Buch, Deutsch, 288 Seiten, Format (B × H): 142 mm x 211 mm, Gewicht: 443 g
Soziologische Untersuchungen in ost- und westdeutschen Industriebetrieben
Buch, Deutsch, 288 Seiten, Format (B × H): 142 mm x 211 mm, Gewicht: 443 g
ISBN: 978-3-89965-540-7
Verlag: Vsa Verlag
ForscherInnen des Instituts für Soziologie der Universität Jena haben in den letzten Jahren umfangreiche Befragungen von Beschäftigten in ost- und westdeutschen Industriebetrieben durchgeführt. Ihr Befund: Betriebs- und Gesellschaftsbewusstsein fallen auseinander – Folge von drei Jahrzehnten mehr oder minder erfolgreicher Standortpolitik.
Wer die Bewährungsproben der Standortkonkurrenzen zu bestehen hat, dem fällt es schwer, das Gesellschaftsbild des 'Oben' und 'Unten' auf die betriebliche Leistungsgemeinschaft zu beziehen. Bei der Entwicklung von Handlungsstrategien schlägt so der 'gute', halbwegs sichere Betrieb die 'schlechte', weil ungerechte Gesellschaft.
Daraus erklärt sich die große Unterstützung des Krisenmanagements der deutschen Industriegewerkschaften. Wird gleichzeitig Kapitalismuskritik still gestellt, muss die ungerechte Gesellschaft als Ansammlung von Sachzwängen erscheinen. Ein negativer Wettbewerbs-Individualismus, der allein darauf zielt, Bewährungsproben erfolgreich zu bestehen, ist jedoch ein Sprengsatz für jede Organisation und jeden Politikansatz, der auf die Artikulation von Kollektivinteressen angewiesen ist.