E-Book, Deutsch, Band 2083, 64 Seiten
Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage
Ellmer Perry Rhodan 2083: Brennpunkt Para-City
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-8453-2082-3
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Perry Rhodan-Zyklus "Die Solare Residenz"
E-Book, Deutsch, Band 2083, 64 Seiten
Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage
ISBN: 978-3-8453-2082-3
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
In Südamerika soll es entstehen - das zweite Machtzentrum der Galaxis Im Frühjahr 1304 Neuer Galaktischen Zeitrechnung - entspricht dem Jahr 4891 alter Zeit - befindet sich die Bevölkerung der Erde und der anderen Planeten des Solsystems in einer mehr als unangenehmen Situation. Das Zentrum der Liga Freier Terraner ist von den Arkoniden des Göttlichen Imperiums besetzt, die nach einer großen Raumschlacht die Heimatflotte Sol in die Flucht schlagen konnten. Entscheidend waren dabei zwei Faktoren: Längst werden die Arkoniden von SEELENQUELL beherrscht, einer jungen Superintelligenz, die sich im Zentrum ihres Imperiums eingenistet hat. SEELENQUELL kontrolliert ebenfalls die Posbis, die als Freunde der Menschheit kamen und dann ihre Waffen auf die Terraner richteten. Während Perry Rhodan auf Pforte 3, einer Extremwelt in einem unbekannten Sonnensystem, den Widerstand gegen die Arkoniden und gegen die negative Superintelligenz SEELENQUELL zu organisieren versucht, müssen sich die Menschen auf der Erde mit den neuen Machtstrukturen auseinandersetzen. Dabei scheint hinter der Besetzung der Erde ein noch umfangreicherer Plan zu stecken, als man bisher ahnen konnte. Offensichtlich hat SEELENQUELL weitergehende Pläne - und diese konzentrieren sich auf den BRENNPUNKT PARA-CITY...
ARNDT ELLMER Er hat einen direkten Draht zu den PERRY RHODAN-Lesern: Wolfgang Kehl, im Südschwarzwald wohnhaft und unter dem Pseudonym Arndt Ellmer seit 1983 als Autor an der PERRY RHODAN-Serie beteiligt. Jede Woche erscheinen in den PERRY RHODAN-Romanen die seit 1989 von Arndt Ellmer betreuten Leserkontaktseiten, auf denen Fans diskutieren und kommunizieren. 'Bei PERRY RHODAN genießen die Leserbriefe erste Priorität', so charakterisiert Arndt Ellmer seine Aufgabe. 'Ohne den direkten Kontakt zu den Lesern wäre die Serie nie so weit gekommen.' Woche für Woche treffen Dutzende Leserbriefe und E-Mails in der PERRY RHODAN-Redaktion ein. Daneben ist der Leserkontakter auch noch in Foren und auf Facebook aktiv, um mitzubekommen, 'wie die Leser ticken'. Arndt Ellmer fasst die Essenz der Leserbriefe wöchentlich zur Leserkontaktseite (LKS) zusammen, beantwortet aber ebenso sorgfältig jedes Schreiben. 'Die Leser erwarten auf jeden Fall eine Antwort, sowohl auf Kritik als auch auf Lob und Anregungen.' Das ist nicht immer einfach: 'Für manche Leser bin ich fast eine Art Beichtvater, in diesen Briefen spiegelt sich häufig die persönliche Situation der Verfasser wieder.' Kein Wunder, dass Arndt Ellmer in Fan-Kreisen längst den Spitznamen 'der LKS-Onkel' verliehen bekommen hat. Wobei Arndt Ellmer, Jahrgang 1954, den Bezug zur Science Fiction schon recht früh herstellte: 'Mit acht Jahren entdeckte ich gewissermaßen die Sterne. Ich sah, dass es sie tatsächlich gab, die fernen Sonnen. Ein kleines Buch über den Sternenhimmel vervollständigte meinen Traum von der Unendlichkeit. Bis heute hält er mich gefangen.' Wohl auch aus diesem Grund verlor Ellmer in all den Jahren der Schule und des Studiums der Sprachwissenschaften nie den Kontakt zur phantastischen Literatur. Erste Fangeschichten erschienen in den 70er Jahren; sein erster Roman wurde 1980 im Zauberkreis-Verlag publiziert. Rasch kamen weitere Titel auf den Markt. Ebenfalls 1980 erschien das PERRY RHODAN-Taschenbuch Nummer 213 'Weg in die Unendlichkeit'. 