E-Book, Deutsch, 235 Seiten
Dominik Befehl aus dem Dunkel
1. Auflage 2017
ISBN: 978-80-272-0953-8
Verlag: Musaicum Books
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Science-Fiction Kampf zweier gewaltiger Völker
E-Book, Deutsch, 235 Seiten
ISBN: 978-80-272-0953-8
Verlag: Musaicum Books
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Hans Dominiks Buch 'Befehl aus dem Dunkel' ist ein faszinierender Science-Fiction-Roman, der in einer postapokalyptischen Welt spielt, die von technologischen Fortschritten und politischem Chaos geprägt ist. Der Roman zeichnet sich durch seinen spannenden Handlungsverlauf, seine präzisen wissenschaftlichen Darstellungen und seinen dystopischen Charakter aus. Dominik schafft es, die Leser in eine Welt zu entführen, die von Maschinen beherrscht wird und in der das Schicksal der Menschheit auf dem Spiel steht. Der Autor nutzt eine klare und prägnante Sprache, die es dem Leser ermöglicht, sich gut in die Geschichte einzufinden und die dystopische Atmosphäre vollständig zu erfassen. Dieses Werk ist ein wichtiger Beitrag zur deutschen Science-Fiction-Literatur und bietet einen tiefgreifenden Einblick in die möglichen Folgen des technologischen Fortschritts in einer postapokalyptischen Gesellschaft. Hans Dominik, ein renommierter deutscher Technik-Schriftsteller des 20. Jahrhunderts, veröffentlichte 'Befehl aus dem Dunkel' im Jahr 1928. Er war bekannt für seine präzisen Darstellungen von technologischen Innovationen und ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft. Mit diesem Buch hat Dominik eine faszinierende Vision einer Zukunft geschaffen, die sowohl erschreckend realistisch als auch inspirierend ist. 'Befehl aus dem Dunkel' ist ein Muss für alle Fans von Science-Fiction-Literatur, die sich für die Verbindung von Technologie und Gesellschaft interessieren und bereit sind, sich auf eine fesselnde Lektüre einzulassen.
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Nun müssen Sie mir aber unbedingt diesen Marian Heidens vorstellen, Herr Astenryk. Ich möchte doch den Menschen kennenlernen, der so übernatürliche Kräfte besitzt. Ich erinnere mich aus meiner Dienstzeit in Indien, daß von solchen Jogikünsten manchmal die Rede war, aber man hielt das doch allgemein für Märchen.« Georg ging und kam bald darauf mit Marian wieder. Oberst Gamp drückte Marian die Hand. »Herr! Wie soll ich Ihnen danken? Da haben Sie wirklich ein Meisterstück vollbracht. Nun müssen Sie aber mal selbst erzählen, wie Sie das fertigbekommen haben.« Marian schüttelte verlegen den Kopf und sah zu Georg hinüber. Der warf ihm einen aufmunternden Blick zu. »Nur los, Marian! Mir wollten sie ja nicht recht glauben. Erzähl alles von Anfang an!« Und Marian begann, wie er eines Abends sah, daß ein Passagier der ersten Klasse, ein Gelber, zum Zwischendeck kam und dort an der Reling eine Zeitlang wie wartend stand. Nach einiger Zeit kam einer der chinesischen Heizer auf Deck und begab sich auch zur Reling, wobei er dicht an dem Passagier vorbeistrich. Obwohl das sehr schnell geschah, habe er doch gesehen, wie der Passagier dem Heizer etwas zusteckte. Da es sich um zwei Gelbe handelte, habe er der Sache kein besonderes Gewicht beigelegt … »Als ich ein paar Tage später«, fuhr er fort, »durch Mr. Astenryk von dem Diebstahl der Papiere hörte und er mir den Passagier Soyjen, der gerade vorüberkam, als verdächtig bezeichnete, erinnerte ich mich sofort jenes Vorfalls mit dem Heizer … und das Weitere war ja nun nicht allzu schwer.« »Das sagen Sie, Mr. Heidens«, warf Dale lachend ein. »Damit kommen Sie aber bei uns nicht weiter. Wir wollen jetzt mal ganz genau wissen, wie Sie aus dem Heizer ’rausgebracht haben, daß die Papiere in seinem Logis und ausgerechnet in seinem Bettsack versteckt wären. Also bitte, mein lieber Herr …« Marian warf Georg wieder einen bittenden Blick zu. Doch der lachte. »Nur ’raus mit der Sprache! Die Herren wissen ja längst, daß du über eine so außergewöhnliche Gabe verfügst. Sie wissen auch, daß wir uns untereinander in dieser Weise verständigen können.