E-Book, Deutsch, Band 2216, 64 Seiten
Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage
Ellmer Perry Rhodan 2216: Tau Carama
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-8453-2215-5
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Perry Rhodan-Zyklus "Der Sternenozean"
E-Book, Deutsch, Band 2216, 64 Seiten
Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage
ISBN: 978-3-8453-2215-5
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Kampf ums Überleben - die tödliche Welle naht Wir schreiben November des Jahres 1331 Neuer Galaktischer Zeit. Die Lage in der Milchstraße ist aufs Äußerste gespannt. Ausgerechnet in dieser brisanten Situation gelten Perry Rhodan und Atlan als verschwunden. Tatsächlich sind sie im Sektor Hayok in einen bislang nicht sichtbaren Sternhaufen geraten, der von seinen Bewohnern 'Sternenozean Jamondi' genannt wird. Auf sich allein gestellt und auf dem Planeten Baikhal-Cain gestrandet, laufen Perry Rhodan und Atlan den Kybb-Cranar in die Hände und werden von diesen als Arbeitssklaven in einem geheimnisvollen Heiligen Berg missbraucht. Dank der Mithilfe von Mitgefangenen können sie fliehen und sich in die Wälder zum Volk der menschenähnlichen Motana retten. Hier findet Atlan in Gestalt Zephydas eine neue Liebe. Friede und Sicherheit sind jedoch nur eine Illusion: Die Kybb-Cranar fallen über die friedlichen Motana her. In letzter Sekunde erscheint der mysteriöse Nomade Rorkhete auf dem Plan. Gemeinsam mit den 'Ozeanischen Orakeln' vermag er Perry Rhodan, Atlan und Zephyda vor dem Zugriff des Feindes zu retten - mitten hinein in TAU CARAMA...
ARNDT ELLMER Er hat einen direkten Draht zu den PERRY RHODAN-Lesern: Wolfgang Kehl, im Südschwarzwald wohnhaft und unter dem Pseudonym Arndt Ellmer seit 1983 als Autor an der PERRY RHODAN-Serie beteiligt. Jede Woche erscheinen in den PERRY RHODAN-Romanen die seit 1989 von Arndt Ellmer betreuten Leserkontaktseiten, auf denen Fans diskutieren und kommunizieren. 'Bei PERRY RHODAN genießen die Leserbriefe erste Priorität', so charakterisiert Arndt Ellmer seine Aufgabe. 'Ohne den direkten Kontakt zu den Lesern wäre die Serie nie so weit gekommen.' Woche für Woche treffen Dutzende Leserbriefe und E-Mails in der PERRY RHODAN-Redaktion ein. Daneben ist der Leserkontakter auch noch in Foren und auf Facebook aktiv, um mitzubekommen, 'wie die Leser ticken'. Arndt Ellmer fasst die Essenz der Leserbriefe wöchentlich zur Leserkontaktseite (LKS) zusammen, beantwortet aber ebenso sorgfältig jedes Schreiben. 'Die Leser erwarten auf jeden Fall eine Antwort, sowohl auf Kritik als auch auf Lob und Anregungen.' Das ist nicht immer einfach: 'Für manche Leser bin ich fast eine Art Beichtvater, in diesen Briefen spiegelt sich häufig die persönliche Situation der Verfasser wieder.' Kein Wunder, dass Arndt Ellmer in Fan-Kreisen längst den Spitznamen 'der LKS-Onkel' verliehen bekommen hat. Wobei Arndt Ellmer, Jahrgang 1954, den Bezug zur Science Fiction schon recht früh herstellte: 'Mit acht Jahren entdeckte ich gewissermaßen die Sterne. Ich sah, dass es sie tatsächlich gab, die fernen Sonnen. Ein kleines Buch über den Sternenhimmel vervollständigte meinen Traum von der Unendlichkeit. Bis heute hält er mich gefangen.' Wohl auch aus diesem Grund verlor Ellmer in all den Jahren der Schule und des Studiums der Sprachwissenschaften nie den Kontakt zur phantastischen Literatur. Erste Fangeschichten erschienen in den 70er Jahren; sein erster Roman wurde 1980 im Zauberkreis-Verlag publiziert. Rasch kamen weitere Titel auf den Markt. Ebenfalls 1980 erschien das PERRY RHODAN-Taschenbuch Nummer 213 'Weg in die Unendlichkeit'. 1981 stieg Ellmer in die ATLAN-Serie ein. 1983 kam dann PERRY RHODAN hinzu. Daneben entstanden zahlreiche Einzelromane, unter anderem der beliebte Zyklus um die 'Sternenkinder'. Inzwischen hat Arndt Ellmer 200 PERRY RHODAN- und 40 ATLAN-Hefte verfasst, dazu 20 PERRY RHODAN-Taschenbücher und das Hardcover 'Im Netz der Nonggo'. Mit der CD-ROM 'Die Blues' über eines der exotischsten Völker der PERRY RHODAN-Serie setzte der Autor Maßstäbe. Neben Science-Fiction-Romanen hat sich der Autor erfolgreich in anderen Genres versucht. So schrieb er für Serien wie 'Der Hexer', 'Die Ufo-Akten', 'Vampira', 'Dämonenland' und andere. Daneben erschienen Krimis, Frauenromane sowie Hörspiele unter verschiedenen Pseudonymen. Ein Treatment für einen Fernseh-Thriller rundet die bisherige Arbeit des vielseitigen Autors ab.
