Dostojewski | Gesammelte Werke: Romane + Novellen | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 6000 Seiten

Dostojewski Gesammelte Werke: Romane + Novellen

Schuld und Sühne + Die Brüder Karamasow + Der Spieler + Der Idiot + Die Dämonen + Der Doppelgänger + Der Jüngling + Ein schwaches Herz + Christbaum und Hochzeit + Weiße Nächte und mehr
2. Auflage 2015
ISBN: 978-80-268-2993-5
Verlag: e-artnow
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Schuld und Sühne + Die Brüder Karamasow + Der Spieler + Der Idiot + Die Dämonen + Der Doppelgänger + Der Jüngling + Ein schwaches Herz + Christbaum und Hochzeit + Weiße Nächte und mehr

E-Book, Deutsch, 6000 Seiten

ISBN: 978-80-268-2993-5
Verlag: e-artnow
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Dieses eBook: 'Gesammelte Werke: Romane + Novellen' ist mit einem detaillierten und dynamischen Inhaltsverzeichnis versehen und wurde sorgfältig korrekturgelesen. Fjodor Michailowitsch Dostojewski (1821-1881) gilt als einer der bedeutendsten russischen Schriftsteller. Seine schriftstellerische Laufbahn begann Dostojewski 1844; die Hauptwerke, darunter Schuld und Sühne, Der Idiot, Die Dämonen und Die Brüder Karamasow, entstanden jedoch erst in den 1860er und 1870er Jahren. Dostojewski schrieb neun Romane, zahlreiche Novellen und Erzählungen und ein umfangreiches Korpus an nichtfiktionalen Texten. Das literarische Werk beschreibt die politischen, sozialen und spirituellen Verhältnisse zur Zeit des Russischen Kaiserreiches, die sich im 19. Jahrhundert fundamental im Umbruch befanden. Dostojewski war ein Theoretiker der Konflikte, in die der Mensch mit dem Anbruch der Moderne geriet. Zentraler Gegenstand seiner Werke war die menschliche Seele, deren Regungen, Zwängen und Befreiungen er mit den Mitteln der Literatur nachgespürt hat; Dostojewski gilt als einer der herausragenden Psychologen der Weltliteratur. Fast sein gesamtes Romanwerk erschien in Form von Feuilletonromanen und weist darum die für dieses Genre typischen kurzen Spannungsbögen auf, wodurch es trotz seiner Vielschichtigkeit und Komplexität selbst für unerfahrene Leser leicht zugänglich ist. Seine Bücher wurden in mehr als 170 Sprachen übersetzt. Inhalt: Romane: Arme Leute Erniedrigte und Beleidigte Schuld und Sühne Der Spieler Der Idiot Die Dämonen Die Beichte Stawrogins (Drei unveröffentlichte Kapitel aus dem Roman » Die Dämonen«) Der Jüngling Die Brüder Karamasow Das Gut Stepantschikowo und seine Bewohner Der Doppelgänger Aufzeichnungen aus einem toten Hause Aufzeichnungen aus dem Dunkel der Großstadt Novellen: Weiße Nächte Ein schwaches Herz Christbaum und Hochzeit Die Sanfte Der lebenslängliche Ehemann Die fremde Frau und der Mann unter dem Bett Die Wirtin Ein Roman in neun Briefen Der ehrliche Dieb Herr Prochartschin Bobok Das Krokodil Eine Silvesterfestlichkeit und eine Trauung Polsunkow Der Bettelknabe Der Traum eines lächerlichen Menschen Ein kleiner Held Ein unangenehmes Erlebnis Netotschka Njeswanowa

