Donachie | Kurs ins Ungewisse | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 3, 539 Seiten

Reihe: Freibeuter Harry Ludlow

Donachie Kurs ins Ungewisse

Roman - Freibeuter Harry Ludlow 3 | Hervorragend recherchiert und spannend wie ein Krimi
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-98690-686-3
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Roman - Freibeuter Harry Ludlow 3 | Hervorragend recherchiert und spannend wie ein Krimi

E-Book, Deutsch, Band 3, 539 Seiten

Reihe: Freibeuter Harry Ludlow

ISBN: 978-3-98690-686-3
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Eine gefährliche Reise - ein unsichtbarer Feind: Der Seefahrerroman »Freibeuter Harry Ludlow: Kurs ins Ungewisse« von David Donachie als eBook bei dotbooks. Während im Jahre 1794 die Schrecken der französischen Revolution ganz Europa in Brand zu stecken drohen, spitzt sich auch auf See die Situation zu: Im Ärmelkanal geraten der erfahrene Freibeuter Harry Ludlow und seine Mannschaft in den erbitterten Kampf zwischen rivalisierenden Schmugglern. Zwar gelingt es ihnen, sich in Sicherheit zu bringen, doch die ist trügerisch: Hinter der Fassade der idyllischen Hafenstadt Deal herrschen Korruption und Gewalt. Für Ludlow und seinen Bruder James steht fest, dass sie etwas unternehmen müssen, um der Bevölkerung zu helfen - denn sie sind nicht nur mit allen Wassern gewaschene Seemänner, sondern auch ehrbare Gentlemen ... »Ein Muss für alle Fans von Marine-Romanen - ein großartiges Buch.« Manchester Evening News Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der nautische Kriminalroman »Freibeuter Harry Ludlow: Kurs ins Ungewisse« von David Donachie wird Fans von C.S. Forester und Patrick O'Brian begeistern; das Hörbuch ist bei SAGA Egmont erschienen. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

David Donachie (1944-2023) war ein schottischer Autor, der auch unter den Pseudonymen Tom Connery und Jack Ludlow Bekanntkeit erlangte. Sein Werk umfasst zahlreiche Veröffentlichungen; besonders beliebt sind seine historischen Seefahrerromane. David Donachie veröffentlichte bei dotbooks seine Serie historischer Abenteuerromane um den Freibeuter Harry Ludlow mit den Bänden »Klar Schiff zur Höllenfahrt«, »Im Windschatten des Schreckens«, »Kurs ins Ungewisse«, »Die zweite Chance«, »Im Kielwasser: Verrat« und »Abstieg zu den Fischen«. Die Hörbücher sind bei SAGA Egmont erschienen.
Donachie Kurs ins Ungewisse jetzt bestellen!

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Prolog


Je mehr sie tranken, desto lautstarker benahmen sie sich. Ihre Stimmen tönten von den niedrigen Deckenbalken des ›Griffin’s Head‹ wider. Mit ihrer Angeberei hatten sie schon etliche mißbilligende Blicke auf sich gezogen. Es waren drei Männer, jung, disziplinlos, aber gut gekleidet. Sie waren ohne Zweifel wohlhabend. Diese Burschen hatten Geld in der Tasche, das sie ausgeben wollten; dazu kam, daß sie sich enorm selbstsicher fühlten. Draußen stand ein Wagen voller Konterbande, der von bewaffneten Dienern bewacht wurde. Solche Leute waren keine Unbekannten in ›Griffin’s Head‹, denn die Schenke lag auf dem Weg zwischen Deal und Canterbury. Viele gutbetuchte Menschen fuhren an die Küste, um direkt bei den Schmugglern, die die Küste von Kent verpesteten, unversteuerte Waren zu kaufen. Sie benutzten diese Route, weil sie so die Straße von Dover nach London mieden, auf der sich immer viele neugierige Zöllner herumtrieben.

Tite, der an seinem Ale nippte, trat einen Schritt zurück und starrte kurzsichtig durch die Tür. Ein schriller weiblicher Schrei hatte seine Aufmerksamkeit erregt. Bedingt durch sein schlechtes Sehvermögen nahm er die Gesichter aus dieser Entfernung nur als verwaschene Umrisse wahr, aber was sich abspielte, war auch so eindeutig genug. Die Männer lachten, als das Serviermädchen Polly Pratchitt verzweifelt versuchte, sich loszureißen. Zwei Bauern, die an der Bar des kleinen Schankraums standen und durch die Luke in den Hauptraum blicken konnten, nahmen ihre Pfeifen aus dem Mund und schüttelten die Köpfe. Was sie einander zu murmelten, veranlaßte Tite, der eine bessere Sicht haben wollte, durch die Tür in den großen Salon zu treten.

