Egholm | Das nachste Opfer: Ein Fall fur Dicte Svendsen | E-Book | www2.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 413 Seiten

Egholm Das nachste Opfer: Ein Fall fur Dicte Svendsen


1. Auflage 2015
ISBN: 978-87-11-45792-4
Verlag: Saga Egmont German
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)

E-Book, Deutsch, 413 Seiten

ISBN: 978-87-11-45792-4
Verlag: Saga Egmont German
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Die Bücher zur erfolgreichen Fernsehserie DICTE In der Mittsommernacht werden Dicte Svendsen und ihr Lebensgefährte Bo aus dem Schlaf gerissen: Der Pferdestall auf Dictes Nachbargrundstück brennt ab. Nicht weit entfernt, in der Moorlandschaft von Aarhus, wird die Leiche einer auf brutalste Weise ermordeten jungen Frau aufgefunden: Es ist Inger, die Schwester der Nachbarin. Kurze Zeit später wird eine zweite Leiche entdeckt: Auch diesmal ist es eine junge Frau, sie wurde auf dieselbe bestialische Weise ermordet. Die Polizei geht davon aus, dass es sich um einen psychopathischen Serienmörder handelt. Auch Dicte Svendsen interessiert sich für die Mordfälle, sie soll einen Bericht an die Zeitung liefern. Nachdem sie den Artikel veröffentlicht hat, erhält sie eine Morddrohung per E-Mail ... 'Das nächste Opfer' ist der zweite Fall für Dicte Svendsen... AUTORENPORTRÄT Elsebeth Egholm, geboren 1960, hatte 1999 ihr schriftstellerisches Debüt. Im Jahre 2013 erschien ihr zwölfter Roman. Der endgültige Durchbruch gelang ihr mit dem Roman 'Der Gartenpavillon', der enthusiastich besprochen wurde und viele begeisterte Leser fand. Sie gehört zu den meistgelesenen Autoren in Dänemark. REZENSION 'Ein packender Krimi, der einen in Atem hält.' - Jyllands-Posten 'Egholm changiert auf brillante, einzigartige Weise zwischen Lifestyle, Familie und brutalem Verbrechen.' - Politiken 'Egholm at her best - eine der grossartigsten nordischen Kimiautorinnen' - Midtjyllands Avis 'Ein erstklassiger Krimi, packend von der ersten bis zur letzten Seite.' - Weekendavisen 'Eine hinreißende Protagonistin und die Fülle an raffinierten Details machen diesen Krimi zu einem besonderen Lesegenuß.' Berlingske Tidende

Egholm Das nachste Opfer: Ein Fall fur Dicte Svendsen jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


