E-Book, Deutsch, 130 Seiten
Reihe: Digital Edition
Etherington Privatparty: Nur mit dir!
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-7337-4647-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 130 Seiten
Reihe: Digital Edition
ISBN: 978-3-7337-4647-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Nicht eingeladen und trotzdem vom Hochzeitsbuffet naschen? Zu dumm, dass Sicherheitschef Wade Cooper sie dabei erwischt. Aber für Feinkostlieferantin Tara geht es um mehr ... was sie vielleicht verdrängen könnte, wenn dieser sexy Adonis mit den sinnlichen Lippen sie nur einmal küsst ...
Als kleines Mädchen hatte Wendy Etherington den Wunsch, etwas ganz Großartiges zu werden: z.B. Herrscherin über die Welt oder zumindest Generaldirektorin von Coca-Cola- Doch dann entdeckte sie Romantik und Comedy, und alles kam ganz anders.
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2. KAPITEL
Sie wirkte viel zu überrascht, um eine profesionelle Party-Crasherin zu sein.
Wade Cooper blickte der Frau in die großen blauen Augen und wusste instinktiv sofort, dass sie keine Gefahr darstellte. Er ließ sie los und fragte knapp: „Name?“
„Tara Lindsey.“
„Sie stehen nicht auf der Gästeliste.“
„Nein, aber meine Mutter. Naja, sie hätte draufstehen können.“
Er musterte sie noch eindringlicher. Ihre reizenden blauen Augen wirkten vertrauenerweckend. Aber er vertraute nichts und niemandem. Er hatte sechs Jahre im Personenschutz des Secret Services gearbeitet und war persönlich für das Leben des Präsidenten verantwortlich gewesen. Und vor dieser ganz besonderen Aufgabe hatte er jahrelang im Schatzamt gearbeitet. Er war darauf spezialisiert gewesen, kontrolliert und gründlich zu sein. Allen physischen Herausforderungen zu trotzen. Auf den Feind zu schießen. Die Sicherheit der Nation zu schützen.
Jetzt war ihm nur noch der Job des Rausschmeißers auf einer Promi-Hochzeit geblieben.
„Und wer ist Ihre Mutter?“, wollte er von der Frau wissen.
„Daisy Lindsey.“
Er durchsuchte seine Erinnerungen, konnte sich aber an niemanden dieses Namens erinnern. Vielleicht eine Schauspielerin? Oder eine Sängerin? Er hatte keine Ahnung. „Gehört sie zur Braut oder zum Bräutigam?“
„Sie …“ Die atemberaubend blauen Augen der Frauen blickten voll echten Erstaunens in seine. „Sie ist überall im Fernsehen. Dauernd. Sie ist Köchin.“ Als er immer noch kein Zeichen des Erkennens zeigte, wurde ihr Blick nachdenklich, und interessiert. „Sie besitzt Restaurants in New York, L. A. und Chicago. Sie hat für Staatschefs gekocht.“
Das erregte sein Interesse. „Für den Präsidenten?“
„Zwei von ihnen.“
„Die letzten beiden?“
„Natürlich. Sie ist vierundfünfzig. Wer sind Sie überhaupt?“
Hmm, dachte Wade. Das bedeutete, Ms Lindseys Mutter hatte es durch die strengen Personenkontrollen des Weißen Hauses geschafft. Vorausgesetzt, diese Party-Crasherin war kein Genie, das ihm eine geniale Lüge auftischte. Immerhin hatte er diese Daisy Lindsey nie getroffen. Und wenn sie die gleichen strahlenden Augen wie ihre Tochter besaß, hätte er sich an sie erinnert.
Er schüttelte die zutiefst unprofessionellen Gedanken ab, die ihn abzulenken drohten, verschränkte die Arme vor der Brust und sah Tara Lindsey mit strengem Blick an. „Wade Cooper, Chef der Hotelsicherheit und im Augenblick Ihr größtes Problem.“
Sie leckte sich nervös die Lippen. Und was für Lippen! Sie hätten mindestens so viele Preise gewinnen können wie ihre Augen. Sie waren aufregend voll und in einem glänzend-blassen Pink geschminkt.
