Das 1912 erschienene
illustrierte Jahrbuch „Der Blaue Reiter“
gilt als eines der wichtigsten
Manifeste der modernen Kunst
in Europa. In ihm formulierten der russische Emigrant
Wassily Kandinsky
, sein Freund
Franz Marc
und andere assoziierte Künstler ihre Vorstellungen von einer neuen Kunst, die
das traditionelle Formenrepertoire sprengen
und den Blick
von der äußeren Realität auf die innere
richten sollte. Auch wenn sie sich dabei auf ähnliche Vorbilder wie die Maler der Künstlergruppe
Die Brücke
beriefen, auf die Fauvisten etwa und die sogenannte primitive Kunst, strebten sie anders als diese nicht einen einheitlichen neuen Stil an. Der
Blaue Reiter
fungierte als loser Verbund, in dem
eine Vielzahl gänzlich eigenständiger Entwicklungen
möglich war.
Der
Blaue Reiter
wurde durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs, in dem zwei seiner führenden Künstler fielen, aber auch durch wachsende Unstimmigkeiten zwischen den Protagonisten der Gruppe unvermittelt zu Grabe getragen. Diese Einführung zeichnet anhand zentraler Werke wie Franz Marcs
Blauem Pferd I
(1911), Kandinskys
Bild mit schwarzem Bogen
(1912) und August Mackes
Dame in grüner Jacke
(1913) die kurze, aber für die moderne Kunst folgenreiche Geschichte dieser Gruppierung nach.
Düchting
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Düchting, Hajo
Hajo Düchting studierte Kunstgeschichte, Philosophie und Archäologie in München, wo er 1981 über Robert Delaunays „Fenster-Bilder“ promovierte. Anschließend übernahm er Lehraufträge und hatte Gastprofessuren an den Universitäten München, Kassel, Leipzig, Saarbrücken und Mainz inne. Er veröffentlichte zahlreiche Publikationen zur Kunst der Moderne, Farbtheorie und Kunstdidaktik. Bei TASCHEN sind erschienen: Paul Cézanne, Wassily Kandinsky, Robert und Sonia Delaunay und Georges Seurat.