Dobos | Endlich schmerzfrei und wieder gut leben | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 320 Seiten

Dobos Endlich schmerzfrei und wieder gut leben

Die eigenen Heilkräfte stärken mit moderner Naturheilkunde
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-95803-227-9
Verlag: Scorpio Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Die eigenen Heilkräfte stärken mit moderner Naturheilkunde

E-Book, Deutsch, 320 Seiten

ISBN: 978-3-95803-227-9
Verlag: Scorpio Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Der Pionier der wissenschaftlich basierten Naturheilkunde

Schmerz ist nach wie vor eine Herausforderung der Medizin: 23 Millionen Menschen leiden allein in Deutschland an chronischen Schmerzen. Häufige Erkrankungen wie Rheuma, Arthrose, entzündliche Darmerkrankungen und Migräne sind mit Schmerzen verbunden. Welcher Ausweg bleibt den Betroffenen, wenn immer höhere Medikamenten-Dosierungen keine Linderung mehr verschaffen – und selbst zu Gesundheitsrisiken werden? Der Weg heißt: Selbst aktiv werden! Professor Dobos vermittelt Schmerzpatienten in seiner Klinik erprobte Strategien, um die Symptome zu lindern – und damit das Leben wieder lebenswerter zu gestalten.

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2. So viele Medikamente wie nötig, so wenige wie möglich
Ein Gesundheitsrisiko bei Schmerzmitteln, aber auch anderen Medikamenten ist, dass die Nieren irgendwann nicht mehr mitmachen. Weil sie als Filter funktionieren, kommen die Gefäßwände der Nierenkörperchen mit den im Blut gelösten Substanzen in enge Berührung und können auf Dauer geschädigt werden. Die Begegnung mit Nierenpatienten war sicher einer der Auslöser, warum ich begann, nach Alternativen zur klassischen Medikamentenmedizin zu suchen. An der Universität Freiburg, wo ich meinen Facharzt in Innerer Medizin, spezieller internistischer Intensivmedizin und Nephrologie machte, arbeitete ich unter anderem auf der Dialysestation. Eine Nierenwäsche ist keine Kleinigkeit für den Körper, die Patienten sind häufig instabil, und man muss als Arzt ständig auf Überraschungen gefasst sein. Damals, vor dreißig Jahren, waren 40 Prozent der tödlich verlaufenden Nierenversagen und jede fünfte der notwendigen Nierentransplantationen auf Schmerzmittelmissbrauch zurückzuführen. Seit der Wirkstoff Phenacetin, der als eine der Ursachen identifiziert wurde, vom Markt genommen wurde, sind die Zahlen deutlich zurückgegangen: Heute werden noch drei Prozent eines akuten Nierenversagens auf Schmerzmittel zurückgeführt. Es gab aber noch eine weitere Erfahrung, die mich nachdenklich stimmte: Als Leiter eines nephrologisch-immunologischen Forschungslabors hatte ich häufiger Kontakt mit Patienten, die unter unklaren Schmerzen litten. Sie wurden aus diagnostischen Gründen stationär aufgenommen, um sie dann medikamentös auf antirheumatische Schmerzmittel einzustellen, die, wie in Kapitel 1 beschrieben, erhebliche Nebenwirkungen haben können. Bei Rheuma zum Beispiel nimmt man das aber in Kauf, um die schleichende Zerstörung der Gelenke durch die Immunreaktion zu verhindern. Es gab jedoch auch einige Patienten, die schon älter waren und bereits seit Jahren als rheumakrank galten, die aber erst jetzt auf Antirheumatika eingestellt werden mussten. