Disney / Donnelly | Disney – Dangerous Secrets 2: Belle und DAS ENDLOSE BUCH (Die Schöne und das Biest) | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 2, 352 Seiten

Reihe: Disney ? Dangerous Secrets

Disney / Donnelly Disney – Dangerous Secrets 2: Belle und DAS ENDLOSE BUCH (Die Schöne und das Biest)


1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-646-93640-7
Verlag: Carlsen
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 2, 352 Seiten

Reihe: Disney ? Dangerous Secrets

ISBN: 978-3-646-93640-7
Verlag: Carlsen
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Ein Buch über die Magie des Lesens: Im Schloss des Biests gefangen, freundet sich die büchervernarrte Belle mit den verzauberten Bewohnern an und erkundet die Bibliothek. Als sie das verzauberte Buch Nevermore entdeckt, zieht es sie wie magisch in die Seiten des Buches und eine unglaubliche Reise beginnt. Eine Reise in Welten voller Glanz und Intrigen. All ihre Träume von Abenteuern, die sie begraben musste, seit sie im Schloss ist, erstehen wieder auf. Doch Belle muss die Wahrheit über Nevermore herausfinden, bevor sie sich für immer in dem Buch verliert.
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PROLOG

VOR EWIGEN ZEITEN in einem alten, verfallenen Palast spielten die zwei Schwestern Liebe und Tod ihr ewiges Spiel.

Tod war die Herrin des Palastes, und jeder Sterbliche, der zu seinen rostigen Toren reiste, kehrte nie zurück. Ihr Gesicht war so bleich wie ein Leichentuch, ihr Haar so dunkel wie Mitternacht. Sie trug ein schwarzes Gewand und die Kette einer Jägerin mit Zähnen, Krallen und Klauen als Anhängern. Ihre smaragdgrünen Augen verengten sich, als sie das Schachbrett vor sich betrachtete.

„Du bist am Zug“, sagte Liebe.

„Dessen bin ich mir bewusst“, sagte Tod.

„Tick-tack“, sagte Liebe.

„Nur Narren hetzen den Tod“, sagte Tod.

Seufzend erhob sich Liebe von dem Tisch, an dem Tod und sie saßen. Ihre Augen waren von demselben tiefen Grün wie die ihrer Schwester. Silberblondes Haar fiel ihr den Rücken hinunter. Ihr weißes Gewand hob sich leuchtend von ihrer dunklen Haut ab. Ihr einziger Schmuck war eine Halskette aus verschlungenen Weidenzweigen. Schimmernde Käfer, helle Schmetterlinge und düstere Spinnen hingen daran, jedes Tier ein lebendes Juwel.

In der Halle, wo die Schwestern spielten, stand ein großen Spiegel an der Wand, sein silberner Rahmen war fleckig und angelaufen. Liebe wischte mit der Hand über sein Glas, und ein Bild erschien. Es zeigte einen Speisesaal – einst prächtig, jetzt verfallen. Draußen vor den Rundbogenfenstern fiel Schnee. Drinnen ging eine gequälte Kreatur – halb Mensch, halb Tier – umher. Hin und her ging sie und warf dabei sehnsüchtige Blicke zur Tür. Ihre Augen waren grimmig, aber in ihrer Tiefe voller Qual.

Tod blickte auf. „Wie geht es deinem Biest in letzter Zeit?“, fragte sie schelmisch. „Zerschlägt es immer noch Möbel? Essteller? Die Fenster?“

„Ich habe Hoffnung für ihn“, erwiderte Liebe und berührte das Glas. „Zum ersten Mal.“

„Ich weiß nicht, warum“, sagte Tod. „Einmal ein Biest, immer ein Biest.“

„Du suchst immer das Schlimmste in jedem“, warf Liebe ihr vor.

„Und ich finde es immer“, erwiderte Tod und richtete ihren Blick zurück auf das Schachbrett. Sie runzelte die Stirn und trommelte mit ihren purpurroten Fingern auf den Tisch. Dann, mit einem verstohlenen Blick auf den Rücken ihrer Schwester, machte sie ihren Zug.

„Armer kleiner Bauer. So ein Pech“, murmelte sie und stupste ihren Springer über das Brett.

Die Schachfiguren aus Porzellan waren so bemalt, dass sie Höflingen bei einer Maskerade ähnelten. Das Gesicht des Ritters war durch einen Eisenhelm verborgen. Der Bauer war als Harlekin kostümiert. Obwohl sie aus Porzellan waren, lebten und atmeten sie.

Der Ritter rückte vor. Der Bauer hob die Hände und bettelte um sein Leben, aber der Ritter, unempfänglich für sein Flehen, schwang sein Schwert und schlug ihm den Kopf ab. Porzellansplitter flogen über Spielbrett und Tisch. Der hübsche Kopf rollte über das Brett, die Augen blinzelten noch.

Aufgeschreckt durch das Geräusch von zerbrechendem Porzellan, drehte Liebe sich um. Ihre Augen blitzten vor Wut, als sie das Brett betrachtete. „Du hast geschummelt, Schwester!“, rief sie. „Dieser Springer stand nicht einmal in der Nähe meines Bauern!“

Tod presste eine juwelenbesetzte Hand auf ihre Brust. „Das habe ich nicht“, log sie.

