Ego | Drachentanz | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 3, 420 Seiten

Reihe: Die Schatten von Mra'Theel

Ego Drachentanz

Die Schatten von Mra'Theel 3
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7394-9213-1
Verlag: tolino media
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)

Die Schatten von Mra'Theel 3

E-Book, Deutsch, Band 3, 420 Seiten

Reihe: Die Schatten von Mra'Theel

ISBN: 978-3-7394-9213-1
Verlag: tolino media
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Ein Bote, der seinem Gott verfällt. Eine Schmiedin, zum Tanzen geboren. Ein Fürst, der in seinem Feuer aufgeht. Sunyu brennt. Nach der verheerenden Schlacht schwört sich der verzweifelte Schmiedegeselle Rache, um den ohnmächtigen Schmerz in seinem Inneren zu betäuben. Doch die Gefahr aus den Drachenbergen ist nicht gebannt. Um gegen die Abtrünnigen zu bestehen und die Göttinnen zu schützen, tritt er seinem Hass zum Trotz das Erbe seines Vaters an. Doch der Preis für das Vertrauen der Fürstinnen ist hoch und der Gesandte des Vergessenen lauert in den Schatten, als der Dunkle Gott zum unausweichlichen Kampf gegen das fragile Bündnis ruft ...

Die Autorin Andrea Ego entdeckte schon in ihrer frühesten Schulzeit Bücher für sich. Das Abtauchen in fremde Welten hat sie von Beginn weg fasziniert. In ihrer Jugendzeit hat sie mit dem Schreiben begonnen und seither hat es sie nie mehr so richtig losgelassen. Andrea liebt neben dem Schreiben ihre Familie über alles, die Schweizer Berge, Schokolade, ihren Garten und das Fotografieren.