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Prolog
»Intake, was ist mit dir?« Noreikes besorgter Blick traf sie und blieb auf ihr ruhen. »Nichts«, antwortete sie. »Es ist alles in Ordnung.« »Deine Pupillen – etwas ist mit deinen Pupillen«, sagte Noreike. »Du wirst doch nicht etwa in den Seja ... Aber das wäre ja herrlich!« Intake schüttelte heftig den Kopf. »Ich glaube nicht, dass es so weit ist.« In diesem Augenblick kehrte sich die Welt um. Für ein paar Augenblicke sah Intake alles auf dem Kopf stehen. Sie kämpfte mit dem Gleichgewicht, aber da verschwand das Phänomen bereits wieder. Noreike sprang auf. »Intake ...?« Einen Wimpernschlag später verfärbten sich der Himmel, die Bäume, der Strand, das Meer, selbst Noreike. »Du – du bist – ganz grün im Gesicht!«, rief sie und sprang ebenfalls auf. »Das kommt nie und nimmer vom Seja Banoor!« In Oreschme, der kleinen Siedlung auf Ore mitten im Ozean, markierte der Seja Banoor den Beginn der Reife, in deren Verlauf ein Mädchen sich zur Frau entwickelte. »Bei dir geht es eben schneller als gewöhnlich.« Noreikes Gesicht zerfloss zu einem Farbklecks. »Ich verwette meine Silbermuscheln, wenn es bei dir bis zum Seja Matoor noch länger als sechzig Sonnenaufgänge dauert.« Die zweite Schwelle – in so kurzer Zeit. Intake stöhnte unter der Wucht dieses Gedankens auf. Sie wollte das nicht, ihr Inneres sträubte sich mit jeder Muskel- und Nervenfaser dagegen. »Nicht jetzt. Nicht mehr in diesem Jahr.« Die Welt schimmerte noch immer grün. Es war kein lebendiges, atmendes Grün, eher wirkte es künstlich, mit einem Grau- und einem Blaustich. Eine derartige Farbe gab es in der Welt der Motana nicht. Sie kam aus Intakes Innerem, und das war es, was ihr Furcht einflößte. In ihrer Angst klammerten sich ihre Gedanken an den Schutzherrn. Sie wollte den Choral zu seinen Ehren anstimmen, aber der Hals war ihr wie ausgedörrt. Bitte hilf mir!, schrien ihre Gedanken, aber Noreike konnte ebenso wenig Gedanken lesen wie jeder andere Motana. Zumindest verwandelte sich der Farbklecks der Freundin wieder in ein Gesicht, wenn es auch die künstlich grüne Farbe behielt. »Du bist dreizehn Sommer alt«, hörte Intake ein undeutliches Nuscheln, als kämen die Worte aus einem zahnlosen Mund. »Lange kann es nicht mehr dauern.« »Ich – ich muss dir etwas sagen, Norei-Norei.« Sie benutzte den Geheimnisnamen zum Zeichen, dass sie der Freundin etwas höchst Persönliches anvertrauen wollte. Die Freundin brachte ihr Ohr ganz dicht an Intakes Mund. »Sag es mir, Inta-Inta!« »Seit vierzig Sonnenaufgängen spüre ich eine fremde Kraft in mir. Mal ist sie stärker, mal schwächer. Halt mich fester, Norei-Norei. Ich habe Angst zu ...« »Ja – so sag schon!« »Ich habe Angst, ich könnte ...« Es wollte ihr einfach nicht über die Lippen, gerade so, als entwickle das Fremde in ihr ein Eigenleben und blockiere ihre Gedanken. Noreike schüttelte sie sanft. Wie eine aufgeweichte Seeschnecke hing Intake kraftlos in den Armen der Freundin. »Du musst es jetzt sagen!« Noreike kniff sie in den Oberarm. »Ich glaube, ich platze!