Fjodor Michailowitsch Dostojewski (1821-1881) gilt als einer der bedeutendsten russischen Schriftsteller. Seine schriftstellerische Laufbahn begann Dostojewski 1844; die Hauptwerke, darunter Schuld und Sühne, Der Idiot, Die Dämonen und Die Brüder Karamasow, entstanden jedoch erst in den 1860er und 1870er Jahren. Dostojewski schrieb neun Romane, zahlreiche Novellen und Erzählungen und ein umfangreiches Korpus an nichtfiktionalen Texten. Das literarische Werk beschreibt die politischen, sozialen und spirituellen Verhältnisse zur Zeit des Russischen Kaiserreiches, die sich im 19. Jahrhundert fundamental im Umbruch befanden. Dostojewski war ein Theoretiker der Konflikte, in die der Mensch mit dem Anbruch der Moderne geriet. Zentraler Gegenstand seiner Werke war die menschliche Seele, deren Regungen, Zwängen und Befreiungen er mit den Mitteln der Literatur nachgespürt hat; Dostojewski gilt als einer der herausragenden Psychologen der Weltliteratur. Fast sein gesamtes Romanwerk erschien in Form von Feuilletonromanen und weist darum die für dieses Genre typischen kurzen Spannungsbögen auf, wodurch es trotz seiner Vielschichtigkeit und Komplexität selbst für unerfahrene Leser leicht zugänglich ist. Seine Bücher wurden in mehr als 170 Sprachen übersetzt.