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten sie ihre Krankheit auf andere Weise im Zaum gehalten – durch fleischarme Diät zum Beispiel oder regelmäßiges Fasten, Bewegung und Entspannung oder auch pflanzliche Mittel. Meine ärztlichen Kollegen straften das bei den regelmäßigen Frühbesprechungen meistens mit Häme: »Geht wohl doch nicht ohne Medizin«, triumphierte einer. »Die haben geglaubt, wenn sie kalt duschen, das bringt was«, ätzte ein anderer. Ich selbst war vielmehr fasziniert. Auf welche Weise hatten es diese Patienten geschafft, ihrer Krankheit bis dahin die Stirn zu bieten – und zwar ohne die nebenwirkungsreichen Medikamente? Und ich war unangenehm berührt, wie wenig diese Leistung von Seiten meiner Kollegen honoriert wurde. Der blinde Glauben an die Medikamentenmedizin ärgerte mich. Also begann ich, die Patienten auszufragen, wie sie bisher mit ihrer Krankheit umgegangen waren und welche Behandlung ihnen am meisten gebracht hatte. Sehr häufig genannt wurde die Physiotherapie. Fast alle Patienten empfanden diese als besonders stärkend: eine Medizin, die berührte und auch das Gespräch suchte. Schock mit Happy End
Warum bin ich überhaupt Arzt geworden? Vielleicht hatte das etwas mit meinem Interesse an Biografien zu tun, mit der Frage, was uns eigentlich zu dem macht, wer und was wir sind – gesund wie krank. Ich stamme nicht, wie so viele meiner Kollegen, aus einer Medizinerdynastie, wo der Großvater und Sanitätsrat schon in Öl porträtiert im Esszimmer hängt. Im Gegenteil: Mein Vater war gelernter Konditormeister und Flüchtling aus Pressburg, heute Bratislava. Als die deutschstämmigen Einwohner und auch die Ungarn, die den anderen Teil meiner Vorfahren ausmachen, dort nicht mehr gerne gesehen wurden, kam er nach Baden-Württemberg. Mein Vater wollte, dass ich einen soliden Beruf ergriff – damit meinte er, keinen akademischen. Also machte ich nach dem Abitur eine Lehre als Zahntechniker, ein zugegeben wichtiger Beruf, aber einer, der mir persönlich überhaupt nichts sagte. Das Manuelle lag mir zwar, weil ich auch immer gerne künstlerisch gearbeitet hätte und mir hätte vorstellen können, Bildhauer zu werden. Aber Zähne – das befriedigte meine Neugier auf das Leben nicht. Daher überwand ich den hartnäckigen Widerstand meines Vaters und bewarb mich um einen Studienplatz in Medizin. Das war 1980, und ausgerechnet im ersten Semester wurde ich gleich krank und kam in Freiburg ins Krankenhaus. Ich hatte mich während eines Pflegepraktikums mit Hepatitis B angesteckt und fühlte mich elend und deprimiert, denn das bedeutete Quarantäne und eine längere Genesungszeit. Der behandelnde Arzt aber schien wenig besorgt, und mehr als meine Symptome interessierte ihn ein silberner Anhänger, den ich um den Hals trug und selbst gegossen hatte. Ich war mächtig stolz darauf und freute mich über die Anerkennung. Das war der Beginn einer positiven therapeutischen Beziehung, und ich kann mich noch heute, 38 Jahre später, an dieses Gefühl der Unterstützung und Stärkung erinnern. Aber dann nahm die Geschichte eine Wendung. Der Heilungsprozess war gut verlaufen, doch mein Arzt empfahl mir, vor meiner Entlassung zur Sicherheit eine Leberbiopsie durchführen zu lassen. Da ich großes Vertrauen zu ihm hatte, willigte ich ein. Er biopsierte mich und fuhr danach für vier Wochen in den Urlaub. Das Ergebnis teilte mir einer seiner Kollegen zwischen Tür und Angel mit: »Chronische Hepatitis mit beginnenden Mottenfraßnekrosen.