Etzel | Calidragos 1. Der Ruf des Drachen | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1, 256 Seiten

Reihe: Calidragos

Etzel Calidragos 1. Der Ruf des Drachen


1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-96052-334-5
Verlag: Verlag Friedrich Oetinger GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 1, 256 Seiten

Reihe: Calidragos

ISBN: 978-3-96052-334-5
Verlag: Verlag Friedrich Oetinger GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Ein magischer Drache. Der 12-jährige Toby zieht mit seinem Vater Josh in das Haus seines verstorbenen Großvaters. In dem Tierheim, in dem der Großvater gearbeitet hat, lernt er die eigenwillige Ellie kennen. Ellie ist immer mit ihrem sprechenden Papagei Mango unterwegs. Als er sich ein eigenes Haustier aussuchen soll, entscheidet er sich für die langweilige Schildkröte Lou. Zu Hause kommt es zu ungewöhnlichen Vorkommnissen. Toby beobachtet ein mysteriöses Wesen im Garten, das Feuer spucken kann - es ist Lou. Denn Lou ist gar keine Schildkröte, sondern ein kleiner Drache. Toby erfährt, dass Lou ein Calidragos ist, ein magisches Haustier. Calidragos leben getarnt als normale Tiere mit Menschen zusammen, mit denen sie eine besondere Verbindung eingehen. Und Toby ist nicht der Einzige, der ein magisches Tier besitzt. Der Papagei von Ellie ist in Wirklichkeit ein Greif. Als dieser entführt wird, machen sich die beiden auf, ihn zu befreien. Bei ihrer Rettungsmission stoßen die Freunde auf zwielichtige Personen und ein dunkles Geheimnis. Wer entführt die Calidragos? Und warum? Eine spannende Jagd nach dem Bösewicht beginnt ... Willkommen in der Welt der Calidragos! - Neue Reihe für Tierfans: magische Tierabenteuer für Kinder ab 10 Jahren. - Spannender Lesespaß: actionreiche Geschichte mit Tierwandlern, wichtiger Tierschutz-Botschaft und einer Prise Magie. - Magische Tiere: wenn normale Schildkröten zu echten Drachen und prächtige Papageien zu mächtigen Greifen werden. - Starke Themen: Freundschaft, Magie und Tierschutz. 'Calidragos' - die Kinderbuch-Reihe für Tier- und Abenteuer-Fans macht tierisch Spaß. Eine actionreiche Geschichte kombiniert mit den Themen Magie, Freundschaft und Tierschutz. Ein tierisch spannendes Leseabenteuer für Kinder ab 10 Jahren. Eine magische Abenteuergeschichte für Fans von 'Animox' und 'Die Schule der magischen Tiere'.

Viktoria Etzel hat ihren Traum, täglich von den schönsten Geschichten umgeben zu sein, zum Beruf gemacht. Nach dem Studium der Germanistik und Philosophie, arbeitet sie nun als Bibliothekarin.
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Kapitel 2


Vorsichtig setzte ich die wacklige Schraube auf die Befestigung und drehte sie mit geübten Handgriffen fest. Jetzt noch die Gummidichtung drum und fertig. Zufrieden betrachtete ich das fertiggestellte Teil. Mein neuer Modellbausatz nahm langsam Gestalt an. Wo war der Schraubenzieher? Suchend wühlte ich in der nächstbesten Kiste. In diesem Chaos war es ein Wunder, dass ich überhaupt etwas wiederfand.

»Toby?« Die Stimme meines Vaters klang von draußen herein. Ich seufzte. Damit war die Ruhe vorbei. Schon knarrte die alte Holztür, und Paps streckte seinen Kopf hindurch.

»Na? Alles klar?«, fragte er mit diesem besorgten Blick, den er hatte, seit wir vor zwei Wochen eingezogen waren.

»Alles bestens«, erwiderte ich und winkte mit dem gerade gefundenen Schraubenzieher. Paps schlenderte zur Werkbank und besah sich mein neuestes Werk: ein halb aufgebautes Modell des Space Shuttle .

»Cool«, brummelte er und stupste gegen den fertigen linken Flügel. Paps hatte auch ein ruhiges Händchen, aber er benutzte es fürs Zusammennähen von Wunden und nicht zum Handwerkeln.

Wachsam beobachtete ich ihn. Paps ließ sich in letzter Zeit immer öfter in meiner Werkstatt blicken, und meistens bedeutete das nichts Gutes.

»Also …«, begann er und wippte nervös auf den Fußballen auf und ab. Mein Magen verknotete sich. Das letzte Mal, als er sich so komisch aufgeführt hatte, hatten er und Mam verkündet, dass sie sich trennen wollten. Paps fuhr sich mit den Fingern durch seine langsam ergrauenden Haare.

»Was gibt’s?«, fragte ich, gespielt gelassen. Nur meine Hände verrieten mich. Mit zittrigen Fingern zog ich mir meine Brille von der Nase und putzte mit der Ecke meines T-Shirts ein paar Staubkörnchen von den Gläsern.