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Weitere Infos & Material


Viertes Kapitel
Inhaltsverzeichnis

Ich habe schon früher erwähnt, daß er Witwer war. Geheiratet hatte er schon als ganz junger Mensch, und zwar war es eine Geldheirat gewesen. Von seinen Eltern, die sich in Moskau vollständig ruiniert hatten, hatte er so gut wie nichts geerbt. Wassiljewskoje war mit enormen Hypotheken belastet. Dem zweiundzwanzigjährigen Fürsten, der damals genötigt war, in Moskau in irgendeinem Büro eine Stelle zu verwalten, war auch nicht eine Kopeke geblieben, und er trat in das Leben als »der verarmte Sprößling eines altadligen Geschlechts«. Seine Verheiratung mit der überreifen Tochter eines Kaufmanns und Branntweinpächters rettete ihn. Der Branntweinpächter betrog ihn allerdings bei der Mitgift; aber der Fürst konnte doch mit dem Geld seiner Frau sein Stammgut von der Hypothekenlast befreien und sich auf die Beine helfen. Die Kaufmannstochter, die er zur Frau bekommen hatte, konnte kaum schreiben und nicht zwei vernünftige Worte reden, war häßlich und besaß nur eine wichtige, gute Eigenschaft: sie war gutmütig und fügsam. Diese gute Eigenschaft nutzte der Fürst in hohem Maße aus; nach dem ersten Jahr der Ehe ließ er seine Frau, die ihm um diese Zeit einen Sohn geboren hatte, in den Händen ihres Vaters, des Branntweinpächters, in Moskau und siedelte selbst nach dem Gouvernement P. über, wo er sich durch die Protektion eines hochgestellten Petersburger Verwandten eine ziemlich ansehnliche Stellung im Staatsdienste verschafft hatte. Er dürstete nach Avancement, nach Auszeichnungen, nach einer glänzenden Karriere, und da er sich sagte, daß er mit seiner Frau weder in Petersburg noch in Moskau leben könne, so entschloß er sich, in Erwartung von etwas Besserem, seine Karriere in der Provinz zu beginnen. Es hieß, er habe schon im ersten Jahr seines Zusammenlebens mit seiner Frau diese durch die grobe Manier, in der er sie behandelt habe, beinahe zu Tode gequält. Über dieses Gerücht geriet Nikolai Sergejewitsch immer in Empörung, und er trat mit Wärme für den Fürsten ein, indem er beteuerte, der Fürst sei eines unedlen Benehmens unfähig. Aber nach sieben Jahren starb die Fürstin endlich, und der Witwer zog nun sogleich wieder nach Petersburg. Dort machte er sogar einigen Eindruck. Noch jung, von schönem Äußeren, vermögend und mit vielen glänzenden Eigenschaften, darunter mit Witz, mit Geschmack und mit einem unerschöpflichen Humor begabt, benahm er sich nicht, als ob er sein Glück machen wolle und Protektion suche, sondern als stehe er schon fest auf eigenen Füßen. Man erzählte, er habe wirklich etwas Bezauberndes, Kraftvolles, Siegreiches an sich gehabt. Den Frauen gefiel er außerordentlich, und eine Liaison mit einer schönen Dame aus den höchsten Gesellschaftskreisen verhalf ihm zu einer skandalösen Berühmtheit. Trotz der ihm angeborenen Sparsamkeit, die sogar an Geiz streifte, streute er mit dem Geld, ohne dasselbe zu bedauern, um sich, verlor im Kartenspiel an solche Herren, bei denen das zweckmäßig war, und verzog selbst bei großen Verlusten keine Miene. Aber nicht um Vergnügen zu suchen, war er nach Petersburg gekommen: er wollte seine Karriere definitiv in Gang bringen und sicherstellen. Und das erreichte er. Graf Nainski, sein hochgestellter Verwandter, der ihm keine Beachtung geschenkt hätte, wenn er als gewöhnlicher Bittsteller aufgetreten wäre, ließ sich durch seine Erfolge in der Gesellschaft imponieren, hielt es für möglich und passend, ihm seine besondere Aufmerksamkeit zuzuwenden, und erwies ihm sogar die Ehre, seinen siebenjährigen Sohn zur Erziehung in sein Haus zu nehmen. In diese Zeit fiel auch die Fahrt des Fürsten nach Wassiljewskoje und seine Bekanntschaft mit Ichmenews. Endlich erhielt er durch Vermittlung des Grafen eine angesehene Stellung bei einer der bedeutendsten Gesandtschaften und begab sich ins Ausland. Weiterhin wurden die Gerüchte über ihn etwas unklar: man sprach von einem unangenehmen Erlebnis, das er im Ausland gehabt habe; aber niemand vermochte anzugeben, worin dieses bestanden habe. Man wußte nur, daß er vierhundert Seelen hinzugekauft habe, was ich schon erwähnte. Erst viele Jahre später kehrte er in hoher dienstlicher Stellung aus dem Ausland zurück und erhielt sofort in Petersburg ein sehr bedeutendes Amt. Nach Ichmenewka gelangten Gerüchte, er werde eine zweite Ehe eingehen und dadurch mit einem sehr vornehmen, reichen, mächtigen Geschlecht verwandt werden. »Er wird noch einmal einer der höchsten Würdenträger werden!