« Marian senkte den Kopf, begann dann mit leiser Stimme: »Ich wartete an dem Abend, wo Mr. Astenryk mir von dem Diebstahl erzählt hatte, bis der Heizer nach Beendigung seiner Wache auf Deck kam. Dann trat ich wie von ungefähr neben ihn und unterhielt mich mit ihm in englischer Sprache … Während unserer Unterhaltung suchte ich ihn geistig zu fassen. Als es mir endlich gelungen war, zwang ich ihn, in Gedanken alles zu erzählen, was auf die gestohlenen Papiere Bezug hatte. Sobald ich über ihren Verbleib genau Bescheid wußte, ließ ich ihn allmählich wieder los, lenkte in das alte Gespräch ein und führte es harmlos zu Ende.« Gamp und Dale hatten mit gespanntester Aufmerksamkeit Marians Bericht gelauscht. »Das ist doch eine merkwürdige Veranlagung, die Ihnen die Natur da mitgegeben hat«, meinte Dale nach einiger Zeit. »Daß Sie mit Mr. Astenryk, den Sie von Kindheit an kennen, in dieser Weise Gedanken austauschen können, wäre ja schließlich begreiflich. Aber einen anderen. Fremden ›fassen‹ ihn zwingen … ihn loslassen … ohne daß er sich dessen bewußt wird, sich später an die Vergewaltigung seines Hiras erinnert … das ist mehr als wunderbar.« Gamp stand auf und drückte Marian die Hand. »Der Dienst, den Sie uns geleistet haben, wird Ihnen nicht vergessen werden. Wir wissen von Herrn Astenryk, daß irgendeine Belohnung von Ihnen nicht angenommen werden würde. Vielleicht gibt es aber doch einmal eine Gelegenheit, wo unser Dank Ihnen nützlich sein kann. Und Ihnen, Herr Astenryk, muß ich selbstverständlich auch danken. Sollten Sie drüben einmal irgendwie in Verlegenheit kommen, wenden Sie sich bitte an mich oder Major Dale. Jetzt aber will ich Sie nicht länger aufhalten, ich muß zum Kapitän. Dieser gelbe Schurke Soyjen muß sofort festgemacht werden.« – Der »James Cook« hatte Colombo angelaufen. Mr. Soyjen und der chinesische Heizer waren den englischen Behörden übergeben worden. Das Schiff nahm Kurs auf die Malakkastraße. – Am Mittag desselben Tages saßen die Passagiere des »James Cook« beim Lunch, als ein Steward in den Speisesaal kam und dem Kapitän eine anscheinend wichtige Meldung machte. Der stand sofort auf und ging hinaus. Der schnelle Aufbruch des Kapitäns beunruhigte die Passagiere. Viele verzichteten auf den Nachtisch und verließen nach und nach den Kaum. Aber auch die Letzten strömten nach oben, als ganz deutlich zu merken war, daß das Schiff seine Fahrt verlangsamte und schließlich stoppte. Als Georg mit Dale auf Deck kam, sahen sie, wie ein Flugzeug eben auf das Meer aufsetzte, während gleichzeitig ein Rettungsboot vom Schiff abstieß. Georg wandte sich zu Clennan und bat ihn um Auskunft. Der sagte, das Flugzeug habe wegen Motordefekts niedergehen müssen. Es habe vorher den »James Cook« angefunkt und ihn um Hilfe gebeten. In dem Flugzeug befände sich der neue Gouverneur für Singapore, Sir Reginald Wegg, mit seinem Adjutanten. Mit einigen Schwierigkeiten wurden die Passagiere des Flugzeuges mit ihrem Gepäck von dem Rettungsboot übergenommen. Die hoch gehende See machte eine Bergung des Flugzeuges unmöglich. Bald darauf betraten Sir Reginald Wegg und sein Adjutant das Deck. Sir Reginald dankte dem Kapitän für seine sofortige Hilfeleistung und begab sich mit ihm unter Deck. »Der kleine Koffer, Herr Kapitän, den mein Adjutant Hauptmann Clifton da bei sich trägt, enthält äußerst wichtige Dinge. Staatsgeheimnisse sind darunter. Verschließen Sie ihn sofort im Tresor.