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E-Book

E-Book, Deutsch, Band 0001, 256 Seiten

Reihe: Blaze... von Tiffany

Denison Hitzewelle


1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-86494-872-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 0001, 256 Seiten

Reihe: Blaze... von Tiffany

ISBN: 978-3-86494-872-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Wenn Moderatorin Erica McCree auf Sendung geht, hört halb Chicago hingerissen zu. Denn regelmäßig ist auch lan Carlisle in der Leitung - und verstrickt Erica in derart pikante Wortwechsel, dass es nur so knistert vor Erotik! Am Mikro ist die ehrgeizige Journalistin Profi genug, um zu verbergen, wie sehr lan ihr unter die Haut geht. Und um die Einschaltquote hoch zu treiben, stimmt sie sogar einem Date zu, über das sie dann berichten will. Doch sie haben einander noch nicht in die Augen gesehen, da fühlen sie schon das Verlangen brennen - und dass sie im Spiel mit dem Feuer verglühen...



Zusammen mit ihrem Mann, einem Ingenieur, lebt Janelle im sonnigen Südkalifornien. Für seine Unterstützung ist sie ihm dankbar und noch dankbarer dafür, dass er nie ein Wort darüber verliert, wenn das Abendbrot verspätet - oder auch gar nicht - auf den Tisch kommt, weil sie über ihre Arbeit am Computer völlig die Zeit und Realität aus den Augen verloren hat.

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2. KAPITEL

“Die Sendung letzte Nacht war fantastisch.”

Die schüchterne, ruhige Stimme der jungen Frau weckte Ericas Aufmerksamkeit. Sie war gerade dabei, Toris Haare zu flechten, und blickte auf. Im Spiegel trafen sich ihre Blicke. Innerlich zuckte Erica zusammen, als ihr Blick auf den Bluterguss auf Toris linker Wange fiel und ihre übel zugerichtete Lippe. Und das waren nur die äußerlich sichtbaren Verletzungen. Ohne Zweifel waren Toris Herz und Seele mindestens ebenso verletzt.

Tori Williams war eine Frau, die von ihrem Mann geschlagen worden war und Zuflucht im Frauenhaus gesucht hatte, das drei Straßen vom Sender entfernt lag. Erica hatte in den vergangenen acht Monaten das Frauenhaus immer wieder besucht und ihre Zeit und Hilfe dort angeboten. Emotionale Unterstützung und Zuhören schienen am meisten gefragt zu sein. Oder einfach nur eine Freundin zu sein für Frauen, die sich nach der Art von Verständnis sehnten, das nur eine andere Frau schenken konnte.

Erica selbst war nie geschlagen worden, aber im Alter von dreizehn Jahren war sie Zeuge der gewalttätigen Beziehung zwischen ihrer Mutter und deren Freund geworden. Nach Monaten verbaler Kämpfe und körperlicher Erniedrigung hatte ihre Mutter mit ihren zwei Töchtern Zuflucht in einem Frauenhaus gesucht, weil sie sonst nirgendwo unterkommen konnte.

Leider hatte die gewalttätige Beziehung Sharon McCree nicht davon abgehalten, sich weiterhin mit Männern einzulassen, die ihr schadeten und sie in ihrer Unsicherheit ausnutzten. Aber die bedrückende Situation hatte Erica von dem naiven kleinen Mädchen in eine junge Frau verwandelt, die in Hinblick auf Männer sehr vorsichtig war. Ihre Kindheit hatte sie in ihrem Glauben bestärkt, dass völlige Abhängigkeit von einem Mann eine Frau hilflos, verletzlich und bedürftig machte.

Sie hatte es bei ihrer Mutter erlebt, die in ihrem Wunsch nach finanzieller Sicherheit ein fünftes Mal heiratete, ohne sich darum zu kümmern, welchen Schaden sie oder ihre Töchter emotional nahmen. Ericas ältere Schwester Daphne war in die Fußstapfen ihrer Mutter getreten und hatte einen wohlhabenden älteren Mann geheiratet, der seine junge Frau bevormundete. Erica würde nie begreifen, warum ihre Schwester eine Ehe ohne Liebe und ohne Kinder akzeptierte. Es ist eine Frage der Sicherheit, hatte Daphne ihr gesagt. Doch Sicherheit gegen Unabhängigkeit und Selbstbewusstsein einzutauschen, war Ericas Meinung nach ein zu hoher Preis.

