Dejung | Die Fäden des globalen Marktes | Buch | 978-3-412-20986-5 | sack.de

Buch, Deutsch, Band 85, 516 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 230 mm, Gewicht: 876 g

Reihe: Industrielle Welt

Dejung

Die Fäden des globalen Marktes

Eine Sozial- und Kulturgeschichte des Welthandels am Beispiel der Handelsfirma Gebrüder Volkart 1851–1999
1. Auflage 2013
ISBN: 978-3-412-20986-5
Verlag: Böhlau

Eine Sozial- und Kulturgeschichte des Welthandels am Beispiel der Handelsfirma Gebrüder Volkart 1851–1999

Buch, Deutsch, Band 85, 516 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 230 mm, Gewicht: 876 g

Reihe: Industrielle Welt

ISBN: 978-3-412-20986-5
Verlag: Böhlau


Das Handelshaus Gebrüder Volkart exportierte ab 1851 Baumwolle und andere Kolonialwaren aus Indien und wurde bis Mitte des 20. Jahrhunderts zu einer der größten Kaffee- und Baumwollhandelsfirmen der Welt. Inwiefern profitierte Volkart als Schweizer Firma vom Ausbau der britischen Kolonialherrschaft in Südasien? Weshalb kam es zu Spannungen zwischen multinational operierenden Handelshäusern und kolonialen Bürokratien? Wie gelang es europäischen

Firmen, Netzwerke mit einheimischen Kaufleuten in verschiedenen Teilen der Welt zu knüpfen? Inwiefern wurden globale Märkte durch die Handlungsmacht indigener Bauern und Zwischenhändler mitgeprägt?

Diese Studie greift auf einen umfangreichen, bisher weitgehend unerschlossenen Quellenbestand zurück. Sie verortet sich an der Schnittstelle von Wirtschafts-, Global- und Kulturgeschichte und legt dar, dass Märkte nicht bloß Orte von materiellem Austausch waren, sondern auch soziale Strukturen darstellten, die sich durch die Handlungen einzelner Akteure herausbildeten.

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Inhalt
Einleitung
Das Netz des Handels und seine Faden – Globale Märkte als Resultat sozialer Handlungen – Handelsfirmen und der moderne Welthandel – Handelsgeschichte als Teil der Globalgeschichte – Politische Ökonomie und international tätige Handelsfirmen – Unternehmenskultur und mikropolitische Verhältnisse – Quellenlage – Vorschau

Teil I: Europäische Expansionen
1. Von Winterthur nach Bombay: die Gründungsphase

Weltmarktorientierung und Marktinformationen – Die Grundung des Handelshauses Gebruder Volkart – Einstieg in den Rohstoffexport aus Indien – Geschaftspraxis der Firma Volkart – Kooperation mit indischen
Kaufleuten – Britisches Recht und geschaftliche Risiken
2. Von der Küste ins Hinterland: die Entwicklung zum Großunternehmen
Auswirkungen des Amerikanischen Burgerkrieges auf dem Subkontinent – Veränderung des Baumwollexports durch die Einführung der Telegraphie – Die Eröffnung des Suezkanals – Der Bau von Eisenbahn-und Telegraphenlinien in Indien – Koloniale Beamte und die Qualitat der indischen Baumwolle – Unterschiede zwischen der indischen und der amerikanischen Baumwollwirtschaft – Die Eröffnung von
Einkaufsagenturen im Landesinnern – Die indischen Geldverleiher und die koloniale Baumwollökonomie – Europäische Kaufleute und indische Mittelsleute – Familienwirtschaft und die Stabilisierung von Vertrauensbeziehungen – Der Übergang zu Grosunternehmen im globalen Baumwollhandel des späten 19. Jahrhunderts

3. Banken, Börsen und Agenturen: die Organisation des Vertriebes in Europa
Aufbau eines Verkaufsnetzes in Europa – Rückmeldungen von Seiten der Abnehmer – Marketing und Informationsvermittlung – Die Funktion des Winterthurer Hauptsitzes – Die Bedeutung der Niederlassung in London – Der Einfluss der Rupienentwertung auf den Indienhandel – Kreditbedarf und Bankverbindungen – Baumwollborsen und das Aufkommen des Terminhandels – Transportversicherungen – Kundenbindung und Vertrauensgenerierung
4. „Wir sind eine Schweizerfirma – thank god!“: Der Erste Weltkrieg und die Bedeutung der nationalen Herkunft Kriegsausbruch und der Einbruch des Welthandels – Handelsverbote und Schwarze Listen – Rückbindung von ökonomischen Akteuren auf ihre nationale Herkunft – Gründung von Schweizer Konsulaten in Asien – Nach dem Krieg
Teil II: Innenansichten
5. Die Besitzerfamilie
Familienfirmen im modernen Kapitalismus – Vom reinen Familienbetrieb zum Großunternehmen – Eine hybride Mischung aus Familienfirma und managergepragtem Betrieb – Kontinuitat im Mannesstamm und die Verlockungen der Kunst – Trotz Blutbande keine bloße Harmonie – Evolutionares Wachstum und die Kontrolle der Mitarbeiter – Familienform und Geschäftskultur – Weltumspannende interfamiliäre Netzwerke – Die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft – Der Ausstieg aus dem Handelsgeschäft

