Eilert | Integratives Emotionscoaching mit emTrace | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 520 Seiten

Eilert Integratives Emotionscoaching mit emTrace

Wie emotionale Veränderung wirklich gelingt
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7495-0132-8
Verlag: Junfermannsche Verlagsbuchhandlung
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Wie emotionale Veränderung wirklich gelingt

E-Book, Deutsch, 520 Seiten

ISBN: 978-3-7495-0132-8
Verlag: Junfermannsche Verlagsbuchhandlung
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Die Emotionscoaching-Kompetenz auf den neuesten Stand bringen Warum versagen Menschen in Prüfungen, obwohl sie gut vorbereitet sind? Wieso der Griff zum Dessert, obwohl man eine Diät machen will? Und warum sind da, trotz bisheriger Erfolge, immer wieder Selbstzweifel? Studien zeigen: Emotionen beeinflussen fundamental das Selbstbild sowie Entscheidungen und Handlungen. Das gilt auch für die Fähigkeit, sein Wissen und Können punktgenau abzurufen. Eine Lösung liegt hier jedoch nicht auf der Ebene des Denkens, sondern auf der Ebene der Emotionen. Genau dies erreicht ein integratives Emotionscoaching mit emTrace. Neue Erkenntnisse aus Neurowissenschaften, Emotionspsychologie und Wirksamkeitsforschung zeigen immer klarer, warum bestimmte Interventionen (wie z. B. 'Klopftechniken' oder schnelle Augenbewegungen) wirken. Als Coach erfahren Sie in diesem Buch u. a., • welche vier Kompetenzrollen es zu meistern gilt, um noch effektiver und nachhaltiger zu arbeiten. • wie Sie mithilfe des Motivkompasses das emotionale Kernthema Ihrer Klient*innen punktgenau erfassen und bearbeiten. • wie Sie Ihren Coaching-Werkzeugkoffer um effektive, auf wissenschaftlichen Studien basierende Interventionen des Emotionscoachings erweitern können.

Dirk W. Eilert ist Wirtschaftspsychologe (M.Sc.), spezialisiert auf emotionale Intelligenz. Als einer der führenden Mimik- und Körperspracheexperten im deutschsprachigen Raum ist seine Expertise regelmäßig in Radio, TV und Printmedien gefragt. Mehr Informationen unter www.eilert-akademie.de
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TEIL 1 – Schlüsselkompetenzfeld 1: Das Gehirn verstehen


Die Gehirnforschung ist das Warum des integrativen Emotionscoachings. Nach der Lektüre dieses Abschnitts verfügen Sie über ein wissenschaftlich basiertes und praxisbezogenes Wissen über das menschliche Gehirn und die für das Emotionscoaching entscheidenden neuronalen Prozesse.

Einer der Grundsätze im emTrace-Coaching lautet: Eine Blockade oder Ressource sitzt nie im Ereignis, sondern stets im Nervensystem. Das bedeutet: Weder die Vergangenheit noch die Zukunft sind real existent, sie existieren nur auf der Ebene des Nervensystems. Lediglich der jetzige Moment ist wirklich real und direkt sinnesspezifisch erfahrbar. Dennoch sind wir Menschen in der Lage, die Vergangenheit und ebenso die Zukunft „ins Jetzt zu holen“ und damit erfahrbar zu machen. Wir grübeln z. B. über vergangene Situationen oder machen uns Sorgen über die Zukunft. In solchen Momenten springen spezifische neuronale Netzwerke in unserem Gehirn an.

Vergangenheit und Zukunft sind letztlich nur Biochemie in unserem Kopf – aber mit realer Wirkung auf unseren Organismus: Auch bei einer nur mental vorgestellten Handlung werden nahezu die gleichen Hirnareale aktiviert, als wenn wir die Situation real erleben würden (Guillot et al., 2009). Die Wirkung gibt es auch auf emotionaler Ebene: Eine große Meta-Analyse mit 6.813 Probanden konnte zeigen, dass eine positive mentale Vorstellung über unsere Zukunft angenehme Emotionen fördert, während eine negative Vorstellung typischerweise Gefühle von Angst verstärkt (Schubert, Eloo, Scharfen, & Morina, 2020). In dieser Erkenntnis liegen Chance und Risiko zugleich. Im positiven Sinn bedeutet dies, wir können jederzeit auf unsere emotionalen Ressourcen zugreifen. Wir können uns an vergangene Momente des Stolzes, der Entspannung, Dankbarkeit oder Ehrfurcht erinnern und diese neuronal mit den dazugehörigen positiven Körperempfindungen (re)aktivieren. Andererseits kann uns dieses Phänomen aber auch das Leben schwermachen, indem wir wiederholt hinter uns liegende Niederlagen „wiederkäuen“ – sie immer wieder durchdenken, nacherleben und den damit verbundenen Stress spüren, obwohl das Ereignis selbst nicht mehr präsent ist. Solche Gedanken, Bilder und Gefühle lassen sich nicht einfach willentlich abstellen. Erwartet oder fordert man dies von einem Menschen, verschlimmert es die Lage, weil die Person zusätzlich das Gefühl entwickelt, dass sie falsch ist, dass mit ihr irgendetwas nicht stimmt.

