Dejung Triggerpunkt-Therapie
3. aktualisierte und ergänzte Auflage 2009
ISBN: 978-3-456-94760-0
Verlag: Hogrefe AG
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Die Behandlung akuter und chronischer Schmerzen im Bewegungsapparat mit manueller Triggerpunkt-Therapie und Dry Needling
E-Book, Deutsch, 223 Seiten
ISBN: 978-3-456-94760-0
Verlag: Hogrefe AG
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Dieses Buch eröffnet eine neue Perspektive für die Behandlung von Schmerzen des Bewegungsapparates. Es geht davon aus, dass viele Schmerzen in der Muskulatur entstehen. Erstmals wird hier detailliert beschrieben, wie solche Schmerzen durch gezielte Handgriffe und Dry Needling gezielt beeinflusst werden können.Das myofasziale Syndrom, dessen Pathophysiologie hier dargestellt wird, ist die häufigste Ursache der alltäglichen Bewegungsapparatschmerzen und der oft schwerwiegenden chronischen Schmerzkrankheiten. Die Schmerzausbreitungsgebiete aus myofaszialen Triggerpunkten, 1983 von Travel und Simons erstmals beschrieben, sind aus etwa 2000 Einzelbeobachtungen neu gezeichnet worden. Der Autor beschreibt die Diagnostik und die Therapiemethoden, die sich in den letzten 25 Jahren bei der Behandlung akuter und chronischer Schmerzkrankheiten bewährt haben. An über 100 Muskeln werden Handgriffe und Dry Needling detailliert beschrieben und mit Fotos und anatomischen Zeichnungen illustriert.In einem klinischen Teil wird dargestellt, welchen Platz das Konzept des myofaszialen Schmerzes in einer künftigen Medizin des Bewegungsapparates einnehmen kann.Die Neuauflage berücksichtigt die neuesten Forschungsresultate auf dem Gebiet des Muskelschmerzes und trägt so dazu bei, dass die hier dargestellten Konzepte der Schmerzentstehung und -behandlung Eingang in den medizinischen Alltag finden.
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
- Medizin | Veterinärmedizin Medizin | Public Health | Pharmazie | Zahnmedizin Physiotherapie, Physikalische Therapie
- Medizin | Veterinärmedizin Medizin | Public Health | Pharmazie | Zahnmedizin Komplementäre Medizin, Asiatische Medizin (TCM), Heilpraktiker
- Medizin | Veterinärmedizin Medizin | Public Health | Pharmazie | Zahnmedizin Medizinische Fachgebiete AINS Schmerzmedizin & Schmerztherapie
- Medizin | Veterinärmedizin Medizin | Public Health | Pharmazie | Zahnmedizin Medizinische Fachgebiete Orthopädie, konservativ
Weitere Infos & Material
1;Inhalt;6
2;Foreword;8
3;Geleitwort;9
4;Vorwort zur 3. Auflage;10
5;Dank;11
6;1. Theoretische Grundlagen;12
6.1;Einleitung: Auf dem Weg zu einer wissenschaftlichen Schmerzmedizin;12
6.2;Schmerzen im Bewegungsapparat sind häufig;14
6.3;Schmerzphysiologie;16
6.4;Bewegungsapparatschmerzen im medizinischen Alltag;17
6.5;Blockierung und primäre Nozizeption;20
6.6;Muskeltonus und Schmerz;22
6.7;Die Klinik des myofaszialen Schmerz-syndroms;23
6.8;Pathophysiologie myofaszialer Schmerzen;28
6.9;Chronische Schmerzen und Bindegewebe;37
6.10;Der neurogene Schmerz;39
6.11;Chronifizierung – Grenzen der Trigger-punkt- Therapie;42
6.12;Psyche und Muskulatur;45
7;2. Diagnostik myofaszialer Schmerzen;50
7.1;Diagnosekriterien;50
7.2;Dehnungstests;51
7.3;Palpation;58
7.4;Zuverlässigkeit der Diagnostik;60
8;3. Therapie myofaszialer Schmerzen;62
8.1;Spray and Stretch;62
8.2;Physiotherapeutische Techniken;62
8.3;Triggerpunkt-Injektion und Dry Needling;63
8.4;Manuelle Triggerpunkt-Therapie;65
8.5;Unsere vier manuellen Techniken;66
8.6;Der therapeutische Schmerz;67
8.7;Perpetuierende Faktoren;67
8.8;Therapieresistenz;68
9;4. Handgriffe und Dry Needling einzelner Muskeln;70
9.1;Halsmuskeln;71
9.2;Nackenmuskeln;81
9.3;Kopfmuskeln;87
9.4;Schulter- und Brustmuskeln;95
9.5;Oberarmmuskeln;111
9.6;Unterarmmuskeln;117
9.7;Handmuskeln;127
9.8;Rückenmuskeln;133
9.9;Bauchmuskeln;144
9.10;Gluteal- und Beckenbodenmuskeln;153
9.11;Oberschenkelmuskeln;159
9.12;Unterschenkelmuskeln;175
9.13;Fußmuskeln;189
10;5. Klinik und Differenzialdiagnose der Schmerzen des Bewegungsapparates;194
10.1;Nacken- und Kopfschmerzen;194
10.2;Schulterschmerzen;196
10.3;Armschmerzen;198
10.4;Thoraxschmerzen;200
10.5;Lumbosakral-Schmerzen;201
10.6;Leistenschmerzen;205
10.7;Bein- und Fußschmerzen;206
11;6. Zur Strategie der Triggerpunkt-Therapie;210
12;Literaturverzeichnis;212
13;Über den Autor;222
14;Register der Muskeln;223
(S. 193-194)
Im letzten Teil unseres Buches wollen wir die Kenntnisse über myofasziale Schmerzen in die Bewegungsapparatmedizin integrieren. Unsere Ausführungen müssen notgedrungen skizzenhaft bleiben.
