Ebert Friedrich Wolf: Das bist du - Hintergründe, Uraufführung, Reaktionen
1. Auflage 2003
ISBN: 978-3-638-18462-5
Verlag: GRIN Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
E-Book, Deutsch, 15 Seiten
ISBN: 978-3-638-18462-5
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Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,7, Technische Universität Dresden (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Expressionismus in Dresden, Sprache: Deutsch, Abstract: Das bist du - Tat twam asi. Diese buddhistische Glaubensformel hat der Autor Friedrich Wolf
in seinem Drama „Das bist du” zum Thema gemacht. Aus dieser Religion kommt der Glaube,
daß jeder Mensch schon einmal gelebt hat. Daß jeder mit jedem verwandt ist beziehungsweise
einmal verwandt war. „Wir erleben nichts anderes als irgendwann einmal als Tat von uns
selbst ausgegangen ist.”1 Die Anhänger des buddhistischen Glaubens sehen daher in
unbekannten Menschen keine Fremden, weil man sich aus einem früheren Leben kennt: „Das
bist du noch einmal, gestalt-gewordene eigene Vergangenheit, gestalt-gewordene eigene
Tat.”2 Jeder ist also immer „früherer Folge Folge”.3 Warum hat Friedrich Wolf diese
buddhistische Lehre in seinem Drama verwendet? Gelangte solch ein Werk überhaupt zu
einer Aufführung auf der Bühne? Und falls ja, was schrieben die Kritiker? Hinzu kommt, daß
Friedrich Wolf sich in mehreren Artikeln gegen die naturalistische Bühnengestaltung
ausgesprochen hat.4 Wie hat er aber dann eine Aufführung von seinem Drama „Das bist du”
realisiert? Mußten da nicht notgedrungen Kompromisse eingegangen werden? Oder fand
Wolf Unterstützung bei ähnlich Denkenden?
In dieser Arbeit werde ich diese Fragen zu beantworten versuchen. Der Schwerpunkt wird
dabei auf den Fragen der Realisierung des Bühnenbildes und den Pressestimmen liegen.
Warum aber ist meine Wahl nun eigentlich ausgerechnet auf das Drama „Das bist du”
gefallen? In der Sekundärliteratur wird diesem Drama oftmals nur ein kurzer Absatz, eine
Erwähnung zugestanden.5 Jedoch wichtig im literarischen Schaffen Friedrich Wolfs ist dieses
Werk insofern, daß es das erste dramatische Werk des Autors ist.6 Ebenso das erste
Schauspiel7, zeigt also Wolfs Schritt zur Bühne. Die Möglichkeiten der Gestaltung eines
Bühnenbildes wurden bei der Uraufführung stark erweitert, revolutioniert. Auf diesen Punkt
werde ich später genauer eingehen. In der heutigen Zeit jedoch scheint das Drama keine große
Rolle zu spielen, denn es war mir nicht möglich, heutige Aufführungen oder Aufführungsorte
von „Das bist du” zu finden.
1Internet: http://www.uni-marburg.de/dir/GRUPPEN/interku/ejgr_dialogerituale.html
2Internet: http://www.uni-marburg.de/dir/GRUPPEN/interku/ejgr_dialogerituale.html
3Wolf: Das bist du. S. 99.
4vgl. zum Beispiel Friedrich Wolf: Die expressionistische Bühne. Eine Forderung.
5vgl. zum Beispiel Schriftsteller der Gegenwart. S. 84.
6vgl. Pollatschek: Friedrich Wolf. S. 48.
7vgl. Schriftsteller der Gegenwart. S. 84.