Ervedosa | Vor den Kopf stoßen | Buch | 978-3-89528-647-6 | sack.de

Buch, Deutsch, 407 Seiten, PB, Format (B × H): 145 mm x 205 mm, Gewicht: 550 g

Ervedosa

Vor den Kopf stoßen

Das Komische als Schock im Werk Thomas Bernhards

Buch, Deutsch, 407 Seiten, PB, Format (B × H): 145 mm x 205 mm, Gewicht: 550 g

ISBN: 978-3-89528-647-6
Verlag: Aisthesis


Das Komische im Werk Thomas Bernhards ist eines der Themen, die in der Bernhard-Forschung bislang für die meisten Fragen und die größten Irritationen gesorgt haben. In der vorliegenden Studie wird das Komische bei Bernhard zum ersten Mal ästhetisch aufgefasst und als Manifestation seiner Schockästhetik beschrieben, die Konzepten wie Harmonie und Totalität in der Kunst diametral entgegensteht. Stören, Irritieren, Erschüttern – komische Irritationen und Erschütterungen eingeschlossen – werden nicht als unerwünschte Nebenaspekte, sondern als zentrale und wohlkalkulierte Fermente des Schreibens Bernhards gelesen. Damit setzt sich diese Studie von früheren Untersuchungen ab, die sich dem Komischen bei Bernhard und seinem Schreiben überhaupt in erster Linie hermeneutisch genähert haben. Die Studie von Clara Ervedosa regt so zu einer neuen Lektüre der Texte eines der bedeutendsten deutschsprachigen Autoren des 20. Jahrhunderts an.
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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Vorwort
Forschungsinteresse

1 Forschungsüberblick
1.1 Die Forschung zur Komik. Eine Irritation
1.2 Die Forschung im Allgemeinen
1.3 Forschungsprobleme und Vorgehensweise

2 Das Komische als Schock. Eine Einführung
2.1 Das Komische als Inkongruenz
2.1.1 Die objektiven Bedingungen des Komischen
2.1.2 Die subjektiven Bedingungen des Komischen
2.2 Das Komische als Lust
2.3 Affinitäten zwischen Komik und Musik
2.4 Exkurs: Literatur als Schock
2.4.1 Einleitung
2.4.2 Walter Benjamins „Schock“
2.4.3 Karl Heinz Bohrers „Plötzlichkeit“
2.4.4 Michail Bachtins „Karneval“
2.4.5 Resümee

3 Ist es eine Komödie? Ist es eine Tragödie? (1967) und Alte Meister (1985): Textanalyse
3.1 Einleitung
3.2 Ist es eine Komödie? Ist es eine Tragödie?
3.2.1 Versuch einer Handlungs- und Inhaltswiedergabe
3.2.2 Denken in Paradoxien
3.2.2.1 Exkurs: Romantische und postmoderne Ironie
3.2.2.2 Ironie: Denken und Erzählen in permanenter Bewegung
3.2.2.3 Kontrastierungen
3.2.3 Auftreten des Grotesken
3.2.4 Der Text als Theater
3.2.4.1 Theatralische Ort- und Zeitkonstellation; die Handlung als theatralisches Ereignis
3.2.4.2 Theatralisches Erzählen
3.2.4.2.1 Theatralische Erzählweise
3.2.4.2.2 Das Spiel mit dem Erzählen
3.2.5 Zusammenfassung: Verstörung und das Komische
3.3 Alte Meister
3.3.1 Das erste Moment: Inszenierung oder der Text als Bühne der Demontage
3.3.1.1 Theatralischer Rahmen: Das Museum als Bühne und der Museumsbesuch als Ereignis
3.3.1.2 Regers Publikum: Atzbacher und Irrsigler
3.3.1.3 Regers Reden: Das Prinzip Demontage oder der „niedrige“ Blick auf die Realität
3.3.1.4 Das Hyperbolische
3.3.2 Das zweite Moment: Destruktion oder das Verpuffen des Textes ins Nichts
3.3.2.1 Exkurs: Die Farce
3.3.2.2 Die Künstlichkeit der Figuren
3.3.2.3 Übertreibungen und Wiederholungen
3.3.2.4 Paradoxien
3.3.2.5 Kontrastierungen
3.3.2.6 Das Labyrinthische
3.3.2.7 Das Verpuffen des Erzählten ins komische Nichts
3.3.2.7.1 Das Auflösen der Handlung
3.3.2.7.2 Polyphonisches, theatralisches Erzählen
3.3.2.7.2.1 Das Theater der Stimmen: Stimmen erzählen und werden erzählt
3.3.2.7.2.1.1 Atzbacher erzählt: die intradiegetische Erzählebene
3.3.2.7.2.1.2 Reger erzählt: die hypodiegetische Erzählebene
3.3.2.7.2.1.3 Der Engländer erzählt: die hypohypodiegetische Erzählebene
3.3.2.7.2.1.4 Wer erzählt das Erzählte? Die extradiegetische Erzählebene
3.3.2.7.2.2 Die Unzuverlässigkeit der Erzähler
3.3.3 Schlussfolgerung: Performance statt Museum, Bewegung statt Statik, Komik statt Bewunderung
3.4 Ist es eine Komödie? Ist es eine Tragödie? und Alte Meister: Eine Ästhetik des Schocks

4 Variationen des Schocks: Verstörung und Komik im Werk Thomas Bernhards
4.1 Einleitung
4.2 Die erste Phase: Verstörung
4.2.1 Drastik
4.2.2 Verdichtung
4.2.3 Ereignis
4.2.4 Brechung
4.3 Die zweite Phase: Komik
4.3.1 Der Text als Bühne
4.3.2 Theatralische Figuren
4.3.3 Verfarcung
4.3.4 Performatives, musikalisches und somatisches Sprechen
4.3.5 Korrigieren und Gehen
4.3.6 Auslöschen
4.3.7 Schlussbetrachtung: Das Komische im Werk Thomas Bernhards

5 Im Kontext: Bernhards Literatur als nicht-narrative, theatralische und performative Kunst

6 Benutzte Literatur
6.1 Texte von Thomas Bernhard
6.2 Forschungsliteratur zu Thomas Bernhard
6.3 Allgemeine Literatur


Clara Ervedosa studierte Germanistik und Anglistik an der Universität Nova de Lisboa (Portugal) und an der Universität Regensburg, wo sie 1995 ihr Magisterstudium abschloss. 2004 wurde sie in einem Cotutelle-Verfahren an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und an der Universidade de Coimbra (Portugal) promoviert. Von 1996 bis 2004 lehrte sie als Assistente, von 2004-2007 als Professora Auxiliar deutsche Literatur und Kultur an der Unversidade de Trás-os-Montes e Alto Douro (Portugal). Seit 2007 ist sie Research Fellow am Department of Germanic Studies der Universität Sheffield (Großbritannien).


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