E-Book, Deutsch, Band 15, 174 Seiten
Erlanger Katathym-Imaginative Psychotherapie mit älteren Menschen
1. Auflage 1997
ISBN: 978-3-497-60031-1
Verlag: Ernst Reinhardt Verlag
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
E-Book, Deutsch, Band 15, 174 Seiten
Reihe: Reinhardts Gerontologische Reihe
ISBN: 978-3-497-60031-1
Verlag: Ernst Reinhardt Verlag
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Dr. med. Albert Erlanger, Zürich, geb. 1935, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Fortbildungen in Psychoanalyse, Daseinsanalyse, Gestalttherapie und Katathymem Bilderleben, langjährige Leitung des Psychiatrischen Zentrums Wetzikon, seit 1982 Dozent für Katathymes Bilderleben, seit 1976 Lehrbeauftragter für Psychosoziale Medizin, seit 1992 auch für Gerontopsychiatrie an der Univ. Zürich.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1;Inhalt;6
2;Statt eines Geleitwortes;10
3;Vorbemerkungen;11
4;1. Stellenwert der Psychotherapie im Alter;13
4.1;1.1. Bedarf;13
4.2;1.2. Multifaktorielle Genese psychischer Altersstörungen;13
4.3;1.3. Die Altersstufen;14
4.4;1.4. Behandlungsgründe für Psychotherapie im Alter;15
4.5;1.5. Warum werden psychotherapeutische Behandlungen bei älteren und alten Menschen so selten vorgenommen?;16
4.6;1.6. Vorurteile der Patienten und Angehörigen;17
4.7;1.7. Widerstand der Psychotherapeuten;17
4.8;1.8. Besondere Übertragungs- und Gegenübertragungs-Konstellation;18
5;2. Grundsätzliche Überlegungen zu Psychotherapien mit alten Menschen;20
6;3. Methodenbeschreibung;23
6.1;3.1. Kurze Darstellung der KIP;23
6.2;3.2. Praktische Handhabung der KIP;24
6.3;3.3. Unterschiede zwischen Tagtraum und Nachttraum;25
7;4. Vorgehen bei der Exploration von Alterspatienten;27
7.1;4.1. Bio-psycho-soziale Anamnesenerhebung;27
7.2;4.2. Konkretes Vorgehen;28
8;5. Diagnose-Stellung;31
9;6. Häufige Problemkreise im Alter;34
9.1;6.1. Verlusterlebnisse und deren Folgen;34
9.2;6.2. Depressive Störungen;37
9.2.1;6.2.1. Erläuterungen zur KIP-Indikationsfrage;38
9.2.2;6.2.2. Reaktive Depressionen;39
9.3;6.3. Phobische Störungen (F 40);56
9.4;6.4. Vereinsamung;65
9.5;6.5. Resomatisierung;70
9.5.1;6.5.1. Psychosomatische Störungen (F 45.0);77
9.5.2;6.5.2. Zahnprobleme;84
9.6;6.7. Zwangsstörung (F 42);95
9.7;6.6. Aggressivität;89
9.8;6.7. Zwangsstörung (F 42);95
9.8.1;6.7.1. Die zwanghafte (anankastische) Persönlichkeitsstörung(F 60.5);95
9.8.2;6.7.2. Zur Epidemiologie;96
9.8.3;6.7.3. KIP bei gemischt auftretenden Zwangs gedankenund -handlungen (F 42.2);97
10;7. Gerne vermiedene Problemkreise im Alter;101
10.1;7.1. Abhängigkeitssyndrom (F 1x.2);101
10.1.1;7.1.1. Abhängigkeitssyndrom durch Alkohol (F 10.2);103
10.2;7.2. Alterssexualität;106
10.2.1;7.2.1. Biologische Erkenntnisse;107
10.2.2;7.2.2. Paar-Dynamik;109
10.2.3;7.2.3. Versagen genitaler Reaktionen (F 52.2);111
10.2.4;7.3. Forensische Fragen;114
10.2.5;7.4. Sterben und Tod;119
10.2.5.1;7.4.1. Hilfestellung zur konkreten Erörterungdes Themas;121
11;8. KIP-Spezifisches bei Alterstherapien;130
11.1;8.1. Setting;130
11.2;8.2. Tagträume und ihre Motive;133
11.3;8.3. Die erste Dimension der KIP:Bearbeitung unbewussten Konfliktmaterials mittelsverschiedener Techniken;134
