Esselborn | Die Afrikaexperten | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band Band 252, 406 Seiten

Reihe: Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte Mainz

Esselborn Die Afrikaexperten

Das Internationale Afrikainstitut und die europäische Afrikanistik, 1926–1976
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-647-30191-4
Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht
Format: PDF
Kopierschutz: 0 - No protection

Das Internationale Afrikainstitut und die europäische Afrikanistik, 1926–1976

E-Book, Deutsch, Band Band 252, 406 Seiten

Reihe: Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte Mainz

ISBN: 978-3-647-30191-4
Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht
Format: PDF
Kopierschutz: 0 - No protection



Das 1926 gegründete Internationale Afrikainstitut (IIALC/IAI) in London war die erste und lange Zeit wichtigste inter- bzw. transnationale Organisation auf dem Gebiet der Erforschung afrikanischer Sprachen, Kulturen und Gesellschaften. Während seine Entstehung in erster Linie auf das kolonialreformerische Projekt einer kulturell »angepassten« Entwicklung Afrikas zurückging, erlangte das Institut schnell erhebliche wissenschaftliche Bedeutung. Indem es Wissenschaftler verschiedener Nationalitäten und Disziplinen vernetzte, wissenschaftliche Themen setzte und Forschungsgelder verteilte, hatte es erheblichen Anteil an der Entwicklung der Afrikanistik von der kolonialen »Amateurforschung« des frühen 20. Jahrhunderts zur akademisch institutionalisierten Regionalexpertise im Rahmen der Area Studies des Kalten Kriegs. Die Geschichte des IAI illustriert daher nicht nur die Verflechtung von Afrikaforschung und Kolonialismus. Sie beleuchtet auch die Umstände und Folgen der Etablierung kulturwissenschaftlichen Wissens als (kolonial-) politischer Expertise, die wichtige Rolle transnationaler Akteure wie der Missionsbewegung oder der US-amerikanischen philanthropischen Stiftungen, sowie die topografischen, disziplinären und intellektuellen Verschiebungen im Kontext von Dekolonisierung und afrikanischer Unabhängigkeit. Das Buch versteht sich als Beitrag zur Geschichte der Wissenschaft im (post-) kolonialen Raum, der inter- und transnationalen Organisationen sowie zur Rolle wissenschaftlicher Experten im 20. Jahrhundert.
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1;Cover;1
2;Title Page;4
3;Copyright;5
4;Table of Contents;6
5;Body;8
6;Vorwort;8
7;Einleitung: Das Internationale Afrikainstitut als Ausgangspunkt einer (Wissens-) Geschichte der europäischen Afrikaforschung;10
7.1;Die »Erfindung Afrikas« und die Unsichtbarkeit des Übersetzers;10
7.2;Untersuchungsgegenstand: Das Internationale Afrikainstitut im »Zwischenraum«;12
7.3;Begrifflicher und theoretischer Rahmen: Transnationalität, Experten, Lokalität;15
7.3.1;Wissenschaft im kolonialen Kontext als transnationales Unterfangen;15
7.3.2;Sozial- und Kulturwissenschaftler als Experten für das Wissensfeld Afrika;18
7.3.3;Die Verortung der afrikanistischen Wissensproduktion und die »Lokalität« des Internationalen Afrikainstituts;22
7.4;Methodik: Die Institutionengeschichte des IAI als Fenster zur Praxis der Afrikanistik;25
7.5;Forschungsstand;29
7.6;Quellenbasis;36
7.7;Gliederung und Aufbau;38
8;I. Bildung. Ursprünge, Gründung und Funktion des Internationalen Afrikainstituts als transnationales Expertennetzwerk in der Kolonialpolitik, 1870–1930;42
8.1;1. Afrika als europäischer Auftrag: Koloniale Entwicklungspolitik und die Wissenschaft vom Afrikaner, 1870–1920;48
8.1.1;a) Imperialismus, »Inwertsetzung« und die Anfänge der (internationalen) Afrikawissenschaft;48
8.1.2;b) Zwischen »Doppeltem Mandat« und »Detribalisierung«: Das koloniale Entwicklungsdilemma der Zwischenkriegszeit;56
8.2;2. Vom protestantischen Schulbuchbüro zum internationalen wissenschaftlichen Institut: Die Formierungsphase des IIALC, 1920–1926;63