« Vor den Augen Weggs öffnete der Kapitän den schweren Panzerschrank und tat den Koffer hinein. »Gott sei Dank, Clifton, daß die Schatulle in Sicherheit ist. Wenn ihr Inhalt in falsche Hände geraten wäre, würde es schlimmer sein, als wenn uns die Haifische gefressen hätten.« »Das war wirklich ein Meisterstück, meine allergnädigste Frau Helene.« Mr. Shugun beugte sich immer wieder über die Hand Helenes und küßte sie. »Es gibt bei Ihnen eine Geschichte von einem Mann, der auszog, einen Esel zu suchen, und der ein Königreich fand.« Wieder beugte er sich über Helenes Hand und streichelte sie. »Diese glückliche Hand! Nun müssen Sie uns …«, er warf einen Blick aus Forbin, der im Zimmer auf und ab stolzierte, wie ein geblähter Pfau … »aber auch berichten, wie Ihnen das Stückchen gelang.« Er nahm Helenes Arm und führte sie zu einer Stuhlgruppe, von der man den schönen Blick über den Hafen von Cannes genießen konnte. Helene ließ sich nieder, schlug die schlanken Beine übereinander und betrachtete einen Augenblick sinnend ihre wohlgepflegten Hände. Ihr Gesicht, strahlend in Freude über den errungenen Erfolg, schien Shugun schöner denn je. Mit brennenden Augen verschlang er das wunderbare Bild. Seine Seligkeit hätte er für ihren Besitz gegeben. Und doch … diese entzückende Frau … wie konnte sie innerlich so kalt sein? Was für ein Mann mußte das sein, der ihr Blut zu entflammen vermochte? Er warf einen neidvoller Blick auf Forbin, den glücklichen Besitzer dieses Meisterwerkes. Doch der hatte ganz andere Gedanken. Dessen Augen hingen an dem prachtvollen Geschmeide, das Helene um den Hals trug, einem Geschenk Shuguns. Ihm wäre es lieber gewesen, wenn der Japaner die gewiß ganz anständige Summe, die Forbin in seiner Brieftasche trug, um den Betrag des Schmuckes erhöht hätte. Unter zwanzigtausend Mark war der sicher nicht zu haben. Andererseits war aber der Gedanke tröstlich, für gewisse Notfälle ein wertvolles Versatzstück in Reserve zu haben. »Ja also, meine Herren« begann Helene, »von großen Schwierigkeiten oder interessanten Zwischenfällen kann ich nichts berichten. Die Sache vollzog sich sehr einfach. Das sechssitzige Eilflugzeug London-Kairo startete planmäßig in Croydon. Die von Ihnen …« sie warf einen Blick zu Shugun »… bezahlten drei Plätze blieben leer, da die Herren Jones, Brown und Smith programmäßig nicht da waren. Ich war also mit Sir Reginald Wegg und seinem Adjutanten Clifton allein im Flugzeug. Der erste Teil des Fluges über Frankreich verlief ziemlich eintönig. Die beiden hatten viel miteinander zu sprechen. Als wir uns gegen Abend der Côte d’Azur näherten, ging ich zu der gegenüberliegenden Kabine, um das wundervolle Bild der tausend Lichter, die wie eine Perlenkette die Küste säumten, zu genießen. Hatte Clifton denselben Gedanken oder hatte er einen kleinen Ermunterungsblick von mir empfangen? – er trat auch in diese Kabine und ergoß sich ohne weiteres in einer Flut von bewundernden Worten über den unvergleichlich schönen Fernblick. Einmal ins Gespräch gekommen, dauerte es nicht lange, und Clifton verschwendete keinen Blick mehr an das schöne Landschaftsbild unter ihm. Er widmete sich ganz dem Bild, das handgreiflich in seiner nächsten Nähe war. Ich schickte ihm einen zweiten Blick zu, der ihm Mut machte, noch mehr aus sich herauszugehen. Nach dem Abendessen, das wir zu dritt in der Kabine des Gouverneurs einnahmen, legte sich Wegg bald schlafen. Nach einiger Zeit trafen wir uns wieder in der leeren Kabine. Da es empfindlich kühl geworden war, beeilte sich Clifton, meinen Wunsch nach einem Glas Wein zu befriedigen. Es war zweifellos ein vergnügter Abend. Es fiel mir nicht schwer, meine Rolle als lebenslustige junge Witwe zu spielen, denn Clifton war ein sehr angenehmer Partner. Jung, hübsch, elegant, geistreich … alle Vorzüge, die eine Frau bei einem Mann sucht, waren da. Trotzdem war ich froh, als gegen Mitternacht...