Sie hatte es selbst erlebt, und sie erinnerte sich immer wieder daran, wie wichtig es für sie war, ihren eigenen Weg zu gehen. Nachdem sie sechs Monate mit Paul zusammen war, hatte sie gemerkt, dass ihr die Beziehung fast ihre Unabhängigkeit und ihr Selbstvertrauen genommen hätte. Enttäuscht hatte sie sich von Paul getrennt. Sie wusste, wie leicht Gefühle und Unsicherheit klares Denken ausschalten konnten. Deshalb zog sie es vor, als Single zu leben und unabhängig zu sein.

Leider gab es Frauen wie Tori, die nicht erkannten, dass sie die Möglichkeit und Kraft hatten, ihre Zukunft allein besser zu gestalten, statt in einer Ehe zu leben, die von Gewalt geprägt war.

Dies war bereits das dritte Mal, dass die junge Frau in den vergangenen sechs Monaten Zuflucht im Frauenhaus gesucht hatte, und wahrscheinlich nicht das letzte Mal. Es sei denn, sie brachte den Mut und die Kraft auf, sich von ihrem gewalttätigen Mann scheiden zu lassen. Und es ging hier nicht nur um Tori, nein, sie musste auch an das Wohlergehen ihrer fünfjährigen Tochter Janet denken.

“Wieso bist du so spät noch auf, dass du meine Sendung hören kannst?”, fragte Erica leicht tadelnd. “Du solltest schlafen und dich erholen.”

Die junge Frau zuckte mit den Schultern. “Ich konnte nicht schlafen.” Der ängstliche Ausdruck in Toris braunen Augen erzählte von den Albträumen, von denen sie Nacht für Nacht geplagt wurde. “Außerdem macht es mehr Spaß, deinen heißen Gesprächen mit Ian zuzuhören.”

Wenn die Nachtsendung Tori für ein paar Stunden von ihrem Kummer und ihren Problemen ablenkte, dann konnte Erica ihr dieses Vergnügen nicht verwehren. “Der Mann ist sehr eigenwillig, findest du nicht auch?”, stellte sie im Plauderton fest.

“Mir gefallen seine Ansichten”, erwiderte Tori leise und verzog den Mund zu einem seltenen Lächeln. “Er scheint wirklich ein netter Kerl zu sein. Und es ist ganz offensichtlich, dass er einen Narren an dir gefressen hat.”

Erica befestigte den Zopf mit einem Gummiband. “Meinst du wirklich?”, fragte sie neugierig.

Tori nickte. “Der Meinung sind wir hier alle. Die anderen Mädchen und ich können es abends kaum erwarten, dich und Ian im Radio zu hören. Er ist so … nun …”

“Sexy?”

Tori errötete, und Erica musste lachen. “Der Mann hat eine Stimme zum Verlieben, aber es ist nur eine Show, und mein Geplänkel mit Ian dient lediglich der Unterhaltung.

Doch selbst sie musste zugeben, dass es manchmal mehr als einfach Spaß zu sein schien. Unterhaltungssendung oder nicht, der Mann entfachte ein Feuer in ihr und weckte ein Verlangen, das sie nur sehr schwer vergessen konnte, wenn sie nach der Show in den frühen Morgenstunden nach Hause ging … allein.

“Deine Gespräche mit Ian sind anders als die mit den anderen Anrufern”, sagte Tori nachdenklich, als sie sich erhob. “Es ist wie ein echtes Date mit ihm.”

“Ein interessanter Gedanke.” Erica grinste, als sie in den Nachbarraum gingen, der mit einigen gebrauchten Sofas, Sesseln und einem großen Fernseher zur Unterhaltung der Frauen und Kinder diente. In der Spielecke war Janet mit einem Puzzle beschäftigt. Erica winkte ihr zu und erntete ein strahlendes Lächeln von dem Kind.

Tori sah Erica neugierig an. “Fragst du dich nicht manchmal, wie Ian aussieht und ob er wirklich so ein netter Kerl ist?”

Erica musste ehrlich sein. “Ja, das habe ich mich schon gefragt, aber so ist es sicherer.”

“Meinst du, er ist gefährlich?”

“Oh nein, ganz sicher nicht”, versicherte sie schnell.