»Setz dich doch«, sagte Paps und deutete auf die einzige Sitzgelegenheit: den windschiefen alten Hocker, auf dem schon mein Opa Henry gesessen und gearbeitet hatte.

»Paps, was ist los?«, hakte ich nach. Ich hatte keine Lust auf seine Spielchen. Ich setzte mir meine Brille auf die Nase und konnte sein Gesicht wieder deutlich erkennen. Er vermied es, mir in die Augen zu schauen.

»Also schön …«, setzte er an. »Ich hab mir ein paar Gedanken über unsere neue Situation gemacht. Ich weiß, du liebst die Werkstatt«, sagte er und ließ den Blick über die vollgestopften Regale wandern. »Aber ich möchte nicht, dass du dich die ganzen Sommerferien hier verkriechst. Der Umzug nach Bonfire Bay war nicht leicht, das weiß ich. Du vermisst deine Freunde in Foxglove Valley und … na ja, du weißt schon«, brach er den Satz ab.

Ja, mir fehlte Foxglove Valley, aber nicht halb so sehr, wie Paps dachte. Klar, der Abschied von Mam war schwer, aber das war er schon immer gewesen. Ich war es gewohnt, dass sie monatelang an irgendwelchen Ausgrabungen im Ausland teilnahm. Sie würde mich am Ende des Sommers besuchen, mir irgendwas Cooles von ihrer Reise mitbringen, und dann war alles wie immer. Und meine Freunde waren nur einen Videoanruf entfernt. Es hätte mich um einiges schlimmer treffen können.

Ich war sogar irgendwie froh, dass wir den Sommer hier verbringen würden, wo ich den ganzen Tag in meiner neuen Werkstatt arbeiten konnte. Mein bester Kumpel Anton würde mir eine Kopfnuss verpassen, wenn er das hören würde. Er hatte immer versucht, mich mehr für Sport und so einen Kram zu begeistern, aber ich hatte zwei linke Füße, daran ließ sich nichts ändern. Jedes Mal, wenn ein Ball auch nur in meine Nähe kam, ging irgendwas kaputt. Das letzte Mal waren es die heiß geliebten Rosenbüsche unseres Nachbarn gewesen. Und dabei hatten wir nicht mal mit einem richtigen Ball gespielt. Anton meinte, beim Federballspielen könne nichts schiefgehen. Dass ich den Federball tatsächlich traf, er gegen den Kopf der schlafenden Nachbarskatze dotzte, die sich erschreckte und die Blumentöpfe von der Fensterbank fegte, die dann das Blumenbeet zermalmten, konnte ja keiner ahnen. Nach dieser Katastrophe hatte ich den Sport endgültig aufgegeben. Mir war egal, dass ich zwei linke Füße hatte, dafür hatte ich zwei rechte Hände … also im übertragenen Sinn. Basteln und Tüfteln waren total mein Ding.

»Toby?«

»Hm?« Mist, da waren meine Gedanken etwas zu weit gewandert. Paps sah mich erwartungsvoll an.

»Mir geht’s gut, ehrlich. Opas alte Werkstatt ist klasse. Hier kann ich richtig loslegen!« Mein Opa war ein leidenschaftlicher Erfinder gewesen. Alles, was ich konnte, hatte ich von ihm gelernt. Bevor Opa gestorben war, hatte ich fast jeden Sommer hier bei ihm verbracht, obwohl Paps nicht immer begeistert davon gewesen war. Er hatte es nie laut gesagt, aber ich hatte immer das Gefühl gehabt, dass er mich von Bonfire Bay fernhalten wollte. Umso überraschter war ich gewesen, als Paps nach der Scheidung in Opas altes Haus nach Bonfire Bay ziehen wollte. Für mich war das der Jackpot schlechthin gewesen. Aber irgendwie glaubte Paps mir das nicht. Er war der festen Überzeugung, dass ich todunglücklich war und dass ich hier allein in der Werkstatt eingehen würde, wie eine Primel in der Wüste. Vielleicht fühlte er sich aber auch selbst einfach nicht wohl – oder er hatte ein schlechtes Gewissen, weil er Opa die letzten Jahre so selten besucht hatte.

Na ja, egal, was der Grund war, seit dem Umzug hatten wir kaum ein anderes Thema als meine unaufhaltsame Vereinsamung und »Besessenheit« von Opas Werkstatt (so nannte Paps es jedenfalls). Wie üblich würde die Diskussion in einem stummen Blickduell enden, bei dem Paps irgendwann nachgeben würde, weil er zur Arbeit musste. Das dachte ich zumindest, aber diesmal schien Paps ein Ass im Ärmel zu haben, denn er grinste auf eine Art und Weise, die mir überhaupt nicht gefiel.

»Okay, okay, du hast gewonnen. Ich hab eingesehen, dass ich dich nicht so schnell aus dieser Werkstatt rausbekomme«, sagte er. Oje, Alarmstufe Rot! Er gab mir recht? Da war etwas faul, aber ganz gewaltig. Misstrauisch kniff ich die Augen zusammen. Was hatte er vor?