3
»So etwas habe ich noch nicht gesehen. Das sieht wie der reinste Rachefeldzug aus.« Jan Hansen war so grau im Gesicht wie die Wand hinter ihm. Die breiten Schultern, die normalerweise das Hemd zu sprengen drohten, waren seltsam eingesunken. Er seufzte und klopfte mit einem Kugelschreiber auf den Tisch. »Kamilla fabelt dauernd etwas von einem Teddy«, fuhr er fort. »Dem Maskottchen der Klasse. Es ist bestimmt mit verbrannt.« Er zeichnete ein paar Kringel auf den Block vor sich. Wagner dachte, dass Hansen vielleicht doch nicht der beste Vortrupp gewesen war, um den Brand in Augenschein zu nehmen. Da seine Tochter in die erste Klasse der Møllevang-Schule ging, war er möglicherweise zu betroffen. »Er heißt Simon«, fuhr Hansen mit einer Stimme fort, die allzu dünn für seinen muskulösen Körper und den nach der neuesten Mode glatt rasierten Schädel war. Wie geklont, dachte Wagner flüchtig. Warum mussten alle jungen Ordnungshüter so Furcht einflößend aussehen? Aber standen nicht Tränen in seinen Augen? »Kann mal jemand den Kaffee herunterschicken?« Die Frage kam von Ivar K. Er und Hansen standen immer ein wenig auf Kriegsfuß, und darüber hinaus war die öffentliche Demonstration von Gefühlen nicht Ivars starke Seite. Die Thermoskanne wanderte wie eine Fußballtrophäe an der langen Reihe von Kriminalkommissaren entlang. Wagner verzichtete. Sein Magen vertrug die Spezialausgabe der Teerbrühe des Präsidiums nur mit Mühe. Außerdem hatte er noch den Nachgeschmack des aus brasilianischen Bohnen gebrauten und mit einem Morgenkuss von Ida Marie versüßten Morgenkaffees im Mund. »Was glaubst du?«, fragte er Hansen, der nach einer Vergangenheit bei der Schutzpolizei endlich und zu Ivar Ks großem Bedauern ein festes Mitglied des Kriminalstabs geworden war. »Was hast du für einen Eindruck? Waren das jugendliche Randalierer? Oder steckt mehr dahinter?« Hansen legte den Kugelschreiber weg und rieb sich das Gesicht mit beiden Händen. Die Augen spiegelten die Müdigkeit wider. Einjährige Zwillinge, die sechsjährige Kamilla und eine Frau, die als Krankenschwester Nachtdienst machte. Das war nicht leicht. »Ich glaube, die Täter waren noch jung«, sagte er langsam. »Ich glaube, dass sie den Ort ziemlich gut kannten. Du kannst dir das später natürlich selbst ansehen, aber mitten in dem ganzen Durcheinander wirkt alles sehr systematisch. Jugendliche Randalierer ...« Er griff wieder nach dem Kugelschreiber, klopfte erneut auf den Tisch und schüttelte still den Kopf. »Nenn mich ruhig einen Schwarzseher, aber das ist meiner Meinung nach der letzte Schritt, bevor jemand zu einem Gewehr greift und Schüler und Lehrer abknallt.« Es war sicher gut, dass Hansen nicht für die Pressearbeit zuständig war. Wagner konnte die Überschrift nahezu vor sich sehen: Wann folgt das Massaker? Alle Eltern, die Kinder auf der Schule hatten, waren heute Morgen angerufen worden. Hansen hatte zu Wagner Kontakt aufgenommen, der ihn gebeten hatte, sich vor der Morgenbesprechung einen Eindruck zu verschaffen. Hansen erzählte von den Verwüstungen. Er hatte sich auf einem Block Notizen gemacht. Ein ganzes Gebäude war nahezu bis auf die Grundmauern abgefackelt worden und das Hauptgebäude dem Vandalismus zum Opfer gefallen. Chemikalien aus dem Physikraum, Medikamente, Wasser und farbige Flüssigkeiten waren über den Boden verstreut; Glasscherben, zertrümmerte sanitäre Artikel, zerbrochene Thermoskannen, eingeschlagene Türen und zerlegte Schränke. Chaos, mit anderen Worten. Wagner hörte eine Weile zu, ließ aber nach einer gewissen Zeit seinen Gedanken freien Lauf. Er öffnete eine Mineralwasserflasche und spürte beim Trinken die Kohlensäure bis in die Nase. Er fragte sich, wie er selbst reagieren würde, wenn Alexanders Schule abgefackelt worden wäre. Bestimmt genauso verzweifelt wie Hansen, schätzte er. Heutzutage war die Schule eine Art zweites Zuhause. Er hatte immer ein schlechtes Gewissen, dass er nach Ninas Tod nicht so viel mit Alexander zusammen war, wie er eigentlich sollte. Ein Brand in der Schule würde ernsthaft das Gefühl verstärken, dass er Fürsorge und Erziehung allzu sehr den anderen überließ, während er selbst Polizei spielte und Verbrecher jagte, die ohnehin bald wieder auf die Gesellschaft losgelassen würden. Im Idealfall sollte er der aktive Vater sein, der mit seinem zehnjährigen Sohn zum Fußball und Handball ging, aber in der letzten Zeit war so viel zu tun gewesen. Das EU-Gipfeltreffen in Kopenhagen hatte für viele Überstunden gesorgt, die immer noch nicht abgebaut waren, obwohl sie das rein theoretisch bis zum Jahresende hätten sein sollen. Århus war abwechselnd von Vandalismus und Brandstiftungen heimgesucht worden. Außerdem waren da noch die selbst verschuldeten Probleme der