Donald | Viel zu sehr verliebt | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Digital Edition

Donald Viel zu sehr verliebt


1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-7337-5724-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Digital Edition

ISBN: 978-3-7337-5724-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Auf keinen Fall will sich Hope dem Mann hingeben, vor dessen erotischer Ausstrahlung sie einst von Neuseeland bis nach Australien geflüchtet ist. Aber der Unternehmer Keir Carmichael, der sie endlich gefunden hat, lässt seine süße Beute nicht entkommen. Doch er will ihr nur eine Affäre anbieten! Was soll Hope tun? Noch einmal ohne Abschied fliehen? Oder der Sehnsucht nachgeben?



Die Neuseeländerin Robyn Donald ist überzeugt, dass Schreiben und Gärtnern viel gemeinsam haben: Beide Tätigkeiten sind mit Fantasie, Gefühlen, Visionen, viel Arbeit und Rückenschmerzen verbunden - und machen, wenn sie erfolgreich abgeschlossen sind, sehr glücklich. Schon als Kind erzählte Robyn ihren vier jüngeren Schwestern und ihrem Bruder sehr gern haarsträubende Abenteuer aus den Kinderromanen, die sie gerade aus der Bücherei ausgeliehen hatte. Der Drang zu schreiben war so stark, dass sie, nachdem sie Jahre später ihre ersten drei Romances veröffentlicht hatte, ihren Job als Lehrerin kündigte und hauptberuflich Autorin wurde. Mittlerweile hat sie über 55 Romane verfasst, die weltweit eine begeisterte Leserschaft gefunden haben. Eines ihrer Erfolgsrezepte ist sicher das sorgfältige Recherchieren, bevor sie sich schließlich ans Schreiben macht. Trotzdem findet sie immer noch Zeit für ihre beiden erwachsenen Kinder und deren Partner, ihre Enkeltochter, ihre Mutter und ihren Ehemann, der sie über viele Jahre außerordentlich loyal unterstützt hat. Und natürlich kümmert sie sich auch gern um den Familienhund, einen etwas aus der Art geschlagenen Labrador.

Donald Viel zu sehr verliebt jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


1. KAPITEL

Keir Carmichael?

„Danke, Madam.“ Hope wartete, bis die Kundin den Kreditkartenbeleg zu unterzeichnen begann, bevor sie den Blick ihrer bernsteinfarbenen Augen verstohlen durch den Verkaufsraum zu dem Mann gleiten ließ, der ungeduldig am Eingang stand.

Der Mann an der Tür war tatsächlich Keir Carmichael.

Hope nahm sich zusammen und wandte ihre Aufmerksamkeit wieder der Kundin zu, aber sie konnte nicht anders, als noch einmal zu Keir hinüberzusehen, der inzwischen stirnrunzelnd ein ebenso hässliches wie geschmackloses Diamantcollier begutachtete.

Draußen im hellen australischen Sonnenlicht feierten und winkten Leute in Ferienlaune. Ihre fröhlichen Stimmen bildeten einen ironischen Hintergrund zu dem panischen Schrecken, der Hope auf den Magen schlug. Auch im gut sitzenden Maßanzug hatte Keir nichts Elegant-Raffiniertes an sich. Mit seiner Größe von einem Meter neunzig, seinen breiten Schultern und schmalen Hüften strahlte er pure unnachgiebige Dominanz aus.

„Ich denke, wir sind dann so weit fertig.“ Trotz ihrer gepflegten Aussprache konnte die Kundin ihre Ungeduld ebenso wenig verbergen wie ihre neuseeländische Herkunft.

Hope war die Kehle wie zugeschnürt. „Danke“, stieß sie hervor und schob die Platinkreditkarte über die Ladentheke zurück.

Die Kundin griff nach der Karte und verstaute sie in einem teuren Lederetui. Sie trug keine Ringe, wie Hope beinahe zwanghaft feststellte. Die Frau, die sich für die raffinierte Schmucknadel in Eidechsenform entschieden hatte, war also nicht verheiratet.

Die Kundin erwiderte Hopes Lächeln, nahm das Päckchen und wandte sich dem Ausgang zu. Als sie in Keirs Nähe kam, sagte sie gerade so laut, dass Hope sie hören konnte: „Na siehst du, das hat doch wirklich nicht lang gedauert.“

Keir würdigte seine Begleiterin kaum eines Blickes. Stattdessen hob er plötzlich den Kopf und sah Hope prüfend an. Spürte er ihre heimliche Abneigung?