« sagte Nikolai Sergejewitsch, sich vor Vergnügen die Hände reibend. Ich war damals in Petersburg auf der Universität und erinnere mich, daß Ichmenew expreß an mich schrieb und mich bat, Erkundigungen darüber einzuziehen, ob die Gerüchte über die Wiederverheiratung zutreffend seien. Er schrieb auch an den Fürsten und bat ihn, mir seine Protektion zukommen zu lassen; aber der Fürst ließ diesen Brief unbeantwortet. Ich wußte nur, daß sein Sohn, der zuerst bei dem Grafen und dann auf einem Lyzeum erzogen worden war, damals den Universitätskursus im Alter von neunzehn Jahren beendet hatte. Ich schrieb dies sogleich an Ichmenews und auch, daß der Fürst seinen Sohn sehr liebe, ihn verwöhne und schon jetzt Pläne über seine Zukunft entwerfe. Alles dies hatte ich von Kommilitonen erfahren, die mit dem jungen Fürsten bekannt waren. In dieser Zeit erhielt Nikolai Sergejewitsch eines Tages von dem Fürsten einen Brief, der ihn in das größte Erstaunen versetzte. Der Fürst, der sich bisher, wie ich schon gesagt habe, in seinem Verkehr mit Nikolai Sergejewitsch auf eine trockene geschäftliche Korrespondenz beschränkt hatte, schrieb ihm jetzt in der eingehendsten, offenherzigsten und freundschaftlichsten Weise über seine Familienverhältnisse: er beklagte sich über seinen Sohn, schrieb, daß ihm dieser durch seine schlechte Aufführung Kummer mache; allerdings dürfe man die mutwilligen Streiche eines so jungen Menschen nicht allzu tragisch nehmen (er suchte ihn offenbar zu entschuldigen); aber er habe beschlossen, den Sohn zu bestrafen und ihm eine heilsame Furcht einzuflößen, nämlich dadurch, daß er ihn für einige Zeit auf das Land schicke und unter Ichmenews Aufsicht stelle. Der Fürst schrieb, er setze auf »seinen gutherzigen, edelgesinnten Nikolai Sergejewitsch und besonders auf Anna Andrejewna« volles Vertrauen, bat sie beide, seinen Leichtfuß in ihre Familie aufzunehmen, ihn in der ländlichen Einsamkeit Mores zu lehren, ihn, wenn möglich, liebzuhaben und vor allen Dingen seinen leichtsinnigen Charakter zu bessern und ihm strenge Grundsätze beizubringen, die ja für das menschliche Leben so unumgänglich notwendig seien. Selbstverständlich übernahm der alte Ichmenew diese Aufgabe mit Entzücken. Der junge Fürst erschien und wurde wie ein leiblicher Sohn aufgenommen. In kurzer Zeit gewann ihn Nikolai Sergejewitsch ebenso lieb, wie er seine Natascha liebte; sogar später, nachdem es bereits zwischen dem fürstlichen Vater und Ichmenew zum endgültigen Bruch gekommen war, dachte der alte Mann manchmal heiteren Sinnes an ›seinen lieben Aljoscha‹, wie er den jungen Fürsten Alexei Petrowitsch zu nennen pflegte. Dieser war in der Tat ein sehr liebenswürdiger junger Mensch; von hübschem Äußeren, schwach und nervös wie ein Frauenzimmer, zugleich aber heiter, offenherzig und der edelsten Empfindungen fähig, mit einem liebevollen, biederen, dankbaren Gemüt: so wurde er der Abgott in dem Ichmenewschen Haus. Trotz seiner neunzehn Jahre war er noch ein vollständiges Kind. Man konnte sich schwer vorstellen, weswegen ihn der Vater verbannt hatte, der ihn doch, wie man sagte, sehr liebte. Es hieß, der junge Fürst habe in Petersburg ein müßiges, leichtfertiges Leben geführt, nicht in den Staatsdienst eintreten wollen und dadurch seinen Vater aufgebracht. Nikolai Sergejewitsch befragte den jungen Mann nicht darüber, da Fürst Pjotr Alexandrowitsch in seinem Brief den wahren Grund der Verbannung seines Sohnes augenscheinlich verschwiegen hatte. Übrigens waren Gerüchte von unverzeihlichen leichtsinnigen Streichen Aljoschas im Umlauf: von einer Liaison mit einer verheirateten Dame, von einer Forderung zum Duell, von einem gewaltigen Verlust am Kartentisch; es wurde sogar davon gesprochen, daß er fremdes Geld vergeudet habe. Es ging auch ein Gerücht, der Fürst habe gar nicht wegen irgendeines Verschuldens seines Sohnes diesen zu entfernen beschlossen, sondern infolge gewisser besonderer egoistischer Erwägungen. Diesem Gerücht trat Nikolai Sergejewitsch mit Entrüstung entgegen, um so mehr, da Aljoscha seinen Vater außerordentlich liebte, den er während seiner Kindheit und seiner ersten Jugend nicht gekannt hatte; er sprach von ihm mit Entzücken und Begeisterung; es war klar, daß er sich seinem Willen völlig unterordnete. Aljoscha erzählte manchmal auch von einer Gräfin, der er und sein Vater gleichzeitig die Cour gemacht hätten; aber er, Aljoscha, habe seinem Vater dabei den Rang abgelaufen, worüber dieser furchtbar böse geworden sei. Er trug diese Geschichte immer mit Entzücken, mit kindlicher Offenherzigkeit und mit hellem, fröhlichem Gelächter vor; aber Nikolai Sergejewitsch unterbrach ihn jedesmal sogleich. Aljoscha bestätigte auch das Gerücht, daß sein Vater sich wieder verheiraten wolle. Er hatte bereits fast ein Jahr in der Verbannung gelebt, zu bestimmten Terminen an seinen Vater respektvolle, vernünftige Briefe geschrieben und sich schließlich in Wassiljewskoje dermaßen eingelebt, daß, als der Fürst im Sommer selbst nach dem Gute kam (wovon er Ichmenews vorher benachrichtigt hatte), der Verbannte den Vater selbst bat, er möchte ihm erlauben, noch möglichst lange in...



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