Esser | Hitzesommer | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 360 Seiten

Esser Hitzesommer

Kriminalroman
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-7568-3037-4
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Kriminalroman

E-Book, Deutsch, 360 Seiten

ISBN: 978-3-7568-3037-4
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Der dritte Fall für die Neuen im Klever K1. Während der schier endlosen sommerlichen Hitzeperiode spielt zuerst ein durchgeknallter Taxiräuber mit den Beamten Katz und Maus, dann entwickelt sich ein vermeintlich alltäglicher Scheckkarten-Betrug zu einem verzwickten Mordfall, der den Mitarbeitern des K1 alles abverlangt. Für Hauptkommissar Fritz Alt wird die Angelegenheit sehr schnell zum Alptraum, zum schwersten Fall seines Lebens, denn er ist in besonderer Weise persönlich involviert. Dennoch leitet er weiterhin die Ermittlungen und muss schließlich, als ein zweiter Mordanschlag geschieht, alles riskieren, sogar seine bedrufliche Zukunft, um den Täter rechtzeitig zu entlarven.

Franz-Hubert Esser verbrachte, abgesehen von Reisen in alle Welt, sein Leben am Niederrhein, zuerst in Uerdingen, seit einigen Jahren in der alten Römerstadt Xanten. Er war 40 Jahre an Realschulen in Düsseldorf und Tönisvorst tätig. Der begeisterte Naturfotograf veröffentlichte bisher einige Weihnachtsgeschichten sowie die beiden ersten Kriminalfälle um Fritz Alt und sein Team unter den Titeln »Doktor Albifrons« und »Tödliches Lügennetz«

