E-Book, Deutsch, Band 0356, 384 Seiten
Reihe: Collection Baccara
Dunlop / Perrin / Anderson Collection Baccara Band 356
1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-7337-2258-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 0356, 384 Seiten
Reihe: Collection Baccara
ISBN: 978-3-7337-2258-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
HEIßER FLIRT UNTER PALMEN von PERRIN, KAYLA
'Ein Mann ist im Moment das Letzte, was ich möchte!' Gerade erst hat Shayna ihren betrügerischen Ex abserviert, als sie auf Jamaika den sexy Geschäftsmann Donovan trifft. Aber während sie nur einen unverbindlichen Flirt unter Palmen im Sinn hat, will er schnell mehr ...
WIE IM RAUSCH DIESER EINEN NACHT von ANDERSON, SARAH M.
Wildes Verlangen erfasst den Anwalt Nick Longhair, als er seine Jugendliebe Tanya nach zwei Jahren wiedersieht. Doch sie entzieht sich seiner Umarmung und funkelt ihn wütend an. Da beschließt Nick, die temperamentvolle Schönheit mit allen Mitteln zurückzuerobern ...
MEHR ALS EIN AUFREGENDES SPIEL? von DUNLOP, BARBARA
Evan McCains erregend sinnliche Küsse zerreißen Angelica Lassiter fast das Herz. Zu gern würde sie in seinen starken Armen dahinschmelzen! Allerdings ist ihre leidenschaftliche Romanze für ihn nur ein kühl kalkuliertes Schauspiel für die Öffentlichkeit - oder?
Barbara Dunlop hat sich mit ihren humorvollen Romances einen großen Namen gemacht. Schon als kleines Mädchen dachte sie sich liebend gern Geschichten aus, doch wegen mangelnder Nachfrage blieb es stets bei einer Auflage von einem Exemplar. Das änderte sich, als sie ihr erstes Manuskript verkaufte: Mittlerweile haben die Romane von Barbara Dunlop weltweit eine begeisterte Leserschaft gefunden.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1. KAPITEL
Shayna Kenyon hielt sich nicht für einen rachsüchtigen Menschen. Es war nicht ihr Ding, Vergeltung zu üben. Schon oft hatte sie sogar die andere Wange hingehalten, wenn jemand schlecht zu ihr gewesen war. Nachtragend war sie wirklich nicht.
Doch letzte Nacht … Als sie sich in Erinnerung rief, was sie gestern gesehen hatte, krampfte sich ihr der Magen zusammen. Sie konnte Vince’ Vertrauensbruch nicht einfach so wegstecken.
Besonders nicht am heutigen Tag.
Dass Vince sie betrogen hatte, konnte sie nicht verkraften. Sein Timing hätte zudem nicht schlechter sein können.
Shayna atmete tief durch. Auch wenn es ihr schwerfiel, musste sie die Tränen zurückhalten. Sie musste tun, was zu tun war. Es gab keine andere Möglichkeit.
„Mein Schatz, ist schon in Ordnung“, beruhigte ihr Vater sie und hielt sie ein wenig fester. „Du musst nicht weinen. Heute wirst du einen Mann heiraten, der dich vergöttert. Außerdem siehst du umwerfend aus. Du bist meine Tochter – aber trotzdem muss ich sagen, dass du die schönste Braut bist, die ich jemals gesehen habe. Das darf deine Mutter natürlich nicht wissen“, fügte er lächelnd hinzu. „Das ist dein großer Tag. Genieß ihn.“
Ihn genießen? dachte Shayna verbittert. Seit gestern Nacht konnte sie nichts mehr genießen. Ihre Augenringe waren ein Beweis dafür. Sie hatte ihren Eltern erzählt, dass sie zu aufgeregt zum Schlafen gewesen war. Doch in Wahrheit war sie zu erschüttert gewesen, um ein Auge zumachen zu können. Die ganze Nacht hatte sie geweint und sich gefragt, was sie tun sollte.
Sie hatte eine Entscheidung getroffen. Ihre Schwester hatte sie darin bestärkt. Nur auf diese Weise war es ihr überhaupt möglich, vor den Altar zu treten. Am Ende würde sie nämlich wenigstens so etwas wie Befriedigung spüren. Es war der einzige Grund, weshalb sie sich das aufwendige Kleid angezogen und Stunden im Schönheitssalon verbracht hatte. Sie freute sich schon auf Vince’ Miene, wenn sie ihm und allen Gästen erzählte, was sie wusste.
