Daveron | Hourglass Wars - Jahr der Schatten (Band 2) | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 2, 320 Seiten

Reihe: Hourglass Wars

Daveron Hourglass Wars - Jahr der Schatten (Band 2)

High-Fantasy-Roman
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-95936-065-4
Verlag: In Farbe und Bunt Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

High-Fantasy-Roman

E-Book, Deutsch, Band 2, 320 Seiten

Reihe: Hourglass Wars

ISBN: 978-3-95936-065-4
Verlag: In Farbe und Bunt Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Das Jahr 999 bricht unter schlechten Vorzeichen an. Mitten im Kriegstreiben zwischen verfeindeten Königreichen haben Scarabea Phoenix und ihr Widersacher Titan von Malyx widerwillig ein Bündnis geschlossen, denn Portale in die Schattenwelt verkünden todbringendes Unheil. Als sich immer mehr Portale öffnen, verschlägt es Scarabea und Titan nach Karga, eine fremde Stadt unter surrcostanischem Protektorat. Dort treffen sie auf einen Unterweltkrieger, der sich »Der Lügner« nennt und sie mit einem unwiderstehlichen Angebot lockt. Unterdessen versucht Königin Vazarina in Coronia die Ansprüche ihrer Herrschaft durchzusetzen. Was sie nicht weiß - die gegnerischen Regenten Azulgrana und Sarasot Berlais steuern geradewegs auf ihr Reich zu. Und mit ihnen eine Geisterarmee aus der Schattenwelt.

Nika S. Daveron hätte nie gedacht, dass es sie einmal in ein komplett eigenes Fantasy-Universum verschlagen würde. Die Worte in ihrem Kopf wollten einfach nicht schweigen, und so lebt sie nun in einer Wüstenwelt, in der es erfreulicherweise definitiv wärmer ist als hierzulande. Wenn ihre Charaktere sie zwischendurch nach Hause lassen, feilt Daveron an ihren zahlreichen anderen Manuskripten, bändigt und bloggt über ihr Pferd oder streift über die Rennbahn.

