Buch, Deutsch, 237 Seiten, Format (B × H): 152 mm x 231 mm, Gewicht: 451 g
Perspektiven auf biografisches Schreiben
Buch, Deutsch, 237 Seiten, Format (B × H): 152 mm x 231 mm, Gewicht: 451 g
ISBN: 978-3-68930-052-4
Verlag: Edition Text + Kritik
„Biografien haftet stets ein Gutteil Voyeurismus gegenüber ihrem Gegenstand an, der gleichzeitig aber Gegenstand ihrer Verehrung ist.“ Sven Hanuschek
Wie kann man ein Leben aufschreiben? Diese Frage stellen sich sowohl autobiografisch Schreibende als auch jene, die das Leben von jemand anderem recherchieren und davon erzählen – und sei es das Leben jener, die selbst geschrieben haben. Gerade in Schriftstellerbiografien gewinnt das gattungstypische Spannungsverhältnis zwischen Fakt und Fiktion an Brisanz; gleichwohl beschreiben sie sozialhistorische Kontexte und erheben einen gewissen Wahrheitsanspruch. In der Literaturwissenschaft wird die Gattung kritisch rezipiert, während sie in der breiten Öffentlichkeit umso populärer ist.
Der Band macht in Fallstudien Theorien, Konzepte und Praktiken biografischen und autobiografischen Schreibens vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart sichtbar. Aus verschiedenen Perspektiven werden theoretische Ausdifferenzierungen des Biografiebegriffs vorgenommen, der Grenzbereich zwischen Biografie und fiktionalem Erzählen erkundet, Typologien autobiografischen Schreibens untersucht und das Besondere an Schriftsteller- und Künstlerbiografien reflektiert. Hinzu kommt ein Gespräch zwischen Sven Hanuschek und Uwe Timm über biografisches Schreiben.
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
Weitere Infos & Material
Inhalt
Margit Dirscherl
Biografisches Schreiben und der Biograf Sven Hanuschek
Theoretische Ausdifferenzierungen
Susanne Lüdemann
Der Autor als exemplarischer Fall.
Zum unerschöpflichen Interesse am Biografischen
Annette Keck
Geschlechter-Gespenster: Biografie-Effekte weiblicher Autorschaft
Marianne Willems
Moralische Erzählungen und wahre Geschichten.
Zur Differenzierung fiktionalen und faktualen Erzählens im ausgehenden 18. Jahrhundert – auch ein Beitrag zu Schillers "Der Verbrecher aus verlorener Ehre" und Abels "Lebens-Geschichte Fridrich Schwans"
Biografie und Fiktion
Markus May
"Die Heimat ist an einer Pißrinne geboren".
Überlegungen zum autofiktionalen Zyklus "Ortsumgehung" von Andreas Maier
Carmen Ulrich
Autofiktion als ironisch gebrochene Identifikation.
Emine Sevgi Özdamars Roman "Ein von Schatten begrenzter Raum"
Walter Hettche
"ein feiner Nebel aus Geschichten".
Rainer Malkowskis Erinnerungen "Frühe Landschaften"
Yvonne Hütter-Almerigi
"Fälscher und andere Vögel" – Wolfgang Hildesheimers fiktive Biografien
Autobiografisches Schreiben
Serife Sanli
Anmerkungen zum Tagebuch von Anne Frank
Sophia Wege
"Allt fahr ich noch fort zu sinngen".
Anna Louisa Karschs lyrischer Lebenslauf
Lutz Hagestedt
Das Leben als Flusensieb.
Zur Erfindung des Biografischen bei Walter Kempowski
Künstler- und Schriftstellerbiografien
Gideon Stiening
Die relative Legitimität und Illegitimität der biografischen Methode.
Vorläufige Anmerkungen zu Carl Dahlhaus' "Beethoven und seine Zeit"
Julian Preece
Zu Tendenzen in der Kafka-Biografik: Ein anglo-deutscher Vergleich
Kristian Wachinger
Sinnherstellende Fehler und andere Narrative.
Begegnung mit Richard Leising
Hans-Edwin Friedrich
Dieter Kühns reflexive Biografik
Laura Schütz
"Mein Computer wird immer noch laufen, wenn ich mir aus der Küche Tee geholt habe".
Metalepsen im Werk von Sven Hanuschek
Tobias Heyl
Alice Schmidts Spülmaschine.
Miniaturen und Exkurse in Sven Hanuscheks großen Biografien
Robin Hood kennt sich aus im Wald.
Sven Hanuschek und Uwe Timm im Gespräch, moderiert von Laura Schütz
Beiträgerinnen und Beiträger