Dorvigny | Klassiker der Erotik 64: Meine Tante Genevieve | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 64, 138 Seiten

Reihe: Klassiker der Erotik

Dorvigny Klassiker der Erotik 64: Meine Tante Genevieve

Die erotischen Abenteuer einer französischen Lebedame - ungekürzt und unzensiert
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-944964-78-2
Verlag: Passion Publishing
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Die erotischen Abenteuer einer französischen Lebedame - ungekürzt und unzensiert

E-Book, Deutsch, Band 64, 138 Seiten

Reihe: Klassiker der Erotik

ISBN: 978-3-944964-78-2
Verlag: Passion Publishing
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Tante Genevieve, eine Lebedame des galanten Zeitalters Frankreichs, hat viele Abenteuer hinter sich und versucht, ihre Nichte Suzon vor den Versuchungen zu warnen, denen sie selbst so oft erlegen ist. Doch was sie nur allzu deutlich schildert, die süßen Verlockungen im Salon und die zärtlichen Niederlagen im Boudoir, das weckt in Suzon geheime Wünsche...

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Eines Tages mußten wir uns ohne ein Souper schlafen legen, und als wir am nächsten Morgen aufwachten, machten sich unsere Mägen bemerkbar. Sonst hatten wir die Angewohnheit, uns mit einer großen Tasse Milchkaffee zu stärken, den meine Tante so gut zubereiten konnte. Man kennt ja die Macht der Gewohnheit! »Sei unbesorgt, Suzon«, sagte sie in entschlossenem und bestimmtem Ton zu mir, »für große Übel sind starke Heilmittel notwendig! Wir werden bald frühstücken! Der Milchkaffee gibt Kraft und ist eine alte Gewohnheit von mir, die ich nicht auf gebe. Ich kann auf ein Diner und Souper verzichten, aber ich möchte frühstücken, und ich werde frühstücken. Gestern war ein Festtag. Es fanden Orgien statt, und es wurden große Essen gegeben. Folglich ist es wahrscheinlich, daß es einige ordentliche Magenverstimmungen gibt. Ich werde einige von meinen alten Kunden besuchen, um zu sehen, ob sie möglicherweise meine Hilfe notwendig haben. Wenn Gott will, daß ich nur zwei oder drei finde, dann werden wir unseren Kaffee bekommen.« Sie ging weg. Kaum war sie hundert Schritte vom Haus entfernt, da trat Monsieur Lafleur ein, der bei einem Abbe als Kammerdiener beschäftigt war. Er wollte mir mitteilen, daß er zwar für mich keine Stellung, aber eine Gelegenheit gefunden habe, wie ich mehr als die beste Köchin von Paris verdienen könnte. Dann erzählte er mir, daß er mich zu einem sehr berühmten und beschäftigten Maler führen wolle, der Gemälde für Kirchen und Fürstenpaläste malte. Dieser Maler benötige im Augenblick eine junge und hübsche Frau, die wie eine Jungfrau aussehe, um ihm Modell zu stehen. Er bezahle ihr einen Louis für eine Sitzung von zwei Stunden. Nach seiner Überzeugung sei ich für ihn gerade das richtige Modell. Deshalb mache er mir den Vorschlag, mich sogleich zu ihm zu führen. Ich überlegte mir dies sehr genau und entschloß mich dann, mit Monsieur Lafleur aufzubrechen und mich bei dem Maler vorzustellen. Aber ich bat mir ausdrücklich von ihm aus, daß wir unterwegs nicht frühstückten, denn für mich war der Gedanke schrecklich, daß meine arme Tante zwanzig Kranke besuchte, um für sich und mich den Kaffee zu beschaffen. Ich hielt es für das schlimmste Vergehen, auch nur zu wagen, die 12 geringste Speise zu mir zu nehmen, ohne daß ich sie mit ihr geteilt hätte. Monsieur Lafleur fügte sich meinen Bedenken. Sobald ich den Schlüssel meiner Tante bei meiner Nachbarin abgegeben hatte, brachen wir auf und kamen zu dem Maler. Der erste Eindruck, den ich auf den Künstler machte, war für mich günstig. Meinem Begleiter nämlich gestand er ein, daß ich ihm Zusage und fragte ihn, ob ich mit dem angebotenen Preis einverstanden sei. Als wir beide dies bejahten, wollte er sich sogleich an die Arbeit machen, um noch das Tageslicht auszunutzen. Deshalb verabschiedete er Monsieur Lafleur. Die Notlage meiner armen Tante Geneviève ging mir nicht aus dem Sinn. Deshalb bat ich den Maler, ob er mir ein Sechsfrancstück als Vorschuß für den vereinbarten Lohn von einem Louis geben könnte, den ich meiner Tante schicken wollte, die in einer großen Notlage sei. »Mein schönes Kind, ich verweigere dir nichts, besonders wenn es einem so lobenswerten Zweck dient«, sagte er mit gönnerhafter Miene. »Statt einem Sechsfrancstück hast du hier zwei!« Ich gab sie Monsieur Lafleur und bat ihn, zu Hause auf meine Tante zu warten und ihr das Geld in meinem Namen zu geben. Dann ging er weg. Sobald wir allein waren, verschloß der Maler die Tür, damit, wie er sagte, wir auf keinen Fall gestört würden, wenn er an der Arbeit sei. Dann bat er mich, daß ich mich fertigmache und bot mir an, mir dabei zu helfen. Ich verstand nicht richtig, was er damit sagen wollte. »Was soll das bedeuten, ›fertigmachen‹?