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SCARABEA
    Niemals hatte Scarabea auch nur eine Ahnung davon gehabt, wie kalt es auf dieser Welt werden konnte. Die einsame Ebene von Granaruida, inmitten der Steinkrieger, belehrte sie eines Besseren. Es war kalt. Unendlich kalt. Sie bemerkte genau, wie ihre Haare erstarrten und die Tränen, die der Wind hervorzauberte, an ihren Wimpern zu Eis wurden. Titan von Malyx stapfte missmutig neben ihr her, seinen warmen Mantel eng um sich geschlungen. Sie bedauerte es, nicht ebenfalls ein solches Schmuckstück zu besitzen; die Rüstung der coronianischen Armee war nicht für ein Land wie Granaruida gemacht. Das gläserne Ding war so hinderlich, dass sie es am liebsten zurückgelassen hätte … Aber was wäre sie ohne ihre Rüstung? Eine Siedlung schmiegte sich an den Berghang vor ihnen, und Scarabea betete, dass Titan von Malyx Granaruidan beherrschte – sie selbst sprach es nämlich nicht, wenn man mal von »Hurensohn«, »Danke« und »Guten Morgen« absah. Als sie ihn danach fragte, winkte er ab. »Wenn die Menschen nicht ganz dumm sind, wissen sie sowieso, wer wir sind.« Er deutete auf die Rüstung. »Jaguarkrieger und Coronianerin … Wir sind Paradebeispiele und können froh sein, wenn sie uns nicht sofort umbringen.« »Ihr habt wirklich tolle Ideen. Wer hat noch gleich vorgeschlagen, dass wir uns zur Siedlung vorwagen sollen?« »Falls Ihr es vergessen habt: Es wartet immer noch die halbe kendorische Armee unter dem Portal. Und die wird einen Weg zu uns herauffinden.« »Ihr versteht es, einem Mut zu machen«, erwiderte sie düster und lief weiter. Eine winzige Straße schlängelte sich an den Steinkriegern vorbei. Das Tal von Nolene nannte man diesen Ort, so viel wusste Scarabea über diesen Landstrich. Welche Bewandtnis aber die steinernen Krieger hatten und welche Götter hier herrschten, das war ihr ein Rätsel. »Was tun wir, wenn die Fürsten uns nicht empfangen wollen? Erinnert Ihr Euch, was man über sie sagt?« »Dasselbe, was wir bisher getan haben, wenn uns jemand ans Leben wollte«, antwortete er. »Ihr seid doch sonst nicht so furchtsam.« »Ich fürchte mich nicht. Ich weiß nur gerne, woran ich bin und welche Optionen ich habe. Außerdem weigere ich mich, in diesem Land fern der Sonne zu sterben. Dumarion existiert hier nicht.« Titan schnaubte. »Ihr seid überhaupt nicht religiös, also heuchelt es erst gar nicht.« »Das hat nichts mit Religiosität zu tun«, knurrte sie und wischte sich über die gefrorenen Augenbrauen. »Aber sollte ich je sterben, dann will ich unter der Sonne begraben werden. Nicht im Schatten.« »Ihr könnt begraben werden, wo Ihr wollt«, erwiderte er unwillig. »Wenn Ihr erst tot seid, dann gehen mich Eure Wünsche nichts mehr an. Nicht, dass ich sie je erfüllen würde, doch das Band macht es mir zusätzlich unmöglich. Sucht Euch also lieber einen Schreiber für Euer Testament.« »Und ein Grab weit weg von Euch«, grollte sie und beschleunigte ihre Schritte. »Was ich für den Rest meines Lebens ertragen muss, ertrage ich definitiv nicht im Tode.« Die Zeit, die Scarabea bisher mit Titan verbracht hatte, machte es ihr unmöglich, diesen Mann zu mögen. Nachdem er ihr Volk mit seinen Jaguarkriegern überfallen hatte, war er außerdem noch daran schuld, dass sie nun an ihn gebunden war. Mit einem unsichtbaren Band, das nur zwischen ihnen bestand und Scarabea mit in den Tod riss, falls Titan starb. Nach der Sache mit dem Band hatte er ihr zwar geholfen, die coronianische Königin zu retten, doch Vazarina hatte Scarabea als Pfand bei Titan gelassen, dessen eigener Fürst sich anschließend gegen sie beide gewendet hatte. Nun saßen sie hier fest, in diesem eisigen und gottlosen Land. Titan lachte amüsiert und zog den Umhang enger. »Wir sollten Euch andere Kleidung besorgen.« »Ich gehe nicht mehr ohne eine Rüstung vor die Tür. Das letzte halbe Jahr hat gezeigt, dass mir zu viele Leute nach dem Leben trachten.« »Dann lauft weiter darin herum, fallt auf wie eine Hyäne in einer Zebraherde – aber geht mir damit nicht auf die Nerven.« »Was sonst?«, fragte sie lauernd. »Bedenkt, dass alles, was Ihr mir antut, Euch genauso trifft. Ja, wisst Ihr, das ist sogar das einzig Gute an diesem verfluchten Band! Ich kann Euch sagen, was immer ich will, und Ihr müsst es schlucken. Das gab es in Eurem Leben noch nie, oder, von Malyx?