Hessen. Er hat bisher sechs Kriminalromane geschrieben. Es sind dies: Der Tote vom Teufelstal.ISBN 978-3-8448-1229-9 Der Tote auf Gleis 2ISBN 978-3-7322-8496-6 Die Tote in Kabine 8032ISBN 978-3-8391-4764-1 Die Tote im AbteiwaldISBN 9783739249032 Der Tote in der DreieichbahnISBN 9783739249032 Die Toten bei der ThomashütteISBN 9783754332412
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4.
Donnerstag, 9. März, 20:20 Uhr Kriminalhauptkommissar Lutz Waski musste das Blaulicht auf das Dach seines Autos setzen, um sich einen Weg durch die Menge der Neugierigen zu bahnen, die die Zufahrt zur Sauna-Oase blockierten. Diese bekamen allerdings außer einem abrückenden Löschfahrzeug nichts zu sehen. Lutz Waski fuhr auf den Besucherparkplatz, stieg aus und ging zum Haupteingang. Dieser war verschlossen. Nach längerem Klingeln und Klopfen kam eine junge Frau vom Personal, schaute durch eine Luke und sagte: „Wir können zurzeit niemand hereinlassen.“ „Mich schon“, entgegnete der Kommissar und zeigte seinen Dienstausweis. Die Tür wurde geöffnet und die beiden gingen in die Gaststube, wo die inzwischen bekleideten Saunagäste versammelt waren und wild durcheinander redeten. In einer Ecke saßen an einem Tisch Steffi Waski, ihre drei Begleiterinnen, ein Feuerwehrmann sowie der Saunabetreiber. Als Steffi ihren Mann erblickte, stürzte sie auf ihn zu, warf sich in seine Arme und schluchzte: „Lutz, das ist schrecklich, die Feuersauna ist abgebrannt und Ilse ist tot.“ „Ja, das ist furchtbar“, lautete die Antwort. „Ich muss mir ein Bild von dem ganzen Geschehen machen. Lass uns zu deinen Freundinnen gehen und stelle mir diese bitte kurz vor. Heidrun Schledt kenne ich natürlich, aber wer sind die andern?“ Steffi zeigte nacheinander auf die beiden Frauen und sagte: „Das ist Marion Wegner und dies ist Birgit Gruber.“ Sie redete weiter: „Zusammen mit Ilse Schmidt, die tot ist, haben wir uns öfter donnerstags hier getroffen und meist auch an dem Finnischen-Sauna-Ritual teilgenommen.“ Dann nahm Marion Wegner das Wort: „Ilse Schmidt und ich sind – ich muss jetzt wohl sagen waren – sehr eng befreundet. Unsere Wohnungen liegen nebeneinander, wir sind beide alleinstehend und haben viel zusammen unternommen. Ich kann nicht fassen, was hier passiert ist. Wir waren doch noch gemeinsam beim Ritual und als später Ilse nicht kam, wollte ich nachsehen. Aber da hat schon alles gebrannt.“ „Mit ihnen möchte ich mich nachher ausführlich unterhalten“, übernahm Lutz Waski wieder die Gesprächsführung. „Jetzt möchte ich aber erst einmal die Feuerwehr zu Wort kommen lassen. Zugführer Michael Gerber berichtete, dass der Alarm 19:32 Uhr eingegangen sei und der erste Löschzug 19:39 Uhr am Brandherd war. Er schilderte dann, dass es gelungen war, eine weibliche Person aus dem brennenden Gebäude zu retten, bevor man dieses nur noch kontrolliert niederbrennen lassen konnte. „Leider war der Frau nicht mehr zu helfen“, setzte Gerber seinen Bericht fort. „Ein Arzt, der unter den Saunagästen war, kam gleich, konnte aber nur noch den Tod der Frau feststellen. Der wenige Minuten nach uns gekommene Notarzt kam zum gleichen Ergebnis. Die beiden Ärzte stehen dort drüben.“ Lutz Waski ging zu diesen, stellte sich vor und bat um ihre Meinung. Beide waren einhellig der Ansicht, dass die junge Frau schon tot war, als sie von der Feuerwehr geborgen wurde. Ob ihr Tod durch die schweren Brandverletzungen, durch Sauerstoffmangel oder durch eine Rauchvergiftung eingetreten ist, muss von der Gerichtsmedizin geklärt werden. Der Kommissar bedankte sich, wollte zurück zu den Frauen gehen, als die Streife der Polizeistation Dieburg eintraf. „Hallo Philipp,“ begrüßte er Polizeihauptmeister (PHM) Philipp Martin, „treffen wir wieder einmal bei einem Todesfall zusammen. Was für eine hübsche Kollegin haben Sie denn diesmal mitgebracht?“ „Ich bin Polizeimeisteranwärterin Miriam Fendt und komme frisch von der Schule. Seit Januar bin ich in Dieburg“, lautete die Antwort der jungen Frau, die direkt etwas rot geworden war. Sie war schlank, hatte ihre dunkelblonden Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden und machte trotz ihrer sportlichen Figur einen fraulichen Eindruck. Lutz Waski, der sie auf Anhieb sympathisch fand, schätzte ihr Alter auf Mitte zwanzig. „Na dann auf gute Zusammenarbeit“ sagte er. Dann bat er die beiden, gemeinsam mit dem Personal der Sauna von allen Anwesenden die Personalien aufzunehmen und zu fragen, ob jemand etwas Ungewöhnliches bemerkt hat. Danach könne man die Saunagäste entlassen. Der Kommissar ging zurück und wandte sich an den Betreiber der Sauna-Oase mit der Frage, ob er sich erklären könne, wie es zu dem Brand gekommen sei. Dieser hatte aber absolut keine Erklärung und betonte, dass erst kürzlich die gesamte Anlage von der Feuerwehr überprüft worden war, was auch im Hinblick auf die Versicherung bedeutsam ist. Er sagte aber im gleichen Atemzug: „Der Sachschaden ist ersetzbar, aber dass bei uns ein Saunagast zu Tode kam, ist natürlich absolut tragisch.