E-Book, Deutsch, 208 Seiten
Reihe: Ullstein eBooks
Dirks Spiel mit mir
13001. Auflage 2013
ISBN: 978-3-8437-0470-0
Verlag: Ullstein HC
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 208 Seiten
Reihe: Ullstein eBooks
ISBN: 978-3-8437-0470-0
Verlag: Ullstein HC
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Kerstin Dirks, 1977 in Berlin geboren, hat eine Ausbildung zur Bürokauffrau absolviert und Sozialarbeit studiert. Sie schreibt seit mehreren Jahren historische Liebesromane, erotische Romane und Fantasy.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Nach dieser phantastischen Nacht faszinierte ihn Amanda noch mehr. Sie war voller Gegensätze. Ein ewiges Rätsel. Und so sinnlich, so sexy. Andere Frauen hatten ihn schnell gelangweilt. Bei Amanda war das nicht der Fall. Ganz im Gegenteil. Sie beherrschte Jons Denken und seine Träume. Es hatte sich so verdammt echt angefühlt, dass er eine noch härtere Morgenlatte hatte als sonst. Vielleicht hatte sie ja Lust, ihm Abhilfe zu verschaffen. Seine Hand tastete nach ihr, doch er musste enttäuscht feststellen, dass sie gar nicht mehr neben ihm lag.
Wahrscheinlich war sie schon ins Büro gefahren. Er sollte um 11 Uhr dort sein. Er – ihr persönlicher Assistent, der ihr ohne Wenn und Aber jederzeit zur Verfügung stand. Und das nicht nur im Büro. Der aber auch die Seiten wechseln und selbst zum Boss werden konnte. So wie es ihr beliebte, welchen Kick sie gerade brauchte.
Jon schlüpfte aus dem Bett und ging zu dem kleinen Bad, das an das Schlafzimmer angrenzte. Doch dieses hatte weder Dusche noch Badewanne. Also suchte er in der riesigen Villa nach dem Badezimmer. Wahrscheinlich gab es sogar mehr als eins im Haus. An diesen Luxus konnte er sich tatsächlich gewöhnen. Der Kronleuchter, die Marmortreppe, der kühle Boden unter seinen nackten Füßen, riesige Räume, von denen ein einziger schon das Ausmaß seiner Wohnung hatte. Ein Palast, wenn man so wollte. Sein Mitbewohner Marc wäre vor Neid erblasst.
Endlich hatte er das Badezimmer gefunden. Ein riesiger Raum, der sowohl mit einer Duschkabine als auch einer großen Badewanne ausgestattet war. Die eine Wand bestand gänzlich aus einem riesigen Spiegel, in dem Jon sich kritisch betrachtete. Vor allem die leichten Kratzspuren fielen ihm auf, die Amanda an seinem Rücken hinterlassen hatte. Jetzt, da er die rötlichen Striemen berührte, schienen sie empfindsamer als der Rest seiner Haut. Er hatte es genossen, wie sie ihn markiert hatte. Ja, sie wusste, was sie wollte, und Jon konnte sein Glück kaum fassen, dass sich diese tolle Frau für ihn interessierte. Jetzt entdeckte er sogar ein paar Striemen an seinen Oberschenkeln, die er zuvor gar nicht bemerkt hatte. Er musste schmunzeln. Dieses kleine Luder.
Jons Füße wurden allmählich kalt, und so ging er zu der Badewanne, steckte den Stöpsel ein und ließ Wasser einlaufen. Dann setzte er sich hinein. Ah, tat das gut, wie das heiße Wasser seine Glieder wiederbelebte. Er sank zurück, schloss die Augen und erinnerte sich an Amandas weiche, warme Schamlippen, die sein Glied umschlossen hatten.
Wie von selbst wanderten nun seine Hände nach unten, rieben an seinem Schwanz, bis er groß und hart wurde, seine Spitze aus dem Wasser ragte und kühle Luft darüberstrich.