«, schrie Intake. »Und ich habe Angst, ich könnte dich mit in den Tod reißen. Dich oder jemanden aus dem Dorf.« Jetzt war es endlich heraus. Erleichterung erfüllte sie. Wohlige Wärme breitete sich in ihrem Körper aus. Gleichzeitig kehrten die natürlichen Farben zurück, das Gelb der Sonne, der stahlblaue Himmel, das hellgrüne Wasser, der rötlich gelbe Strand. Noreike verwandelte sich zurück in die Nestfreundin, die Intake seit all den Sommern kannte, robust und kräftig und ebenso hochgewachsen wie sie selbst, obwohl Noreike ein ganzes Jahr jünger war. »Du kannst nicht platzen. Intake, komm zu dir! Wovor hast du wirklich Angst?« Die junge Motana sank zu Boden. Sie rollte sich auf den Bauch, grub die Finger in den weichen Boden. »Es ist in meinem Kopf. Ich kann es nicht beschreiben.« Sie rollte sich auf die Seite, sah die Freundin von unten herauf an. »Es ist auch nicht das erste Mal. Aber es nimmt an Kraft zu.« »Wann, Intake? Wann geschieht es?« »Immer, wenn ein Choral erklingt. Dann ist es, als gleite ein unsichtbarer Riegel zur Seite, als öffne sich in mir eine Pforte. Jedes Mal bilde ich mir dann ein, mein Körper könnte dem Druck nicht standhalten. Noreike, es ist, als besäße ich die Kraft, Ore mit einem einzigen Faustschlag zu zerstören.« »Das kannst du nicht. Ganz bestimmt nicht. Die Lokale Majestät hätte deine Fähigkeit längst erkannt, wenn sie gefährlich wäre.« Intake dachte, dass Phandera Wichtigeres zu tun hatte. Ihre Aufgabe bestand gewiss nicht darin, alle Kinder der Insel zu überwachen, ob sie womöglich negative Kräfte entwickelten. »Ich glaube ...« Wieder stockte sie. Ihr Körper fing an zu zucken und zu beben. Noreike lachte, glockenhell und fröhlich. »Es ist doch Seja Banoor, meine kleine Blatthüpferin.« Intake schoss hoch, starrte mit weit aufgerissenen Augen zwischen den himmelhohen Bäumen hindurch zum Strand. Noreike fing sie auf, bevor sie steif wie ein Stock auf das Gesicht fiel. »Manchmal kommt es auch über mich, ohne dass jemand einen Choral anstimmt.« Sie stieß die Freundin von sich, verlor das Gleichgewicht und plumpste auf den Hintern. »Es ... kommt. Ist es nicht schon da? Ich ... Es kommt ... auf uns zu.« »Und ich habe das noch nie an dir bemerkt. Eine schöne Nestfreundin bin ich!« Intake fühlte sich übergangslos müde. Sie gähnte, und Noreike sah respektvoll zur Seite. »Ich bringe dich in dein Nest«, sagte die Freundin. Intake hörte ihre Stimme plötzlich wie von ganz weit her, als trüge der Wind die Worte über das Meer herbei. »Nein ...«, sagte sie kraftlos. »Ich darf jetzt nicht weg.« Wieder ruhte Noreikes Blick nachdenklich auf ihr. »Es ist nicht allein der Seja Banoor«, sagte sie. »Da steckt noch etwas anderes dahinter. Beim Schutzherrn, was geschieht mit dir?« Intake spürte die Veränderung weit draußen, ohne dass sie sie sah. Ihr standen plötzlich die Haare zu Berge. Aus der Tiefe ihrer Brust rang sich ein Grollen. »Beim Schutzherrn! Tau Carama kommt!