Liebe warf ihr einen vernichtenden Blick zu. „Es ist meine eigene Schuld“, meinte sie und setzte sich wieder. „Ich hätte dich nicht eine Sekunde aus den Augen lassen dürfen. Du hasst es zu verlieren.“

Tod lehnte sich in ihrem Stuhl zurück, schlängelte ihre Finger durch ihre Halskette und unterdrückte ein Grinsen. Während sie darauf wartete, dass ihre Schwester etwas tat, ließ sie ihre Augen durch den Raum schweifen. Ein Geweih hingen über dem steinernen Kaminsims. Die Köpfe von Wildschweinen und Wölfen schmückten die Wände, das Feuerlicht tanzte in ihren Glasaugen.

Eine plötzliche Bewegung im Spiegel erregte Tods Aufmerksamkeit. Der Spiegel zeigte nun eine prächtige Bibliothek – und darin eine junge Frau. Sie trug das schlichte blaue Kleid eines Dorfmädchens. Ihre dicken dunklen Locken waren mit einem Band zusammengebunden, und ihre warmen braunen Augen funkelten vor Humor und Intelligenz.

Tods Blick schärfte sich beim Anblick des Mädchens, so wie der eines Löwen beim Anblick einer Gazelle. „Belle“, flüsterte sie. „So schön, genau wie dein Name.“

Auch Liebe warf einen Blick in den Spiegel. „Du kennst das Mädchen?“, fragte sie.

„Ich kenne sie schon eine ganze Weile. Sie war ein Baby in den Armen ihrer Mutter, als wir uns kennenlernten.“

Während Tod zusah, zog Belle ein Buch aus einem Regal und hielt es lächelnd hoch. Das Biest schielte darauf, um den Titel zu entziffern. Belle schlug das Buch auf und las die erste Seite. Da sie den Kopf senkte, sah sie nicht, wie sich die Traurigkeit in den Augen des Biestes in Glück verwandelte.

Liebe, deren Finger jetzt über dem Schachbrett schwebten, sagte: „Dieses Mädchen wird die Richtige sein, lass dir das gesagt sein. Sie ist mutig, stur – sogar noch sturer als das Biest –, und sie hat ein Herz aus Gold.“

„Mm, aber es ist nicht das Herz des Mädchens, um das es geht. Oder etwa doch?“, grübelte Tod.

Liebe, die ihre Stirn in Konzentration runzelte, hörte ihre Schwester kaum. Sie bemerkte auch nicht, wie ein gehörnter Käfer von ihrer Halskette flog und auf dem Spiegel landete.

„Es ist das Herz des Biestes, um das wir uns sorgen“, fuhr Tod fort. „Hast du vergessen, wie er sich verhielt, als er noch ein Prinz war? An dem Tag, an dem er verzaubert wurde, bezahlte er mit Almosen für die Armen eine neue Kutsche, machte sich über das Stottern eines Küchenjungen lustig und jagte einen Hirsch mit seinen Hunden zu Tode. Ich hätte den Narren in einen Wurm verwandelt und ihn unter meinem Stiefel zerquetscht, aber das hast du nicht getan. Warum, werde ich nie erfahren.“

„Weil er eine zweite Chance verdient“, erklärte Liebe. „Das tut jeder. Meine Zauberin verwandelte den äußeren Menschen, um den inneren zu verwandeln. Sein Leiden wird ihn Güte und Mitgefühl lehren. Er wird sein Herz wiederfinden.“

Tod stöhnte vor Verzweiflung. „Er hat kein Herz, Schwester! Man kann nicht finden, was nie existiert hat!“

Liebes Blick, voll von Emotionen, traf den von Tod. „Du irrst dich“, widersprach sie. „Ich beobachte ihn, seit er ein Kind war. Ich habe gesehen, was mit ihm geschah, wie grausam sein Vater ihn behandelte. Er musste sein Herz panzern. Das war die einzige Möglichkeit zu überleben.“

Tod winkte ab, aber Liebe gab nicht auf. Aufzugeben lag nicht in ihrer Natur. „Hast du jemals einen Bären gesehen, der auf einem Dorfplatz zum Vergnügen der Menschen gegen Hunde kämpft?“, fragte sie. „Hast du gesehen, wie er die Zähne fletscht und schnappt? Schmerz, Angst … sie können dich in etwas verwandeln, was du nie sein solltest. Das Biest kann sich ändern.“

„Dann sollte es sich besser beeilen. Deine Rose sieht nicht allzu gesund aus“, warf Tod ein und nickte in Richtung des Spiegels.

Nun zeigte er einen Tisch im Schloss des Biestes. Kerzenlicht fiel darauf und beleuchtete eine einzelne rote Rose unter einer Glasglocke. Ihr Kopf hing herab. Verwelkte Blütenblätter lagen unter ihr. Während Tod und Liebe zusahen, fiel ein weiteres auf die Tischplatte.