5.1 Nacken- und Kopfschmerzen
Nackenschmerzen gehören zu den häufigen Diagnosen in einer Grundversorgerpraxis und in einer Praxis für Rheumatologie. Noch zu viele Ärzte sind davon überzeugt, dass degenerative Veränderungen alleinige Ursache von unspezifischen Nackenschmerzen sind. Vor allem die jenseits des 40. Altersjahres außerordentlich häufige Osteochondrose C5/6, weniger häufig auf den benachbarten Etagen, wird oft als Schmerzursache angeschuldigt.
Es handelt sich dabei aber um ein physiologisches Phänomen, das selten Krankheitswert hat. Bei älteren Leuten treten allerdings doch manchmal Spondylarthrosen als Ursache von chronischen Nackenschmerzen in Erscheinung. Arthrosen der kleinen Wirbelgelenke sind häufig Folge alter Unfälle. Die Diagnose und auch die Therapie erfolgt durch gezielte Injektionen in das angeschuldigte Gelenk. Immer ist natürlich zu beachten, dass eine Schmerzlinderung durch solche Injektionen auch durch ein Rückfließen der schmerzlindernden Substanz in die umgebenden
Weichteile zustandekommen kann. Nichtsteroidale Antirheumatika und Wärmeapplikationen können den Schmerz degenerativer Gelenke vermindern. Manchmal bringt erst eine Spondylodese endgültige Schmerzfreiheit. Nicht selten begegnet man in der Praxis Patienten mit einer zervicalen Diskushernie, meistens auf der Höhe C5/6 oder C6/7. In der Regel ist der Beginn akut, im typischen Fall strahlt der Bewegungsschmerz der Halswirbelsäule in einen Arm aus und ist begleitet von neurologischen Symptomen. Die hauptsächlich schmerzauslösende Bewegung ist die Extension, am stärksten oft in Kombination mit einer Seitneigung zur Schmerzseite. Meistens besteht ein Hustenschmerz, ebenfalls mit einer Ausstrahlung in den Arm. Eine zervikale Diskushernie kann in den allermeisten Fällen durch konservative Behandlung zu einer Restitutio ad integrum gebracht werden.
Das Wichtigste ist in der akuten Phase die Stabilisierung des Nackens mit einem Schaumgummikragen, eine Behandlung mit Analgetika, allenfalls unterstützt von oralen Steroiden und Eisapplikation. In der Endphase der Restitutio muss meistens die miterkrankte Muskulatur mittels Triggerpunkt-Therapie wieder in einen schmerzfreien Zustand zurückversetzt werden. Die allermeisten zervikalen Schmerzsyndrome haben eine primär muskuläre Ursache. Sie entstehen bei kleinen Unfällen, bei Überbelastungen im Alltag und beim Verliegen in der Nacht. Seelisch verursachte Verspannungszustände der Muskulatur stehen oft am Anfang der muskulären Verspannung mit ihren schmerzhaften Triggerpunkten.
Aktualisiert werden die zervikalen Schmerzen oft durch Feuchte, Kälte und Durchzug. Es gibt kaum einen Muskel im Zervikalbereich, der nicht Schmerzursache sein könnte. Im Zervikalbereich sind die passiven Dehntests wichtig zur Identifikation der schmerzverursachenden Strukturen. Die Verhältnisse sind hier allerdings kleinräumig, und nicht immer gelingt es, einen Triggerpunkt einem Muskel klar zuzuordnen. Hilfreich ist es, wenn man dabei die Richtung des Faserverlaufes beachtet. Nackenschmerzen entstehen nicht selten durch muskuläre Schmerzursachen im Thorakalbereich.




