E-Book, Deutsch, Band 1530, 160 Seiten
Reihe: Baccara
DePalo Zurück auf der Jacht des Millionärs
1. Auflage 2008
ISBN: 978-3-86349-926-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 1530, 160 Seiten
Reihe: Baccara
ISBN: 978-3-86349-926-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Der Duft seiner Haut und seine Küsse - zum Dahinschmelzen. Auch nach vier Jahren hat Megan die Nächte mit Stephen nicht vergessen. Genauso gut erinnert sie sich aber an den Schmerz, der sie überfiel, als sie die leicht bekleidete Frau auf seiner Jacht entdeckte. Überstürzt floh Megan, in eine andere Stadt und in ein neues Leben. Als sie dem Mann ihrer Träume nun in Miami wieder begegnet, schlägt Megans Herz schneller. Stephen überrascht sie mit einer Einladung auf seine Jacht! Will er ihr dort vielleicht gestehen, dass er sie immer noch liebt - und nie betrogen hat?
Die USA Today-Bestsellerautorin Anna DePalo ist Harvard-Absolventin, ehemalige Anwältin und lebt mit ihrem Mann, ihrem Sohn und ihrer Tochter in ihrer Heimatstadt New York. Sie schreibt sexy und humorvolle Bücher, die in mehr als zwanzig Ländern veröffentlicht wurden. Ihre Romane wurden mit dem RT Book Reviews Reviewers' Choice Award, dem Golden Leaf, dem Book Buyer's Best und dem New England Readers' Choice ausgezeichnet.
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1. KAPITEL
Nachdem Megan Simmons vor vier Jahren aus Miami fortgegangen war, hatte sie jeden Tag darum gekämpft, ihr inneres Gleichgewicht wiederzufinden und die Vergangenheit hinter sich zu lassen. Heute machte Megan sich nichts vor: Es hatte nichts genützt; die Vergangenheit verfolgte sie auf Schritt und Tritt.
Plötzlich klopfte jemand an die Tür ihres Büros.
Megan sah von ihren Unterlagen auf – und blickte direkt in die Augen des Mannes, den sie geglaubt hatte, nie wiederzusehen.
Ihr stockte der Atem. Ohne dass es ihr bewusst wurde, ließ sie die Hand sinken und legte die Papiere auf den Schreibtisch.
„Deine neue Partnerin ist schon fleißig bei der Arbeit, Conrad.“
Beim Klang seiner Stimme ging eine Wärme durch ihren Körper, als hätte sie an einem seltenen Cognac genippt.
Er hatte schon immer diese betörende Wirkung auf sie gehabt – besonders im Bett. Doch dieses Mal spürte Megan, dass eine Gefahr von ihm ausging. Stephen klang zwar amüsiert, aber auch spöttisch.
Sie richtete den Blick auf den Mann, der neben ihm stand. Früher hatte sie für Conrad Elkind gearbeitet. Weil er ihr angeboten hatte, in seiner Innendekorationsfirma Partnerin zu werden, lebte Megan jetzt wieder in Miami.
„Ich habe gute Neuigkeiten, Megan“, sagte er herzlich. „Wir haben den Auftrag, einen Teil des ‚Garrison Grand‘ umzudekorieren. Stephen war so beeindruckt von deiner Arbeit in der ‚Garrison Incorporated‘ vor vier Jahren, dass er dich für den Job haben möchte.“
Misstrauisch sah sie Stephen an. An seinem Gesichtsausdruck erkannte sie deutlich, dass er mit dem Angebot bestimmte Hintergedanken verband.
Er verzog nachsichtig den Mund. „Ich hatte Conrad eigentlich gebeten, die Details so lange geheim zu halten, bis wir den Vertrag unterschreiben.“
Sie spürte, wie sie blass wurde. Hätte sie nicht an ihrem Schreibtisch gesessen, hätte sie sich schnell irgendwo gesetzt, so sehr zitterten ihr die Knie. Als sie nach Miami gezogen war, hatte sie selbstverständlich damit gerechnet, Stephen irgendwann über den Weg zu laufen. Dass sie jedoch für ihn arbeiten würde, kaum dass sie den neuen Job angenommen hatte – das wäre Megan nicht einmal im Traum eingefallen.
