Dunlop | Feuriges Verlangen - unerfüllte Sehnsucht? | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Digital Edition

Dunlop Feuriges Verlangen - unerfüllte Sehnsucht?

Die Jacobs 2
1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-7337-7547-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Die Jacobs 2

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Digital Edition

ISBN: 978-3-7337-7547-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Was für eine Schönheit ist aus dem Mädchen geworden, das damals die Ranch verlassen hat! Reed begehrt die grazile Ballerina Katrina - und auch in ihren Augen lodert Verlangen. Doch die Tänzerin liebt die Großstadt und hasst die Einsamkeit Colorados. Bald steht Reed vor der schwersten Entscheidung: Soll er mit Katrina nach New York gehen? Oder ihre Liebe nur als leidenschaftlichen Tanz eines Sommers in Erinnerung behalten?



Barbara Dunlop hat sich mit ihren humorvollen Romances einen großen Namen gemacht. Schon als kleines Mädchen dachte sie sich liebend gern Geschichten aus, doch wegen mangelnder Nachfrage blieb es stets bei einer Auflage von einem Exemplar. Das änderte sich, als sie ihr erstes Manuskript verkaufte: Mittlerweile haben die Romane von Barbara Dunlop weltweit eine begeisterte Leserschaft gefunden.

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1. KAPITEL

Staub wirbelte auf, als der Lastwagen vor dem Ranchhaus zum Stehen kam. Katrina Jacobs verzog leicht den Mund, als sie das alte Gebäude betrachtete. Gerade angekommen, sehnte sie sich bereits nach New York City zurück. Als ihr Bruder Travis aus dem Wagen ausstieg, tat sie es ihm gleich und achtete darauf, mit dem rechten Fuß zuerst aufzutreten, um den linken mit dem verletzten Knöchel nicht zu sehr zu belasten.

Eine Woche, dachte sie. Höchstens zwei. Dann habe ich meine Pflicht als Tochter und Schwester getan. Dann ist auch mein Knöchel wieder in Ordnung. Und ich kann zu meiner Balletttruppe in Manhattan zurück.

Katrina hasste Colorado.

Travis hob ihren Koffer von der offenen Ladefläche des Lastwagens. Katrina brauchte gar nicht hinzusehen, sie wusste es auch so: Der Koffer war jetzt von diesem unangenehmen feinen Staub bedeckt, der hier überall in der Luft lag. Man konnte putzen, waschen, saugen, er war immer da. Überall.

Unsicher ging sie den unebenen Kiesweg entlang. Für diese Gegend war sie eigentlich viel zu fein angezogen. Aber sie hatte es nicht über sich bringen können, schon in Jeans und Baumwollhemd anzureisen und auf dem Flughafen wie eine Hinterwäldlerin dazustehen. Zwar war sie nicht so berühmt, dass sie überall erkannt wurde, aber ab und zu geschah es doch. Und dann machten die Leute unweigerlich ein Foto. Heutzutage hatte ja jeder ein Fotohandy dabei und war damit ein potenzieller Paparazzo.

Travis holte sie ein. Er trug die hier übliche Kleidung – ein Flanellhemd, verwaschene Jeans und abgewetzte Cowboystiefel. „Willst du ins Zimmer von Mom und Dad ziehen?“

„Nein“, wehrte sie hastig ab. „Ich quartiere mich lieber bei Mandy ein.“

Schon mit zehn Jahren hatte Katrina ihr Zuhause verlassen. Ihre Tante hatte dafür gesorgt, dass sie auf die Upper Cavendar Dramatic Arts Academy in New York kam, eine Internatsschule für darstellende Künste. Vielleicht lag es daran, dass sie ihr Zuhause so jung verlassen hatte – auf jeden Fall schüchterte ihr strenger, energischer Vater sie bis zum heutigen Tag ein. Seine donnernde Stimme machte ihr Angst, und wenn er in ihrer Nähe war, befürchtete sie ständig, er würde ihr unangenehme Fragen stellen, sich über ihre berufliche Karriere lustig machen oder anmerken, wie ungeschickt sie sich als Ranchhelferin anstellte.

