E-Book, Deutsch, 164 Seiten
Epple Tambora
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7504-4868-1
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Abenteuerroman
E-Book, Deutsch, 164 Seiten
ISBN: 978-3-7504-4868-1
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Der Tambora ist ein Vulkan dessen Ausbruch im Jahre 1815 weltweite zu spüren waren. 1816 sprach man sogar vom Jahr ohne Sommer...
Alexander Epple wurde 1998 in Tübingen geboren. Das Werk Tambora ist sein bisher erstes Werk.
Autoren/Hrsg.
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KAPITEL I XV
TAGE VOR DEM AUSBRUCH
Es war ein nasser, grauer Montagmorgen des 21. Juli 2015. Thomas lag in seinem großen Bett in seinem Zimmer in einem Stadtviertel von New York. Die Wohnung, in der Thomas mit seiner Mutter lebte, war zwar nicht besonders groß, dafür musste Thomas Mutter auch nicht so viel Miete bezahlen. Die Wohnung bestand aus einer Küche, einem kleinen Wohnzimmer, einem Badezimmer, dem Schlafzimmer von Thomas Mutter, einem Esszimmer und Thomas’ Zimmer. Thomas ist ein ganz normaler 16-jähriger Teenager aus New York. Er hat braune Haare und ebenfalls braune Augen. An den Wänden seines Zimmers klebten lauter Poster von Vulkanen aus der ganzen Welt, wie zum Beispiel dem Vesuv in Italien oder dem Krakatau. Thomas war ein großer Fan von Vulkanen und wollte später Vulkanologe werden, genau wie sein Onkel Larry. Larry erforschte bereits etliche Vulkane und schickte Thomas immer Fotos von den jeweiligen Vulkanen. Gerade befand er sich in Italien, um die Aktivitäten des Vesuvs zu untersuchen. Er hatte Thomas versprochen, dass er in den Sommerferien mit ihm nach Indonesien fliegen dürfe, um dort mit ihm den Vulkan Tambora zu besichtigen, dessen Ausbruch im Jahre 1816 für ein „Jahr ohne Sommer“ verantwortlich gewesen war. Tambora war Thomas’ Lieblingsvulkan. Er kannte alle Fakten des Vulkans, von seiner Höhe von 2850 Metern bis hin zu den Daten über seinen letzten großen Ausbruch im Jahr 1815. Es war sechs Uhr als der Wecker, der die Form eines Vulkans hatte, klingelte. Thomas erschrak, als er den Alarm des Weckers hörte. Panisch, und durch den Schlaf noch etwas benebelt, tastete er mit seiner Hand nach dem Wecker auf dem Nachttisch. Neben seinem Wecker stand ein Glas Wasser, das er vor dem Zubettgehen dort abgestellt hatte, falls er nachts Durst bekommt. Er war so damit beschäftigt den Wecker auszumachen, dass er versehentlich gegen das Glas stieß, welches auf den Boden fiel und in tausend Teile zersprang. Plötzlich hörte Thomas eine Stimme aus dem Nebenraum. Es war seine Mutter, die bereits wach war und das Frühstück zubereitete. „Thomas“, rief sie. „Ist alles in Ordnung bei dir“? „Ja“, rief Thomas noch etwas verwirrt und stieg aus dem Bett. Als er auf dem Weg ins Badezimmer war, um zu duschen, bemerkte er, dass er an seinem linken Fuß blutete. „Ich muss wohl in die Scherben hineingetreten sein“, dachte er. Nachdem Thomas geduscht hatte, ging er ins Esszimmer, wo seine Mutter schon mit dem Frühstück auf ihn wartete. Er setzte sich und nahm sich eine Scheibe Brot. Seine Mutter schenkte ihm währenddessen heißen Kakao ein. Auf der Tasse war ein Foto des Tambora abgebildet. Thomas hatte sie von Onkel Larry zu seinem zwölften Geburtstag geschenkt bekommen. Nach dem Frühstück brachte seine Mutter Thomas zur Schule. Thomas ging auf eine Schule im Stadtbezirk Manhattan in die elfte Klasse. Seine Lieblingsfächer waren Erdkunde und Sport und heute sollte Thomas ein Referat in Erdkunde über den Ausbruch des Tambora 1815 halten. „Hi Thomas“, rief plötzlich eine Stimme. Es war sein Freund Steve. Steve war ein großer, stabiler und leicht pummeliger 17-jähriger Junge. Er hatte kurze blonde Haare, grüne Augen und auf seiner rechten Wange hatte Steve eine kleine Narbe. „Und? Hast du dein Referat für heute vorbereitet?“ Thomas nickte. Steve konnte mit Vulkanen nicht so viel anfangen wie Thomas. Er interessierte sich mehr für Fußball und Videospiele. Doch Thomas und Steve kannten sich schon seit der Grundschule und waren auch seitdem beste Freunde. Als Thomas und Steve ins Klassenzimmer kamen, erwartete ihr Lehrer Mr. Brooks sie bereits. Mr. Brooks war ein älterer Lehrer kurz vor dem Ruhestand. Er hatte graue, gepflegt aussehende Haare und eine Brille, die ihm schief auf der Nase saß. Mr. Brooks trug immer einen Anzug mit Krawatte und schwarze, blank polierte Stiefel. „Gibt es einen Grund für ihr Zuspätkommen?“, fragte der Mr. Brooks die beiden Jungs und sah sie mit erwartungsvollen Augen an. „Nein, es tut uns leid, Sir“, sagten Thomas und Steve und schauten betreten auf den Boden. „Nun“, sagte Mr. Brooks. „Hast du dein Referat für heute vorbereitet, Thomas?