8.2.1;a) »Adaption«: J. H. Oldham, die transatlantische Kampagne für »angepasste« Schulbildung und das »Advisory Committee for Native Education in Tropical Africa« (ACNETA);63
8.2.2;b) »Vernacular in Education«: Diedrich Westermann, die Konferenz von High Leigh und die Sprachenfrage;71
8.2.3;c) »Spade Work«: Vom protestantischen Schulbuchbüro zum internationalen wissenschaftlichen Institut;77
8.3;3. Zwischen Wissenschaft und (internationaler) Politik: Struktur, Funktionsweise und Stellung des IIALC, 1926–1931;84
8.3.1;a) »A network of networks«: Die institutionelle Struktur des IIALC;84
8.3.2;b) »A clearing house of information«: Das IIALC als Kommunikationsnetzwerk und sein Publikum;91
8.3.3;c) Eine »afrikanistische Internationale«? Das IIALC auf der kolonialpolitischen Bühne;98
9;II. Sprache. Das Internationale Afrikainstitut als linguistische Modernisierungsinstanz, 1924–1931;112
9.1;1. »Babel in Afrika« und die »Seele des Eingeborenen«: Afrikanische Sprachforschung und das IIALC als Antwort auf das»Sprachproblem«;115
9.1.1;a) »Babel in Afrika«: Afrikalinguistisches Wissen und koloniale Wissenspraxis;115
9.1.2;b) Die »Seele des Eingeborenen«: Das Problem der Unterrichtssprache und das Sprachverständnis des frühen IIALC;120
9.2;2. »Practical Orthography«: Die Schreibung afrikanischer Sprachen und das IIALC als linguistisches Standardisierungs- und Modernisierungszentrum;127
9.2.1;a) Orthographische Vereinheitlichung als linguistisches und missiologisches Desiderat;127
9.2.2;b) Vom missionarischen Feld ins linguistische Labor: Die »Practical Orthography« als Richtungsentscheidung;131
9.2.3;c) Das Orthographieprogramm und die Modernisierung der afrikalinguistischen Wissenspraxis;137
9.3;3. Pygmalion in Afrika: Das IIALC und die »Erfindung« moderner afrikanischer Schriftsprachen;142
9.3.1;a) »Standardized languages, standardized orthography, standardized books«: Das IIALC als Zentrum afrikanischer Sprachstandardisierung;142
9.3.2;b) »The great orthographic upheaval«: Das »Westermann Script« in Afrika;146
9.3.3;c) »Vernakuläre« Literatur als »Kulturentwicklung«: Der »Literaturwettbewerb« und die Bilanz des linguistischen Programms des IIALC;154
10;III. Kultur. Das Internationale Afrikainstitut und der Aufstieg der »angewandten Anthropologie«, 1930–1939;160
10.1;1. Auf der Suche nach einer »praktischen« Kulturwissenschaft: Ethnologie, Kolonialverwaltung und das IIALC;164
10.1.1;a) »Bücherwürmer« und »Männer der Tat«: Ethnologie, koloniale Praxis und das frühe ethnologische Programm des IIALC;164
10.1.2;b) »A New Branch of Anthropology«: Bronislaw Malinowski und das Projekt der »Practical Anthropology;171
10.1.3;c) »The Million Dollar Scheme for African Research«: Die Rockefeller Foundation als Financier der »Praktischen Anthropologie«;176
10.2;2. Die »Monopolisierung der Patronage«: Der »Fünfjahresplan« und das IIALC als Zentrum der »angewandten Anthropologie«;181
10.2.1;a) »The Faithful Have the Field to Themselves«: Malinowski und der »Fünfjahresplan«;181
10.2.2;b) Die »Zauberlehrlinge«: Das Stipendienprogramms des IIALC und Malinowskis Seminar;185
10.2.3;c) »The African Point of View«: Das IIALC und seine afrikanischen Stipendiaten;189
10.2.4;d) Methodische Konflikte und nationale Interessen: Die »französische« Opposition gegen den »Fünfjahresplan«;194
10.3;3. Kulturkontakt(e): Die »Practical Anthropology« als Expertise;199
10.3.1;a) Zwischen Subversionsverdacht und Ko-Autorenschaft: Die angewandte Ethnologie und der Kolonialstaat;199
10.3.2;b) Das Vorzeigeprojekt: Audrey Richards und die »Ernährungsstudien«;205
10.3.3;c) Die Entdeckung der Gleichzeitigkeit? Die Bilanz des »Fünfjahresplans«;208
11;IV. Brüche. Die Grenzen der Internationalität und das Internationale Afrikainstitut im Zweiten Weltkrieg, 1935–1945;214