Sie hoffte nur, schon bald zur Seniorpartnerin aufsteigen zu können – Elkind, Ross, Gardner und Simmons. Klang doch nicht schlecht.
Im Augenblick stand ihr Stephen auf dem Weg zu ihrem Ziel wie ein riesiges, unverrückbares Hindernis im Weg.
Mühsam nahm sie sich zusammen und stand auf, obwohl sie den Mann, der ihr Tag und – vor allem – Nacht nicht aus dem Sinn ging, am liebsten eisern ignoriert hätte.
„Was für ein unerwartetes Kompliment“, erwiderte sie und kam um den Schreibtisch herum.
Sie trug ein sandfarbenes Kostüm und eine smaragdgrüne Bluse, die ihre grünen Augen betonte. Das kühle Bürooutfit empfand Megan in diesem Moment wie einen Schutzschild. Sie war froh, dass sie sich heute Morgen dafür entschieden hatte. Dazu trug sie Riemchensandaletten. Obwohl schon September war, blieb das Wetter in Miami noch sommerlich.
Trotz der zwei Zentimeter hohen Absätze kam sich Megan mit ihren ein Meter fünfundsiebzig klein und hilflos vor. Stephens Gegenwart war einschüchternd. Es lag nicht nur daran, dass er knapp einen Meter neunzig groß war. Er hatte Sex-Appeal, eine erotische Ausstrahlung, die ihr die Knie weich werden ließ.
Für sie war er schon immer der Inbegriff des hochgewachsenen, attraktiven Mannes gewesen – mit seinem dunklen Haar und einem Körper, der wie für sündige Nächte geschaffen war. Wer immer behauptet hatte, dunkelhaarige Männer seien besonders sexy, musste an Stephen gedacht haben.
Megan hatte vor vier Jahren mit ansehen müssen, was für eine Anziehungskraft er auf Frauen ausübte. Sie fielen reihenweise beinah in Ohnmacht, wenn er ihnen einen Blick schenkte. Und leider war Megan dumm genug gewesen, es ihnen nachzumachen. Auch jetzt verspürte sie ein seltsames, aufregendes Kribbeln im Bauch.
Sie fragte sich, ob es an dem Kinngrübchen lag, das charakteristische Merkmal der Garrisons, das viele Frauen faszinierte. Unwillkürlich betrachtete sie seine Hand und stellte fest, dass er keinen Ehering trug.
Conrad sah auf die Uhr. „Ich habe in fünf Minuten eine Telefonkonferenz und muss euch jetzt verlassen. Aber ihr kommt sicher ohne mich zurecht.“
Mit Stephen Garrison allein in einem Raum sein, das war das Letzte, was sie sich gerade wünschte. Trotzdem nickte Megan ruhig und sagte nur: „Danke, Conrad.“
Als ihr Partner gegangen war, straffte sie die Schultern und hob leicht das Kinn, bevor sie Stephen einen herablassenden Blick zuwarf. Dann sagte sie sich, dass sie gar keinen Grund hatte, sich zu verteidigen. Schließlich war nicht sie diejenige, die ihn damals betrogen hatte.
„Hallo, Stephen. Möchtest du dich nicht setzen?“ Bewusst langsam trat sie hinter ihren Schreibtisch. „Ich bin überzeugt, wir können dir geben, was du möchtest.“
„Damit rechne ich fest“, entgegnete er vielsagend.
Sie atmete tief ein. „Wahrscheinlich muss ich mir keine Hoffnungen machen, dass dein Erscheinen heute reiner Zufall ist?“
„Nein, das musst du wirklich nicht“, erwiderte er gedehnt. „Es hat eine Weile gedauert. Aber jetzt bin ich entschlossen, nicht ohne ein paar Antworten von dir zu gehen.“
„Irgendwie habe ich den Eindruck, dass wir nicht über das ‚Garrison Grand‘ sprechen.“
„Vor vier Jahren hast du Miami ohne ein Wort verlassen.“
„Du meinst, ich habe dich verlassen.“
Sekundenlang presste er die Lippen zusammen.
„Keine Frau verlässt einen Garrison. Liegt da das Problem?“, fragte sie provokant und stützte die Hände auf die Hüften, die seit der Geburt ihres Kindes etwas runder waren.