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VIER
Das Hitzehoch hatte weiterhin ganz Deutschland fest im Griff, Sonne und blauer Himmel von früh bis spät, Temperaturen jenseits der 30 Grad. Die kühle Brise vom Meer in Nordfriesland blieb auch weiterhin reine Illusion. Petra und Klaas Hinrichs unternahmen an diesem Tag keine Fahrradtour, ein Ausflug zur Hallig Gröde stand auf dem Programm. Dies bedeutete für die Hinfahrt zum und Rückfahrt vom Fährhafen Schlüttsiel jeweils eine gute Stunde angenehme Kühle, der Klimaanlage im Auto sei Dank! Man fuhr zunächst auf der zu jeder Tageszeit vielbefahrenen B5 bis hinter Husum, später durch die weiten Flächen des Sönke-Nissen-Koogs. Kurz hinter Ockholm, nur noch wenige Kilometer vom Fährhafen Schlüttsiel entfernt, sorgte eine Großbaustelle für eine beträchtliche Umleitung. Grund war die Deicherneuerung in Höhe des Hauke-Haien-Koogs. Über Süder-Waygaard und Fahretoft gelangte man schließlich wieder auf die zwischen Deich und Nordbecken des Koogs verlaufende Landstraße 191 nach Schlüttsiel. Dort angekommen sagte Klaas Hinrichs zu seiner Frau: »Ich gehe schon mal die Tickets kaufen, du kannst ja inzwischen dein Eichhörnchen befragen, ob es etwas Neues gibt.« Kurze Zeit später kehrte Hinrichs vom Kassenhäuschen zurück. Leicht erstaunt sah er, dass seine Frau gerade ihr Handy ausgeschaltet hatte. »Wie? Schon fertig?«, fragte er mit deutlicher Ironie. »Nichts Neues bei Sabine«, erklärte Petra Hinrichs. Bereits am Vortag hatte sie sich bei ihrer Kollegin erkundigt und die weiteren Einzelheiten erfahren. »Ein Zettel mit der Geheimnummer neben der EC-Karte? Das darf ja wohl nicht wahr sein!«, hatte Klaas Hinrichs gepoltert, als seine Frau ihm davon berichtete. »Da wird den Leuten ständig eingehämmert, die Geheimzahl auf gar keinen Fall zusammen mit der Karte aufzubewahren. Und dann so was!« Er hatte sich kaum beruhigen können. »Sabine hat übrigens nochmal betont, wie gut aufgehoben sie sich bei deinen Kollegen fühlt. Besonders Oberkommissar Heise mache einen äußerst kompetenten Eindruck«, berichtete Petra Hinrichs. »Wenngleich er recht zurückhaltend, ja beinahe schüchtern wirke.« »Genauso ist er, unser Holmes«, erwiderte Klaas Hinrichs und fügte grinsend hinzu: »Besonders dem weiblichen Geschlecht gegenüber!« Die etwa halbstündige Fahrt von seiner Junggesellenwohnung am Stadtrand von Xanten nach Kleve bedeutete auch für Siegfried Heise angenehme Kühle im klimatisierten Auto. Jens Marquardt hingegen wohnte in der Innenstadt von Kleve und kam zu Fuß ins Präsidium. Unter den derzeit herrschenden Wetterbedingungen hieß das allerdings, dass er der brütenden Sonne ausgesetzt schon durchgeschwitzt im Präsidium ankam und sich auf die Kühle des Großraumbüros freute. Innendienst war in diesen Tagen beliebter als jemals zuvor. Außer Heise und Marquardt befand sich bei der Teambesprechung an diesem Morgen nur noch die Kriminalassistentin. Klaas Hinrichs hielt sich noch in Nordfriesland auf, der Alte Fritz in den Niederlanden. »Also«, begann Heise, der an diesem Tag das K1 leitete, »Vorrang genießen natürlich die Ermittlungen zu den Taxi-Überfällen! Die Presse berichtet von einem gefährlichen Serientäter, der weit und breit nicht nur alle Taxifahrer in Angst und Schrecken versetzt.« »Das war ja auch kaum anders zu erwarten«, kommentierte Marquardt. »Andererseits finde ich die Panikmache etwas übertrieben«, meldete sich Heike zu Wort. »Immerhin reden wir nicht etwa über einen Taximörder!« »Glücklicherweise nicht!« »Dann wollen wir hoffen, dass uns Hinweise aus der Bevölkerung ein Stück weiterhelfen, die Presse hat auch dazu aufgerufen«, erklärte Heise. »Mögliche Zeugen der Überfälle sollen sich unbedingt melden und vor allem auch Personen, die – in welchem Zusammenhang auch immer – dieses POZILEI-Shirt gesehen haben. Der Niederrhein Kurier hat ja freundlicherweise ein Foto dieses Kleidungsstücks abgedruckt.« »Dann hoffen wir mal!« Nach kurzer Pause fuhr Heise fort: »Unsere Vorgehensweise für heute: Da ist noch ein Hinweis von zwei Zeugen, die einen Unbekannten beobachteten, der sich merkwürdig benahm, und zwar im Bereich des Waldgebietes, in das der Räuber nach dem Unfall flüchtete. Darum werde ich mich gleich kümmern.