Was erwarten die Bürger vom Journalismus? Sie verbinden mit Journalismus die 'vierte Gewalt' im Staat, mutige und investigative Berichterstattung, herausragende Journalistenpersönlichkeiten – aber eben auch Sensationsberichterstattung, Medienskandale, zweifelhafte Recherchemethoden und Boulevardisierung. Das Image des Journalismus leidet zunehmend, die Medien geraten in eine Glaubwürdigkeitskrise, und schließlich wenden sich mehr und mehr Menschen von den Informationsangeboten der Medien ab. Ähnlich wie Politikverdrossenheit ist dies ein Phänomen, das geeignet ist, die Demokratie zu destabilisieren, denn Medien sind für die öffentliche Meinungs- und Willensbildung von ganz wesentlicher Bedeutung. Die vorliegende, repräsentative, bundesweite Umfrage unter mehr als 1.000 Deutschen wurde im Jahr 2008 auf Initiative des Institutes zur Förderung des publizistischen Nachwuchses durchgeführt. Im Zentrum der Analysen steht das Verhältnis zwischen den Erwartungen der Bürger und ihren Bewertungen von journalistischem Verhalten und von Medieninhalten. Die Ergebnisse der Studie zeichnen das bislang umfassendste Bild von öffentlicher Wahrnehmung des Journalismus in Deutschland. Die Autoren beschreiben die Vertrauenskrise, zeigen mögliche Ursachen auf und geben praktische Handlungsempfehlungen für die Journalistenausbildung.
Donsbach / Rentsch / Schielicke
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Wolfgang Donsbach ist Professor am Institut für Kommunikationswissenschaft der Technischen Universität Dresden. Mathias Rentsch ist wissenschaftliche Mitarbeiter am Institut für Kommunikationswissenschaft der Technischen Universität Dresden. Anna-Maria Schielicke ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kommunikationswissenschaft der Technischen Universität Dresden. Sandra Degen war wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kommunikationswissenschaft der Technischen Universität Dresden und arbeitet jetzt bei einer Kommunikationsagentur.