Ego Drachentanz jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Ketten
Sunyu Sunyus Schritte hallten durch den dunklen Palast. Schwer und dunkel klangen sie, wie die drohenden Trommelschläge, wenn ein Heer vor den Toren zum Angriff bläst. Wie der Nebel, der nicht nur droht, eine Stadt zu verschlingen, sondern es tut, bis er alles Leben erstickt. Wie die See, die gegen den Fels brandet, um in Tausenden von Jahren das Land zu vernichten. Ein Drache auf der Suche nach Rache. Doch es war weder ein Heer noch ein Drache, der auf dem Weg zu Vilgrims Gemächern war. Es war viel schlimmer. Er war es, Sunyu. Blutrote Flammen schossen aus seiner Hand auf die verschlossene Tür zu. Mit einem ohrenbetäubenden Knall barst das Holz in winzige Stücke, die bis in den hintersten Winkel von Vilgrims steinernem Palast stoben und ihm den Weg frei machten. Ohne seinen Lauf zu verlangsamen, trat Sunyu unter dem noch brennenden Türrahmen in das Gemach des Fürsten. Vilgrim stand spärlich bekleidet vor seinem Bett und starrte ihn aus schreckgeweiteten Augen an. Neben ihm stand Kirjana, seltsam berührt, als er für einen Wimpernschlag ihren Blick suchte. Doch Sunyus Aufmerksamkeit galt dem kleinen, kalten, schäbigen Fürsten. »Du hast sie umgebracht!«, grollte Sunyu. Seine Stimme donnerte durch den Raum, verstärkt von seinen wütenden Flammen, die bis weit über seinen Kopf loderten. Mit jedem Wort, bei jedem Atemzug stoben sie auf, spiegelten das wider, was in seinem Inneren vor sich ging. Chaos. Wut. Hass. Und wie er Vilgrim hasste, diesen Scheisskerl, den er am besten bei der ersten Begegnung schon zu Seylani und ihrem verfluchten Arsch geschickt hätte. Selbst Weltenspalter summte nicht mehr. Nein, er schrie. Vilgrim schluckte, doch seine Stimme klang betont gelassen. »Du hast den Befehl an deine Männer gegeben.« Sunyu zerriss innerlich. Das wohlgehütete Geheimnis in seiner tiefsten Seele, das goldene Licht in der Dunkelheit, erlosch. Nichts hielt ihn mehr auf, keiner stellte sich ihm in den Weg. Vilgrim ahnte nicht, dass er mit diesen Worten sein eigenes Ende besiegelt hatte. Jeder Schritt fühlte sich an wie eine Stufe auf dem Weg zur Göttin des Todes. Schwere Glockenschläge in seinem Bauch, die das Atmen erschwerten, die Kälte anlockten. Doana würde auch einem elenden Hund wie Vilgrim einen Neuanfang gewähren. Diese Gnade war zu gütig für diese falsche Schlange. »Du wusstest es?« Er hob das flammende Schwert an. Die das Licht schluckende Klinge glühte unter seinem wütenden Feuer auf, das die Farbe von frischem Blut trug und sich nach dem Lebenssaft verzehrte. Alles in ihm brannte: sein Herz, seine Brust, die Augen. Doch Sunyu wollte keine Schwäche zeigen. Für sie. Vilgrim lächelte. »Wir wissen vieles nicht, nicht wahr, Sunyu?« Ein wenig strahlte er wieder die Selbstsicherheit aus, die ihn für gewöhnlich umgab. Er warf Sunyu einen kurzen Blick zu, ehe er sich an Kirjana wandte. Erst jetzt fiel Sunyu auf, dass die Offizierin gefesselt war. Sie folgte Vilgrims Bewegungen mit den Blicken, in ihren Augen standen gar Tränen. Kirjana weinte nicht. Er kannte sie als starke Frau – eine Offizierin, die für ihre eigenen Wünsche kämpfte. Vilgrim umrundete sie, bis er wieder vor seinem Bett stand. »Wusstest du, dass sie und Amelia Freundinnen sind? Dass sie sich aus der Zeit kennen, als Kirjana noch kein Freiwild war?« Sunyu schluckte. Die Ruhe des Fürsten verunsicherte ihn. Ein flammendes, Welten durchtrennendes Schwert war auf Vilgrim gerichtet, doch er faselte von Kirjana und ihren Freundinnen? »Sie wollten mich hintergehen.« Vilgrims kalte Stimme liess ihn aufhorchen. Kirjana warf dem Bastard einen Blick zu, ehe sie die Augen zukniff. Ihre Hand entspannte sich und entliess einen Dolch aus dem harten Griff. Er klimperte hell, als er auf dem Steinboden aufschlug. Der Blick des Schmieds wanderte nach oben. Seine Freundin – die einzige Larhun, der er je vertraut hatte – weinte lautlos. Heisse Tränen benetzten ihre Wangen. »Sie wollte mich im Namen der ehemaligen Fürstin von Grimsvik ermorden.