Besonders dramatisch zeigt sich dies bei Menschen, die traumatische Situationen erlebt haben, wie z. B. Naturkatastrophen, Kriegserlebnisse oder schwere Unfälle. Die Bilder dieser Ereignisse drängen sich in Form sogenannter Intrusionen immer wieder auf. Die Betroffenen fühlen sich nicht in der Lage, dies zu kontrollieren oder zu stoppen. Eine Intrusion ist zunächst nichts anderes als der an sich gesunde Versuch des Gehirns, das Vergangene zu verarbeiten. Die überwältigende Erfahrung wurde in der traumatischen Situation zunächst emotional wie neuronal separiert, also abgespalten. Sie wurde sozusagen auf Wiedervorlage gelegt, um uns dann, wie bei einer digitalen To-do-Liste, immer wieder zu erinnern: „Hey, hier war noch was, das du erledigen musst.“ Nur gelingt das nicht so ohne Weiteres, weil die emotionale Ladung schlichtweg zu groß ist.

Es muss nicht immer ein großes Trauma sein. Viel häufiger machen uns die kleinen „Nadelstiche“ des sozialen Alltags zu schaffen, die auf die gleiche Weise im Nervensystem „stecken bleiben“ können – eine beiläufige, herabsetzende Äußerung des Chefs oder zum Beispiel eine „Überdosis“ an Kunden-Neins. Alles, was wir erleben, hinterlässt „Spuren“ in unserem Gehirn – und zwar in Form neuronaler Verbindungen. Der deutsch-kroatische Neurowissenschaftler und Psychologe Damir del Monte formuliert es so: „Die Architektur unserer neuronalen Verbindungen spiegelt unser gelebtes Leben wider. Es ist Erfahrung, die zur Form und Struktur geworden ist.“ Dies meine ich, wenn ich sage: Eine Blockade oder Ressource sitzt nie im Ereignis, sondern stets im Nervensystem. Folglich liegt der „Knackpunkt“ im Emotionscoaching in der Veränderung der neuronalen Strukturen und Prozesse – wir verändern die innere Reaktion bzw. Bewertung, nicht die äußere Situation. Oder in Anlehnung daran wie der bekannte Psychotherapieforscher Klaus Grawe es einmal formuliert hat: Emotionscoaching wirkt, indem es das Gehirn verändert (Grawe, 2004).

Ziel des emTrace®-Coachings ist es, blockierende emotionale Stressspuren präzise zu identifizieren, um sie dann gezielt und ausgerichtet an den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen zu lösen. Dieses Prinzip nennen wir „spot and release“ (engl. to spot = erkennen, entdecken, wahrnehmen; to release = lösen, loslassen, entspannen). Daraus leitet sich auch der Methodenname emTrace® ab. Er setzt sich zusammen aus den englischen Wörtern emotion und trace, was übersetzt Emotionsspur bedeutet (engl. emotional trace). emTrace versteht sich als integratives Emotionscoaching-konzept: Als emTrace-Coaches sind wir nicht auf eine spezifische Interventionstechnik festgelegt, sondern wir führen verschiedene Methoden zusammen, indem wir uns auf die übergeordneten Wirkfaktoren erfolgreicher emotionaler Veränderungsarbeit konzentrieren. Dies ermöglicht es, die konkreten Interventionen flexibel und zugleich gezielt am Klienten auszurichten und so optimale Ergebnisse zu erzielen. Dies spiegelt sich, wie Sie bereits gelernt haben, in der zweiten Bedeutung des Namens wider: TRACE steht als Akronym für die fünf übergeordneten Wirkfaktoren, welche die Forschung identifiziert hat: Transformative Allianz, relational-motivationale Klärung, Aktivierung von Ressourcen, Core-Aktivierung und Emotionsregulation. Ich habe emTrace 2018 entwickelt und passe es in seinen Inhalten und Interventionstechniken ständig an den aktuellen Stand der Emotions- und Wirksamkeitsforschung an. Es versteht sich also als dynamischer Coachingansatz.