Polizei, die auch Zeit kosteten. Daran wagte er gar nicht zu denken. Ivar K kippelte rastlos auf seinem Stuhl und fuhr sich mit der Hand durch die langen Haarzotteln und über den zurzeit modernen Dreitagebart. Wagner ahnte, dass ihm eine sarkastische Bemerkung an den referierenden Kollegen auf der Zunge lag, und unterbrach freundlich Jan Hansen, dessen Block jetzt voller Kringel war. »Gut. Die Situation ist wie folgt. Die Brandexperten unter Johan Dahl leiten die Untersuchungen und kümmern sich um die technischen Aspekte: Brandursache und so weiter. Wir sind als Assistenz zugezogen worden«, leitete er seine üblichen anspornenden Worte ein. »Die Feuerwehr ist dabei, die Dachkonstruktion in dem niedergebrannten Gebäude zu sichern, sodass wir dort zurzeit keinen Zugang haben. Sobald wir den bekommen, gehen die Techniker natürlich zuerst hinein. Sie bekommen im Laufe des Tages Verstärkung aus Kopenhagen. Im Moment nehmen sie sich das Hauptgebäude vor. Außerdem ist uns Hilfe von der mit Jugendkriminalität befassten Abteilung zugesagt worden«, sagte er mit einem Blick zu Jan Hansen hinüber. »Ich glaube, du hast Recht. Wir sollten nach jungen Tätern suchen, die den Ort kennen. Die Schule hat uns eine Liste der derzeitigen und der früheren Schüler versprochen. Sie muss durchgegangen und mit dem Archiv überprüft werden.« Jan Hansen nickte. In diesem Fall schien er erleichtert über die Schreibtischarbeit. »Ich sehe mir das an.« Wagner trank erneut von seinem Mineralwasser. »Dahl hat uns gebeten, uns die Verwüstungen in den beiden anderen Schulen, Samsøgade und Elise Smith, noch einmal vorzunehmen, um festzustellen, ob es Ähnlichkeiten gibt. Und was wir sonst noch an unaufgeklärten Vandalismusfällen aus dem letzten halben Jahr haben.« Petersen nickte. Mit seinen zweiundfünfzig Jahren war er fast ebenso lange im Dienst wie Wagner. »Ich suche mir die Fälle heraus. Ich kann mich erinnern, dass man auch versucht hat, die anderen Schulen abzufackeln. Ohne Erfolg.« Ivar K kippelte erneut mit seinem Stuhl. »Übung macht den Meister.« Wagner ließ den Blick von einem zum anderen wandern. »Zeugen. Es muss jemanden geben, der etwas gesehen hat. Auch wenn es mitten in der Nacht passiert ist. Einer von euch muss Klinken putzen.« Sie sprachen eine Weile über die Aufgaben und wer was erledigen sollte, ohne dass jemand protestierte. Man konnte sich daran gewöhnen zu bestimmen, dachte er verwundert und nicht zum ersten Mal. Er hatte nie davon geträumt, die Leitung zu übernehmen. Aber er hatte das entsprechende Dienstalter und die nötige Erfahrung, und es hatte sich ganz von selbst so ergeben. Sie hörten auf ihn. Sie folgten seinen Vorschlägen und hin und wieder seinen Anordnungen. Das Einzige, was ihrem Team noch immer fehlte, war eine Ermittlerin. Er hatte das oft zu ändern versucht, aber aus irgendeinem Grund sah die Leitung die Wichtigkeit des Anliegens nicht ein. Sie schienen nicht zu verstehen, dass das Geschlecht bei der Aufklärung von Kriminalfällen eine Rolle spielte, aber er wusste aus Erfahrung, dass Frauen einen anderen und hin und wieder überraschenden Zugang hatten. Eine tüchtige Frau wäre ein großer Gewinn für das Team, aber vorläufig mussten sie so zurechtkommen. Bei den engen Budgets und der geringen Aussicht, dass jemand pensioniert wurde, sah es schwarz aus. Er seufzte in sein Mineralwasser. Vielleicht konnte man auch zu viel verlangen. »Ivar. Du fährst mit mir raus. Wir sehen uns die Sache mal an.« Ivar K warf den Kopf in den Nacken und trank seinen Kaffee aus wie ein Handwerker ein Tuborg. Er stand auf und streckte den windhundartigen Körper, das diametrale Gegenteil zu Jan Hansens Türstehermuskeln. »Okay, Boss.« »Kannst du bitte drangehen?« Ivar griff nach dem Handy, das auf dem Armaturenbrett lag. »Kristiansen«, sagte er scharf und lauschte ein paar Sekunden, bevor er antwortete. »Er ist im Moment beschäftigt. Kann ich ihm etwas ausrichten?« Wieder herrschte Schweigen, bevor seine Stimme leicht irritiert zu klingen begann. »Ich sagte doch, dass er beschäftigt ist. Sie müssen später noch mal anrufen ... Informationen? Was für Informationen? Es ist strafbar, Informationen vor der Polizei zurückzuhalten, wissen Sie das nicht?« Wieder vergingen ein paar Sekunden, bevor er das Gespräch abrupt beendete. »Frauen«, zischte er. Wagner bog auf den Viborgvej ab. »Wer war das?« »Eine Journalistin von einer der Boulevardzeitungen. Dicte Sowieso. Die glauben, wir sind nur für sie da.« Tausend Gedanken gingen Wagner im Bruchteil einer Sekunde durch den Kopf. Er hatte lange nichts von Dicte Svendsen gehört. Und Ida Marie auch nicht, hatte sie gesagt und die Vermutung geäußert, dass ihre Freundin und...



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.