Doch im Moment war ihr Vater nicht auf der Ranch. Er hatte einen Schlaganfall erlitten und befand sich in einer Reha-Klinik in Houston. Zum Glück machte er schon wieder gute Fortschritte. Aber in seinem Schlafzimmer zu übernachten – nein, das wollte Katrina auf keinen Fall.

„Er liebt dich“, beeilte sich Travis zu versichern. „Wir alle lieben dich.“

„Und ich liebe euch auch“, erwiderte sie und betrat das Ranchhaus. Es war geräumig, größer als die meisten Häuser in der Gegend, mit einem gemütlichen Wohnzimmer, das genug Platz für fünf Kinder und zahlreiche Gäste bot. Im oberen Stockwerk befanden sich sechs Schlafzimmer, von denen eines zu einem Büro umgestaltet worden war, nachdem Katrina endgültig ausgezogen war.

Natürlich liebte sie ihre Familie, und ihre Familie liebte sie, obwohl sie mit ihr so wenig gemein hatte. Für die anderen war sie eine Außenseiterin – verweichlicht und aus der Art geschlagen, nicht imstande zu reiten oder bei der Rancharbeit kräftig mit anzupacken.

Für ihre Verwandten zählte es nicht, dass sie Solotänzerin in einer Balletttruppe war, die regelmäßig vor ausverkauften Häusern auftrat, selbst im berühmten Emperor’s Theater in New York City. Es spielte auch keine Rolle, dass sie schon auf den Titelbildern der Zeitschriften Dance America und Paris Arts Review abgebildet gewesen war. In Colorado war sie einfach das Mädchen, das nicht mal zur Ranchhelferin taugte.

„Hallo, Kitty-Kat.“

Es war ihr ältester Bruder Seth, der sie so begrüßte und in seine starken Arme nahm.

„Hallo, Seth“, erwiderte sie süß-säuerlich. Sie mochte den Spitznamen nicht besonders, den ihr ihre Brüder schon in der Kindheit verpasst hatten.

Als Seth sie wieder losließ, bemerkte sie, dass hinter ihm noch jemand stand. Ein hochgewachsener, breitschultriger Mann, der verkniffen dreinblickte. Sie hatte ihn zwar ein paar Jahre nicht gesehen, erkannte ihn aber sofort wieder. Ihr Nachbar Reed Terrell.

Er nickte fast unmerklich. „Hallo, Katrina.“

„Hallo, Reed“, gab sie zurück und wunderte sich, dass ihr Herz ein ganz klein wenig schneller zu schlagen begann. Wahrscheinlich nur, weil sie mit seinem Auftauchen nicht gerechnet hatte.

In diesem Moment kam ihre Schwester Mandy die Verandatreppe herunter. „Katrina“, rief sie freudig aus, stieß Seth beiseite und nahm sie in die Arme.

Katrina erwiderte die Umarmung. Mandy war jünger als sie und die Einzige aus der Familie, die ein wenig Verständnis für Katrinas Tanzleidenschaft aufbrachte.

Mandy ließ sie wieder los und betrachtete sie von Kopf bis Fuß. „Du siehst einfach umwerfend aus.“

Katrina wusste, dass das ein Kompliment war. Allerdings war in ihrer Familie gutes Aussehen auch gleichbedeutend mit nutzlos. Ein hübsches Gesicht brachte einen in Lyndon Valley nicht weit.

„Danke“, erwiderte sie verlegen. Vielleicht hätte ich mir doch lieber Jeans anziehen und aufs Schminken verzichten sollen, schoss es ihr durch den Kopf. Ich merke meiner lieben Familie an, dass sie meine Aufmachung unpassend findet.

„Kannst du dich noch an Reed erinnern?“, fragte Mandy und wies mit einem Kopfnicken auf den großen Mann, der schweigend im Hintergrund stand.

„Natürlich“, antwortete Katrina.

Als sie ihn ansah, begannen ihre Knie zu zittern, und sie fragte sich, warum eigentlich. Was war nur mit ihr los? Sie wollte den Blick abwenden, aber es gelang ihr nicht.