»Amanda«, murmelte er. Sie war wirklich schön, hatte sehr feine Gesichtszüge. Nur ihre Nase war ein wenig herb, aber bloß ganz leicht, verlieh ihr Charakter. Ihre Lippen milderten den Eindruck wieder ab, weil sie wunderbar geschwungen waren und sich unfassbar gut anfühlten. Er wünschte, sie wäre jetzt hier, um sie wild und leidenschaftlich über ihn zu stülpen, so tief in den Mund zu nehmen, dass er ihre Lippen sogar schon an seinen Hoden spürte.
Versehentlich glitt seine Hand über einen Knopf am Wannenrand, und plötzlich blubberten winzige Bläschen im Wasser auf, bildeten Wellen und kleine Strudel. Erschrocken fuhr er hoch. Er hatte versehentlich die Whirlpoolfunktion ausgelöst und musste lachen. Was hatte er anderes erwartet als Luxus in Amandas Palast?
»Unglaublich«, murmelte er. Dann entdeckte er die Badezusätze, die auf einem kleinen Regal über der Wanne standen. Teures Zeug aus fernen Ländern. Wahllos nahm er eines herunter und schüttete den Inhalt, versehentlich etwas zu viel davon, ins Wasser. Sogleich bildete sich Schaum, der bis zum Wannenrand aufstieg. Jon schaltete eilig den Hahn ab und versank in dem weißen Schaumberg, der sich rings um ihn herum gebildet hatte. Die Wellenbewegungen verfielen in einen bestimmten Rhythmus, der sich auch auf seinen Unterleib übertrug, was wiederum dafür sorgte, dass sein Schwanz rasch an Größe gewann.
Jon lehnte sich entspannt zurück und streichelte sich selbst, setzte seine Phantasiereise fort und stellte sich vor, Amanda wäre mit ihm in der Wanne, um ihn zu verwöhnen. Ach, es wäre zu schön, wenn sie jetzt durch diese Tür hereinkäme und seinen Traum wahr machte.
In diesem Moment bewegte sich die goldene Klinke tatsächlich nach unten, und während Jon noch überlegte, ob er an Halluzinationen litt, stand plötzlich eine fremde Frau vor ihm, die sogleich einen entsetzten Schrei ausstieß und instinktiv nach einem Handtuch griff, das sie auf ihn niedersausen ließ.
Jon versuchte sich aufzurichten, sich zu erklären, aber schon traf ihn ein nächster Schlag mitten ins Gesicht, der ihn untergehen ließ. Als er wieder hochkam, stand die Furie direkt über ihm. Bewaffnet mit einem Duschgel und einem Haarshampoo in je einer Hand.
»Wer sind Sie?«, zischte die Rothaarige ihn an.
»Wer … wer sind Sie?«, empörte er sich und wischte sich das Wasser aus den Augen.
»Ich warne Sie, wenn Sie mir nicht sofort einen verdammt guten Grund dafür liefern können, was Sie in dieser Badewanne suchen, rufe ich die Polizei.«
»Schon gut, schon gut.« Er rieb noch immer die Augen. »Ich bin der neue Assistent … von Amanda.«
»Wie bitte?« Der Rotschopf schüttelte fassungslos den Kopf. »Aber was … tun Sie dann … hier?«
»Ich bin außerdem ihr Freund, zufrieden?«
»Sie hat mir nichts davon gesagt, dass jemand hier übernachtet.«
»Das hat sich spontan ergeben. Und jetzt verraten Sie mir mal, wer Sie sind.«
Langsam stellte der Rotschopf Shampoo und Duschgel auf den angestammten Platz zurück, Jons Frage gänzlich ignorierend. »Ich werde sie anrufen«, sagte die junge Frau und verschwand, ohne die Tür hinter sich zu schließen.
»Ja, machen Sie das nur.«
Ein schrecklicher Gedanke kam ihm, hoffentlich war das nicht Amandas Tochter. Er hatte keine Ahnung, ob sie Kinder hatte. Er merkte, dass er überhaupt recht wenig über sie wusste. Eigentlich nur das, was so ziemlich jedem über eine öffentliche Person wie sie bekannt war.