“ Inzwischen war es ziemlich genau 21:00 Uhr, als zwei Kollegen der Regionalen Kriminalinspektion (RKI) Darmstadt eintrafen. Es waren der Leiter der Abteilung Brandursachenermittlung, Hauptkommissar Clemens Sommer, und ein Mitarbeiter der Kriminaltechnik (KTU), Hauptkommissar Wohlfeld. Beide wurden von Lutz Waski begrüßt und umfassend ins Bild gesetzt und zu dritt gingen sie zu dem inzwischen niedergebrannten Gebäude. Die Hauptkommissare (HK) Sommer und Wohlfeld umrundeten mit wachem Blick die noch immer qualmende Ruine und HK Waski begann eine Unterhaltung mit den beiden als Brandwache zurückgebliebenen Feuerwehrleuten. „Ich hätte gern mit dem Kollegen von Ihnen gesprochen, der die Frau aus dem brennenden Gebäude geborgen hat“, sagte Lutz Waski. „Das war ich“, meldete sich der jüngere der beiden Feuerwehrmänner zu Wort. „Da ich in voller Schutzausrüstung steckte und die Kollegen einen Wasserschleier über die Tür legen konnten, hielt sich das Risiko in Grenzen. Aber viel später hätte ich nicht kommen dürfen, weil dann das brennende Dachgebälk herunterkam. Erst habe ich die Tür kaum aufbekommen, sie war irgendwie verklemmt, hat dann aber zum Glück nachgegeben. Die Frau lag auf dem Boden, ihre Haare und das Handtuch, auf dem sie lag, waren verbrannt und ich hatte gleich den Eindruck, dass ihr nicht mehr zu helfen war. Das Bild von der nackten Frau auf dem Fußboden werde ich wohl so schnell nicht loswerden.“ HK Waski bedankte sich sehr bei dem jungen Mann und meinte, dass er psychologische Betreuung in Anspruch nehmen solle. „Dies hat der Chef auch gesagt und wollte das in die Wege leiten“, lautete die Antwort. „Da ich aber nach dem Einsatz nicht allein bleiben wollte, habe ich mich freiwillig zur ersten Brandwache gemeldet.“ Inzwischen waren die beiden Kommissare von ihrer Runde zurückgekehrt. HK Sommer sagte: „Eine gründliche Ermittlung zur Brandursache können wir erst morgen früh beginnen, wenn das Feuer vollständig erloschen ist. Mit Sicherheit lag der Brandherd im Inneren des Gebäudes. Was uns auffiel, sind zahlreiche Flaschen bzw. Scherben im Eingangsbereich der Sauna. Gibt es dafür eine Erklärung?“ „Ich denke, dass dies mit dem unmittelbar vor dem Brand stattgefundenen Finnischen-Sauna-Ritual zusammenhängt“, antwortete Lutz, „aber wir werden meine Frau befragen, die dabei gewesen ist.“ „Na, ich werde das Ganze erst einmal sicherstellen“, ergänzte HK Wohlfeld. Die drei Kommissare begaben sich wieder in den Gastraum, wo um einen großen runden Tisch Steffi Waski, ihre Freundin Heidrun, Marion Wegner, und Birgit Gruber sowie der Saunabetreiber und Zugführer Gerber saßen. Die beiden Dieburger Polizisten waren eben dazugekommen und berichteten, dass die Personalien aller Saunagäste aufgenommen wurden und keiner von diesen etwas Ungewöhnliches bemerkt hat. Die Gäste sind alle entlassen worden. HK Wohlfeld fragte nach den Flaschen vor der Feuersauna und erfuhr, dass diese im Zusammenhang mit dem Finnischen-Sauna-Ritual stünden. Während der erste Durchgang läuft, werden vom Personal die vorher bestellten Flaschen mit Bier oder alkoholfreien Getränken vor der Sauna bereitgestellt. In der Pause kann sich dann jeder seine Flasche nehmen. HK Lutz Waski übernahm das Kommando und führte aus: „Hier bleibt uns vorerst nichts mehr zu tun. Die Kollegen Sommer und Wohlfeld werden mit ihren Leuten morgen früh mit der gründlichen Untersuchung beginnen. Die Tote Ilse Schmidt wird unverzüglich in die Gerichtsmedizin nach Frankfurt gebracht, ich werde gleich noch dort anrufen.“ Die Dieburger Kollegen, inzwischen war ein weiterer Streifenwagen eingetroffen, werden noch das Objekt sichern und alle Räume versiegeln. Ich denke, die Personalien der Angestellten wurden auch erfasst.“ POM Martin nickte und Waski fuhr fort: „Dann können alle nach Hause gehen. Ich möchte mich aber noch mit Frau Wegner unterhalten. Bei diesem Gespräch hätte ich gern die Kollegin Fendt dabei. Ich hoffe, Sie“ – und dabei sah er PHM Philipp Martin an – „sind einverstanden.“ Dieser bekundete durch Kopfnicken seine Zustimmung und Miriam Fendt sagte erfreut: „Herr...