1981 stieg Ellmer in die ATLAN-Serie ein. 1983 kam dann PERRY RHODAN hinzu. Daneben entstanden zahlreiche Einzelromane, unter anderem der beliebte Zyklus um die 'Sternenkinder'. Inzwischen hat Arndt Ellmer 200 PERRY RHODAN- und 40 ATLAN-Hefte verfasst, dazu 20 PERRY RHODAN-Taschenbücher und das Hardcover 'Im Netz der Nonggo'. Mit der CD-ROM 'Die Blues' über eines der exotischsten Völker der PERRY RHODAN-Serie setzte der Autor Maßstäbe. Neben Science-Fiction-Romanen hat sich der Autor erfolgreich in anderen Genres versucht. So schrieb er für Serien wie 'Der Hexer', 'Die Ufo-Akten', 'Vampira', 'Dämonenland' und andere. Daneben erschienen Krimis, Frauenromane sowie Hörspiele unter verschiedenen Pseudonymen. Ein Treatment für einen Fernseh-Thriller rundet die bisherige Arbeit des vielseitigen Autors ab.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
2.
Rückblick – Die Residenz 29. Januar 1304 NGZ Seit dem frühen Morgen regnete es in Strömen. Aus den Ablaufrinnen der Wohncontainer schossen armdicke Wasserstrahlen bis fast in die Mitte des kleinen Platzes. Vom dreistöckigen Rathaus stürzte ein Wasserfall in die Tiefe und bildete eine hellgraue Gischtmauer vor dem Eingang. Morkhero ließ Tifflor anhalten und sich einmal im Kreis drehen. Der junge Seelenquell warf einen Blick über die Siedlung. Nach drei Tagen und Nächten des rastlosen Umherwanderns kannten sie jeden Winkel. Ein Teil der Container wies deutliche Spuren von Kämpfen auf. Andere wiederum waren lediglich deformiert, ohne Anzeichen äußerer Einwirkung. Hier hatten Mutanten ihre überschäumenden Kräfte erprobt. Wie hatte Tifflor Para-City noch genannt? Mor Jueglo – Spiel des Todes? Morkhero fand, dass kein Name besser zu diesem Haufen Blech und Stahl passte. Das Leben war ein einziges Spiel. Aus in die Luft geworfenen Bauklötzen entstand das holographische Bild einer fernen Galaxis – das Land Dommrath. Der Gedanke, nie mehr dorthin zurückzukehren, erschien dem jungen Seelenquell heute völlig bedeutungslos. Damals, als er mit der ORDEO MYN aus dem Land Dommrath geflohen war, hatte er manchmal gehofft, eines Tages als gereifter und mächtiger Seelenquell zurückzukehren und jenen die Stirn zu bieten, die für den fahrlässigen Umgang mit der Sternenkammer die Verantwortung trugen. Inzwischen wusste er längst, dass seine Bestimmung in dieser Galaxis namens Milchstraße lag. Er stellte sich die Frage, wie es sich abspielen würde, und vor allem, wie lange es noch dauerte, bis es soweit war. »Dies ist der Ort allen Ursprungs und der Zukunft allen Seins«, hörte er Hand Tifflor sagen. »Inzwischen weiß ich teilweise, wie du es gemeint hast. Von hier brach Wrehemo Seelenquell nach Arkon auf. Aber wieso stellt diese verlassene Siedlung die Zukunft allen Seins dar?« Morkhero lachte. Im Sitzen hüpfte er in dem silbernen Sattel auf und ab. »Der Inbegriff allen Seins ist das Gestell auf deinen Schultern«, spottete er. »In ihm konzentriert sich die Energie der gesamten Welt.