»Aber …« Aha, jetzt kam der Haken! »Aber wenn du dich hier schon einigelst, dann solltest du dabei wenigstens Gesellschaft haben.« Ich starrte ihn mit großen Augen an. Wollte er etwa jede freie Minute mit mir hier in der stickigen Werkstatt verbringen? Paps schien meinen Gesichtsausdruck richtig gedeutet zu haben, denn er schüttelte lachend den Kopf.

»Oh nein!«, grunzte er. »An mich hatte ich nicht gedacht.«

»Und an wen dann?«

Eine halbe Stunde später saßen wir im Auto und brausten Richtung Innenstadt davon. Paps war nicht mit der Sprache rausgerückt, aber er hatte mich so neugierig gemacht, dass ich, ohne zu maulen, ins Auto gestiegen war. Vielleicht wollte er mich mit den Kindern seiner neuen Kollegen verkuppeln? Ich schielte Paps von der Seite an. Nee, das passte nicht zu ihm. Er wusste sicher, dass ich mir meine neuen Freunde lieber selbst aussuchen wollte. Um mich abzulenken, drehte ich das Radio auf. Es lief der neueste Sommerhit.

Ich wühlte mein Smartphone aus der Tasche und schickte eine Nachricht an Anton. Das schlechte Gewissen nagte an mir. Ich hatte mich seit Tagen nicht gemeldet. Bestimmt dachte er, dass ich bereits mit meiner Werkstatt verwachsen war.

Ich

Paps hat ne Überraschung für mich

Ich trau dem Braten nicht

Anton

Mies

Irgend ne Ahnung, was es ist?

Ich

Kein Plan

Kann aber nichts Gutes sein

Als Antwort kamen fünf Lach-Emojis, ein Link und ein Foto von seinen dreckverschmierten Fußballschuhen. In Foxglove Valley hatte es die letzten Tage nur geregnet, und der Fußballplatz schien regelrecht unter Wasser zu stehen. Ich grinste. Gut, dass ich nicht dabei gewesen war. Ich hätte mich mit Sicherheit voll auf die Nase gelegt und wäre künftig von Schnappschüssen von meinem Schlammbad verfolgt worden.

Der Link gehörte zum . Ich klickte drauf, und sofort öffnete sich ein Artikel. Die reißerische Überschrift lautete: . Schnell überflog ich den Artikel.

»Die haben hier voll das Rad ab«, teilte ich Paps mit, nachdem ich Anton ein GIF von einem schockierten Gesicht geschickt hatte.

»Hm?«, machte Paps geistesabwesend.

»Hier am Hafen lebt angeblich ein Monster. Genau wie im See Loch Ness in Schottland. Gab’s das damals auch schon, als du klein warst?« Paps war in Bonfire Bay aufgewachsen, hatte es damals aber nicht erwarten können, die Stadt für sein Studium zu verlassen. Nachdem er und Mam sich kennengelernt hatten, stand es nie zur Debatte, dass er zurückkommen würde. Die beiden waren gemeinsam nach Foxglove Valley gezogen … aber na ja, das war ja nicht so gut ausgegangen, und nun hatte es ihn doch zurückverschlagen. Ob er mir jemals den Grund verraten würde, wieso er jetzt zurückgegangen war? Oder würde er mir weiterhin, bei jedem Versuch, eine Antwort von ihm zu bekommen, ausweichen?

»Nein. Da gab es immer nur Möwen, die dir die Pommes aus den Fingern geklaut haben, wenn du nicht gut genug aufgepasst hast«, sagte Paps achselzuckend.

Wer war bitte so blöd und ließ sich von einem Vogel das Essen klauen? Vermutlich dieselben Leute, die glaubten, dass ein Seeungeheuer im Whisper River lebte. Was für Trottel. Ich schloss den Browser und lehnte mich in meinem Sitz nach hinten.

»Mist! Hier hätten wir reingemusst!«, fluchte Paps auf einmal laut und riss das Lenkrad herum. Mit quietschenden Reifen bretterten wir um die Kurve und nahmen einem wild hupenden Postauto die Vorfahrt.

»’tschuldigung!«, brüllte Paps durchs offene...


Glieneke, Vanessa
Vanessa E.E. Glieneke ist im Herzen Mallorquinerin. Das Zeichnen begleitet sie schon seit ihrer Jugend. Mittlerweile tobt sie sich beruflich seit über zehn Jahren als Grafikerin und Illustratorin aus.

Etzel, Viktoria
Viktoria Etzel hat ihren Traum, täglich von den schönsten Geschichten umgeben zu sein, zum Beruf gemacht. Nach dem Studium der Germanistik und Philosophie, arbeitet sie nun als Bibliothekarin.

Viktoria Etzel hat ihren Traum, täglich von den schönsten Geschichten umgeben zu sein, zum Beruf gemacht. Nach dem Studium der Germanistik und Philosophie, arbeitet sie nun als Bibliothekarin.



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