Donachie | Im Kielwasser: Verrat | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 5, 587 Seiten

Reihe: Freibeuter Harry Ludlow

Donachie Im Kielwasser: Verrat

Roman - Freibeuter Harry Ludlow 5 | Hervorragend recherchiert und spannend wie ein Thriller
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-98690-688-7
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Roman - Freibeuter Harry Ludlow 5 | Hervorragend recherchiert und spannend wie ein Thriller

E-Book, Deutsch, Band 5, 587 Seiten

Reihe: Freibeuter Harry Ludlow

ISBN: 978-3-98690-688-7
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Eine tödliche Falle - ein wagemutiger Plan: Der Seefahrerroman »Freibeuter Harry Ludlow: Im Kielwasser: Verrat« von David Donachie als eBook bei dotbooks. Der Golf von Mexiko im Jahre 1795. Als sie vor der Küste ein verlassenes spanisches Handelsschiff entdecken, wittern der Freibeuter Harry Ludlow und sein Bruder James leichte Beute. Doch was eine einfache Kaperung werden sollte, entpuppt sich schon bald als raffinierte Falle: Angeheizt von Machtgier und Patriotismus wird ihr Schiff, die stolze »Bucephalas«, vor dem spanischen Fort von New Orleans festgesetzt. Schnell wird klar, dass der erfahrene Seemann keine Hilfe vom hiesigen Gouverneur zu erwarten hat. Doch Harrys Name ist nicht ohne Grund in der gesamten Karibik bekannt - und so nimmt er den aussichtslos erscheinenden Kampf zur Befreiung seines Schiffs auf! »Eine gekonnte Mischung aus nautischem Abenteuerroman und Krimi!« Times Literary Review Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der nautische Kriminalroman »Freibeuter Harry Ludlow: Im Kielwasser: Verrat« von David Donachie wird Fans von C.S. Forester und Patrick O'Brian begeistern; das Hörbuch ist bei SAGA Egmont erschienen. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

David Donachie (1944-2023) war ein schottischer Autor, der auch unter den Pseudonymen Tom Connery und Jack Ludlow Bekanntkeit erlangte. Sein Werk umfasst zahlreiche Veröffentlichungen; besonders beliebt sind seine historischen Seefahrerromane. David Donachie veröffentlichte bei dotbooks seine Serie historischer Abenteuerromane um den Freibeuter Harry Ludlow mit den Bänden »Klar Schiff zur Höllenfahrt«, »Im Windschatten des Schreckens«, »Kurs ins Ungewisse«, »Die zweite Chance«, »Im Kielwasser: Verrat« und »Abstieg zu den Fischen«. Die Hörbücher sind bei SAGA Egmont erschienen.
Donachie Im Kielwasser: Verrat jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


Kapitel 1


Harry Ludlow war kein Mann, der sich übermäßig häufig betrank, aber bei der Geburtstagsfeier von Oliver Pollock war das Trinkgelage zu einer Sauferei ausgeartet, über die auch er die Kontrolle verloren hatte, und die lange Zeit des Schlafens in diesem überfüllten Blockhaus hatte seinen sechsten Sinn verkümmern lassen, den jeder Kapitän eines Schiffes als unverzichtbaren Warnsensor gegen unvermutete Gefahren im Hinterkopf hat. Pender, der erwartet hatte, daß sein Kapitän sofort die Augen öffnen würde, sobald die Tür knarrte, sah sich bemüßigt, die Fensterläden weit zu öffnen, um die ersten hellen Sonnenstrahlen der karibischen Sonne durch das Fenster in den spärlich möblierten Raum hereinfallen zu lassen. Aber auch das reichte noch nicht aus, um das gleichmäßige, rhythmische Schnarchen zu unterbrechen. Er mußte die bewegungslose Gestalt erst heftig schütteln, ehe er einen kleinen Erfolg verbuchen konnte. Kaum halbwach und durcheinander begriff Harry nur langsam, was Pender ihm erzählte.

»Wer?« krächzte Harry.

»Ihr amerikanischer Freund, Pollock«, wiederholte Pender langsam, »der gestern nacht Becher um Becher mit Ihnen mitgehalten hat. Allerdings scheint ihm das Saufen nicht so viel ausgemacht zu haben wie Ihnen. Er hat auf der Daredevil alle Segel setzen lassen, und es gibt nicht den kleinsten Hinweis darauf, wohin er verschwand. Ich kann mich nicht daran erinnern, daß er während der Nacht etwas darüber gesagt hat, daß er auslaufen will.«

Sehr behutsam und langsam schüttelte Harry den Kopf.

»Kaffee, vermute ich?« erkundigte sich Pender und ging zur Tür.