« Er verlagerte sein Gewicht und dirigierte Tifflor zu dem Wasserfall vor der Rathaustür. Mit leichtem Druck der Widerhaken trieb er den Träger vorwärts. Die Gischt sprühte ihm ins Gesicht und schmerzte an den Augenrändern. Wieder lachte Morkhero. Er schaltete Necrem ein, das ultimate Schutzfeld aus der Sternenkammer der Ritter. Er hatte es seinem Meister damals zusammen mit dem Anzug der Phantome und der ORDEO MYN gestohlen. Wrehemo hatte es ihm als einzigen Schutz gelassen. Der alte Meister wollte nicht, dass sein Lehrling der fremden Welt zum Opfer fiel. Necrem war für feste Materie durchlässig, auch für Regen. Aber es milderte die Wucht der auftreffenden Wassermassen. Sie trafen auf das Feld und breiteten sich wie eine Glocke aus. Erst nach und nach sickerte das Wasser durch. Es bildete einen See am Boden, groß und hoch genug, dass Morkhero darin hätte ertrinken können. Zum Glück besaß er einen Träger. Tifflor ersetzte ihm den toten Silberträger voll und ganz. Morkhero wusste zu schätzen, dass er nicht einen stummen Diener unter sich hatte, sondern ein vernunftbegabtes Wesen mit der Neugier eines Kindes und der Ausstrahlung eines uralten Mannes. Zusammen mit Necrem stellten die Kenntnisse und der Instinkt des Terraners für ihn eine fast perfekte Lebensversicherung dar. Julian Tifflor wischte sich mit dem Handrücken das Wasser aus dem Gesicht. Er wandte den Kopf zur Seite und sah zu ihm empor. »Wir werden uns erkälten, wenn wir nicht die Kleidung wechseln«, sagte er und öffnete gleichzeitig die Tür. Sie knarrte ein wenig. Der Terraner stieß sie weit auf und rief: »Wer immer sich hier versteckt, soll herauskommen! Es geschieht ihm nichts.« »Hier ist niemand mehr, glaub es mir.« Morkhero amüsierte sich über die Vorsicht von Hand Tifflor. Er verhielt sich, als befände er sich auf einem fremden Planeten. »Und selbst wenn, ist er vor Angst längst gestorben.« Er wendete den Träger und ließ ihn zur Tür hinausstarren. Hinter dem Vorhang aus Wasser lag der Platz. Die Spuren von Wrehemos Ankunft waren nach wie vor gegenwärtig. Genau an der Stelle, wo der Meister eingetroffen war, würde sich das Kommende abspielen. Noch wusste Morkhero nicht, worum es sich handelte. SEELENQUELL weihte seine Hände nicht in Pläne und Gedanken ein. Lediglich ihm gegenüber verhielt er sich ein wenig mitteilsamer. Sie waren aus einem Volk und einem Fleisch. Sie trugen den Odem des Landes Dommrath in sich. Ein einziger Gedanke nur bereitete dem jungen Seelenquell zur Zeit Kopfzerbrechen. Werde ich das Hierbleiben aushalten? Reicht mir diese Galaxis, um mich zu bewegen? Die Erinnerung seines Clans reichte weit zurück, aber nie hatte irgendwo gestanden, dass er einst sesshaft gewesen sei. Die Seelenquell – ein Clan von Händlernomaden ohne den Willen, länger als nötig an einem Ort zu verweilen. Erlosch dieser Wandertrieb bei Wrehemo, nachdem dieser sich in eine Superintelligenz verwandelt hatte? »Ich will, dass sie alle mit Bauklötzen spielen!«, stieß Morkhero hervor. Tifflors Kopf fuhr herum. »Mit Bauklötzen?« Der junge Seelenquell hasste Bauklötze, besonders die in der ORDEO MYN. Zum Glück waren sie zusammen mit dem Schiff vernichtet worden. »Die Terraner sollen mit Bauklötzen spielen!« »Wie willst du sie zwingen?« »Habe ich es nicht gesagt? Ich werde ihre Seelen bezwingen. Danach werden sie nur noch mit Bauklötzen spielen.« »Ich erinnere mich. Das mit dem Bezwingen hast du gesagt, bevor wir Terrania verließen. Das mit den Bauklötzen ist mir neu.