Dobrow | Tiefes Wasser | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 200 Seiten

Dobrow Tiefes Wasser


1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-7504-7618-9
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 200 Seiten

ISBN: 978-3-7504-7618-9
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Ellen Hamann und Rolf Riedel lösen einen Entführungsfall der sich zu einem spannenden Drama entwickelt. Die Orte der Handlung ziehen sich von der beschaulichen Lübecker Bucht über Dänemark bis zu den kanarischen Inseln hin, wo Ellen von ihren Erinnerungen eingeholt wird. Action unter und über Wasser und das Zusammentreffen zweier außergewöhnlicher Ermittler, nämlich Ellen Hamann und Rolf Riedel...

Walter M. Dobrow lebt in Scharbeutz an der Lübecker Bucht, die ihn zu Songs und Geschichten inspiriert.

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Dr. Drachte war wieder ins Radisson Hotel gegangen und wartete in einem der bequemen Sessel in der Lobby auf Yuen Litang. Der Chinese ließ ihn fast eine halbe Stunde warten und entschuldigte sich wortreich mit einer wichtigen Konferenz, die in Wahrheit aus einer Massage im Wellness-Bereich des Hotels bestanden hatte. Er trug einen metallenen Aktenkoffer, den Drachte neugierig betrachtete. „Das Geld?“ fragte er und Litang nickte. Jetzt erst bemerkte Drachte einen kräftig aussehenden Chinesen, der nicht weit entfernt in einem Sessel saß und gelegentlich zu ihnen herübersah, aber seine Blicke aufmerksam durch die ganze Lobby gleiten ließ. „Ihr Leibwächter?“ fragte er neugierig Litang, der grinste. „Sie sind doch wohl nicht allein gekommen?“ entgegnete der und Drachte schwieg, denn jetzt ging ihm auf, dass er gleich mit einer Riesensumme Bargeld allein und schutzlos durch die halbe Lübecker Innenstadt gehen musste. Litang bemerkte Drachtes Verwirrung. „Ich leihe ihnen Chen aus, bis sie zuhause sind.“ Er grinste und Drachte wusste nicht, ob er erleichtert oder besorgt sein sollte, denn was wäre, wenn dieser Chen ihm das Geld einfach wieder abnehmen würde. Die Polizei konnte er schlecht rufen… „Was bleibt mir übrig…“, dachte er und hoffte inständig, dass dieser Alptraum der Entführung Frau Kreienbooms bald ein Ende haben würde. „Haben sie den Vertrag?“ fragte Litang und Drachte öffnete seinen Aktenkoffer und überreichte Yuen Litang das Dokument, von ihm als Notar und Rechtsanwalt besiegelt, trotzdem er wusste, dass eine der Unterschriften gefälscht war. Ihm wurde siedend heiß und er hoffte, dass Litang ihm das nicht ansah. Der bemerkte aber Drachtes Schweißausbruch sehr wohl. „Ist ihnen nicht gut?“ fragte er. „Wie?... Nein, alles ok“, antwortete der. „Muss nur dran denken, dass Herr Kreienboom seine Frau ja…ein bisschen hinters Licht führt.“ Litang grinste. „Aber es sind seine Patente, die die Firma überhaupt interessant für uns machen.“ Drachte nickte. Litang legte den metallenen Koffer auf seine Schenkel und wählte den Sicherungscode am Schloss. Der Deckel sprang klickend ein Stück auf und Drachte sah – zum ersten Mal in seinem Leben – eine derartige Menge Bargeld. „Zehn Millionen Euro. Wollen sie nachzählen?“ fragte der Chinese und Drachte schüttelte den Kopf. Litang drückte den Deckel wieder zu und verdrehte die Zahlen des Schlosses. Dann reichte er Dr. Drachte den Koffer, der ihn mit zitternden Händen nahm und zwischen seine Beine klemmte. „Der Zahlencode“, sagte Litang und schob ein zusammen gefaltetes Stück Papier über den Tisch. Er winkte einem Kellner und bestellte zwei Gläser Reiswein, den die gut sortierte Bar des Hotels zum Glück enthielt. Als sie serviert wurden, schob Litang eines der Gläser zu Drachte hinüber. „Alte chinesische Sitte. Wir trinken auf das Geschäft.“ Drachte nahm das Glas und sie tranken. Sie besprachen noch die Abwicklung des restlichen Geschäfts und die förmliche Übernahme der Firma durch Litangs Konzern, dann verabschiedeten sich die Männer und Litang gab Chen einen Wink, der aufstand und das Hotel verließ. Auf dem Weg zu seinem Büro in der Mengstraße sah ihn Drachte nicht einmal, obwohl er sich anstrengte, aber er wusste, dass der Chinese ihn beschattete. Als er endlich seine Räume betrat war seine rechte Hand kalkweiß, so sehr hatte er den Griff des Geldkoffers umklammert. Er hatte ihn schon halbwegs in seinem Safe – ein altes und nur für Dokumente gedachtes Modell – verstaut, als er Bedenken bekam und den Koffer im Bettkasten seiner Couch verstaute, die im Nebenzimmer stand und auf der er in früheren Zeiten des Öfteren mit seiner Sekretärin…, die nun aber nur noch für gelegentliche Mittagsschläfchen bereit stand. Irgendwie erleichterte ihn das und er legte nur den Zettel mit dem Zahlencode in den Safe, den er sorgfältig verschloss. Dann rief er Fred Kreienboom an und berichtete, dass das Geld da wäre, und dann klingelte es an der Tür und ein Paketbote überreichte ihm ein kleines Päckchen. Fred rief sofort Helmut Klee an. „Drachte hat das Geld. Wie machen wir das jetzt?