6. Zwischen Controlling und Betriebsfamilie: die Angestellten

Probleme mit den Angestellten in der Frühphase der Firma – Inspektionen und Reglemente – Lebenslange Anstellung und gute Sozialleistungen - Diskursive Mittel zur Schaffung eines betrieblichen Zusammengehörigkeitsgefühls – Die Metapher der Betriebsfamilie – Heiratsgebote – Erpressungen, Betrugsversuche und spekulative Tätigkeiten
7. Arbeit im kolonialen Indien
Indien im Kopf und am eigenen Körper – Volkart und der koloniale Alltag – Kleider, Clubs und Frauen – Die indischen Angestellten – Ambivalente Einstellungen zur kolonialen Ordnung
Teil III: Ent-Europäisierung des Globalen

8. Eine Zeit der Krisen: Europa nach 1918
Eine „enteuropäisierende Tendenz der Weltwirtschaft“ – Neugründungen in Europa – Erweiterung der Produktpalette – Grundung einer Volkart-Bank? – Rote Zahlen und die Krise der 1930er
Jahre – Die politische Haltung der Teilhaber – Der Zweite Weltkrieg

9. Zunehmendes Selbstbewusstsein: Indien nach 1918
Veränderungen in der indischen Baumwollwirtschaft – Der Aufschwung der indischen Industrialisierung – Restrukturierung des Baumwolleinkaufs im Landesinnern – Eine Diversifikation in indische Industrieanlagen? – Indische Unabhängigkeitsbewegung und schweizerische Loyalitatskonflikte
10. Expansion nach Ost und West: Erweiterung des Geschäftsfeldes nach China, Japan und in die USA
Die Kontrolle des ostasiatischen Baumwollgeschaftes durch japanische Handelsfirmen – Die Gründung einer Tochterfirma in Osaka mit japanischer Beteiligung – Innerbetriebliche Reibungsflächen – Krisen und Kriege: die japanische Wirtschaft in den 1930er und 1940er Jahren – Die Gründung einer chinesischen Tochterfirma – Die Kompradoren als Verbindung zum chinesischen Inlandmarkt – Innenpolitische Wirren und der Versuch einer Expansion ins Landesinnere – Japanische Besetzung und kommunistische Machtübernahme – Expansion in die USA – Der Einstieg ins amerikanische Baumwollgeschaft – Gestiegene Bedeutung von Börsengeschaften – Staatliche Großaufträge und multinationale Handelshäuser – Die Gründung einer amerikanischen Einkaufsorganisation
11. Maschinen für Asien
Ein schwieriger Start – Erneute Grundung eines Engineering Departments – Die Bedeutung von Schmiergeldern – Die Qual der Wahl der richtigen Vertretung – Verluste und Gewinne – Das Ende der Maschinenimporte nach Asien
Teil IV: Staatliche Interventionen und multinationale Handelsfirmen
12. Die Folgen der Entkolonialisierung
Auswirkungen der indischen und pakistanischen Unabhängigkeit – Die Gründung von neuen Tochtergesellschaften mit indischen Teilhabern – Veränderungen in Pakistan – … und in Ceylon – Multinationale Firmen und die Umgehung von Steuergesetzen

13. Einstieg ins Kaffeegeschäft
Von der Baumwolle zum Kaffee – Brasilien, Land des Kaffees – Volkart wird zur Kaffeefirma – Die Konkurrenzvorteile von multinationalen Handelsfirmen – Markteintritt in Zentralamerika durch
Kooperation mit lokalen Kaffeefirmen – Kaffeequalität und soziale Verhaltnisse – Das Internationale Kaffeeabkommen – Multinationale Firmen unterlaufen nationalstaatliche Kontrollen – Das Ende der Exportquoten und die Rückkehr zum freien Markt – Konzentrationsprozess in den 1970er und 1980er Jahren
14. Baumwollhandel nach dem Zweiten Weltkrieg
Baumwolleinkauf in den USA – Unterschiedliche Geschäftsauffassungen – Zwiespältige Resultate der amerikanischen Subventionspolitik – Baumwolle aus aller Welt – Veränderungen in der Verkaufsorganisation – Krisenhafte Entwicklung ab den 1970er Jahren – Ende der Handelsgeschäfte
Schluss

Vom traditionellen Handelshaus zur multinationalen Handelsfirma – Handelsgeschichte als relationale Geschichte von Räumen – Fragen der Periodisierung – Handelsgeschichte als Kulturgeschichte
Dank
Bibliographie
Quellen – Archivquellen – Ungedruckte Einzelquellen – Gedruckte Quellen – Periodika – Interviews – Internetquellen – Literatur
Anhang
Register


Dejung, Christof
Christof Dejung ist Professor für Neueste Allgemeine Geschichte am Historischen Institut der Universität Bern

Christof Dejung ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Konstanz.



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