« »Ein neues Universum«, hauchte Morkhero und schloss die Augen. Er träumte von einem völlig neuen Zustand, aber sein Traum blieb leer. Er hatte keine Ahnung, wie sein neues Universum aussehen sollte. Die Bauklötze spielten in diesem Traum ebenfalls keine Rolle. Morkhero lenkte seinen Träger ins erste Obergeschoss. Dort gab es einen Raum mit einer Hygienekabine und einem Warmlufttrockner. Morkhero schlüpfte aus dem ockerfarbenen Umhang und gab ihn Tifflor zum Halten. Die hellbraune Haut seines Körpers trocknete schnell. Als auch der Umhang seine letzte Feuchtigkeit verloren hatte, zog er ihn wieder über. Jetzt gab er auch Tifflor Gelegenheit, seine Kleidung und die Haare zu trocknen. Der Terraner nahm den Sattel herunter, stellte ihn auf den Boden. Morkhero zog die Sichelbeine ein wenig an den Körper und beobachtete den Träger aufmerksam. Er bewunderte die Kraft und die Eleganz, die in dem menschlichen Körper steckten. Tifflor war sich dessen vermutlich nicht bewusst. Neben ihm kam sich der junge Seelenquell winzig und schwach vor. Aber was bedeutete schon ein Körper? Der Geist war das Wesentliche, und darin fühlte Morkhero sich dem Terraner haushoch überlegen. Manchmal allerdings … Hastig verscheuchte er den Gedanken. »Mach schnell, mach schnell!«, rief er ihm zu. »Nimm mich auf! Ich möchte die Ankunft nicht verpassen. Hinaus mit uns!« Tifflor reagierte verwundert. »Da ist nichts, was uns nach draußen locken könnte. Sag mir, worauf du wartest, und ich sage dir, ob es da ist.« Das war es! Tifflor hatte keine Ahnung, worum es ging. Dennoch zog er Schlussfolgerungen. Dieses Verhalten war dumm. »Beeile dich, Träger!«, drängte Morkhero. Er bedauerte zutiefst, dass sein Meister ihn nicht mit mehr Wissen und Informationen versorgt hatte. Tifflor nahm seine Aufforderung wörtlich. Er verließ die Kabine. »Komm sofort zurück!«, pfiff der junge Seelenquell schrill. Er hörte, wie der Terraner ein Fenster öffnete. Danach kehrte er mit schnellem Schritt in die Hygienekabine zurück. »Du hast recht«, sagte er. »Sie sind da!« Morkhero starrte ihn aus den sich rhythmisch weitenden Spaltaugen an. »Wovon sprichst du?« »Es sind drei«, gab Tiff zur Antwort und schulterte den Sattel mit seinem Insassen. »Drei Sechzig-Meter-Korvetten. Wir sollten sie uns genauer ansehen.« * Die drei Kugeln kamen in hundert Metern Höhe zur Ruhe, leicht versetzt neben dem Rathaus. Aus den unteren Polschleusen regneten Roboter auf den Boden ab. Nach einer Weile folgten ihnen Gestalten in schwarzen Kampfanzügen und Tarnfarben-Umhängen. Morkhero schaltete Necrem ein. Er klammerte sich an seinen Sattel und dirigierte seinen Träger zur Treppe, hinab und ins Freie. Es hatte aufgehört zu regnen. Ab und zu schien die Sonne zwischen Wolkenbänken hindurch. »Konntest du erkennen, wer das ist?«, flüsterte er. Tifflor schüttelte den Kopf. »Ich dachte, du wüsstest das. Du hast etwas von einer Ankunft gesagt, nicht ich.« Morkhero trieb den Terraner mit Hilfe der Widerhaken über den Platz bis zu dem teilweise zerstörten Container, in dem sich der intakte Kühlraum mit den Vorräten befand. Von dort aus hatten sie einen ungehinderten Blick auf die drei Korvetten. »Es ist nicht das, was ich meinte.« Er richtete den Blick auf die Roboter. Immer wenn er solche Maschinen sah, fröstelte er. Ein wenig beschlich ihn Furcht vor den humanoiden Ungetümen aus Metall. Es waren Kampfroboter arkonidischer Bauart. Sie schwärmten sternförmig aus, gefolgt von den schwarzen Gestalten. Auf Antigravplattformen führten sie seltsam anmutende Gerätschaften mit sich. Morkhero kam sich übergangslos fremd und heimatlos vor. Er sehnte sich nach der Geborgenheit der ORDEO MYN zurück und nach der Macht, die ihm der Anzug der Phantome verliehen...