Harry versuchte zu sagen: Literweise! Aber das Wort wollte ihm nicht über die Lippen kommen. Er ließ sich in das große Doppelbett zurücksinken und schloß seine Augen, rieb sich die Schläfen in dem vergeblichen Versuch, den Schmerz zu vertreiben, der auf einen ausgewachsenen Kater hindeutete. Der Nebel, der über ihm lag, begann sich nur langsam zu lichten. Die Ereignisse des gestrigen Abends und auch die der letzten vergangenen Wochen erschienen vor seinem inneren Auge als eine Folge durcheinandergewürfelter Bilder, die keineswegs chronologisch abliefen. Da waren fünf Männer; große Mengen von Speisen; endlose Trinksprüche. Das narbige Gesicht von Nathan Caufield tauchte wieder auf, der war in Sag Harbour geboren und ein ehemaliger Loyalist, der bei jeder Erwähnung der Amerikanischen Revolution mißbilligend den Kopf nach hinten warf.

Und da war die anscheinende Gleichgültigkeit des Seemanns von Long Island, als sich sein Sohn Matthew in der Begleitung von James Ludlow davonstahl, um dem Etablissement von Madame Leon einen weiteren Besuch abzustatten.

Bei Harry verfestigte sich langsam der Eindruck, daß er sich trotz all der Speisen und Getränke, die er zu sich genommen hatte - und das waren wahrlich nicht wenige gewesen -, nicht so schlecht fühlen dürfte, wie es der Fall war. Harry Ludlow würde nie von sich behaupten, daß er ein starker Esser war, aber obwohl er durchaus in den höheren Gesellschaftskreisen verkehrte, wo ein Festmahl nur dann einen bleibenden Eindruck hinterließ, wenn es ungebührlich üppig war, und wo regelmäßig und ausschweifend getrunken wurde, konnte er sich nur an wenige Anlässe erinnern, nach denen er sich so miserabel wie jetzt gefühlt hatte. Sein nächster Versuch, etwas zu sagen, schlug fehl, als Pender zurückkehrte. Seiner knochentrockenen Kehle entrang sich nur ein Krächzen. Als ihm ein Glas Wasser gereicht wurde, trank er es gierig leer, wobei ein nicht zu kleiner Teil über die Vorderseite seines Hemdes lief. Er sah nach unten.

»Gott im Himmel«, seufzte er auf, als ihm klar wurde, daß er offensichtlich ins Bett getragen worden war, »ich habe immer noch meine Hose und meine Stiefel an.«

Als er den Blick hob, erkannte er, daß er mit seinem Elend nicht allein war. Auch Penders Gesicht war aschgrau. Seine Augen, die seinen Blick fest erwiderten, waren rot unterlaufen, und seine Stimme klang müde und abgekämpft. »Da Sie aus dem Verkehr gezogen waren, habe ich mir die Freiheit herausgenommen, mir auf eigene Rechnung auch einen kleinen hinter den Knorpel zu gurgeln. Ich war auf dem Rückweg hierher, als mir die Fischer die Neuigkeiten über Mr. Pollock berichteten.«

Ein weiteres Bild zog durch Harrys trübes Bewußtsein. Es zeigte Pender, der stocknüchtern im Hintergrund stand und nur gelegentlich einen Schritt nach vorn machte, um seinen Becher wieder zu füllen, aber nicht bis zum Rand. Das »Gurgeln« mußte eilig stattgefunden haben, nachdem Harry alle Viere von sich gestreckt hatte.

»Es ist mir völlig schleierhaft, wie Pollock es geschafft hat«, fügte Pender hinzu, »wenn man bedenkt, was er in sich hineingeschüttet hat. Er muß mit dem Teufel im Bunde stehen, der ihn wachgerüttelt hat. Jedenfalls war er nachts nicht in der Lage, zum Kai hinunterzulaufen, das steht fest. «

Harry schwang mit einer vorsichtigen Bewegung seine Beine aus der Koje. Diese Aktion löste eine heftige Schmerzwelle in seinem Kopf aus. Der verlockende Geruch von Kaffee stieg schon lange in seine Nase, ehe die Serviererin das Tablett, das sie getragen hatte, auf dem Tisch abgestellt hatte. Noch bevor ihre Schritte verklungen waren, hatte Pender eine Tasse vollgegossen und sie seinem Herren gereicht. Harry trank dankbar den Kaffee, dann kam er schwankend auf die Füße. Vom geöffneten Fenster aus konnte er den gesamten Hafen von St. Croix überblicken. Während der Dunkelheit hatten mehrere Schiffe – darunter die Daredevil – ihre Murings geslippt. Er strengte sich an, sich an die Namen der anderen zu erinnern, aber sein Kopfweh machte ihm das völlig unmöglich, und so wandte er seine Aufmerksamkeit wieder seinem eigenen Schiff, der Bucephalas zu, da er wußte, daß der schiere Anblick dieser eleganten Linien ihn aufmuntern würde.