Leider war Polly nur noch ein undeutlicher Schatten, der in Richtung der Küche verschwand. Sie versuchte, ihre nackten Brüste mit den Überresten der zerrissenen Bluse zu bedecken. Einer der Burschen lächelte. Es war jedoch kein Wunder, daß sie ihre Späße mit ihr trieben, denn sie war im heiratsfähigen Alter und hatte einen wunderbaren Busen, einen von der Sorte, die von der Natur dazu bestimmt sind, jeden Blick auf sich zu ziehen. Spöttisches Geheul folgte ihrer Flucht; man rief lautstark sowohl nach mehr Rotwein als auch nach mehr nacktem Fleisch. Tite grinste. Er war, wie jeder andere Mann im Raum auch, durchaus angetan vom Anblick eines nackten Busens. So stellte er seinen Becher auf den nächsten Tisch, ging in Richtung Küche und gab sich den Anschein eines Mannes, der sich dringend erleichtern mußte.

Er hatte Glück. Polly, die sich in der Küche sicher fühlte, hatte gerade ihre zerrissene Bluse ausgezogen, damit sie und ihre Freundinnen den Schaden begutachten konnten. Sie waren so beschäftigt, daß sie die gekrümmte Gestalt in der Tür nicht bemerkten. Tite, der nur noch etwa drei Fuß entfernt war, erhaschte einen herzerwärmenden langen Blick auf Pollys nacktes Fleisch. Der Aufschrei, der als Reaktion auf sein zufriedenes Grunzen folgte, wurde von hektischer Betriebsamkeit begleitet, während Polly und ihre Freundinnen panisch versuchten, die Blöße schamhaft zu bedecken.

»Hau ab, du dreckiger, schleimiger alter Spanner!«

»Darf ein Mann nicht mehr pinkeln gehen?« grummelte Tite in dem Bemühen, eine Ausrede hervorzubringen.

»Schmutziger alter Idiot«, zischte Amy Igglesden, das älteste der Mädchen. »Es würde mich nicht überraschen, wenn du in die Küche pinkeln würdest.«

Aber sie redete zu einer leeren Türöffnung, denn Tite war bereits durch den Hintereingang der Kneipe verschwunden. Draußen blieb er nicht weit von einem geöffneten Fenster stehen und öffnete seine Hose. Halb ärgerlich, halb amüsiert hörte er die wüsten Beschimpfungen der Mädchen, die sich über ihn, über sein Alter und seine körperlichen Fähigkeiten ausließen.

»Macht euch keine Gedanken, Mädchen«, kicherte er in sich hinein. »Der alte Tite kann noch so hart und schnell reiten, daß jeder von euch vor Lust das Hören und Sehen vergehen würde.«

Während der dünne Wasserstrahl gegen die Mauer plätscherte, wanderten seine Gedanken zu seiner Zeit als Seemann zurück. Er war der Bursche des verstorbenen Admirals gewesen, als der noch ein simpler Leutnant war, und er blieb auf diesem Posten, als sein Herr die Karriereleiter emporkletterte. Es war ein gutes Leben gewesen. Als Leibbursche unterlag Tite nicht der strikten Disziplin wie die anderen Mannschaftsmitglieder. Die Männer bekamen keinen Landgang, da man sich nicht darauf verlassen konnte, daß sie nicht desertierten. Er dagegen hatte die Aufgabe, die persönlichen Vorräte seines Herrn aufzufüllen, und kam oft an Land. Da er wußte, wie man die eine oder andere Münze aus diesem lukrativen Posten herausschlagen konnte, verfügte Tite stets über die nötigen Mittel, um die örtlichen Bordelle besuchen zu können. Es hatte natürlich auch länger andauernde Verhältnisse gegeben, einige hatten sich sogar über Monate hingezogen, wenn sein Herr ohne ein Schiff auf dem trockenen saß. Aber im allgemeinen hatte Tite seine Lust bei käuflichen Damen aller Art befriedigt.

»Ich sage, daß sie noch bösartiger werden. Und daß man Pollys Bluse zerreißt, kann man nicht hinnehmen. Wir müssen Mrs. Smith holen, damit sie die Kerle rausschmeißt.«

Diese Bemerkung von Amy Igglesden riß Tite aus seinen schönen Erinnerungen. Er hatte bemerkt, daß Naomi Smith, die junge Witwe, der das ›Griffin’s Head‹ gehörte, während des Vorfalls nicht anwesend gewesen war. Sie hatte zwar die Angewohnheit, jeden Morgen das Grab ihres Mannes zu besuchen, um frische Blumen niederzulegen. Aber weshalb blieb sie jetzt oben in ihren Räumen, während unten alles drunter und drüber ging? Sie legte großen Wert auf das gute Benehmen ihrer Kunden und hegte eine besondere Abneigung gegen alle, die sich über die Armut der Küstenbewohner lustig machten. Sie wußte, daß die armen Männer mit Frau und Kindern aus nackter Not zum Schmuggeln gezwungen waren. Es gab nur wenig Alternativen, einen ehrlichen Penny zu verdienen – jedenfalls in dieser Gegend und sogar dann, als der Krieg mit Frankreich wieder ausgebrochen war.