“ „Ja“, sagte Thomas und ging an den Computer, um seine Powerpoint-Präsentation zu öffnen. „Vor 200 Jahren brach auf einer indonesischen Insel der Vulkan Tambora aus“, begann er. „Damals wurden durch die Folgen des Ausbruchs ca. 200.000 Menschen getötet. Die Aschewolke bedeckte ein Gebiet von 1300 Kilometern und verdunkelte zwei Tage lang den Himmel in einem Radius von 600 Kilometern. Bei dem Ausbruch wurde die Spitze des Berges weggesprengt...“ Thomas erzählte noch viele weitere spannende Fakten über seinen Lieblingsvulkan und als er am Ende seiner Präsentation angelangt war, fragte ihn ein Mitschüler: ,,Wann bricht der Vulkan erneut aus“? „Man schätzt, dass der Vulkan etwa alle 500 Jahre ausbricht. So genau kann man das aber nicht vorhersagen“, antwortete Thomas. Als die Stunde zu Ende war und sie gerade auf dem Weg nach draußen auf den Pausenhof waren, boxte Steve plötzlich Thomas kräftig gegen die Schulter. „Was ist“, fragte Thomas und rieb sich kurz die Schulter. „Guck mal! Da ist Lisa“, sagte Steve und deutete mit einem Kopfnicken in Richtung der Schließfächer. Lisa war das schönste Mädchen der ganzen Schule und hatte blonde, lange Haare und blaue Augen. Für Thomas war Lisa die große Liebe und er war schon lange heimlich in sie verknallt. Lisa hatte gerade ihr Schließfach geöffnet und hielt einen Stapel Bücher in ihrer Hand. „Na los“, sagte Steve zu Thomas. „Sprich sie an“. Thomas wurde ganz rot im Gesicht und seine Hände waren nass und kalt vor Aufregung. „Was, wenn sie nicht auf mich steht“, sagte Thomas zu Steve. „Das glaube ich nicht“, antwortete sein bester Freund ihm zuversichtlich. Plötzlich sah Thomas, wie die Bücher Lisa aus der Hand rutschten, weil sie nicht aufgepasst hatte und auf den Boden fielen. „Komm“, sagte Steve. „Das ist deine Chance, um sie anzusprechen.“ Nach kurzem Zögern ging Thomas mit vor Aufregung weichen Knien zu Lisa hinüber. Je näher er ihr kam, desto aufgeregter wurde er. Als er sie erreichte, war Lisa bereits damit beschäftigt, ihre Bücher wieder aufzuheben. „Kann ich dir helfen?“, fragte Thomas sie mit leicht zitternder Stimme. „Ja“, sagte sie. „Das wäre sehr nett von dir.“ Während er ihr half, die Bücher aufzuheben, kam auf einmal Lisas Freundin zu ihr. „Lisa, komm schnell! Meine Mutter wartet schon vor der Schule auf uns“, rief sie hastig und achtete dabei gar nicht auf Thomas, der gerade das letzte Buch aufhob. „Danke“, sagte Lisa zu Thomas und nahm ihm die Bücher aus der Hand. Bevor Thomas noch etwas antworten konnte, waren Lisa und ihre Freundin schon auf dem Weg in Richtung Ausgang. „Und? Wie ist es gelaufen“, fragte Steve, als Thomas zu seinem Freund zurückkam. „Nicht so toll“, sagte Thomas und wirkte dabei etwas enttäuscht. „Als ich gerade dabei war ihre Bücher aufzuheben, ist ihre Freundin gekommen und hat gesagt, dass sie schnell mitkommen soll, da sie abgeholt werden. „Mach dir nichts draus!“, sagte Steve und klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter. „Beim nächsten Mal hast du bestimmt mehr Glück.“ Es war schon nach 18 Uhr, als Thomas Zuhause ankam. Seine Mutter war gerade dabei, das Abendessen zu kochen „Hallo Thomas“, sagte sie. „Wie war es in der Schule?“ „Ganz in Ordnung“, sagte Thomas und legte erschöpft seine Tasche auf den Boden. „Was gibt es denn zum Abendessen?“, fragte er neugierig. „Dein Lieblingsessen – Burger mit Pommes“, antwortete sie. „Es ist fast fertig!“ Thomas setzte sich an den Tisch, während seine Mutter die Pommes aus der Fritteuse holte und sie in eine Schüssel schüttete. Dann brachte sie die Schüssel mit den Pommes auf den Tisch und holte dann noch die Burgerpatties vom Herd. „Möchtest du Ketchup dazu?“, fragte seine Mutter mit einem leichten Grinsen. Sie wusste genau, dass ihr Sohn fast zu jeder Mahlzeit aß. „Klar“, sagte Thomas „Du kennst mich doch!“ Nach dem Essen ging Thomas in sein Zimmer. Er musste die ganze Zeit an Lisa denken und daran, was passiert wäre, wenn Lisas Freundin nicht gekommen wäre. „Hätte ich sie vielleicht nach ihrer Nummer fragen sollen? Oder nach einem Date?“, überlegte er. „Wie Lisa darauf wohl reagiert hätte?“ Plötzlich wurde Thomas durch das Klingeln des Telefons aus seinen Gedanken gerissen. „Thomas“, rief seine Mutter „Onkel Larry ist am Telefon. Er möchte mit dir sprechen.“ Onkel Larry war seit der Scheidung von Thomas Eltern vor drei Jahren für Thomas so etwas wie ein Vater geworden, da er sich immer danach erkundigte, wie es Thomas und seiner Mutter ging. Wenn er nicht gerade irgendwo in der Welt unterwegs war, um Vulkane zu erforschen, kam er regelmäßig zu Besuch. „Onkel...