„Wenn es dem Biest nicht gelingt, Belles Liebe zu gewinnen, bis das letzte Blütenblatt fällt, muss der Prinz für immer ein Biest bleiben.“ Tod sah zu ihrer Schwester. „Du hast auf das menschliche Herz gewettet, liebe Schwester – eine Narrenwette, wenn es so etwas gibt. Und ich? Ich würde eine Million Goldmünzen darauf wetten, dass das Biest scheitert.“

Liebe hob eine Augenbraue. „Eine Million Goldmünzen? Du musst reich sein, wenn du es dir leisten kannst, eine solche Summe zu verlieren“, entgegnete sie und widmete ihre Aufmerksamkeit wieder dem Schachbrett.

Tod lächelte herablassend. Mit einer Stimme voller falscher Sympathie sagte sie: „Ich verstehe das. Du willst nicht wetten. Es ist zu viel Geld. Du hast Angst …“

„Vor nichts und am allerwenigsten vor dir“, erwiderte Liebe. „Machen wir daraus zwei Millionen.“

Tods Augen leuchteten auf. Es gab nichts, was sie mehr liebte als Glücksspiele. Erst gestern hatte sie eine junge Baronin auf einem Pferd sagen hören: „Ich wette, ich kann über den Zaun springen!“, und einen Bauernjungen: „Ich wette, ich kann über diesen Fluss schwimmen!“ Sie hatte beide Wetten mit Leichtigkeit gewonnen.

Liebe war genauso. Je höher die Einsätze, je unmöglicher die Chancen, desto eifriger erhöhte sie den Einsatz. Es war das Einzige, was die beiden Schwestern gemeinsam hatten.

„Das Gold ist so gut wie meins“, behauptete Tod. „Die Menschen sind selbstsüchtige Kreaturen. Man kann sich immer darauf verlassen, dass sie das Falsche tun. Soll ich dir erzählen, wie die Geschichte ausgeht? Das Biest ist grausam zu Belle, sie verlässt ihn, das letzte Blütenblatt fällt. Ende.

Liebe hob ihr Kinn. „Du hast keine Ahnung, wie die Geschichte endet. Du bist nicht ihr Autor. Manchmal siegen Freundlichkeit und Sanftmut.“

„Und manchmal galoppieren Einhörner über Regenbögen“, schnaubte Tod abfällig.

Liebe sah sie an. „Drei Millionen.“

„Einverstanden!“, krähte Tod. „Ich...


Donnelly, Jennifer
Jennifer Donnelly wuchs in den USA im State New York auf. Ihr erster Roman "Die Teerose" verkaufte sich allein in Deutschland mehr als 100.000 Mal. Mit ihrer Familie lebt sie heute in Brooklyn.

Disney, Walt
Walt Disney (1901-1966) war einer der einflussreichsten und meistgeehrten Filmproduzenten und Trickfilmzeichner des 20. Jahrhunderts. Dafür sorgten Figuren wie Micky Maus oder Donald Duck. 1937 erschien mit »Schneewittchen und die sieben Zwerge« ein Meilenstein der Filmgeschichte: der erste abendfüllende Zeichentrickfilm. Viele weitere folgten und begeistern noch heute ein Milliardenpublikum jeder Altersklasse. Disneys Name entwickelte sich zu einer internationalen Marke, die für ein umfassendes Spektrum an Produkten der Unterhaltungsindustrie steht.

Ohlmann, Nina
Nina Ohlmann wurde 1977 in Bremen geboren. Durch ihre Ausbildung zur Hotelbetriebswirtin lebte sie viele Jahre in Frankreich und England. Ihre Liebe zu Fremdsprachen und zur deutschen Sprache brachten sie dazu, mit dem Übersetzen von Jugendbüchern zu beginnen. Sie lebt mit ihrem Mann und Sohn in Norddeutschland.

Walt Disney (1901-1966) war einer der einflussreichsten und meistgeehrten Filmproduzenten und Trickfilmzeichner des 20. Jahrhunderts. Dafür sorgten Figuren wie Micky Maus oder  Donald Duck . 1937 erschien mit »Schneewittchen und die sieben Zwerge« ein Meilenstein der Filmgeschichte: der erste abendfüllende Zeichentrickfilm. Viele weitere folgten und begeistern noch heute ein Milliardenpublikum jeder Altersklasse. Disneys Name entwickelte sich zu einer internationalen Marke, die für ein umfassendes Spektrum an Produkten der Unterhaltungsindustrie steht. Jennifer Donnelly wuchs in den USA im State New York auf. Ihr erster Roman "Die Teerose" verkaufte sich allein in Deutschland mehr als 100.000 Mal. Mit ihrer Familie lebt sie heute in Brooklyn. Nina Ohlmann wurde 1977 in Bremen geboren. Durch ihre Ausbildung zur Hotelbetriebswirtin lebte sie viele Jahre in Frankreich und England. Ihre Liebe zu Fremdsprachen und zur deutschen Sprache brachten sie dazu, mit dem Übersetzen von Jugendbüchern zu beginnen. Sie lebt mit ihrem Mann und Sohn in Norddeutschland.



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