An Entspannung war jetzt jedenfalls nicht mehr zu denken. Er schnappte sich eins der riesigen Handtücher vom Haken und wickelte sich darin ein. Gerade als er sich an die Kälte gewöhnt hatte, kam der Rotschopf wieder herein. In der linken Hand das schnurlose Telefon.
»Und, haben Sie Amanda erreicht?«
»Ja, hab ich.« Ihr Blick war sehr kühl und abschätzend, während sie ihn von oben bis unten musterte.
»Und?«, hakte er nach. »Glauben Sie nun, dass ich kein Einbrecher bin.«
»Sie können bleiben, Mr. Miller«, verkündete sie großzügig. »Vielen Dank.« Er klang nicht weniger ironisch. »Haben Sie denn auch einen Namen?«
»Vivien Mud. Ich bin das Hausmädchen.«
Eine Angestellte also. Das hätte er sich gleich denken können.
»Wenn Sie frühstücken möchten, Sie wissen ja sicherlich, wo die Küche ist.«
Sie wandte sich von ihm ab und verschwand im Flur, wo sie das Telefon auf die Ladestation zurücklegte.
Unglaublich, wen sich Amanda da ins Haus geholt hatte. Niedlich sah dieser Jon ja schon aus, das musste Vivien zugeben. Sie beobachtete ihn, wie er sich Frühstücksflocken in eine Schüssel schüttete. Provokant hatte er sich nur ein sehr knappes Handtuch um die Hüften geschlungen, so dass sie einen verführerischen Blick auf seine muskulöse Brust und die starken Oberschenkel werfen konnte. Ein Bild von einem Mann, das war er zweifelsohne. Kein Wunder also, dass ihre Chefin ihm verfallen war. Sie hatte am Telefon ganz verzückt geklungen. Um genau zu sein, hatte Vivien Amanda Watson nie derart von etwas schwärmen hören wie von Jon.
Sie schüttelte den Kopf, wandte sich von diesem Leckerbissen in Männergestalt ab und ging zur Veranda. Ethan war gerade dabei, die Hecken zu stutzen. Sie bewunderte seine starken Armmuskeln, auf denen der Schweiß perlte. Der junge Mann war noch mehr nach ihrem Geschmack als dieser Jon Miller, auch wenn sie durchaus Gemeinsamkeiten hatten. Sie waren beide groß, muskulös und ausgesprochen gutaussehend. Aber Ethan mit seinem Dreitagebart und den Tattoos auf dem Rücken und den Oberarmen war doch mehr ihr Typ. Außerdem hatte er ein hinreißendes Zungenpiercing, das jeden Kuss noch um einiges aufregender machte.
Just in dem Moment entdeckte er sie endlich und lächelte sie auf seine gewinnende Art an. Vivien lächelte zurück und winkte ihn unauffällig zu sich. Er stellte den Motor sofort ab und kam auf sie zu, zog sich dabei die Handschuhe aus und ließ sie in den Taschen seiner Jeanslatzhose verschwinden.
»Guten Morgen, meine Schöne«, sagte er rau und küsste sie auf den Mund. Kurz spürte sie das heiße Metall seines Piercings an ihren Lippen, was sie ziemlich anmachte.
»Wir müssen vorsichtig sein, Ethan.« Sie drückte ihn leicht mit beiden Händen zurück. Auch wenn sie jetzt viel lieber ganz andere Dinge mit ihm getan hätte.
»Warum? Ist Amanda noch nicht im Büro?«
»Doch, doch. Aber sie hat sich jemanden ins Haus geholt, der uns vielleicht gefährlich werden könnte.« Vivien verdrehte die Augen, um ihm klarzumachen, was sie davon hielt.
»Einen Wachhund?«
»So was in der Art. Er ist ihr neuer Assistent.«
»Verstehe.« Ethan wirkte enttäuscht und auch ein wenig beunruhigt. »Glaubst du, sie ahnt was?«
»Nein.« Vivien schüttelte vehement den Kopf, so dass ihre Haare hin und her flogen.
»Dann ist ja noch nicht alles verloren.« Er legte die Arme wieder um sie. Vivien hätte ihm nur zu gern nachgegeben, aber noch war Jon Miller im Haus. »Lass uns einfach etwas mehr...