Die letzte von Shaynas fünf Brautjungfern nahm ihren Platz am Altar ein. Wenige Sekunden später begann eine Sängerin, die Shayna und Vince engagiert hatten, „Here I Am“ von Beyoncé und Eric Benét zu singen. Sie hatten sich für etwas Modernes entschieden und nicht für die übliche traditionelle Orgelmusik.
Shayna schluckte. Tränen flossen ihr die Wangen herunter. Sie wollte das nicht, konnte aber nichts dagegen tun. Ihr Vater reichte ihr ein Taschentuch, mit dem sie sich die Wangen trocknete.
„Komm schon, mein Schatz“, meinte er. „Alle warten.“
Einen Moment lang zögerte sie. Plötzlich war sie sich nicht mehr sicher, ob sie das Richtige tat. Aber selbst ihre jüngere Schwester Brianne hatte sie dazu ermutigt. Ihrer Meinung nach hatte Vince weitaus Schlimmeres verdient als eine öffentliche Bloßstellung.
Die Sängerin sang die gefühlvolle Ballade weiter, und Shayna wusste, dass sie endlich losgehen sollte. Sie konnte durch die Kirchenfenster erkennen, dass alle standen und auf ihren letzten Gang als unverheiratete Frau warteten.
Die Türen öffneten sich. Shayna setzte einen Fuß vor den anderen. Sie war nervös und am Boden zerstört. Trotzdem rang sie sich ein Lächeln ab. Allerdings wusste sie nicht, ob es ehrlich wirkte.
Um sie herum lächelten sie alle an. Manche weinten. Eigentlich war es ein schönes Ereignis. Zweiunddreißig Jahre lang hatte sie auf diesen Tag gewartet. Ihre Familie war begeistert, dass sie endlich ihren Mann fürs Leben gefunden hatte.
Shayna wusste, dass er es nicht war. Und bald würden alle dieses Wissen mit ihr teilen.
Auf dem Weg zum Altar traute sie sich nicht, zu Vince zu blicken. Sie hatte Angst zusammenzubrechen. Doch als sie sich ihm näherte, sah sie ihn an. Sie war angewidert von ihm. Und dann weinte er auch noch.
Aus Freude oder aus Scham?
Bald würde er sich jedenfalls gewaltig schämen.
Kurz vor dem Altar blieb ihr Vater stehen und sah sie mit Tränen in den Augen an. „Ich liebe dich, mein Schatz.“
„Ich liebe dich auch“, flüsterte Shayna.
Sie hoffte, dass ihr Vater ihr nicht übelnehmen würde, was sie vorhatte. Ganz sicher würde er aber wütend auf Vince sein – den Sohn, den er nie gehabt hatte.
Wie hatte Vince das nur tun können? Seufzend stieg sie die zwei Stufen zum Altar hinauf und stellte sich neben ihren Verlobten.
Die Sängerin beendete das Lied. Vince ergriff Shaynas Hand und sah sie mit leuchtenden Augen an. „Baby, du siehst atemberaubend aus.“
Am liebsten wollte sie die Hand wegreißen. Wut erfüllte sie.
„Liebe Brüder und Schwestern“, begann der Priester. „Wir haben uns heute hier versammelt …“
„Entschuldigen Sie“, unterbrach Shayna ihn mit zittriger Stimme. Eigentlich hatte sie noch etwas warten wollen, aber sie hielt es keinen Moment länger aus. Es machte sie wütend, wie Vince neben ihr den glücklichen Verlobten spielte. „I…ich habe etwas zu sagen.“
Der Priester wirkte verwirrt. Und Vince ebenfalls.
Doch als keiner etwas sagte, wandte sich Shayna an ihren ach so gerührten Verlobten und fuhr fort: „Eigentlich muss ich dich etwas fragen, mein Schatz.“ Die letzten beiden Worte betonte sie reichlich übertrieben.
Am liebsten hätte sie sich umgedreht und wäre aus der Kirche gerannt. Das wäre leichter gewesen, als Vince mit der Wahrheit zu konfrontieren. Aber sie hatte eine Entscheidung getroffen. Und auch wenn ihr Vorhaben nicht einfach war, würde sie keinen Rückzieher machen.
„Liebst du mich, Vince?“, fragte sie ihn. „So sehr, dass du denkst, dass es die richtige Entscheidung ist, mich zu heiraten?“
Ein erstauntes Raunen ging durch die Menge. Einige nahmen vielleicht an, dass etwas nicht stimmte.