« »Qh, das verstehst du nicht?« gab er zur Antwort. »Ich benötige nicht nur deine hübsche Figur, sondern deinen ganzen Körper. Du scheinst einen vollkommenen, schönen Körper zu haben, und er wird in bewundernswerter Weise für die Suzanne passen, die ich malen muß.« »Suzanne!« rief ich. »Oh! Monsieur, das ist meine Schutzheilige, ich heiße nämlich Suzon!« »Schön, meine liebe Suzon, das trifft sich ja wunderbar, du bist würdig, mir als Modell zu dienen, wenn ich Schönheit und Anmut malen will.« Von diesen Komplimenten und der Ehre, Modell für eine Heilige zu stehen, fühlte ich mich geschmeichelt. Ich fragte ihn deshalb, was ich jetzt machen solle. »Du mußt deine Kleider ausziehen!« »Die Kleider ausziehen?« »Ja, ich will Suzanne malen, wie sie badet!« »Oh, Monsieur, ich will aber nicht baden! Ich habe vor dem Wasser Angst!« »Davon kann gar nicht die Rede sein! Nimm nur diese Haltung an! Lange Rede, kurzer Sinn! Zieh deinen Mantel aus! Zeig mir deine Arme!« »Oh! Was meine Arme anbelangt, so sind sie ohne Fehler! Hier, mein Herr!« »Sie sind schön und gut geformt! Und die Beine? Du mußt die Strümpfe ausziehen!« »Auch noch die Strümpfe?« »Ja, das ist unumgänglich! Denn Suzanne hatte sie mit Sicherheit im Wasser nicht an!« Ich zog meine Strümpfe aus, um meiner Schutzheiligen ähnlich zu sein. Er geriet immer mehr in Ekstase. »Oh! Himmel!« schrie er. »Wie muß erst all das Übrige entzückend sein, wenn dies schon so geformt ist! Bitte, meine liebe Suzon, zieh jetzt den Rock aus!« »Wie, meinen Rock…? Oh! Monsieur, jetzt ist es aber genug! Ich werde ihn nicht ausziehen!« »Aber, mein Kind, dein Schamgefühl ist hier fehl am Platz! Ich bin gar nicht in der Lage, es zu mißbrauchen. Zu unserem Beruf gehört es, daß wir die Modelle nackt sehen, und die keusche Suzanne, die ebensoviel Skrupel wie du hatte, war in dem Moment, in dem du sie darstellen sollst, ganz nackt.« Dann löste er die Bänder an meinem Rock. Um meiner Schutzheiligen einen Gefallen zu tun, ließ ich ihn gewähren. Nun hatte ich nur noch mein Hemd an. Ich war ganz verschämt und die Röte, die sich auf meinem Gesicht zeigte, verstärkte noch meine natürliche Farbe. »Oh, wie bist du schön!« sagte er. Dabei umarmte er mich leidenschaftlich. »Niemals könnte die wirkliche Suzanne so schön wie du ausgesehen haben.« »Oh, Monsieur«, sagte ich zu ihm, als ich ihn wegstieß, »die Heilige Suzanne ließ sich nicht von Männern umarmen!« »Ich versichere dir«, sagte er zu mir, indem er sich mir wieder näherte, »meine Absicht ist es nur, dich zu bewundern und zu respektieren.« Dann hob er meine Haube hoch und ließ meine langen schwarzen Haare herunterfallen. Er zerteilte sie in Strähnen und legte sie kunstvoll auf meine Schultern und Brüste. Schließlich trat er zurück, um mich zu betrachten. »Monsieur, jetzt langt es aber! Wann sind Sie endlich fertig? Wo ist denn Ihr Pinsel? Nun ist es aber genug, denn Sie müssen mich ja malen!« »Es liegt bei dir, wann wir anfangen«, sagte er. »Zieh das Hemd aus! Erst dann werde ich dich in die richtige Stellung bringen!« »O Himmel, mein Hemd…! Selbst wenn die Heilige Suzanne käme, um es mir wegzunehmen, würde ich es ihr nicht erlauben. Ich begreife jetzt, daß ich in eine Falle gegangen bin! Aber nehmen Sie zur Kenntnis, daß ich nicht hierhergekommen bin, um mich beleidigen zu lassen.« Ich stürzte mich auf meinen Rock und Mantel und wollte sie schnell anziehen. Aber der Maler warf sich zu meinen Füßen, hielt mich fest und flehte mich mit aufrichtiger Miene an, daß ich doch gar keinen Grund hätte, mich zu beklagen. Er beschwor mich leidenschaftlich, ihm nicht die Gelegenheit zu nehmen, wie er sich ausdrückte, ein Meisterwerk zu schaffen, das er nach einem so vollkommenen Modell malen würde. Dann schilderte er mir so überschwenglich den Ruhm, den ich dabei selbst erwerben würde, daß ich keine Kraft mehr hatte, um mich ihm zu widersetzen. Als er mich ein wenig verwirrt sah, fügte er noch leidenschaftlich hinzu: »Ja, schöne Suzon, glaube mir, ich bin ein galanter Mann und gar nicht fähig, dein Vertrauen zu mißbrauchen. Ich habe dir einen Louis versprochen, aber du bist so schön und verdienst bestimmt zwei Louis. Ich will sie dir als Vorschuß geben.« Damit steckte er mir sechsunddreißig Francs in die Tasche meiner Schürze. »Mit dieser Belohnung kannst du noch besser deine arme Tante trösten, für die du soviel Zuneigung gezeigt...


Der Autor, ein unehelicher Sohn König Ludwig XV., war einer der populärsten Verfasser erotischer Romane und Bühnenstücke des Ancien régime.



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