Eckert | Annas Erbe, Bittere Delikatessen & Aufgeputscht | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 1106 Seiten

Eckert Annas Erbe, Bittere Delikatessen & Aufgeputscht

Drei Thriller in einem eBook | Die ersten drei Fälle für die Kripo Düsseldorf
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-98952-502-3
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Drei Thriller in einem eBook | Die ersten drei Fälle für die Kripo Düsseldorf

E-Book, Deutsch, 1106 Seiten

ISBN: 978-3-98952-502-3
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Die tiefsten Abgründe der Großstadt?... ANNAS ERBE: Der erste Fall für den Düsseldorfer Kommissar Thann beginnt mit einer grausigen Entdeckung: Auf einer Mülldeponie wird die verstümmelte Leiche eines Mannes gefunden, die Gliedmaßen abgetrennt, der Schädel eingeschlagen. Bei seinen Ermittlungen stößt Thann auf die Verbindung zu einem Mord an einer Frau, der bereits 25 Jahre zurückliegt. Handelt es sich bei dem Toten womöglich um Annas Mörder? BITTERE DELIKATESSEN: Der berühmte Feinkostkönig Fabian wird mit aufgeschlitzter Kehle in seiner Düsseldorfer Wohnung aufgefunden. Kriminaloberkommissar Benedikt Engel steht unter größtem Druck, den Fall möglichst schnell aufzuklären - doch der Killer hat keine Spuren hinterlassen. Engels einziger Anhaltspunkt ist Nora Fabian, die entfremdete Tochter des Toten - aber diese hat ein handfestes Alibi?... AUFGEPUTSCHT: Als Kommissar Thann den Auftrag bekommt, seine Kollegen genau unter die Lupe zu nehmen, ahnt er nichts Gutes: Die meisten Ermittler der Kripo haben alles andere als eine reine Weste. Während die Stimmung im Dezernat zum Reißen gespannt ist, bricht auch in der Düsseldorfer Unterwelt die Hölle los, als zwei der größten Drogenbarone der Stadt auf bestialische Weise ermordet werden?... Ein packender Thriller-Sammelband für alle Fans von Arno Strobel und Friedrich Ani.

Horst Eckert wurde 1959 in Weiden in der Oberpfalz geboren. Er studierte Politikwissenschaften in Erlangen und Berlin. 15 Jahre lang arbeite er als Fernsehreporter für verschiedene Sendungen, unter anderem bei der Tagesschau. Heute ist Horst Eckert freiberuflicher Schriftsteller: Für »Die Zwillingsfalle« erhielt der Autor den renommierten Friedrich-Glauser Preis. Der Autor lebt heute in Düsseldorf. Von Horst Eckert erscheint bei dotbooks die Thriller-Reihe »Kripo Düsseldorf ermittelt« mit den Einzelbänden: »Annas Erbe«, »Bittere Delikatessen«, »Aufgeputscht«, »Finstere Seelen«, »Die Zwillingsfalle«, »Ausgezählt«, »Purpurland«, »617 Grad Celsius« und »Königsallee« Die Website des Autors: https://www.horsteckert.de/
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Kapitel 8


»Alle Nachbarn zu befragen, das ist doch gequirlte Kacke. Keiner von denen hat etwas gesehen.«

Sicherlich drückte Dalla nur aus, was auch die anderen dachten. Doch den aufsässigen Ton konnte Thann nicht durchgehen lassen.

»Für konstruktive Kritik bin ich offen. Aber zügelt euer Mundwerk. Solange uns nichts Besseres einfällt, bleiben wir bei unserer Vorgehensweise. Außerdem war das Klinkenputzen die Idee von Bollmann.«

»Okay, Chef.« Schneider.

Die acht Polizeibeamten der Mordkommission hatten sich im Büro des Kommissariatsleiters zur Morgenbesprechung versammelt. Der Alte selbst fehlte. Ohne sich noch einmal nach dem Fall erkundigt zu haben, war er in Urlaub gefahren. Thann war jetzt auf sich allein gestellt.

Auf dem Tisch lag ein Plan der Deponie und ihrer Umgebung. Die Häuser, deren Bewohner bereits befragt worden waren, hatte Thann mit einem Kreuz markiert. Mehr als die Hälfte der Häuser hatte noch kein Kreuz. Vier Beamte sollten die Befragung fortsetzen, aufgeteilt in Zweierteams. Die Untersuchung der Deponieumzäunung hatte nichts ergeben. An keiner Stelle war der Zaun beschädigt, nirgendwo gab es Spuren.

Thann teilte die Teams ein.

»Miller, du bleibst hier. Du bekommst die Telefonnummer zugeschaltet, die wir gestern an die Presse gegeben haben. Ich rechne mit einem ganzen Haufen von Anrufen. Das meiste werden Spinner und Wichtigtuer sein, aber vielleicht kommen wir weiter. Schneider und Dalla, ihr fahrt mit mir zum Bruder dieses Pförtners. Wir werden seine Teppichfirma auf den Kopf stellen.«

»Ohne Durchsuchungsbefehl, Chef?«

»Ohne!« Thann hielt Schneiders Blick stand. »Der hat sich strafbar gemacht. Mehrfach. Der wird kuschen. Noch Fragen? Um zwölf Uhr sehen wir uns wieder, gleicher Ort. Auf geht’s, Männer.« Thann fühlte sich großartig. Die Nervosität war verflogen und die Magenschmerzen auch.