11.1;1. »Not a favourable moment for international cooperation«: Das Internationale Institut und der Zusammenbruch des kolonialen Internationalismus;218
11.1.1;a) Das IIALC, die Krise des Internationalismus und der Rückzug der Rockefeller Foundation, 1935–1939;218
11.1.2;b) Auf dem Weg zur Nationalisierung? Die Hailey Survey und die Frage der Eingliederung des IIALC;224
11.2;2. Das zerbrochene Netzwerk: Das IIALC und internationale Afrikaforschung während des Zweiten Weltkriegs;229
11.2.1;a) Internationalität in Zeiten des Krieges: Das Londoner »Kriegsinstitut«, 1939–1943;229
11.2.2;b) Ein Fall von »Selbstübersetzung«: Das IAI-Netzwerk und Afrikawissenschaft unter nationalsozialistischen Vorzeichen;235
11.3;3. Umbruch: Das Ende des »alten« Internationalen Afrikainstituts, 1944 / 45;246
11.3.1;a) NS-Kollaboration und die Grenzen der »Neutralität«: Die »Fälle« Labouret und Westermann;246
11.3.2;b) »Das Ende einer Ära«: Generationenumbruch im Führungszirkel des IAI;255
12;V. Dekolonisierung. Vom Dachinstitut der »Entwicklungsafrikanistik« zum postkolonialen Zeitalter, 1944–1973;260
12.1;1. Koloniale Handbücher und tribale Strukturen: Das IAI und die spätkoloniale Forschungsoffensive;265
12.1.1;a) »One man show«? Daryll Forde und das »neue« IAI nach 1945;265
12.1.2;b) »Affaire d’état«: Das IAI und das Kolonialforschungsnetzwerk in der »Second Colonial Occupation«;269
12.1.3;c) Tribale Strukturen und soziale Systeme: Die »Ethnographic Survey of Africa« und die Hochzeit des Strukturfunktionalismus;278
12.2;2. Das IAI als »Entwicklungshelfer« der »Area Studies«: Der Aufbau der US-Afrikanistik und die »Modernisierung« Afrikas;288
12.2.1;a) »American Invasion«: Der Aufbau der US-Afrikanistik und das IAI als transatlantischer Mittler;288
12.2.2;b) Die Entdeckung des »modernen« Afrikas: Die UNESCO / IAI-Urbanisierungsstudie;293
12.2.3;c) Ein neues »Fünfjahresprogramm«? Das IAI, die Ford Foundation und das zweite Stipendienprogramm;301
12.3;3. Afrikanisierung und koloniales Erbe: Das IAI und die postkoloniale Afrikanistik;306
12.3.1;a) Afrikanisierung ohne Afrikaner? Afrikanische Hochschulen, »African Seminars« und afrikanische Wissenschaftler im IAI;306
12.3.2;b) Das Ende der Monopolstellung: Der »Internationale Afrikanistenkongress« (ICA) und die Ibadan-Konferenz 1964;314
12.3.3;c) Identitätskrise(n): Die postkoloniale Krise der Ethnologie und der Niedergang des IAI am Ende der Ära Forde;321
13;Schlussbetrachtung: Die europäische Afrikaforschung und die Rolle des Internationalen Afrikainstituts;330
13.1;Zurück in die Zukunft? Das Internationale Afrikainstitut und die Kinshasa-Konferenz von 1976;330
13.2;Das Internationale Afrikainstitut und die europäische Afrikaforschung, 1926–1976;333
13.3;Das Internationale Afrikainstitut und Afrikanistik als transnationales Projekt;335
13.4;Das Internationale Afrikainstitut und Afrikanistik als Expertise;338
13.5;Das Internationale Afrikainstitut und die »Übersetzbarkeit« Afrikas;342
13.6;» ›Us‹ and ›Them‹ «: Das IAI und die Afrikanistik nach 1976;347
14;Quellen- und Literaturverzeichnis;352
14.1;Unveröffentlichte Quellen;352
14.1.1;Großbritannien;352
14.1.2;USA;354
14.1.3;Frankreich;355
14.1.4;Deutschland;356
14.1.5;Senegal;356
14.2;Veröffentlichte Quellen und Sekundärliteratur;357
15;Anhang;386
15.1;Anhang A: Auszug aus der Satzung des IIALC / IAI, Transskript der Fassung von 1947;386
15.2;Anhang B: Stipendiaten des IIALC, 1931–1939 (Transskript);387
16;Abkürzungsverzeichnis;396
17;Abbildungsverzeichnis;400
18;Orts- und Personenregister;402
18.1;Ortsregister;402
18.2;Personenregister;404


Esselborn, Stefan
Dr. Stefan Esselborn war von 2014 bis 2015 Stipendiat am Leibniz-Institut für Europäische Geschichte und ist heute Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Technikgeschichte der Technischen Universität München.



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