Ihre Tochter großzuziehen hatte Megan verändert. Sie war heute mutiger als früher und ähnelte kaum noch der zaghaften Frau, die sie vor vier Jahren gewesen war. Heute würde sie alles tun, um ihrem Kind eine Zukunft zu ermöglichen, die es verdiente. Auch wenn es bedeutete, alleinerziehende Mutter zu sein.
Sogar wenn sie dafür nach Miami zurückkehren musste.
Im vergangenen Monat hatten sie und Jade Indianapolis verlassen und waren nach Miami umgezogen, obwohl hier die Garrisons lebten. Conrads Angebot war einfach zu großzügig gewesen. Megan hatte eine vernünftige Entscheidung gefällt.
Sie musterte Stephen eingehend und stellte fest, dass er sich in den letzten Jahren auch verändert hatte. Er war jetzt einunddreißig Jahre alt, nur ein Jahr älter als sie. Doch irgendwie wirkte er reifer als damals. Dabei war er immer noch genauso atemberaubend sexy. Nur die Macht und Autorität, die er schon früher ausgestrahlt hatte, waren nicht mehr aufgesetzt, sondern schienen ihm zur zweiten Natur geworden zu sein. Er wirkte wie ein selbstsicherer Mann, der die eigenen Fähigkeiten und Schwächen genau kannte und nicht nötig hatte, etwas darzustellen.
Umso gefährlicher für jede Frau, dachte Megan und fragte impulsiv: „Woher weißt du, dass ich wieder hier bin?“
Er steckte die Hände in die Hosentaschen seines maßgeschneiderten Anzugs und schlenderte auf Megan zu, als wäre es sein Büro.
Zum Glück hatte sie noch keine Zeit gefunden, private Fotos aufzustellen. Und hoffentlich hatte Conrad ihm nichts verraten.
„Woher ich das weiß?“, wiederholte er, als müsste er über eine Antwort nachdenken. „Das ist natürlich eine wichtige Frage“, meinte er spöttisch.
Ein Blick in seine dunklen Augen ließ Megan erschauern. Er war sehr wütend, das war unverkennbar – auch wenn er versuchte, es zu verbergen.
„Allem Anschein nach hast du deiner Freundin Linda gegenüber nie erwähnt, dass wir beide ein Paar waren.“
Oh, Linda, dachte Megan und stöhnte innerlich auf. Warum musste sie ausgerechnet im Gespräch mit Stephen ihren Namen erwähnen?
Allerdings konnte sie Linda keinen Vorwurf machen. Megan hatte weder Freunde noch Bekannte eingeweiht. Niemand wusste etwas über ihre Affäre mit Stephen – über die Katastrophe ihres Lebens.
Er verzog den Mund zu einem schiefen Lächeln. „Wenn du deine Rückkehr geheim halten wolltest, hättest du der neuen Mrs. Parker Garrison eben den Mund verbieten müssen.“
Natürlich hatte er damit recht. Diese Einsicht machte jedoch auch nichts besser.
„Weißt du, es war schon komisch“, fuhr Stephen in einem Ton fort, der alles andere als amüsiert klang, „da saßen wir alle vor einigen Wochen beim Sonntagsdinner auf dem Gut meiner Eltern in Bal Harbour. Ich erwähnte zufällig, dass ich plane, das Hotel neu einrichten zu lassen.“
Er hielt kurz inne. „Rate mal, was Linda sofort vorgeschlagen hat?“
Schweigend presste sie die Lippen aufeinander. Stephen wartete auf keine Antwort.
„Sie hat uns von ihrer Freundin Megan Simmons erzählt, die gerade wieder nach Miami gezogen und von ihrer alten Firma als Partnerin aufgenommen worden ist.“ Er betrachtete sie einen Moment nachdenklich. „Ich hatte nicht einmal gewusst, dass du und Linda befreundet seid.“
„Durch mich ist Linda vor vier Jahren zu ihrem Job in der ‚Garrison Incorporated‘ gekommen“, erklärte sie kühl. „Als ich dort die Geschäftsräume gestaltet habe, lernte ich einige Leute aus der Personalabteilung kennen. Ich habe Linda für den Job vorgeschlagen. Sie wollte...