Sonnenaufgang. Das Schwarz der Nacht wurde zum Grau des Tages. Die Sonne blieb hinter einem dichten Wolkenschleier verborgen. Nieselwetter. Die meisten Autos fuhren mit Licht.

Dalla lenkte den Zivilwagen durch die Stadt. Der gleiche Kadett wie gestern. Aus irgendeinem Grund schaffte es Dalla, von der Verwaltung jedesmal den gleichen Wagen zugewiesen zu bekommen und so den Ärger mit ausgelutschten Schrottautos zu umgehen.

Im Berufsverkehr ging es nur zäh voran. Ralf Kaminskis Firma für Bodenbeläge lag im Altbauviertel südlich des Bahnhofs. Das Viertel der Rentner, Studenten und Türken. Hier gab es noch die alten Mietskasernen und Hinterhöfe. Dalla parkte direkt unter dem Firmenschild auf dem Bürgersteig. Die drei Polizisten betraten den Beratungs- und Verkaufsraum und fragten nach dem Chef.

Ralf Kaminski sah seinem Bruder sehr ähnlich. Die gleiche Stirnglatze, der gleiche gebeugte Gang, nur der Bauch des Teppichbodenhändlers war wesentlich umfangreicher.

»Was kann ich für Sie tun?« fragte er, als habe er normale Kundschaft vor sich.

»Während sich meine Kollegen bei Ihnen ein wenig Umsehen, möchte ich Ihnen einige Fragen stellen. Ihr Lager ist im Hinterhaus, wie ich gesehen habe. Haben Sie noch weitere Geschäftsräume?«

»Nein, aber was wollen Sie?«

Schneider und Dalla verließen den Raum.

»Es geht um den Mord auf der Deponie. Wo waren Sie gestern nacht zwischen zwölf und vier?«

»Zu Hause.«

Fabelhaftes Bruderpaar. Thann wurde ungeduldig. »Ende der Märchenstunde! Wo waren Sie?«

»Ich habe geschlafen wie jeder anständige Mensch. Sie können meine Frau fragen.«

Blitzschnell holte Thann aus und gab Kaminski eine schallende Ohrfeige. »Dreckiger Lügner!«

Ralf Kaminski hielt sich die Backe und sagte nichts. Wenigstens flennt er nicht, dachte Thann.

»Wie lange geht das schon mit Ihnen und Ihrem Bruder? Die billigste Müllabfuhr der Stadt, nicht wahr? Und gestern auch noch der billigste Friedhof!«

Keine Antwort. Thann schlug ihm auf die andere Seite. Kaminski faßte sich auch dorthin und schwieg noch immer. Thann hielt ihm die Zeichnung des Opfers vors Gesicht.

»Wer ist das?«

»Ich weiß nicht.«

»Warum haben Sie diesen Mann umgebracht?«

»Umgebracht? Ich weiß gar nicht, wer das ist! Ich war’s nicht, und wenn Sie mich zehnmal schlagen!«

»Was haben Sie gestern nacht auf der Deponie abgeladen?«

»Nur Teppichbodenreste. Alte Böden und Verschnitt von neuem. Das ist so umweltfreundlich, das können Sie sich sogar in die Wohnung legen. Ich habe nie jemandem etwas zuleide getan.« Teppich-Kaminskis Gesicht glühte tiefrot.

»Wie sieht das aus, wenn Sie Ihren Müll schwarz auf die Deponie fahren?«

»Wie meinen Sie das?«

»Fährt Ihr Bruder das Zeug weg, und Sie bleiben am Eingang?«

»Nein, ich fahre es allein weg. Ich kenne mich aus auf der Deponie. Herbert bleibt am Eingang. Er geht dort nie weg. Er nimmt seine Arbeit sehr genau.«

»Mit kleinen Ausnahmen, wie man sieht. War außer Ihnen beiden noch jemand auf dem Gelände?«

»Ich habe niemanden sonst gesehen.«

»Hat Ihr Bruder irgend etwas bemerkt oder hat er sich anders als sonst verhalten?«

»Nein, alles war wie immer.«

Thann sah keinen Grund, ihm nicht zu glauben. Schneider und Dalla kamen zurück, ohne etwas gefunden zu haben. Damit hatte Thann gerechnet. Dalla starrte auf Kaminskis Gesicht, als wollte er die Finger zählen, die sich auf dessen Wangen abzeichneten.