Seine Blicke trafen Hope wie ein eisiger Regen. Keir Carmichael war mit seinen schwarzen Haaren, dunklen Brauen und Wimpern und seiner dunklen Haut zwar ein südländischer Typ, aber in seinen Augen blitzte das frostige, farblose Grau eines eiskalten Wintermorgens. Er ließ den Blick so grausam gleichgültig über ihr Gesicht gleiten, dass es sie bis ins Mark erschüttere.

Er erkannte sie wirklich nicht. Hope war wie gelähmt. Statt sich erleichtert zu fühlen, wie sie erwartet hatte, zehrten Zorn und bittere Enttäuschung an ihren Kräften.

Sie verzichtete darauf, ihrem ersten Impuls zu folgen und Keir wütend anzufunkeln, und rang sich ein steifes Lächeln ab. Keir zog eine Augenbraue hoch und taxierte sie bewusst unverschämt. Dann drehte er sich um und verließ das Geschäft mit seiner Begleiterin, die sich glücklich bei ihm einhakte.

Aufseufzend stieß Hope den angehaltenen Atem hervor. Es gibt keinen Grund, immer wieder vor ihm wegzulaufen, sagte sie sich. In der Hoffnung, ihren jagenden Puls zu beruhigen, ordnete sie behutsam die kunstvoll gearbeiteten Anstecknadeln, von denen jede mehr wert war, als sie in einem Monat verdiente. Ihre schlanken Finger zitterten, als sie das Sträußchen Wildblumen mit den tiefblauen Saphiren, die elegant-schlichte Agraffe aus Sterlingsilber und die mit Argyle-Diamanten besetzte Goldbrosche in der Form eines Koalabären an ihren Platz zurücklegte – nutzlose, luxuriöse Spielzeuge, wie reiche Männer sie als Mitbringsel für ihre Geliebten oder Ehefrauen kauften.

Was für ein gemeiner kleiner Streich des Schicksals, dachte sie aufgewühlt, dass Keir Carmichael ausgerechnet an meinem dreiundzwanzigsten Geburtstag hier auftaucht. Wenigstens hatte sie sich heute Morgen dafür entschieden, die cremefarbene Seidenbluse und den schwarzen Minirock anzuziehen, die ihr so gut standen.

„Äh … Entschuldigung?“ Ein blonder junger Mann riss Hope aus ihren Gedanken. Die aufgesetzte Großspurigkeit, mit der er sie ansah, konnte seine Unsicherheit nicht verbergen. „Die Halskette im Fenster … die mit den Zuchtperlen … Was kostet die denn?“

„Das sind keine Zuchtperlen“, verbesserte Hope nachsichtig, „die Perlen sind echt.“ Sie nannte ihm den Preis.

Der Junge wurde bleich und sagte verlegen: „Das übersteigt leider meine Möglichkeiten. Aber trotzdem, danke.“

Draußen auf der Straße bestaunte ein Mädchen die Perlen. Ihr sehnsüchtiger Blick war hinter den sonnengebleichten Haarsträhnen kaum zu erkennen.

Hope sagte: „Vielleicht möchte Ihre Freundin die Kette ja mal anlegen?“

„Ja, aber ich kann mir ein so teures Schmuckstück nicht leisten“, sagte er und wich zurück.

Hope lächelte. „Na und? Erinnerungen brauchen doch nichts zu kosten.“

Der junge Mann runzelte die Stirn, nickte ihr kurz zu und ging mit raschen Schritten durch die Tür in den gleißend hellen Sommertag hinaus. Als das Mädchen gespannt aufsah, gab es Hope einen seltsamen kleinen Stich. War sie selbst je so jung gewesen? Nein, nicht einmal als kleines Mädchen.

Chloe, die andere Verkäuferin, flüsterte ihr zu: „Diese Kinder können sich doch nicht einmal den Staub leisten, der hier auf dem Boden liegt.“

„Sie wird sich immer daran erinnern, wie sie mit der Kette aussah. Und vielleicht macht sie irgendwann Karriere, kommt hierher zurück und kauft sich genau so eine Kette wie diese.“

„Mädchen, die mit Beachboys herumziehen, machen keine Karriere“, erwiderte Chloe schlecht gelaunt.

Das junge Paar kam herein, und Hope beeilte sich, die Schaufenstervitrine aufzuschließen. Den Perlenstrang, der wie Mondlicht schimmerte, in der Hand, wandte sie sich um – und begegnete dem frostigen Blick des Mannes, der sie vor ein paar Minuten so brüskiert hatte.