„Natürlich“, erwiderte Vince und drückte ihre Hand fester. Er lächelte und dachte wahrscheinlich, dass seine Verlobte in letzter Minute Zweifel bekam. „Du weißt doch, dass ich dich mehr liebe als alles andere, Baby. Du bist diejenige, mit der ich alt werden möchte. Mit der ich Kinder haben und den Rest meines Lebens verbringen möchte.“
Wieder ein Raunen. Manche klatschten sogar. Vince hatte die perfekte Antwort geliefert.
„Kann ich fortfahren?“, fragte der Priester warm lächelnd. Auch er schien anzunehmen, dass die Braut nur etwas verunsichert war.
Shayna wandte sich an den Priester. Sekunden verstrichen. „Ich habe eine weitere Frage.“
Schweigen breitete sich in der Kirche aus. Man hätte eine Stecknadel fallen hören können.
Shayna schluckte und räusperte sich. Ihr war klar, dass alle darauf warteten, was sie zu sagen hatte.
Sie hob die Schultern, drehte sich zu Vince um und meinte: „Du liebst mich.“
„Natürlich“, antwortete ihr Verlobter, ohne zu zögern.
„So sehr, dass du nach deinem Junggesellenabschied in deinem Auto gelandet bist … mit einer Stripperin!“
Einige in der Menge schnappten erschrocken nach Luft.
„Baby“, meinte Vince und versuchte zu lachen. Doch sein Lachen wirkte mehr als aufgesetzt. „E…eine Stripperin? W…was?“
Shayna riss ihre Hand aus seiner. „Wage es nicht, mich zu belügen! Ich habe es mit eigenen Augen gesehen. Dein Wagen stand direkt vor dem Raum, den du für den Junggesellenabschied gemietet hast, du Idiot! Ich habe beobachtet, wie du mit ihr das Gebäude verlassen hast und zu deinem Auto gegangen bist. Und ich habe gesehen, was danach passiert ist.“
Vince schwieg. Doch die Panik war ihm anzusehen. Er schien nicht glauben zu können, dass Shayna ihn tatsächlich erwischt hatte.
Sie blickte nach links zu ihrer Schwester, die auch ihre Trauzeugin war. Brianne nickte ihr ermutigend zu.
„Und wenn das deine Definition von Liebe ist“, fuhr Shayna fort, „verzichte ich dankend auf diese Hochzeit.“
Mit offenem Mund starrte Vince sie an. Plötzlich war ein Stimmengewirr in der Kirche zu hören. Die Brautjungfern und Trauzeugen starrten alle erstaunt Shayna an. Sie würde ihre Fragen irgendwann beantworten – nur nicht jetzt.
Voller Adrenalin griff Shayna nach der seidenen Schleppe ihres Kleids und drehte sich schwungvoll um. Anschließend rannte sie den Weg zurück, den sie eben gekommen war. Ihr war klar, dass alle Augen auf sie gerichtet waren.
Sie wusste, sie würde später weinen. Als sie allerdings zu den mächtigen Holztüren der Kirche eilte, lächelte sie.
Vince Danbury mochte gestern Nacht jede Menge Spaß gehabt haben, doch sie war es, die als Letzte lachte.
„Du willst trotzdem auf Hochzeitsreise gehen?“, fragte Brianne später am Nachmittag ihre Schwester. Ihrer Miene nach glaubte sie, dass Shayna verrückt geworden war.
„Ich gehe nicht auf Hochzeitsreise“, stellte Shayna klar und fuhr sich mit den Fingern durch ihr schulterlanges Haar. Sie versuchte die Frisur zu lösen, die die Friseurin ihr für die Hochzeit gemacht hatte. „Eine Hochzeitsreise wird von zwei Menschen unternommen, die gerade geheiratet haben.“
„Du weißt, wie ich das gemeint habe. Du willst die Reise nach Jamaika antreten, die als deine Hochzeitsreise geplant war?“
„Eine Woche in Jamaika? Wer würde da Nein sagen?“
Brianne stemmte die Hände in die Hüften und starrte ihre Schwester an, die auf der Bettkannte saß. „Du meinst es wirklich ernst.“
Shayna antwortete nicht. Stattdessen musterte sie ihre Schwester. In ihrem schwarzen Haar steckte immer noch die...