„Hören Sie“, antwortete Tara, „ich mache so was sonst nicht. Mich auf Partys schleichen.“
Er musste sich beinahe ein Schmunzeln verkneifen. „Was Sie nicht sagen.“
Zwei dralle Blondinen, die an die Bar wollten, drängten sich an ihm vorbei und warfen ihm dabei flirtende Blicke zu. Er ignorierte sie.
„Könnten wir uns vielleicht irgendwo unterhalten, wo es etwas ruhiger ist“, fragte Tara.
„Ich habe im Augenblick alle Hände voll zu tun, Ms Lindsey. Meine Jungs gießen im Hinterzimmer die Zementschuhe für uneingeladene Gäste und ich muss sie im Auge behalten. Wenn ich nicht da bin, schießen sie immer übers Ziel hinaus, wenn sie ihre Geständnisse erpressen.“
Tara erblasste, und sofort bereute er seine scherzhafte Drohung. Sie war wirklich ein verängstigtes kleines Ding.
Er hatte sofort gewusst, was sie plante, als er sie in der Lobby hatte herumlungern sehen. Aber er war neugierig – und gelangweilt – genug gewesen, um sich anzuschauen, was sie vorhatte. Es hatte ihn amüsiert, wie sie sich auf die Party geschlichen hatte, und wie sie nichts anderes interessiert hatte als das Buffet. Sie hatte es probiert und angewidert dreingeschaut.
Erst hatte er vermutet, dass sie einfach nur hungrig war und kein Interesse daran hatte, Fotos oder Autogramme zu sammeln. Aber wenn sie sich die Reise und den Aufenthalt auf dieser teuren Insel leisten konnte, hatte sie es wohl kaum nötig, ihre Mahlzeiten zusammenzustehlen.
Als sie nun die eleganten, reichen und lachenden Gäste um sie herum musterte, spürte er, wie ein Teil seiner Strenge von ihm abfiel. „Warten Sie genau hier“, sagte er und deutete auf die hölzernen Planken der Veranda, auf der sie standen. Sie nickte. Wade verschwand im Inneren der Bar, blickte sich kurz um, ob alles in Ordnung war, und trat wieder hinaus. Er sah Tara an und deutete auf die Stufen, die zum Strand hinabführten. „Nach Ihnen.“
Sie gingen ein paar Schritte im kühlen, weichen Sand, bis sie am Rand eines Volleyballfeldes hinter dem Hotel ankamen. Palmen wiegten sich leicht im Wind und das sonst grünblaue Meer wirkte im Mondschein beinahe schwarz.
„Es tut mir leid“, begann Tara. „Ich weiß, Sie haben viel zu tun und …“ Sie legte den Kopf in den Nacken und sah zu ihm auf. „Wie groß sind Sie?“
„Einsneunzig.“
„Sie wirken größer.“
„Nur, weil Sie so klein sind.“
„Ich bin nicht klein! Ich bin einen Meter fünfundsiebzig. Mit den Schuhen jedenfalls.“
Zu ihrem leuchtend gelben Top und Sarong-Kleid trug sie goldene Sandaletten mit Absätzen. Sie beugte sich hinab und zog sie aus. „Tut mir leid, meine Füße bringen mich um. Ich brauche meine Turnschuhe.“
Als sie sich wieder aufrichtete, leckte sie sich über die Lippen, und Wade konnte bei dem Anblick nur mit Mühe ein Stöhnen unterdrücken. Bisher war sein Job hier gradezu lächerlich einfach gewesen, vermutlich war es nur eine Frage der Zeit gewesen, bis eine Herausforderung auftauchte. Vermutlich gehörte dazu, die verführerische Ms Lindsey aufs Töpfchen zu setzen.
