Denning | Halo: Oblivion - Ein Master-Chief-Roman | E-Book | www2.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 448 Seiten

Reihe: Halo

Denning Halo: Oblivion - Ein Master-Chief-Roman

Roman zum Game
Neuauflage 2023
ISBN: 978-3-7367-9808-3
Verlag: Panini
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Roman zum Game

E-Book, Deutsch, 448 Seiten

Reihe: Halo

ISBN: 978-3-7367-9808-3
Verlag: Panini
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



2526. Stiller Sturm - der verheerende Gegenangriff der Menschheit gegen die Invasoren der Allianz war ein überwältigender Erfolg. Das Kommando der Erde hat sein weiteres Schicksal in die Hände der Supersoldaten Spartans gelegt, die vom legendären Master Chief John-117 angeführt werden. Doch die Allianz sinnt nach ihrer ersten bitteren Niederlage auf Rache und ist nun fest entschlossen, die Menschheit auszurotten, indem sie die Planeten der Äußeren Kolonien schneller überrennt, als ein Rückzug angeordnet werden kann. Wenn die Vernichtung noch aufgehalten werden soll, müssen der Master Chief und sein Team auf einer öden, lebensfeindlichen Welt landen, um eine außer Gefecht gesetzte Fregatte der Allianz zu kapern, die mit wertvoller Technologie ausgestattet ist. Alles riecht nach einer Falle, doch der Köder ist viel zu verlockend, um ihn zu ignorieren - und diese verführerische Beute wird von einem in Ungnade gefallenen und rachsüchtigen Allianz-Flottenchef dargeboten, dessen einzige Chance auf Erlösung darin besteht, die einzige Hoffnung der Menschheit auf Überleben auszulöschen ...

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1. KAPITEL

14:03 Uhr, 5. Juni 2526 (Militärkalender)

Nasimbrücke, Samalat-Schlucht

Karposgebirge, Planet Mesra, Qusdar-System

Die gepanzerten Allianzfahrzeuge schälten sich am gegenüberliegenden Rand der Schlucht aus dem wolkenverhangenen Dschungel, eine nicht enden wollende Reihe von schlanken Umrissen, die auf Kissen aus Luft die schlammige Straße emporglitten. Aus einer Entfernung von fünf Kilometern wirkten die Panzer so groß wie eine Fingerspitze, ihre pfeilförmigen Hüllen gekrönt von einem Paar Plasmakanonen und so tiefviolett, dass sie beinahe mit der Düsternis verschmolzen. Zwischen ihnen bewegten sich mehr als hundert kleinere Gefechtsvehikel und die zylindrischen Umrisse von drei KBF – Kampf-Brückenbaufahrzeuge –, Letztere eingehüllt in das schwache Schimmern der Energieschilde.

Ein KBF konnte eine Teleskopplattform ausfahren und damit in weniger als einer Minute eine kilometerbreite Schlucht passierbar machen. Die Nasimbrücke in die Luft zu jagen, würde den feindlichen Vormarsch also nicht aufhalten; die Außerirdischen würden die Samalat-Schlucht trotzdem mit geballter Macht überqueren, und das fünfte Ghost-Bataillon würde dennoch hundert gepanzerte Fahrzeuge aufhalten müssen … mit wenig mehr als Handgranaten und schultergestützten Raketenwerfern.

Eine unmögliche Aufgabe.

Das fünfte Ghost-Bataillon war auf ein Viertel seiner ursprünglichen Stärke zusammengeschrumpft, was gerade mal zweihundertachtzig Soldaten entsprach. Sie hatten kaum noch Verpflegung, medizinische Vorräte oder Munition, außerdem hatten sie gerade eine zweitägige Schlacht hinter sich, und sie waren die letzten dreißig Stunden ohne Pause marschiert, weil sie das einzig verbliebene Bataillon der Miliz von Mesra waren und irgendjemand den feindlichen Vormarsch ja aufhalten musste. Die Pioniertruppe der 24. Marinebrigade brauchte Zeit, um die gewaltige Xenotim-Mine im benachbarten Tal zu zerstören – und dabei ging es nicht nur darum, die unterirdischen Anlagen zum Einsturz zu bringen; nein, sie mussten die Tunnel mit Nuklearsprengköpfen pulverisieren, damit das Erz ganz sicher niemandem mehr von Nutzen sein könnte.