Angesichts der rasanten Entwicklung der Gehirnforschung ist vor allem der letzte Punkt entscheidend. Die Neurowissenschaften haben in den letzten Jahren und Jahrzehnten wahnsinnige Fortschritte gemacht. Immer ausgereiftere bildgebende Verfahren ermöglichen es beispielsweise, dem Gehirn „beim Denken zuzusehen“. Wenn Sie als Coach die neuronalen Prozesse begreifen, die in einem erfolgreichen Emotionscoaching ablaufen, dann können Sie effektiver, nachhaltiger und flexibler zu arbeiten. Mithilfe der in diesem Buchteil enthaltenen für das Emotionscoaching wichtigsten Erkenntnisse der Neurowissenschaften verstehen Sie emotionale Veränderungsprozesse auch auf neuronaler Ebene. Diese Erkenntnisse werden wir in den darauffolgenden Abschnitten direkt aufgreifen und in wirkungsvolle Coachinginterventionen übersetzen. Denn die Qualität theoretischen Wissens darf nicht nur an seiner wissenschaftlichen Fundierung gemessen werden, sondern zwingend auch an seiner praktischen und erfolgreichen Anwendung in der Coachingpraxis.

1.1 Neurobiologische Grundlagen von Lern- und Veränderungsprozessen


Emotionscoaching wirkt, indem es das Gehirn verändert. Dieses zentrale Grundprinzip berücksichtigen wir im Emotionscoaching mit emTrace. Abgeleitet aus der Wirksamkeitsforschung lautet die zentrale Annahme: Ein Emotionscoaching, das die übergeordneten Wirkfaktoren erfolgreicher emotionaler Veränderung nutzt (vgl. Schlüsselkompetenzfeld 3), ermöglicht solch eine Veränderung des Gehirns.

Doch was heißt konkret, „das Gehirn verändern“? Um diese Frage zu beantworten, werfen wir im Folgenden einen Blick auf die neurobiologischen Grundlagen von Lern- und Veränderungsprozessen. Wenn Sie verstehen, wie Lernen funktioniert, warum und wie wir uns Dinge nachhaltig einprägen, bekommen Sie auch ein Verständnis dafür, wie Sie die Ergebnisse eines Emotionscoachings nachhaltig gestalten können. So werden Sie im wahrsten Sinne des Wortes für Ihre Klienten zum Gehirnarchitekten – zu einem kompetenten Gestalter neuronaler Lernprozesse und Netzwerke.

Die Metapher des Gehirnarchitekten ist die erste übergeordnete Schlüsselkompetenzrolle, die erste Facette des Identitätsverständnisses, die es als integrativer Emotionscoach zu meistern gilt. In den drei nachfolgenden Buchteilen werden Sie jeweils eine weitere Schlüsselkompetenzrolle in Form einer Metapher kennenlernen. Damit sich diese Schlüsselkompetenzrollen auch bildlich einprägen, begleitet Sie emTrace-Coach Emil durch das Buch. In der Abbildung sehen Sie ihn in seiner ersten Rolle als Gehirnarchitekt. Der Name Emil hat seinen Ursprung übrigens im lateinischen Wort aemulus, was übersetzt so viel bedeutet wie: eifrig bemüht sein, es jemandem, den man als Vorbild hat, gleichzutun. Auch wenn es nicht darum geht, dass Sie anderen blind nacheifern, so ist es dennoch förderlich, auf dem eigenen Entwicklungsweg Vorbilder zu haben – in diesem Kapitel dienen uns die Experten der Neurowissenschaften sowie das menschliche Gehirn als Lehrmeister. Denken Sie aber stets daran, dass nicht andere zu übertrumpfen das Ziel der eigenen Entwicklung ist, sondern dass es für Sie als Coach darum geht, die / der beste zu sein, die / der Sie persönlich sein können.

Das Gefühl zu wachsen und damit gleichzeitig einen wichtigen Beitrag für die Gemeinschaft zu leisten, ist das Fundament für das Empfinden, ein glückliches und erfülltes Leben zu führen. Um Ihnen auf diesem Weg der Selbstverwirklichung und Entfaltung...


Eilert, Dirk W.
Dirk W. Eilert ist Wirtschaftspsychologe (M.Sc.), spezialisiert auf emotionale Intelligenz. Als einer der führenden Mimik- und Körperspracheexperten im deutschsprachigen Raum ist seine Expertise regelmäßig in Radio, TV und Printmedien gefragt. Mehr Informationen unter www.eilert-akademie.de

Dirk W. Eilert ist Wirtschaftspsychologe (M.Sc.), spezialisiert auf emotionale Intelligenz. Als einer der führenden Mimik- und Körperspracheexperten im deutschsprachigen Raum ist seine Expertise regelmäßig in Radio, TV und Printmedien gefragt. Mehr Informationen unter www.eilert-akademie.de



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