Dyck | Benn in Berlin | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 150 Seiten

Dyck Benn in Berlin


1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-88747-267-2
Verlag: Transit
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 150 Seiten

ISBN: 978-3-88747-267-2
Verlag: Transit
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Benn und Berlin - das scheint eher eine Selbstverständlichkeit. Seit Beginn seines Studiums 1904 ist er mit der Stadt eng verbunden, arbeitet hier, hat hier seine ersten literarischen Auftritte und Erfolge. Trotzdem weiß man über Benns Leben in Berlin relativ wenig; man kennt vielleicht seine Praxen in der Belle-Alliance-Straße (heute Mehringdamm) und in der Bozener Straße, aber die Lebensumstände, seine Gewohnheiten, seine eigene Welt, aus der heraus er die berühmten Texte und Gedichte schrieb, sind bisher nicht genauer erzählt worden. Das hat auch mit Benns Verschlossenheit zu tun: er liebte die Anonymität, er mochte nicht die Eitelkeiten der künstlerischen Eliten, wollte nur in seinen Texten in Erscheinung treten - und nicht als öffentliche Person. Joachim Dyck, Benn-Biograph und bekannter Literaturwissenschaftler, schreibt unterhaltsam und detailreich von einem schwierigen Genie, das mitten in der politisch und kulturell brodelnden Großstadt Berlin jahrzehntelang sein ganz eigenes Leben führt.

Joachim Dyck, geboren 1935 in Hannover, lehrte als Literaturwissenschaft-ler in Seattle, Freiburg, Michigan und Oldenburg. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Literatur und Rhetorik des 19. und 20. Jahrhunderts. Er lebt heute als Autor und Herausgeber in Bremen. Er ist Vorsitzender der Gottfried-Benn-Gesellschaft und Herausgeber des Benn-Jahrbuchs.

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Weitere Infos & Material


Student in Berlin
Pépinière
Militärisches Leben in Berlin
Berlin 1904ff.
Berlin als Wirtschaftsmetropole
Staatsbibliothek
Kneipen
Vergnügungsindustrie
Berliner literarisches Leben um 1910
Charité und Reiten
Die Berliner Verleger
Belle-Alliance-Straße
Benn als Arzt in Berlin
Die Freunde
Die Frauen
Die Berliner Philharmonie
Pariser Platz
Bendlerblock
Bozener Straße 20
Berlin in Trümmern
Leben unter der Besatzung
Rückkehr in den Alltag
Schlüterstraße 45
Das Ehepaar in der Bozener
Der literarische Markt
Hilfe aus Zürich und Wiesbaden
Blockade und Währungsreform
Die letzten Jahre
Hotel am Steinplatz
Waldfriedhof Dahlem


"Sie sollen sein wie
Mnais, den windigen
Morgen auf ihren
spiegelnden Hüften,
hoch und allein."
Diese Zeilen schickte er Doris Hahn, nachdem er sie im September 1917 kennengelernt hatte, die damals siebzehn Jahre alt war. "Aber ihr Hut ist entzückend, die Schleife auch, die Strümpfe wären natürlich besser Seide oder Flor, zumal wenn man etwas volle Gelenke u. Wadenansätze hat, aber das ist natürlich jetzt sehr schwierig. Immerhin u. alles zusammen waren Sie recht ansehnlich u. ich schließe mit den Worten: bleibe so u. mein Arm wird dich halten".
Das Verhältnis muß spannungsreich gewesen sein, denn Doris war Benn gegenüber selbstbewußt und eigenständig. Sie glaubte den Komplimenten nicht, die er ihr und anderen Frauen machte: "Er konnte sehr blöde sein und so tun, als wären Frauen dazu da, ihn zu amusieren - aber das glaubte ich nicht".
Doris Hahn moniert Benns Geschmack. Er hatte in der Belle-Alliance-Straße den Kupferstich Das Nachtcafé von George Grosz hängen, den Grosz ihm aber nur geliehen hatte. "Er holte es ab - und was hing sich Gottfried Benn dann hin - Postkarten von den Pferdchen der Renée Sintenis! Ich war platt! Das waren Unterschiede". Doris Hahn hat Benn oft in der Praxis besucht, "zeitweise habe ich mich sogar gut mit Benn amusiert. Nie ausserhalb - immer in diesem kleinen Zimmerchen mit den altmodischen roten kleinen Salon-Plüschmöbelchen - während vorn, im Wartezimmer, ein von Strahlen umgebener Ritter hing, den gut und gern eine Mischung von Melchior Lechter und Fidus hätte gemalt haben können". Doris Hahn gibt Auskunft über ein interessantes Detail des Bennschen Lebens, nämlich das Essen. Er liebte eine "mütterliche", gut schmeckende Küche, "weder rafniert, noch die vielen guten Kleinigkeiten - nein, sehr solide aber sehr gut häuslich zubereitet. Wenn er Kaffee und Kuchen machen liess: der Kaffee war ordentlich, der Kuchen solide - nichts mit Crème, kein Firlefanz. Er trank gern einen Cognac hinterher, hinter dem Kaffee, oder hineingeschüttet, das war zum Ende des Krieges shipshape und sehr à la mode".
Doris Hahn heiratete später "ohne ihm etwas gesagt zu haben. Diese Art der Verschwiegenheit liebte er nicht".


Joachim Dyck, geboren 1935 in Hannover, lehrte als Literaturwissenschaft-ler in Seattle, Freiburg, Michigan und Oldenburg. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Literatur und Rhetorik des 19. und 20. Jahrhunderts. Er lebt heute als Autor und Herausgeber in Bremen. Er ist Vorsitzender der Gottfried-Benn-Gesellschaft und Herausgeber des Benn-Jahrbuchs.



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