John-117 wusste nicht viel über Xenotim, nur dass es eine Quelle von Ytterbium und Erbium war, Lanthanoiden, die eine wichtige Rolle bei der Herstellung ultraeffektiver Laser und kompakter Fusionsreaktoren spielten. Deswegen war es ungemein wichtig, dass die Minen nicht in die Hand der Allianz fielen. Wichtig genug jedenfalls, um Team Blau bei einem simplen Verzögerungsmanöver einzusetzen.

Mesra besaß reiche Vorkommen zahlreicher Lanthanoid-Erze – die meisten von ihnen in der Nähe uralter Höhlensysteme, die Jahrtausende vor der Ankunft der ersten menschlichen Kolonisten entstanden waren –, außerdem war es zufällig eine der wenigen Welten, die beim Angriff der Allianz von einem planetenweiten Plasmabombardement verschont geblieben waren. Daraus hatten die Analytiker des Kampfverbands X-Ray geschlossen, dass die Aliens die Bergbauanlagen von Mesra intakt einnehmen wollten, und Admiral Preston Cole hatte die lokale Miliz gebeten, sich nicht mit dem Rest der Bevölkerung evakuieren zu lassen, sondern stattdessen dem UNSC zu helfen und der Allianz die Suppe zu versalzen. Die Mesranis hatten bis zum letzten Mann geschworen, ihre Heimat nicht zu verlassen, ehe sie nicht jeden Außerirdischen getötet hätten, der einen Fuß auf ihren Planeten setzte.

So ein Schwur war selbst nach Spartan-Standards reichlich übertrieben, aber die Mesranis hatten bewiesen, dass es nicht nur so dahergesagt war. Während der verbissenen Schlachten der letzten acht Tage hatten sie Brigade um Brigade geopfert, um zu verhindern, dass die Allianz irgendeine der Minen intakt eroberte. Jetzt war nur noch dieses letzte geschwächte Bataillon übrig, um die abgelegensten Erzvorkommen des Planeten zu schützen. John war froh, dass er und Team Blau noch rechtzeitig eingetroffen waren, um ihnen zu helfen.

Vor allem, da die Mesranis ihr letztes Gefecht schlugen, nur um dem Rest der Menschheit ein klein wenig mehr Zeit zu erkaufen.

John zog sich vom Rand des Bergkamms zurück, der oberhalb der Schlucht aufragte. Auf der Rückseite dieses Hangs versuchten die meisten Mesranis gerade in hastig ausgehobenen Gräben ein wenig zu schlafen. Der Rest von Team Blau – Fred-104, Kelly-087 und Linda-058 – war zu der behelfsmäßigen Landezone auf einem Absatz am Fuß des Hanges hinabgestiegen, um Ausrüstung zu holen. Vermutlich kletterten sie inzwischen schon wieder aus dem Tal hoch.

Zumindest hoffte John, dass sie auf dem Rückweg waren. Diese Schlacht würde früher als erwartet losbrechen und sie waren noch längst nicht mit dem Graben fertig. Er stieg ungefähr ein Dutzend Meter den Hang hinab, um die schlafenden Mesranis nicht zu stören, dann arbeitete er sich seitlich an dem nebelumhüllten Berghang entlang, auf den Kommandoposten des Fünften Bataillons zu.

Das knorrige Unterholz in diesem Teil des Dschungels war unter einer Schicht hauchfeiner Spinnennetze verborgen, die es unmöglich machten, den Boden unter den eigenen Füßen zu sehen. Das Gespinst war nicht dick genug, um jemanden in seinen Bewegungen zu behindern, aber es verbarg jede Menge Bodenunebenheiten und umgestürzte Baumstämme – Stolperfallen, die einen taktisch soliden Plan ganz schnell in ein Desaster verwandeln konnten. John nahm sich vor, diesen Faktor im Hinterkopf zu behalten.

Er erreichte den Außenposten: einen nach oben hin offenen Bunker, der in die Rückseite des Berghangs hineingegraben worden war. Ein armlanges Spinnenwesen kauerte auf der Spitze des Erdwalls, von wo aus es abwechselnd seine feinen Netze am Boden und die Soldaten in der Grube unter ihm beobachtete. Seine Mandibeln waren groß wie Kampfmesser, und über seinen pelzigen Beinen glänzten acht nach oben ausgerichtete Augen, aber das Tier sah gefährlicher aus, als es eigentlich war. Solange man nicht eine Hand oder ein Bein in eins ihrer Brutnester streckte, waren die Biester relativ harmlos, und die Mesranis machten in der Regel einfach einen kleinen Bogen um sie.