„Ich freue mich schon darauf, dass du Caleb endlich wiedersiehst“, redete Mandy aufgeregt weiter. „Wahrscheinlich kannst du dich nicht mehr gut an ihn erinnern. Du hast Lyndon Valley ja früh verlassen – und er auch.“

„Ich weiß, dass er Reeds Zwillingsbruder ist“, merkte Katrina an.

Reed verzog etwas den Mund, als sie seinen Namen aussprach. Die beiden Männer waren zwar Zwillinge, aber keine eineiigen. Sie erinnerte sich an Caleb als eine kleinere, weniger einschüchternde Version seines Bruders.

Das war auch besser so.

Für Mandy.

Mandy strahlte übers ganze Gesicht. „Ach ja, herzlichen Glückwunsch noch“, sagte Katrina etwas verspätet und nahm ihre Schwester noch einmal in den Arm.

„Die Hochzeit soll wahrscheinlich im Spätherbst sein“, verkündete Mandy begeistert. „Bis dahin ist Dad ja hoffentlich wieder topfit. Du sollst natürlich eine der Brautjungfern sein.“

„Ja, natürlich“, gab Katrina zurück und zwang sich zu einem Lächeln. Familienzusammenkünfte, große Feiern – sie mochte das nicht so besonders. Aber wenn es Mandy wichtig war, würde sie ihrer Schwester bestimmt nicht ihren großen Tag verderben.

„Im Brautjungfernkleid wirst du bestimmt richtig gut aussehen.“

„Das ist meine Spezialität“, scherzte Katrina und lächelte verkrampft weiter. Als sie einen Blick auf Reed warf, sah sie, dass er die Augen verdrehte.

Bestimmt hielt er sie für eitel. Aber was wusste er schon? Er kam aus einer anderen Welt, der Welt hier im Lyndon Valley. Ihn hatte bestimmt noch nie jemand nutzlos genannt. Hier wurde er geschätzt, weil er kräftig war und hart arbeitete. Er musste nicht mit dem Attribut „hübsch“ leben.

Was nicht heißen sollte, dass er schlecht aussah. Gut, vielleicht war sein Kinn eine Spur zu breit, aber er hatte ein markantes, ausdrucksstarkes Gesicht, einen attraktiven Mund und …

He, jetzt aber mal langsam, mahnte sie sich. Mach ihn nicht besser, als er ist. Er ist ein Cowboy, ein rauer Bursche. Er hat etwas Vierschrötiges und ist bestimmt der größte Macho im ganzen Lyndon Valley. Und das ist nun wirklich nicht besonders anziehend!

Seit Reed Terrell den Kinderschuhen entwachsen war, war er – man konnte es nicht anders sagen – scharf auf Mandys Schwester Katrina gewesen. Allerdings hatte er nie versucht, bei ihr zu landen, und es wäre auch mehr als zweifelhaft gewesen, ob er Erfolg gehabt hätte. Sie spielte einfach in einer anderen Liga.

Sie ist so ganz anders als die Leute hier, dachte er, als er wieder das Ranchhaus seiner Familie betrat. Sie passt gar nicht auf die Jacobs-Ranch. Irgendwie hat sie wie eine Prinzessin gewirkt, die beim einfachen Volk nach dem Rechten schaut. Jemand, den man aus der Ferne bewundert oder anhimmelt, aber dem man nicht zu nahe kommt. Und genau so werde ich es auch halten.

Er schloss die Tür und hängte seinen Hut an den dritten Haken von links, so wie er es immer tat. Viele Jahre lang hatte Reed zusammen mit seinem extrem ordnungsliebenden Vater in dem geräumigen Haus gewohnt. Inzwischen war der alte Herr verstorben, doch seine penible Ordnung wurde beibehalten.

„Danielle möchte mit dir sprechen“, verkündete sein Bruder Caleb und kam auf ihn zu, den Telefonhörer in der Hand.

„Ich habe ihr aber nichts Neues zu sagen.“

Caleb runzelte die Stirn. „Aber du kannst doch fünfzehn Millionen Dollar nicht einfach auf deinem Girokonto liegen lassen.“

„Du kannst das Geld gerne zurückkriegen“, erwiderte Reed. Er fand es immer noch lächerlich, dass sein Bruder ihm den Betrag für die Hälfte der Familienranch ausgezahlt hatte.

„Würdest du es...



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