« Ich war wie in Trance. Als ich ihn fragte, was das bedeutete, antwortete er lakonisch: »In fünf Jahren haben Sie eine Leberzirrhose«, und ging. Danach fühlte ich mich wochenlang sterbenskrank und kann seither jedem Patienten die Hilflosigkeit nachfühlen, wenn er die Diagnose einer tödlichen Krankheit erhält. Doch als mein eigener Arzt aus dem Urlaub zurückkam, las er sich den Befund des Pathologen durch, schüttelte den Kopf und sagte, das könne er sich nicht so recht vorstellen. Er schlug mir vor, eine erneute Biopsie durchführen zu lassen, und die zeigte nun Gott sei Dank die normale Ausheilung einer abgelaufenen Hepatitis! Vermutlich war der erste Befund im Labor vertauscht worden … Auf diese Weise machte ich bereits im ersten Semester meines Medizinstudiums eine Erfahrung, die mich als Arzt für immer prägen sollte – wie vernichtend negative Aussagen sein können und wie aufbauend eine positive Beziehung. Das war der Moment, als ich begann, über Medizin neu nachzudenken. Hochleistungsmedizin plus Naturheilkunde
An meiner Klinik in Essen arbeiten wir »integrativ«, also mit einer Kombination von Hightech-Medizin und klassischer Naturheilkunde, deren Wirkung durch Studien oder zumindest gut dokumentierte Erfahrung belegt sein muss. Die Bewegung der Integrativen Medizin begann in den Neunzigerjahren in den USA: Als dort Umfragen zeigten, dass bereits jeder Dritte Komplementärmedizin anwendete (was die Angloamerikaner CAM nennen, Complementary and Alternative Medicine, sie ist weiter gefasst als unsere Naturheilkunde), waren die Behörden alarmiert, denn es gab keinerlei Forschung dazu. Wie weit wurde die Gesundheit der Nation von dieser Tendenz beeinflusst? Was machte das mit den Amerikanern? Als der Harvard-Professor David Eisenberg seine Umfragedaten im New England Journal of Medicine veröffentlichte, lebte ich mit meiner Familie gerade in den USA. Ich arbeitete am Research Institute of Scripps Clinic und später an der University of California, in San Diego. Wenn ich damals Kollegen nach ihrer Meinung über die Komplementärmedizin fragte, bekam ich immer dieselbe Antwort: »That‘s all voodoo!« Inzwischen hat sich das geändert, und die USA sind Vorreiter der Integrativen Medizin geworden. Nach dem Schock der Eisenberg-Studie, als die Hochschulmedizin realisieren musste, dass die Bevölkerung auch noch zu ganz anderen Heilmitteln Zuflucht suchte, begann man, mit staatlicher Hilfe den Nutzen von Heilkräutern, Massagen, Akupunktur, Ayurveda, Meditation, Yoga und vielem mehr zu untersuchen. Als ich mit meinen Teamkollegen 1999 eine Klinik für Naturheilkunde an den Kliniken Essen-Mitte eröffnete (siehe Seite 18), konnte ich damit schon auf die ersten wissenschaftlichen Daten zurückgreifen. Das half uns, auch die Krankenkassen ins Boot zu holen – die seither die Behandlung schwer chronisch Kranker in unserem Haus bezahlen, samt den naturheilkundlichen Therapien. Ein gutes Beispiel für unsere Arbeitsweise ist Rheuma. Wenn Sie mit dieser Krankheit zu uns kommen, machen wir zunächst eine ganz klassische Anamnese: Wir befragen Sie nach Ihrer Krankheitsgeschichte, machen Blut- und Röntgenbilder sowie Rheumatests, um Auskunft über Entzündungsaktivitäten und mögliche Gelenkveränderungen zu erhalten. Ist der Status einmal abgeklärt, interessieren wir uns von nun an aber mindestens ebenso sehr für Ihre gesunden Anteile. Denn nur, wenn es gelingt, Sie aus der Abhängigkeit von Ihren Medikamenten...


Prof. Dr. med. Gustav Dobos ist einer der Wegbereiter der wissenschaftsbasierten Naturheilkunde in Deutschland. Über 20 Jahre leitete er die Klinik für Naturheilkunde und Integrative Medizin an den Evangelischen Kliniken Essen-Mitte. Heute führt er das neue Zentrum für Naturheilkunde und Integrative Medizin an der Universität Duisburg-Essen.



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