Im Innern des Bunkers arbeitete ein Dutzend mesranischer Techniker an Funkgeräten und taktischen Sensorstationen. Vier Offiziere hatten sich um einen tragbaren Feldtisch versammelt und sich auf dem unebenen Grund nach vorn gebeugt, während sie mehrere Monitore betrachteten, die mit ferngesteuerten Beobachtungskameras verbunden waren. Im Vergleich zu regulärer Militärtechnologie war das System primitiv und umständlich, aber einen großen Vorteil hatte es: Es funktionierte ganz ohne Satelliten oder Drohnen, und in einer Umgebung, wo der Feind sowohl in der Luft als auch im Orbit die Oberhand hatte, war das nicht zu unterschätzen.

John wählte eine freie Stelle, dann sprang er in den Bunker hinab. Kurz richteten sich alle Augen auf ihn – wenn ein Spartan in einer vierhundertfünfzig Kilo schweren Mjolnir-Kampfrüstung in ein zwei Meter tiefes Loch sprang, konnte jeder seine Landung spüren, selbst schlafende Soldaten –, dann widmeten sich die Mesranis wieder ihren Aufgaben. Nur der befehlshabende Major, eine schlanke Frau mit Kampfhelm und schlammverschmierter Uniform im Dschungeltarnmuster, ließ ihren Blick ein wenig länger auf ihm verweilen.

»Sind Sie die Verstärkung, die mir versprochen wurde?«

»Ja, Ma’am.« Durch die transparente Sichtscheibe ihres Helms konnte John eine schlanke Nase, hohe Wangenknochen und schwarze Brauen über müden, eingesunkenen Augen sehen. Sie hatte einen breiten Mund mit schmalen Lippen, die von Flüssigkeitsmangel und zu viel Herumgekaue gezeichnet waren. Er salutierte vor ihr. »Master Chief John-117, zu Diensten.«

Sie hob die Finger an den Helm, aber die Bewegung sah mehr nach einem saloppen Gruß als nach einem militärischen Salut aus. »Sie haben eine Zahl als Nachname, Eins-Eins-Sieben?«

»Ma’am, es wäre einfacher, wenn Sie mich John oder Master Chief nennen.« Er konnte ihr nicht erklären, dass die Nummer dem streng geheimen SPARTAN-II-Supersoldatenprogramm entstammte, daher versuchte er, das Thema zu wechseln, indem er sein Visier der unleserlichen Aneinanderreihung von Buchstaben auf dem Namensaufnäher des Majors zuwandte. »Verzeihung, Major. Wie spricht man Ihren Namen korrekt aus?«

»Bah’d de Gaya y Elazia de los Karim.« Sie nahm die Hand wieder runter und ihre Mundwinkel krümmten sich vor Belustigung. »Es wäre einfacher, wenn Sie mich Bah’d nennen.«

John senkte zackig die eigene Hand. »Ja, Ma’am.«

»Bah’d.«

»Ja, Ma’am.« John schnitt eine Grimasse, noch während er sprach. Er und Team Blau hatten die letzten Tage an der Seite der Mesranis gekämpft, aber er fand die egalitäre Einstellung der Miliz noch immer befremdlich, und sosehr er sich auch anstrengte, er vergaß stets, ihre Offiziere beim Vornamen anzusprechen. »Verzeihung, Ma’am … Ich meine, Bah’d

»Schon besser.«

Bah’d blickte über den hinteren Rand des Bunkers den Hang hinab. Dort unten, aus der Richtung der Xenotim-Mine kommend, arbeiteten sich die Silhouetten von drei riesigen Gestalten langsam durch das moosüberwucherte Unterholz nach oben. Jede von ihnen war mit Munitions- und Sprengstoffkisten beladen; außerdem hatten sie sechs große M68-Gausskanonen dabei, die sie von zerstörten Warthog-Geländewagen abmontiert hatten. Wie John trugen auch die drei anderen Spartans energiebetriebene Kampfrüstungen, aber das SPARTAN-Programm war noch immer so jung, dass jede ihrer Rüstungen als Teil des COBALT-Feldtestprojekts mit unterschiedlichen Modifikationen...



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