Hand an eines von Naomis Mädchen zu legen war ein Übergriff, der normalerweise eine saftige Abreibung nach sich zog. Wäre Naomi Smith im Schankraum oder im Salon gewesen, dann wären die Krakeeler geflogen, noch ehe sie ihre erste Flasche halb geleert hatten. Tite hatte so etwas schon gesehen, wenn Gäste über die Stränge schlugen. Und wenn sich die Situation zuspitzte, dann konnte sich Naomi auf die Unterstützung ihrer Stammgäste verlassen.

Polly entgegnete Amy: »Sie hat befohlen, daß sie und der Gentleman keinesfalls gestört werden dürfen. Um keinen Preis!«

Jetzt spitzte Tite die Ohren. Bei einem Mann, der gerade noch in vergangenen Liebesabenteuern geschwelgt hatte, schlugen diese Worte eine empfindliche Saite an. Wenn sich eine Dame, die so gut aussah wie Naomi Smith, mit einem Gentleman zurückzog und anordnete, daß sie nicht gestört werden wollte, dann konnte das nur eins bedeuten. Tite wußte, daß Naomi kein verwitwetes Mauerblümchen war – trotz des täglichen Besuchs auf dem Friedhof. Der Sohn des verstorbenen Admirals, dem zufällig das Land gehörte, auf dem das ›Griffin’s Head‹ stand, hatte seit langem eine Beziehung zu Naomi Smith, die vermutlich über schlichte Höflichkeit hinausging.

Tite setzte eine unschuldige Miene auf und bewegte sich in Richtung der Stallungen. Aus Erfahrung wußte er, daß man von dort den besten Überblick hatte ... Als er am hölzernen Schuppen vorbeiging, sah er, daß Naomis kleine Kutsche im Stall stand; die leeren Deichsel ragten zum Dach auf. Doch dann erregte das Pferd in der nächsten Box, ein Apfelschimmel, seine Aufmerksamkeit. Tite identifizierte die Stute sofort. Sie stammte aus den Ställen von Cheyne Court. Er hatte sie dort gesehen. Sie war vom Schwager seines Herren geritten worden, einem Mann, den er verabscheute. Tite drehte sich schnell herum und blickte zu Naomis Fenster empor. Dort wurde gerade ein Mann sichtbar, der eine Perücke und einen schwarzen Rock trug. Er stand mit dem Rücken zum Fenster gewandt.

Tite eilte den Weg zurück, den er gekommen war, drückte sich unbemerkt an der Küche vorbei, wandte sich nach rechts und blieb dann am Fuß der Treppe stehen. Das besoffene Trio im Salon sang gerade eine laute und vulgäre Version von »Tom Bowling«, was es ihm erschwerte, die Unterhaltung auf dem oberen Treppenabsatz zu verstehen. Aber er erkannte die Stimmen: das typisch schottische Schnarren von Lord Drumdryan und der tiefe, leicht rauhe Ton von Naomi Smith.

»... Hier liegt mit blankem Hintern der glückliche Tom Bowling der Darling meiner Crew ...«

»Ich bin natürlich sehr geschmeichelt«, sagte Lord Drumdryan. »Aber ich habe ein Dinner vorbereitet ...«

Tite bekam den Rest des Satzes nicht mit, der im nächsten Vers des unanständigen Liedes unterging.

»... Seine Gestalt war von männlicher Schönheit, sein Herz war sanft und freundlich ...«

Naomis Stimme war gut zu verstehen, aber Tite hatte die ersten Worte nicht gehört.

»... danach. Ich habe den Mädchen erklärt, was ich vorhabe, und sie sind sehr erfreut über den Plan.«

»... Zuverläßlich hat er seine Pflicht hier unten getan, und jetzt ist er nach oben entschwunden, noch immer mit heruntergelassenen Hosen ...«

Der Gesang wurde von brüllendem Gelächter abgelöst. Die Männer schlugen mit ihren Krügen auf die Tischplatte und riefen nach mehr Rotwein.

»Ich fürchte, daß Ihre Gäste etwas außer Kontrolle geraten, Madame.«

»Ich muß mich jetzt darum kümmern«, erwiderte Naomi, »aber ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie mir sagen würden, wie Sie meine Einladung auffassen.«

Der...



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