Allerdings war die arrogante Gleichgültigkeit von eben einer gewissen Nachdenklichkeit gewichen.

Panik befiel sie, dumme, grundlose Panik … Schließlich war sie kein törichtes, romantisches Mädchen mehr, das noch immer seiner ersten Liebe nachtrauerte.

Sie setzte ein professionelles Lächeln auf und brachte die Kette zum Verkaufstisch hinüber. Das Herz schlug ihr bis zum Hals, als sie die Perlen auf einer Unterlage aus schwarzem Samt anordnete und leise erklärte: „Bitte. Sie heißen Broome-Blues, weil sie aus Broome in Westaustralien kommen und leicht bläulich schimmern. Ich bin gespannt, wie sie Ihnen stehen.“

Nach fünf endlos langen Minuten, in denen das Mädchen ehrfürchtig sein Spiegelbild bewundert hatte, lächelten die jungen Leute Hope an und sagten wie aus einem Mund: „Vielen Dank auch.“ Lachend gingen aus dem Geschäft hinaus in die Sonne, jung, sorglos, verliebt – beneidenswert.

„Würdest du die Kette bitte hierher bringen?“ Chloes abrupte Frage zwang Hope, sich umzudrehen.

Die schweren, warmen Perlen in der Hand, durchschritt sie mit beherrschter Miene das Geschäft. Keir beobachtete sie mit zusammengekniffenen Augen. Kein Anzeichen des Erkennens entspannte seine herrischen Gesichtszüge oder den Mund, der einmal in geheimnisvoller Verzauberung von ihrem Besitz ergriffen hatte.

„Mr. Carmichael würde sich gern die Perlenkette ansehen“, sagte Chloe und sah von einem zum anderen. „Würdest du sie ihm bitte zeigen?“

Hope breitete die Halskette mit umständlicher Sorgfalt auf dem Tisch aus. Den Blick auf die Perlen gerichtet, erklärte sie: „Sie sind exakt aufeinander abgestimmt, Sir. Es hat über zehn Jahre gedauert, sie zu finden, und …“

„Ich möchte sehen, wie die Perlen angelegt wirken“, unterbrach er sie.

Schon vor vier Jahren, mit sechsundzwanzig, war sich Keir der Wirkung seiner leisen, ausdrucksstarken Stimme bewusst gewesen. In ihre Selbstsicherheit hatte sich eine Sinnlichkeit gemischt, deren explosive Gefährlichkeit an das unvermittelte Auftauchen eines Wolfes in einer arktischen Landschaft erinnerte. Heute steigerte zusätzlich eine unerbittliche Autorität die männliche Glut seines Timbres.

Sein markantes Gesicht kennzeichnete Keir als Mann, der sich und das Imperium, das er aufgebaut hatte, völlig unter Kontrolle hatte, als Mann, dessen rücksichtslose Härte ihm ebenso viel Furcht wie Achtung einbrachte.

„Angelegt?“ Hope brachte das Wort kaum über die Lippen.

„Ja.“ Keir warf Chloe einen seiner eisigen Blicke zu und wartete, bis sie sich diskret zurückgezogen hatte. Erst dann richtete er den Blick seiner kristallklaren Augen wieder auf Hope. „Legen Sie sie an.“

Alles in Hope begehrte gegen eine solche Zumutung auf. Einen Moment lang spielte sie mit dem Gedanken, ihm die Perlen ins Gesicht zu schleudern, aber ihr gesunder Menschenverstand hielt sie davon ab.

Mit drei Jahren, als kleines Mädchen, war Hope auf einen Küchenstuhl geklettert, hatte den Deckel der Gefriertruhe geöffnet und in die verbotenen Tiefen gegriffen. Als ihr Vater sie dabei erwischte, presste er die kleine, weit auseinander gespreizte Hand seiner Tochter so lange flach an die Innenseite der Truhe, bis das Eis ihre Haut verletzte.

Die machtlose Empörung, die Hope damals empfunden hatte, lähmte sie auch heute. Gedemütigt, als hätte man ihr befohlen, sich auszuziehen, nahm sie die Kette hoch und streifte sie sich über den Kopf. Mit stockendem Atem begegnete sie wie versteinert Keirs Blick.

Keir sagte ausdruckslos: „Die Perlen haben nicht die richtige Farbe. Sie brauchen welche in einem wärmeren Ton, passend zu Ihren Augen und Ihrem Haar.“

Eine verräterische Hitze stieg in Hope auf, eine Erinnerung an die Zeit, als schon der flüchtigste Blick dieses...



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.