Christlicher Glaube fordert dazu heraus, seine moralische Bedeutung "vom Standpunkt der Erlösung aus" (T.W. Adorno) immer wieder neu zu deuten und zu konkretisieren. Es geht vor allem darum, eine moralisierende, autoritär fixierte Moralität herkömmlicher Art unbedingt zu vermeiden und eine produktive bzw. kreative Moralität zu begründen. - Der um die Mitte der 60er-Jahre des vorigen Jahrhunderts entstandene Disput darüber, was denn das Christliche einer christlichen Moral sei, blieb unabgeschlossen, trotz des ausschlaggebenden, von Alfons Auer eingeführten hermeneutischen Theorems: Autonome Moral im Kontext des Glaubens. Der Streit darüber dauerte nur einige Zeit lang und wich dann einem zunehmenden Desinteresse. Seit kurzem hat die Bemühung um die Bestimmung des Theologischen einer Theologischen Ethik an Intensität wieder zugenommen. - Alle hier zusammen getragenen Aufsätze sind in diesem Kontext zu verstehen. Sie beschäftigen sich in ihrem jeweiligen thematischen Zusammenhang mit der grundsätzlichen These, dass der existenzprägende Zusammenhang zwischen christlichem Glauben und Moral nur im Modus der Überzeugung angemessen dar- und herzustellen sei. Dies gilt nicht zuletzt auch im Blick auf kirchen-strukturelle und gesellschaftlich-plurale Lebensbedingungen.
Eid
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Volker Eid, geb. 1940, ist seit 1972 Professor für Moraltheologie in der Universität Bamberg. Veröffentlichungen v.a. zu Fragen der Fundamentalmoral und der medizinischen Ethik