„Vermutlich haben Sie sofort gesehen, dass ich nicht auf die Party gehöre“, fuhr sie fort. „Zwischen all den Promis muss ich herausgestochen sein wie ein bunter Hund.“
Insgeheim fand er, dass sie all den Glanz und Glamour nicht brauchte, um hübsch zu sein. Sie hatte eine natürliche Schönheit. „Dass ich Sie im Auge behalten habe, hatte nichts damit zu tun, wie Sie aussehen“, erklärte er.
Sie legte den Kopf schief. „Und wo habe ich dann den Fehler gemacht?“
Er schüttelte nur den Kopf.
„In Ordnung“, sagte sie, „wenn Sie mir Ihr Geheimnis verraten, verrate ich Ihnen eines von meinen. Ich habe ein Spitzenrezept für Kokosnuss-Cupcakes, das ich Ihnen im Tausch anbieten könnte.“
„Zeigen Sie mir diese Cupcakes. Dann überlege ich es mir vielleicht.“
Ihr Lächeln wurde noch offener. „Abgemacht.“
Das strahlend schöne Lächeln brachte Wade beinahe dazu, seine Professionalität zu verlieren – einen Umstand, den er nicht kannte. Er lebte seinen Job schon eine lange Zeit und hatte darüber nie eine Beziehung führen können. Frauen wollten Nähe und dass man sein Leben mit ihnen teilte. Er kam niemandem nahe und teilte nie etwas.
„Bevor Sie mich offiziell rauswerfen, sollten Sie wissen, dass ich einen guten Grund habe, um hier zu sein.“
Wade warf einen kurzen Blick zur Bar zurück, sah Tara dann an und zog fragend die Augenbrauen hoch.
Tara schluckte. „Okay, ich sehe Ihnen an, dass Sie mich im Grunde schon längst raugeworfen haben.“
„Und erzählen Sie mir jetzt nicht, Sie seien ein Riesenfan von Holly Addison.“
„Wieso nicht?“
„Weil Sie sie kaum angesehen haben, als sie vorhin direkt an Ihnen vorbeigelaufen ist.“
„Da haben Sie vermutlich recht.“
„Und Sie sind auch keine Ex-Freundin von J. D. Maynard. Weder Senior noch Junior.“
„Glauben Sie?“
„Ich habe eine Menge der Damen gesehen.“ Er betrachtete sie von oben bis unten. Sie hatte tolle Kurven, aber sie waren dezent und, darauf verwettete er seine Ehrenmedaille, außerdem echt. „Sie sind nicht deren Typ.“
„Warum fühle ich mich nicht geschmeichelt?“
„Das sollten Sie.“
„Sie sind wirklich – rätselhaft.“
Er hätte beinahe gelächelt. „Bin ich das?“
„Eindeutig. Wollen Sie nun meine steinerweichende Geschichte hören, weswegen ich mich auf die Party geschlichen habe, oder nicht?“
„Bis die Junggesellenabschiede losgehen, bin ich ganz Ohr.“
„Wann wäre das?“
Er warf einen kurzen Blick auf die Uhr. „Sie haben zwanzig Minuten.“
„Na gut. Man soll mir nicht nachsagen können, ich hätte das ausschweifende Gelage von Stars, Sternchen und Viehzüchtern aufgehalten.“ Als sie die Arme vor der Brust verschränkte, wurde ihr Blick ernst. „Also, ich versuche, meine Firma zu retten.“
„Was für eine Firma?“
„Ich habe ein Cateringunternehmen.“
„Das erklärt die Kostproben und Ihre Grimassen.“
„Sie beobachten mich wirklich schon die ganze Zeit, oder?“
Er zuckte mit den Schultern. „Ich nehme meinen Job ernst.“
„Sehen Sie, ich auch. Sie sollten also verstehen, dass ich versuche, ihn zu retten. Das Cateringunternehmen, das der alte Maynard für die Hochzeit engagiert hat, Posh Events, schnappt mir schon seit Monaten die Aufträge weg. Manchmal unterbieten sie meine Preise so sehr, dass sie nur Verlust machen können. Aber meistens wollen sie sogar noch mehr Geld als ich, und trotzdem erhalten sie den Zuschlag. Das macht mich...