« Vilgrim lächelte einseitig, die Lippen zu einem dünnen Strich zusammengepresst. Die hellen Flammen in seinem Inneren glühten in den kalten Augen. Sunyu wusste, wie gefährlich das eisige Feuer war, doch sein eigenes brannte heftiger. Sobald er das blasse Gesicht der jungen Schmiedin vor seinem inneren Auge sah … Er brummte und hielt im selben Moment inne. Tindra hatte ihm gesagt, er sei brummig – nein, ruppig. Dabei hatte sie leise gelacht und sich von ihm abgewandt, doch die Freude in ihren Augen schimmerte noch immer – in seiner Erinnerung. Lebhaft sah er sie vor sich, wie sie beschwingt neben ihm auf dem Kiesweg gehüpft war, um ihn nach dem Grund seiner schlechten Laune zu fragen. Er hatte sie barsch abgewiesen. Wie er sie vermisste! Der Schmerz riss sein Herz in hundert Stücke und warf sie in alle Himmelsrichtungen davon. Sie war tot. Tot! Vilgrims Mundwinkel zogen sich nach oben. Bevor Sunyu reagieren konnte, schlugen Flammen aus der Hand des Fürsten und entrissen ihm Weltenspalter. Sunyus Schwert sog Vilgrims Kräfte in sich auf, als hätte es heute noch nicht genug gesammelt, obwohl es so viele Leben in sich aufgenommen hatte. Es freute sich, jubelte. Die Waffe gierte nach mehr Macht, nach Blut und Leben. Und Vilgrim bot vieles davon. Sein Feuer würde hineinsickern und die Waffe stärken. Sobald Sunyu sie wieder in den Händen hielte, würde er davon profitieren. Alles, was sie kostete, stärkte ihn. Das Frohlocken der Klinge in ihrem Rausch drang bis zu seinem zerrissenen Herzen. Der Fürst entliess Weltenspalter mit schmerzverzerrtem Gesicht aus dem Griff seines Feuers. Es klimperte, als die Klinge auf den steinernen Boden fiel, für Sunyu unerreichbar. Wieder flackerte Vilgrim auf. Seine Augen leuchteten so hell wie sein Feuer und fixierten Sunyu. Er wirkte besessen, wie er sich auf den Bastard konzentrierte. Ohne Vorwarnung schossen die Flammen auf Sunyu zu und hüllten ihn komplett ein. Kälte umfing ihn. Jeder einzelne Gedanke formte sich unkontrollierbar träge. Unter dem lodernden Eis, das der Fürst ihm entgegenwarf, prickelte seine Haut, als würden Hunderte von Nadeln ihn drangsalieren. Sein Körper erlahmte. Er war gezwungen, das zu tun, was der Fürst von ihm verlangte. Vilgrim drehte sich zu Kirjana um. »Zieh dich aus.« Sunyu wusste nicht, was kälter war: Vilgrims Feuer, seine Stimme oder die Augen. Er fror, die Härchen auf Armen und Beinen richteten sich auf, obwohl er innerlich glühte. Verunsichert huschte Kirjanas Blick von Vilgrim zu Sunyu und wieder zurück. Ihre Stirn war leicht gerunzelt, die Lippen geöffnet. Sie traute ihrem Fürsten nicht. »Zieh dich aus!« Vilgrims Finger fuhr über die weiche Haut an Kirjanas Hals. Vielleicht spürte sie nichts, doch Sunyu konnte die Flammen sehen, die in sie eindrangen und Angst in ihr verbreiteten. Das Blut hätte auf der Stelle gefrieren, zu einem bläulich roten Strang erstarren müssen. Dennoch atmete sie weiter, wenn auch erstickt. Das Feuer wütete in ihr, Angst troff aus ihren Augen, wie der Saft eines reifen Apfels, wenn man hineinbeisst. Vilgrims Flammen schlugen aus, um Kirjanas Fesseln zu verbrennen. Sie schluckte, tat aber, wie ihr Herrscher es ihr befahl. Offensichtlich ging ihm das zu langsam. Unter seinem Willen fingen ihre Kleider eiskaltes Feuer, flackerten kurz und lösten sich auf, als wären sie nie da gewesen. Eiskristalle überzogen die rosige Haut, wanderten mit rasender Geschwindigkeit auf Bauch und Oberschenkel zu. Sunyu wehrte sich gegen die Starre, doch die Magie des Fürsten hielt ihn zurück. Er war gezwungen, zu beobachten, was Vilgrim mit Kirjana anstellte. »Vilgrim, hör auf!« Der Fürst lachte. Seine kalten Finger wanderten weiter über den Körper der gefallenen Fürstentochter, bis er bei ihrem Busen ankam. Die Brustwarzen ragten keck nach vorn. Feuer züngelte an ihnen, konzentrierte sich auf dem dunklen Rund. Kirjana keuchte auf, vielleicht vor Schmerz, vielleicht auch vor Lust. »Hast du sie auch so geneckt?«, fragte Vilgrim, ohne Sunyu anzusehen. Dennoch war klar, mit wem er sprach. »Sie mag es, gefoltert zu werden. Davon kann sie nicht genug bekommen.« Um seine Worte zu unterstreichen, liess er die Flammen über den kräftigen Körper flackern, der unter den Berührungen erzitterte. Wieder keuchte Kirjana. Sunyus Blut wallte auf, Verlangen schäumte durch seine Adern. Er wollte sie – er wollte ihr diese Töne entlocken, er wollte das Stöhnen hören. Schlagartig wurde ihm bewusst, was Vilgrim mit ihr anstellen würde. Er kannte Kirjanas Schicksal. Er musste sie retten! »Tu es nicht!« Er hörte sich nicht mehr halb so sicher an wie zuvor. Vilgrim schenkte ihm einen flüchtigen, aber äusserst zufriedenen Blick, bevor seine Aufmerksamkeit wieder der Fürstentochter galt. Er bückte sich, um den Dolch vom Boden aufzuheben, drehte ihn hin und her. Einmal blitzte das Metall im Licht der Flammen auf. »Vergiftet?«, richtete er sich mit unbewegter Stimme an seine Gespielin, die sich einem anderen Mann hingegeben hatte. »Tu es nicht, Vilgrim«, bettelte Sunyu. Nach Tindra auch noch Kirjana zu verlieren war etwas, was er nicht ertragen würde. Kirjanas Widerstand fiel zusammen, ihr Körper erschlaffte, der Kopf sank nach vorn auf ihre Brust. Deutlicher hätte ihre Antwort nicht ausfallen können. Verächtlich warf Vilgrim die Waffe zur Seite und...



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.