Kein Mann, der auf einem Freibeuter segelte, konnte sich ein besseres Schiff wünschen. Über 100 Fußi lang und gut bewaffnet lag es am Kai. Trotz des Durcheinanders, das die Werftarbeiter auf dem sonst makellosen Deck angerichtet hatten, ein schöner Anblick. Normalerweise Harry ständig hinter den Arbeitern her und trieb sie an, diesmal aber war er damit zufrieden gewesen, sie nach ihrem eigenen Arbeitsrhythmus schaffen zu lassen. Der Toppsegelschoner Ariadne, den er hierher begleitet hatte, mußte sich einer größeren Reparatur unterziehen. Außer den erheblichen Beschädigungen ihres Überwasserschiffs hatten Ariadnes Planken auch durch den Bohrwurmiiund den Bewuchs gelitten. Man hatte sie auf dem nächstgelegenen Stück Strand kielgeholt, und in dem Licht des Morgens sah sie irgendwie verloren aus. Beide Schiffe waren kürzlich in einem Gefecht mit zwei französischen Fregatten beschädigt worden. Hier in der Sicherheit des dänischen Hafens widmeten sich die Werftarbeiter den Notreparaturen, die durch die Besatzungen auf See ausgeführt worden waren. In weniger als einer Woche würden sie beide wieder bereit sein, in See zu stechen, wobei Harry die Absicht hatte, nach dem Verlassen des Hafens seine eigenen Wege zu gehen.

»Es ist seltsam, daß uns Pollock nicht gesagt hat, daß er beabsichtigte, auszulaufen«, meinte Pender.

»Wenn er es vorgehabt hätte, dann hätte er es uns auch gesagt. «

Da das zur Hälfte auch eine Frage war, würdigte Pender diese Aussage keiner Antwort. Pollock mußte wegen eines unvorhergesehen Notfalls ausgelaufen sein. Trotz vieler Unterhaltungen wußte Harry noch immer wenig über die Beweggründe, die den Amerikaner nach St. Croix geführt hatten. Er wollte gerade diese Überlegung äußern, als die Abschüsse der beiden Signalkanonen des Gouverneurs über den Hafen rollten. Als er die Augen hob, sah er einige Bewegung auf dem gepflegten Rasen vor der Residenz. Wieder krachten die beiden Kanonen. Die dänische Flagge stieg am Flaggenmast auf und wurde wieder gedippt, so als ob jemand nach einem zusätzlichen anderen Weg suchte, die Bewohner zu alarmieren. Das alles konnte nur eines bedeuten: ernsthafte Gefahr. Was wiederum in diesem Teil der Welt nur heißen konnte, daß jemand versuchte, die Insel zu besetzen.

Obwohl ihm jede Bewegung Schmerzen bereitete, reagierte Harry umgehend.

»Sieh zu, daß du die Crew der Bucephalas an Bord treibst, und alles klar zum Auslaufen ist! Schick jemanden los, der James und den jungen Caufield aus diesem verdammten Hurenhaus holt, und sag Matthew, daß er seinen Vater wecken soll. Er soll ihn in einen Waschzuber tauchen, wenn es nötig sein sollte, aber er muß ihn an Bord des Schiffes bekommen!«

Pender hatte sich weit aus dem anderen Fenster gelehnt, um herauszubekommen, worum sich diese ganze Aufregung drehte. Aber vergeblich. Der scharfe Ton seines Kapitäns ließ keine Diskussion zu und ermunterte ihn auch nicht, Fragen zu stellen. Harry Ludlow hatte seinen eigenen hochentwickelten Sinn für herannahende Gefahr, der durch lange Jahre auf See geschärft und auch gegen einen Kater unempfindlich war. Wenn er auf diese Weise sprach, dann erwartete er umgehenden Gehorsam. Pender war schon aus der Tür, bevor Harry nach seinem Degen, den Pistolen und den Papieren greifen konnte, die neben dem Bett auf der Seekiste lagen.

Das Durcheinander auf der Straße war beachtlich, und im Hafen war es noch schlimmer, denn auf jedem Schiff wurde mit irgendeiner Waffe gefeuert, was noch zu der allgemeinen Panik beitrug. Auf allen Schiffen zeigten die in der Takelage tätigen Männer, die man nach oben geschickt hatte, um Segel zu setzen, aufgeregt nach Westen. Von dort schien ganz offensichtlich die Ursache der ganzen Aufregung zu kommen.

An Deck waren die Skipper damit beschäftigt,...



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.