« »Und ich wollte ja eigentlich bereits gestern mit der Sparkasse Rhein-Maas Kontakt aufnehmen. Das werde ich als erstes erledigen«, verkündete Marquardt. Seine Anfrage bei dem Kreditinstitut schien den gewünschten Erfolg zu bringen. Mit Hilfe der exakten Uhrzeiten der jeweiligen Geldabhebungen sowie der Standorte der Automaten sei es kein Problem, wie Marquardt vom Sparkassen-Mitarbeiter informiert wurde. Man würde die Aufnahmen der Überwachungskameras durchsehen und sich in Kürze wieder melden. Das geschah tatsächlich nach kaum mehr als einer Stunde. »An den Automaten in der Ferdinandstraße in Kellen und in der Ludwig-Jahn-Straße sind die Bilder leider recht unscharf und verwischt«, berichtete Herr Haubrach. »Aber auf dem Bild aus der Flurstraße dürfte die betreffende Person deutlich erkennbar sein. Ich schicke Ihnen alles per Mail!« Marquardt bedankte sich für die schnelle Hilfe. Bald darauf hielt er die ausgedruckten Fotos in den Händen. Die meisten waren tatsächlich so verwischt, dass sie als unbrauchbar bezeichnet werden mussten. In dem Zusammenhang fiel dem jungen Kommissar wieder eine lustige Begebenheit aus der Vorwoche ein. Heise hatte irgendwo gelesen, routinierte Scheckkarten-Betrüger würden sich beim Abhebevorgang ständig hin und her bewegen, um den Überwachungskameras keine Chance auf ein scharfes Bild zu erlauben. »Dann brauchen wir also bei Geldautomaten nur noch aufzupassen, wer ständig in tänzelnden Bewegungen von einem Bein aufs andere hüpft«, hatte Marquardt kommentiert. »Damit wir wissen, wer ganz dringend eine Toilette aufsuchen muss«, war der Kommentar von Klaas Hin richs gewesen, der allgemeines Gelächter ausgelöst hatte. Aber ein brauchbares Foto war ja dabei. »Dich kriegen wir!« wandte sich Marquardt an das Bild, auf dem eine etwa 50-jährige Frau mit auffallend rundem Gesicht und recht kurzen roten Haaren zu sehen war. In der Stadtbücherei Kleve wurde Frau Eichhorn mitgeteilt, dass es Neuigkeiten bezüglich des Kontos ihrer Mutter gebe. Mehr wollte Jens Marquardt am Telefon nicht sagen. Stattdessen bat er die Frau, gegen 15 Uhr ins Präsidium zu kommen. Sie sagte zu, ihre angespannte Neugier schien sogar durch die Telefonleitung spürbar zu sein. Siegfried Heise suchte zuerst das ältere Ehepaar auf, welches den mutmaßlichen Taxiräuber am Samstag gesehen hatte. Die Wohnung der alten Leute war komplett abgedunkelt, alle Jalousien hatte man geschlossen. Sie wollten keine zusätzliche Hitze hineinlassen. Bei einem Spaziergang im Tiergartenwald – die beiden unternahmen der Kühle wegen täglich einen kleinen Gang in den Wald – war ihnen ein Mann aufgefallen, der sich merkwürdig verhielt. »Der kam von der Gruftstraße aus hochgerannt wie ein Wilder, als ob er einem Wespenschwarm entkommen wollte«, begann der etwa 80-jährige Mann, dessen schlohweißes Haar selbst bei der in der Wohnung herrschenden Dunkelheit zu leuchten schien. »Dann hielt er an, blickte sich um und wir sahen, dass er eine große Geldbörse, eine Brieftasche oder etwas Derartiges in der Hand hielt. Er schien die Börse genau zu untersuchen, dann entnahm er ihr etwas und schleuderte sie in hohem Bogen in die Büsche.« »Können Sie den Mann beschreiben?« »Leider nicht sehr gut. Er war mittelgroß, hatte nicht sehr lange dunkle Haare. Er trug Jeans und dieses auffällige T-Shirt, dunkelgrün mit weißem Schriftzug PO- ZILEI. Ob das überhaupt erlaubt ist, haben wir uns gefragt.« »Ja und dann«, übernahm jetzt die etwa gleichaltrige Frau, die insgesamt deutlich gebrechlicher als ihr Gatte wirkte, »hat er das Shirt ausgezogen und sich ein einfaches weißes übergestreift, ohne Text. Das muss er irgendwo in einer Tasche gehabt haben.« »Haben Sie sein Gesicht gesehen? Würden Sie den Mann wiedererkenen?«, fragte Heise gespannt. »Leider nein«, antwortete die Frau. »Er hatte uns ja fast ständig den Rücken oder die Seite zugewandt, uns daher wohl auch gar nicht wahrgenommen.« »Aber als er sich einmal kurz in unsere Richtung drehte, habe ich zwar sein Gesicht gesehen, kann aber gar nichts dazu sagen«, berichtete der Mann. »Wie meinen Sie das?« »Nun ja, es ist irgendwie schwer zu erklären. Ich blickte kurz auf sein Gesicht und sah trotzdem nichts!« Heise sah den alten Herrn fragend an. »Das Gesicht...



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