»Gönnen Sie sich heute nacht einmal etwas Schlaf!« riet Thann dem noch immer verschreckten Teppichhändler. »Es ist ungesund, jede Nacht unterwegs zu sein. Erledigen Sie Ihre Geschäfte ab jetzt tagsüber, auch Ihre Abfälle.«

Er bohrte seinen Zeigefinger in Kaminskis Brust, wie es Bollmann bei ihm gemacht hatte. »Es ist, wie Sie sagten: Anständige Menschen schlafen nachts. Auf Wiedersehen.«

Thann ließ sich vor dem Hochhaus absetzen, in dem die Verwaltung des A & F Entsorgungsdienstes lag. Zu diesem Termin ging er allein. Vor dem Eingang sah er sich um. Friedrichstraße 17 hieß die Adresse. Das dreißigstöckige Bürogebäude mußte jetzt etwa 23 Jahre alt sein. Bei seiner Einweihung war es das höchste der Stadt gewesen. Inzwischen war das gesamte Stadtzentrum voll von solchen Türmen. Früher hatten hier stattliche Altbauten gestanden, Stadthäuser reicher Bürger, gebaut noch vor der Jahrhundertwende. Kaum einer erinnerte sich heute noch an die Auseinandersetzungen, die sich hier abgespielt hatten, im alten Haus Nummer 17, bevor es abgerissen wurde und zusammen mit anderen dem Hochhaus wich. Hausbesetzer, Kommunarden und Demonstranten hatten die Stadt damals in Atem gehalten, mehr als ein Jahr lang.

Irgendwann vor dem Abriß war es geschehen – der Friedrichstraßenmord. Und Bollmanns erstes Glanzstück, die Aufklärung in nur drei Tagen. Diese Art von Wunden habe ich schon einmal gesehen. Lange her.

Im Foyer hing ein großes Kunstwerk, sehr bunt, genauso wie das überdimensionale Pult, hinter dem die Empfangsdame saß. Ihr Job schien darin zu bestehen, fremde Besucher zu ignorieren. Neben den Aufzügen zählte eine Tafel mindestens ein Dutzend Firmen auf. Thann fuhr in den achten Stock.

Der Geschäftsführer von A & F war ein voluminöser Mann und trug einen zweireihigen Anzug. Thann wunderte sich, wie gelassen dieser auf den Leichenfund auf seinem Betriebsgelände reagierte. Thann ließ sich aufklären, daß das Image der Deponie keine Rolle spielte. A & F Entsorgungsdienst hatte in der Stadt keine Konkurrenz, und die bald volle Deponie werde in naher Zukunft ohnehin durch eine weit modernere Verbrennungsanlage ersetzt, die A & F zu bauen gedenke. Das Gespräch brachte Thann nichts außer der Gewißheit, daß mit Dreck viel Geld zu verdienen war. Und die starke Vermutung, daß die Leiche wie normaler Hausmüll auf die Deponie gekommen war, ohne daß die Müllarbeiter beim Leeren der Tonnen die makabre Fracht entdeckt hatten. Als er sich von dem Geschäftsführer verabschiedete, hatte er das Gefühl, zuviel Zeit verschwendet zu haben.

Im Foyer fiel Thanns Blick noch einmal auf das Bild, das an der Längsseite hing und die Hälfte der Wand einnahm. Es war mit wildem, grobem Pinselstrich gemalt. Im Vordergrund leuchtete eine gelbe Fläche wie ein blühendes Rapsfeld. Daneben stand ein Haus, mit nur wenigen schiefen Strichen angedeutet.

Drei Kinder spielten vor dem Haus. Eins lief auf das Rapsfeld zu, ein anderes krabbelte hinterher. Das dritte blickte geradewegs aus dem Bild den Betrachter an. Über allem schwebten Vögel wie die Möwen über der Deponie, schwarz und unheimlich.

Wieder fielen Thann die toten Augen der Leiche ein und die zerschnittenen Wangen. Als er auf die Straße trat, spürte er ein nervöses Kribbeln von der Magengegend her aufsteigen. Er nahm die Straßenbahn zurück zum Präsidium.

Ein erster Erfolg – Miller hatte gute Nachrichten. Viele Anrufer wollten den Toten erkannt haben. Fast jede Zeitung hatte die Zeichnung gebracht. Der Mordfall Deponie war zum Gesprächsthema geworden. Miller war ganz Feuer und Flamme. Im Kl nannte man ihn Benjamin, da er mit vierundzwanzig der Jüngste war, erst seit wenigen Wochen im Kommissariat.

Einige Anrufer waren in der Tat ernst zu nehmen. Einer von ihnen war ein Sozialarbeiter, der in der Zeichnung einen kürzlich entlassenen Strafgefangenen zu erkennen glaubte. Ein Bewährungshelfer. Wenn er recht hatte, war seine Hilfe nicht länger nötig. Den Tod gab es nicht auf Bewährung.

Für seinen ersten Mordfall hätte sich Thann lieber ein prominenteres Opfer gewünscht als einen unbekannten Haftentlassenen. Je spektakulärer der Fall, desto größer die Verdienste des erfolgreichen Ermittlers. Andererseits konnte er froh sein, wenn der...



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