Doyle Vampira - Folge 01
1. Auflage 2011
ISBN: 978-3-8387-1272-7
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Das Erwachen
E-Book, Deutsch, Band 1, 64 Seiten
Reihe: Vampira
ISBN: 978-3-8387-1272-7
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Ein Geheimnis, aus Träumen geboren. Eine junge Frau, bar jeder Erinnerung. Das furchtbare Erbe einer Rasse, so alt wie die Wurzeln der Menschheit. Eine Bestimmung, die nach hundert Jahren Schlaf ihre Erfüllung finden soll.
VAMPIRA erwacht. Und macht sich auf, eine feindliche Welt zu entdecken. Begleiten Sie sie auf ihrem gefährlichen und leidenschaftlichen Weg. Folgen Sie den Vampiren auf ihren nächtlichen Pfaden.
Dies ist der erste Band einer Reise zu den Quellen des Lebens und des Blutes. Lilith erwacht. Das Abenteuer beginnt...
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
" (S. 22-23)
Sie war zwölf Jahre alt, und wüstenhafte Hitze lag wie eine Glocke über die Stadt. Keine Wolke trübte den Himmel. Kein Lüftchen wehte. Die Sonne hing bewegungslos im Zenit. Die Schule war zu Ende. Sie lagen am Pool im Garten vor dem Elternhaus ihrer gleichaltrigen Freundin Marsha. »Was unternehmen wir heute noch?«, fragte Lilith.
»Kino?«, fragte Marsha. Kein Schweißtropfen glänzte auf ihrem freien Oberkörper oder einer anderen Stelle ihrer wohltuend bleichen Haut. »Oder einfach weiter faulenzen?« Sie lagen »oben ohne« auf ausgebreiteten Badetüchern im Gras. Lilith maß kritisch die Fortschritte, die ihr Busen in der letzten Zeit gemacht hatte. Sie war früh entwickelt und konnte zufrieden sein. Sie hatte bemerkt, dass Marsha, bei der sich noch gar nichts tat, manchmal neidisch darauf schielte.
»Irgendetwas müssen wir noch unternehmen!«, sagte Lilith. Marsha war schon immer etwas träge gewesen. Sie waren zusammen aufgewachsen und zusammen eingeschult worden. Lilith liebte die Schule – nur mit manchen Lehrern hatte sie Probleme. Marsha hingegen verehrte manchen Lehrer, hasste aber die Schule … »Gehen wir zum Strand«, schlug Marsha vor. Begeistert klang es nicht. Ihr hätte auch der Pool gereicht. Lilith wollte etwas erwidern, hielt aber plötzlich inne, weil ein ganz eigenartiges Gefühl in ihr aufstieg. Sie blickte sich um. Ihr Blick suchte den Fehler, den sie gerade entdeckt zu haben glaubte.
Etwas stimmte nicht. Es ist so still …! Außer ihrer eigenen und der Stimme ihrer Freundin schien keine andere Geräuschquelle zu existieren. Die Sonne brannte mit unbarmherziger Wucht auf sie nieder. Dorthin, wo sie seit Stunden saßen, ohne dass ihre blasse Haut auch nur eine Rötung zeigte … »Was ist?«, fragte Marsha. »Spürst du es nicht auch?«, fragte Lilith. »Was?« Sie versuchte, ihre Wahrnehmungen in Worte zu kleiden. Marsha lachte sie aus, sprang auf, nahm Anlauf und tauchte mit einem Kopfsprung ins Schwimmbecken. Lilith blieb sekundenlang beleidigt sitzen. Dann merkte sie, dass Marsha nicht wieder auftauchte. Eigentlich war Marsha wasserscheu. Dass sie in den Pool gesprungen war, war schon ungewöhnlich."