11.4;8.4. Die zweite Dimension der KIP:Befriedigung archaischer Bedürfnisse;135
11.5;8.5. Die dritte Dimension der KIP: Entfaltung vonKreativität und kreative Problemlösung;135
12;9. Therapeutisch wirksames Agens;136
13;10. Erkenntnisse aus der KIP bei älterenund alten Menschen;142
13.1;10.1. Möglichkeiten;142
13.2;10.2. Einschränkungen;145
13.3;10.3. Gefahren;146
14;11. Weiterbildung;148
14.1;11.1. Anforderungen an KIP-Alterstherapeuten;148
14.2;11.2. Verhalten;149
14.3;11.3. Supervision;150
14.4;11.4. Sonderseminar: KIP bei älteren und alten Menschen;151
15;Anhang;153
15.1;Adressen der Internationalen Mitgliedsgesellschaften;153
15.2;Ausbildungsordnungen in Deutschland, Schweiz und Österreich;154
15.3;Zentrale Weiterbildungsseminare;160
16;Literatur;161
17;Sachregister;165
(S. 136-137)
Aus didaktischen Überlegungen plaziere ich dieses Kapitel hier im Schlussteil und nicht bereits im Kapitel 3 (Methodenbeschrei- • bung), da zum Verständnis der im folgenden angeführten Grundprinzipien bereits eine gewisse Vertrautheit mit der Methode vorauszusetzen ist.
Es ist kaum zu unterscheiden, was bei älteren und alten Menschen im Gegensatz zu Jüngeren in der KIP wirksam ist, vermutlich gibt es keine Unterschiede. Das therapeutisch wirksame Agens in der KIP besteht - wie in allen Psychotherapien - aus einer Vielzahl sich gegenseitig im Wechselspiel ergänzender methodenspezifischer Kriterien, welche das Geheimnis der Heilung psychogener Störungen ausmachen. Sie seien, ohne Wertung in der Reihenfolge, im folgenden aufgeführt:
• Das Vertrauen, welches der Patient während der Abklärungsphase in den Therapeuten gewinnen und aufbauen konnte, sowie die sich entwickelnde positive Therapeuten-Patienten-Beziehung sind die Grundlage dafür, dass der Patient sich überhaupt auf eine Therapie einlassen kann. Die dialogische Situation der KIP eröffnet die Dimension des mitmenschlichen Sich-Anvertrauens, welche das Verfahren so fruchtbar macht.
• Der Psychotherapeut selber mit seiner Ausbildung und all seinen theoretischen Kenntnissen und praktischen Erfahrungen, seiner ganz persönlichen beruflichen und ethischen Haltung, seinem Engagement, seiner Beziehungsfähigkeit, inneren Reife, seelischen Ausgeglichenheit und Belastbarkeit.
• " Versenkungszustand " (Hypnoid) : Die Minderung und "Abblendung" des wachen Bewusstseins ist mit einer gezielt erhöhten Aufmerksamkeit auf Innenvorgänge verbunden, welche durch die KIP noch gesteigert wird. Dadurch werden die Schranken und Widerstände gegenüber unbewussten Gefühlen noch stärker herabgesetzt, die rationalen Anteile der Abwehr geschwächt und die IchGrenzen durchlässiger gemacht.
• Die besondere, als anaklitisch bezeichnete Übertragungs-Situation, welche der "Hingabe" eines Kindes im frühesten Alter an seine Bezugsperson entspricht. Auf dieser unangefochtenen positiven oralen Übertragungsebene ist der als mütterlich-schützend erlebte Therapeut nicht konfliktbesetzt.
• Imaginieren: Dies hat Freud ( 1 895) als ursprüngliche, phylound ontogenetische Frühform des Denkens bezeichnet, welche noch nicht mental Erfassbares im B ild aufsteigen lässt. Im Bild vermag der Patient Gefühle und Stimmungen zu erleben und dem Therapeuten zu beschreiben.