“ „Hab ich dir doch schon gesagt“, knurrte Helmut. „Ich ruf den an und bestehe darauf, dass du allein das Geld übergibst. Wir treffen uns auf dem Golfplatz.“ „Und du rufst dann diese Iris an, damit sie Vera laufen lässt“, sagte Fred. „Ja, ja. Sie lässt Vera auf dieser Insel frei und haut mit dem Boot ab, wie besprochen.“ „Ok“, antwortete Fred, „Aber mach zu. Ich will nicht, dass Vera was passiert.“ „Hör zu“, schnaubte Helmut. „Diese Schnepfe hat dich aus der Firma geworfen und ohne die Kohle wärst du ruiniert. Willst du die etwa wieder haben?“ „Nein“, sagte Fred kleinlaut. „Wenn ich meinen Teil habe, hau ich ab nach Gran Canaria.“ „Na also, dann warte, bis Drachte dich anruft. Ciao.“ Fred Kreienboom legte auf, wurde aber gleich darauf von dem Vertreter der Spedition angerufen, die den Transport der „Kondor“ von Travemünde nach Las Palmas erledigen sollte. Der Container stand am Skandinavienkai bereit und Fred fuhr schnell nach Travemünde. Er hatte nicht damit gerechnet, dass es so schnell gehen würde, aber der Agent hatte ein Schiff im Hamburger Hafen liegen, das noch Stellplätze frei hatte und heute Abend ablegen sollte. Er ließ sich vom Hafenmeister mit der kleinen „Mary“ übersetzen und legte mit dessen Hilfe den Mast um, nachdem sie in aller Eile alles, was an Deck war, nach unten verstaut hatten. „Das geht ja bisschen plötzlich“, sagte der Hafenmeister keuchend und Fred erklärte ihm den Glücksfall, einen freien Container bekommen zu haben. Sie verzurrten den Mast an Deck und der Hafenmeister half Fred beim Ablegen und winkte ihm nach. „Viel Erfolg bei der Regatta!“ rief er noch hinterher als Fred unter Motor den Skandinavienkai ansteuerte, wo ein von der Spedition bestellter Autokran alsbald die Yacht aus dem Wasser hob und auf ein Transportgestell absenkte. Ein bisschen Hin und her gab es noch, denn es stellte sich heraus, dass die Gesamthöhe des Bootes auf dem Gestell nicht in den Container passte und sie mussten den Mast vom Deckshaus nehmen und separat unter der Yacht verstauen, was Fred fast wahnsinnig werden ließ, als er sah, wie unvorsichtig die Arbeiter mit dem empfindlichen Alu-Profil umgingen. Er war erst zufrieden, als unzählige Kunststoffauflagen jede Bewegung des Mastes verhindern würden. Die Türen des Containers wurden verschlossen und ein mobiler Kran hob ihn auf den Tieflader der Spedition und Fred sah dem LKW nach, der seine „Kondor“ auf den Weg nach Las Palmas brachte. Er ging zum Hauptgebäude des Kais, von wo der 40er Bus der Lübecker Verkehrsbetriebe abfuhr und während er wartete, zog er sein Handy aus der Tasche, das er während der ganzen Zeit nicht beachtet hatte. „Fünf Anrufe“ stand dort. Zwei von Drachte, zwei von Helmut und einer von dieser Ellen Hamann. Dr. Drachte war an diesem Tag allein im Büro. Seine langjährige Sekretärin hatte sich krank gemeldet und so entging sie wahrscheinlich einer Ohnmacht, die Drachte beinahe befiel, als er den Karton des Päckchens öffnete und die Plastikdose entnahm. Zuerst konnte er den Inhalt gar nicht zuordnen, dann stieß er einen heiseren Schrei aus und ließ die Dose fallen, woraufhin das Ohr – als solches erkannte es nun der Anwalt – herausfiel und auf dem Teppich liegen blieb. Er musste all seine Selbstbeherrschung zusammen nehmen, um das Ohr, mithilfe eines Löffels aus der Kaffeeküche, wieder in die von getrocknetem Blut verschmierte Dose zu legen. Zuerst stellte er keine Verbindung zu der Entführten her, dann bemerkte er den Zettel im Karton auf dem in krakeliger Schrift „Da haben Lebbenszeichen. Wenn nix zahlen, sie kriegen grossses Paket mit ganze totte Frau.“ Drachte zitterte und schaffte es gerade noch zur Toilette, wo er sich heftig übergeben musste. Er säuberte sich und trank zunächst mal einen Cognac aus der Flasche im Schreibtisch mit deren Inhalt gelegentlich Klienten, z.B. bei Testamentseröffnungen, beruhigt werden mussten. Immer wieder sah er zu der Dose auf dem Schreibtisch und wusste nicht, was er nun tun sollte, aber dann klingelte sein Handy. „Sie chabben Ohr?“ fragte die Stimme des Entführers. „Jjjja“, stöhnte Drachte, dessen Herz bis zum Hals schlug und der sich dafür verfluchte, die Sache nicht rechtzeitig der Polizei überlassen zu haben. „Sie chabben Geld? Dann Herrr Kreienboom soll ibbergäben. Dann wirr lasssen Frau gähn… Du gäbben Kreienboom Geld. Du mirr saggen Nummer Tälefon von ihm…“ „Ja, aber…“, sagte Drachte. „Nix abber!“ schrie der Entführer und Drachte nannte ihm Fred Kreienbooms Handynummer und versprach, ihm das Geld sofort zu geben. „Frau sonst todd, wie Ohr“, sagte der Entführer noch und legte auf. Jetzt brauchte Dr. Drachte noch einen Cognac, dann rief er Fred an, erreichte aber nur dessen Mailbox. Bei Ellen hatte er...



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