« Augenblicke später krümmte sie sich vor Schmerz zusammen. Sie glaubte zu spüren, wie jemand – oder etwas – ihr ein Messer in den Bauch rammte und hin und her drehte, doch kein Messer, nicht einmal ein Stück Metall, ein Knochen oder ein Holzpflock war zu sehen, und es floss auch kein Blut. Das Unsichtbare stieß erneut zu, immer wieder. Intake schrie. Tränen des Schmerzes liefen über ihre Wangen. Aus den Mundwinkeln tropfte Speichel. Diesmal hielt Noreike sie nicht fest. Die Freundin wich langsam vor ihr zurück. »Intake«, murmelte sie. »Mir wird ganz anders. Sag, dass das alles nur ein Traum ist.« * Die Welt um sie herum stand still. Steinernen Monumenten gleich ragten die Bäume in den Himmel, weit, weit hinauf, und wo sie ihn berührten, da hielten die Wolken in ihrer Wanderschaft inne. Gespenstische Stille lag über Ore, der einsamen Insel inmitten des Ozeans. Kein einziger Laut drang mehr an Intakes Ohren. Wenigstens Noreike bewegte sich noch. Undeutlich nahm Intake wahr, wie die Freundin den Mund bewegte, wie sich ihre Mundwinkel nach unten zogen und wieder hoben, zogen und wieder hoben, zogen und ... »Bleib!«, stieß Intake hervor. »Lass mich nicht allein!« Instinktiv streckte sie die Arme nach der Freundin aus. Sie bekam den Lederschurz zu fassen, mit dem Noreike ihre Blöße bedeckte. Erleichtert spürte sie das Material zwischen den Fingern. Wenigstens der Tastsinn funktionierte noch normal. In ihrem Kopf rumorte es. Wieder stieß ein unsichtbares Messer in ihren Körper, krümmte sie sich unter dem Schmerz. Ihre Finger ließen den Lederschurz der Freundin fahren. Es ist Einbildung!, versuchte sie sich zu beruhigen. Das Messer existiert nicht. Der Schmerz blieb. In ihren Schläfen pochte es immer lauter, ihr Blickfeld verengte sich. Sie sah die Umgebung plötzlich wie durch einen hohlen Baumstamm. Noreike entfernte sich mit hoher Geschwindigkeit, ohne dass sie sich bewegte. Die Freundin winkte, dann verlor Intake sie aus den Augen. Ihr Blick folgte der enger werdenden Röhre bis zum Meer. Sie sah nichts, und doch spürte sie etwas. Aus dem Schmerz kristallisierte sich nach und nach das Gefühl einer großen Gefahr. Für einen winzigen Augenblick bildete sie sich ein, dunkle Schlote zu sehen, die glutflüssiges Gestein nach oben in das Wasser des Ozeans schleuderten. Gleichzeitig spürte sie Hitze in sich. Es kann nicht sein. Und doch schien es sich zu bewahrheiten. Ore lag hoch über einer Zone unterseeischer Vulkantätigkeit. Mehrmals im Jahr rollten große Wellen über die Insel hinweg. Die Motana bezeichneten sie als Tau Carama. Die meisten von ihnen richteten keinen schwerwiegenden Schaden an. Diesmal aber bedrohte die anrollende Tau Carama die Existenz der Motana. Intake spürte die Bedrohung. Sie sah den Vorgang durch den Tunnel hindurch. Selbst wenn sie die Augen schloss, blieb der Eindruck. Dort vorn – das Unheil! Mit steifen Schritten setzte sie sich in Bewegung. Ab und zu glaubte sie einen winkenden Schatten am Ende der Röhre zu sehen. Schneller!, redete sie sich ein. Du darfst keine Zeit verlieren! Nach einer Weile nahm sie ein Murmeln wahr. Erst als sie nasse Füße bekam, erkannte sie, dass es sich um das Rauschen der Brandung...