« Er schwieg, aber Scarabea bemerkte befriedigt, wie er seine Lippen zusammenpresste. Dieser Mistkerl. Warum hatte es Dumarion gefallen, sie ausgerechnet an ihn zu ketten, ihr Land in Schutt und Asche zu legen und sie in eine Welt des Eises zu verbannen? Was hatte sie dem wahren Gott getan? »Wenn wir am Leben bleiben wollen, werden wir vielleicht die Waffen niederlegen müssen«, wechselte er das Thema. Das tat er gerne, wenn er ihre Hirngespinste nicht mehr ertrug. »Vielleicht«, antwortete sie und starrte auf die runden Hütten am Berghang. Wahrscheinlich aus Lehm – sie kannte die Bauweise aus Coronia. Im Inneren des Landes bauten die Bauern auf diese Art. Es wies sie aber auch gleichzeitig als die Ärmsten der Armen aus. Niemand arbeitete heutzutage noch mit Lehm, wenn er Stein haben konnte. Es gab Steinbrüche mit feinstem Sand- und Kalkstein, sogar Marmor, und zwar überall in Coronia. »Ihr könnt doch Granaruidan, oder?«, wiederholte sie ihre Frage misstrauisch. »Nein …« Er zuckte mit den Schultern. »Was kümmert es Euch?« »Ich … Ach, vergesst es! Wenn Ihr es weiterhin vorzieht, Euch in Schweigen zu hüllen, dann erwartet keine Hilfe von mir. Manchmal überlege ich, ob ich tot wohl besser dran wäre. Einfach nur, weil es Euch auch erwischen würde. Wollen wir warten, bis ich mich entschieden habe?« »Ihr seid ein hassenswertes Weib, und keiner wird Euch je lieben.« »Zum Glück.« Sie strich sich eine der Strähnen, die sich aus dem Zopf gelöst hatten, aus der Stirn. Mittlerweile waren sie starr vor Eis. »Sonst müsste ich ständig erklären, weshalb ich einem Kendori hinterherlaufe.« Titan brummte etwas Unverständliches und beschleunigte seine Schritte. Scarabea, die ihre Füße nicht mehr spürte, musste sich beeilen, um nicht zurückzufallen. »Dort sind Menschen«, sagte er leise und blieb abrupt stehen. Scarabea rutschte ein Stück auf dem gefrorenen Boden vorwärts und kam neben ihm zum Stillstand. »Was habt Ihr erwartet? Geisterstädte?« »Haltet endlich den Mund …« Sie konnte seinen Hass fühlen. Er war beinahe greifbar. Aber so verloren sie sich auch fühlte: Ihn zu reizen, machte immer noch Spaß. Streng genommen war es das einzige, was noch Spaß machte. »Wir werden sie nach dem Weg fragen«, sagte er. »Dann tut das doch. Ich folge Euch auf dem Fuße.« Scarabea erspähte auf den grauen Hängen eine Herde Ziegen. Und zwei Kinder. Kinder waren immer noch besser als Erwachsene, und ihre Hoffnung wuchs ein wenig. Vielleicht gab es hier wirklich jemanden, der ihnen helfen konnte. »Verschreckt die Kinder nicht«, mahnte sie, als sie merkte, wie sich Titans Körper neben ihr spannte und er sich zu seiner vollen Größe aufrichtete. »Kinder tragen keine Waffen.« »In Coronia schon«, versetzte er hochmütig, und Scarabea musste an sich halten, um ihm nicht abermals ein wenig Nachhilfe in coronianischer Geschichte zu geben. Die Kinder – beide mochten um die zehn Jahre alt sein – waren hager und klein, ihre Haare lang und struppig, und sie hatten Sommersprossen am ganzen Körper. Während Scarabea schon in ihrer Rüstung zitterte, trugen die beiden nur eine sackähnliche Kluft, die die Schultern frei ließ. Ob sie Jungen oder Mädchen vor sich hatte, vermochte sie nicht zu sagen. Lediglich die Füße waren in wärmende Pelze geschnürt, um welche sie die Kinder jetzt schon beneidete. Granaruidan war eine harte Sprache, und sie konnte sich nicht erinnern, wo sie die paar Vokabeln, die sie kannte, aufgeschnappt hatte. Vielleicht im Waisenhaus, in dem sie aufgewachsen war. Als Titan von Malyx sie sprach, klangen die Worte unangenehm in Scarabeas Ohren und weckten ungute Gefühle in ihr. Die beiden Kinder gestikulierten wild und deuteten auf eine der Lehmhütten, weiter oben am Hang, während Titan … Fragen stellte? So genau konnte sie das nicht sagen. Die zwei Kinder wurden nun aufgeregter. Eines davon kam näher und beäugte Scarabeas Rüstung misstrauisch, deutete dann auf ihren Speer und schnatterte laut mit seinem Freund um die Wette. »Was habt Ihr ihnen erzählt?«, fragte sie verwirrt. »Nicht viel. Nur, dass wir nach Krähenwehr wollen.« Krähenwehr … das Heim der Fürsten, das Heim der Berlais … »Ich habe von Domtaline gesprochen. Anschließend sind die Jungs völlig aus dem Häuschen gewesen.« »Ich weiß nicht, ob das so klug war. Hat das Herrscherpaar seine Tochter nicht verstoßen?«, gab sie zu bedenken. »Das wissen doch die Kinder nicht. Die kennen nur die Namen der Fürstenfamilie …« Aber Titan klang gar nicht mehr so sicher. Wahrscheinlich ging ihm selber gerade auf, was für ein dummer Fehler das gewesen war. Die Kinder deuteten weiterhin wild durcheinander redend auf das Haus am Berghang. »Sie sagen, da wohnt der Dorfvorstand. Der könne uns helfen.« »Immerhin wohnt da nicht ein fürstlicher Gardist oder so etwas …« »Die haben hier keine Gardisten«, belehrte Titan sie. »Ihr Volk ist ihr Heer. Jedes Haus muss einen Mann oder eine Frau mit Waffen stellen, wenn die Fürsten in die Schlacht ziehen. Und sie tun das gerne.« »Dieses Land ist verrückt«, knurrte Scarabea und sah sich noch einmal...



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