Erica wusste instinktiv, dass Ians Art zu flirten harmlos war – sie stellte einzig für ihre vernachlässigte Libido und ihre hyperaktiven Sinne eine Bedrohung dar. Sie glaubte, dass sein Interesse genauso echt war wie ihres, doch er hatte niemals irgendwelche Grenzen überschritten, die für sie peinlich oder unangemessen gewesen wären.

“Ich meine nur, Ian ist eine schöne Fantasie”, erklärte Erica. “Für mich und Hunderte von anderen Frauen, die seine Stimme und seine Persönlichkeit faszinierend finden.” Sie zwinkerte der jungen Frau zu. “Und Fantasien sind ungefährlich. Sie sind ohne Risiko, und keiner von beiden hegt irgendwelche Erwartungen. Man kann gefahrlos träumen.”

Tori legte den Kopf ein wenig zur Seite und spielte mit dem Ende ihres Zopfs, der auf ihre Schulter fiel. “Du hast also nichts dagegen, ihn mit Tausenden von Zuhörern zu teilen?”

“Er gehört mir nicht”, erwiderte Erica und nahm ihre Tasche von der Anrichte im Wohnzimmer. “Und seien wir ehrlich, der Mann hat vielleicht eine Stimme, die eine Nonne schwach werden lässt, aber wahrscheinlich ist er ein Macho mit Bierbauch und Halbglatze.”

Tori lachte. Ein völlig ungewohntes Geräusch. “In Träumen ist er das nicht.”

“Genau so soll es sein.” Nicht, dass Erica das Aussehen eines Mannes wichtig war, aber die Wirklichkeit konnte nicht so gut sein, wie sie und zweifellos jede andere weibliche Zuhörerin sich Ians Äußeres in der Fantasie ausmalten. “In unserer Fantasie kann er so sein, wie wir ihn haben wollen. Ich persönlich stelle ihn mir wie Tom Cruise vor.” Sie grinste.

Toris Augen funkelten, und sie flüsterte: “Und ich wie Russell Crowe.”

“Toll”, stimmte Erica zu, froh über die Veränderung, die in Tori vorging, seit sie vor ein paar Stunden in das Frauenhaus gekommen war. Die Augen der Frau blickten ein wenig fröhlicher, und sie war nicht mehr ganz so blass. Sie hielt sich aufrechter und wirkte nicht mehr so niedergeschlagen. Das genügte, um Erica das Gefühl zu geben, dass ihr Besuch seinen Zweck erfüllt hatte.

“Musst du schon wieder gehen?”, fragte Tori enttäuscht.

Erica sah auf ihre Uhr und schaute Tori bedauernd an. “Ich fürchte, ja. Heute Morgen hat mein Chef angerufen, dass um Punkt drei Uhr ein Meeting stattfindet. Und ich bin schon spät dran.” Dan hatte am Telefon keine Einzelheiten über das Personaltreffen verlauten lassen, aber die Dringlichkeit in seiner Stimme ließ vermuten, dass es sich um etwas Wichtiges handelte. “Ich komme am Wochenende wieder.”

“Okay”, erwiderte Tori leise.

Erica hatte gehofft, die junge Frau würde sagen: “Ich werde hier sein”, aber die Worte kamen nicht. Eigentlich war sie nicht überrascht, denn sie argwöhnte, dass Tori aus einem gewissen Pflichtgefühl und aus Angst heraus zu ihrem Mann zurückkehrte. Und dann würde der Teufelskreis erneut beginnen.

Erica wurde das Herz schwer bei dem beunruhigenden Gedanken, aber sie wusste, dass sie nur wenig tun konnte, wenn die Frau entschlossen war, den Schutz des Frauenhauses zu verlassen. Ihre einzige Hoffnung war, dass die Betreuerinnen in dem Wohnheim Tori überzeugen konnten, dass sie stark genug war, es allein zu schaffen. Sie verdiente Besseres als einen Mann, der seinen Zorn an ihr ausließ.

Und nur für den Fall, dass sie Tori am Wochenende nicht wieder sehen würde, umarmte sie die junge Frau und sagte: “Pass auf dich und Janet auf.”

“Das werde ich”, versprach Tori und klammerte sich einen Moment lang an Erica.

Erica verabschiedete sich schnell von den anderen Frauen, den Betreuerinnen und den Kindern, dann trat sie hinaus in die drückende Nachmittagshitze. Sie...



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