Dark | John Sinclair Sonder-Edition - Folge 002 | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 2, 80 Seiten

Reihe: John Sinclair Sonder-Edition

Dark John Sinclair Sonder-Edition - Folge 002

Der goldene Buddha
1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-7325-1605-6
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Der goldene Buddha

E-Book, Deutsch, Band 2, 80 Seiten

Reihe: John Sinclair Sonder-Edition

ISBN: 978-3-7325-1605-6
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



In Tibet brauchte man dringend unsere Hilfe. Die Augen des goldenen Buddha waren gestohlen worden. Kostbare Edelsteine, ein Vermögen wert, aber auch mit einem grausamen Fluch behaftet. Doch welcher Dieb hatte die Unverfrorenheit besessen und war in den Tempel eingedrungen? Wir sollten es herausfinden. Suko und ich flogen nach Tibet und merkten sehr schnell, dass wir es mit Gegnern zu tun hatten, gegen die unsere Waffen machtlos waren. Im Himalaya-Gebirge, auf dem Dach der Welt, kam es zum alles entscheidenden Kampf ...

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Die beiden Männer wussten genau, dass sie einen ungeheuren Frevel begehen würden, doch ihre Gier war stärker. Die Gier nach Geld und Macht! Geld, viel Geld sollten sie für diesen Raub bekommen, denn die Diamanten des goldenen Buddha waren einmalig auf der Welt. Der Sage nach sollten sie nicht von der Erde stammen. Buddha habe sie bei einem seiner Ausflüge in die Welt der Geister mitgebracht und sie seiner Figur als Augen geschenkt. So weit die Legende. Was daran stimmte, interessierte die Männer nicht, ihnen ging es allein um die Diamanten, für die sie ein Vermögen bekommen würden. Sechs Monate hatte ihre Vorbereitungszeit gedauert, denn das Kloster, in dem der Buddha stand, lag in Tibet, versteckt inmitten der grandiosen Bergwelt des Himalaya. Noch nie hatte ein Fremder das Kloster betreten. Es war nach allen Seiten gesichert, und die dort lebenden Mönche standen mit den Geistern der Verstorbenen in Verbindung. Es gab keinen offiziellen Weg zum Kloster. Man konnte es nur über verschlungene Bergpfade erreichen, wo auf Schritt und Tritt Gefahren lauerten. Die Gegend war rau und gefährlich. Schneestürme wechselten sich ab mit Gerölllawinen. Orkane wüteten in den über viertausend Meter hoch gelegenen Tälern, die von den majestätischen Gipfeln der eisbedeckten Bergriesen überwacht wurden. Der Mount Everest und der Nanga Parbat, die schon so manchen Bergsteiger das Leben gekostet hatten, lagen nicht weit entfernt. Das Wetter meinte es gut mit den beiden Ganoven. Die Sonne stand am blauen Himmel und sandte ihre Strahlen in das weite Tal, auch wenn sie noch nicht warm genug war, um die Kälte der Nacht zu vertreiben. Am eindrucksvollsten war die Stille. Man konnte sie schon als gewaltig bezeichnen, und auch der weit über den Männern schwebende Bergadler passte in dieses Bild. Lautlos zog er seine Kreise und hielt mit seinen scharfen Augen nach Beute Ausschau. Doch die Männer beeindruckte weder die Stille noch die unberührte Bergwelt. Sie dachten nur an ihr Ziel, das sie aus Nepal hierher geführt hatte: den Raub der beiden kostbaren Diamanten. In den letzten drei Tagen waren ihnen hier oben keine Menschen mehr begegnet. Nicht einmal Ziegenhirten, die mit ihren Herden die riesigen Ebenen durchstreiften. Bevor die beiden Ganoven ihre letzte Etappe in Angriff nahmen, sahen sie noch einmal auf der Karte nach, die sie in Lhasa einem ermordeten Mönch abgenommen hatten. Mit Kohle war der Weg auf Ziegenlederhaut gezeichnet und anschließend imprägniert worden. Beide Männer waren gut bewaffnet. Sie trugen moderne Revolver und hatten sich den Bedingungen entsprechend gekleidet: dicke, warme Kleidung, mit Fell gefütterte Parkas und wattierte Hosen. Ihre Füße steckten in Schaftstiefeln, und auch genügend Proviant hatten sie dabei. Der größere der beiden, der Anführer, hieß Ong-Pal. Er war ein Mann ohne Gewissen und hatte schon in Indien für die Tongs gemordet. Die Tongs waren ein Geheimbund, der die Göttin Kali anbetete. Ong-Pal kannte keine Hemmungen mehr, verachtete den Glauben und sah nur das Geld. Seine Haut war stark gebräunt, die Augen tiefschwarz. Der dünne Mund zeigte einen grausamen, menschenverachtenden Zug. Mit dem Geld, das er für die Diamanten bekam, wollte er sich ein schönes Leben machen. Sein Kumpan hieß Ghaliwa. Er stammte aus Afghanistan und war dort in letzter Sekunde einem Hinrichtungskommando entkommen. Auf der Flucht hatte er Ong-Pal kennengelernt, und die beiden hatten sich zusammengetan. Ghaliwa war kleiner als Ong-Pal, dafür aber breiter in den Schultern. Hemmungen kannte er nicht. Auch er tötete ohne Skrupel, wenn er irgendeine Gefahr sah. Ong-Pal fuhr mit dem Finger über die Karte, während der kalte Morgenwind von den Eisgletschern ins Hochtal herunterwehte und die Parkas der beiden Männer flattern ließ. Mit dem Finger der rechten Hand deutete Ong-Pal nach Osten, wo sich das Hochtal verengte und herabfallendes Gletschergeröll einen dichten Steinwall bildete. »Dort müssen wir durch, dann können wir das Kloster sehen.« Ghaliwa nickte. »Wie lange wird es dauern?« »Fünf Stunden.« Wieder das Nicken. Ghaliwa sprach wenig. Er war ein Mann der Tat. Er stellte auch kaum Fragen. Auf ihn konnte man sich hundertprozentig verlassen. Und er murrte oder beschwerte sich selten. »Vor dem Abend dringen wir dann in das Kloster ein«, fuhr Ong-Pal fort und grinste. »Die Mönche werden uns keinerlei Schwierigkeiten bereiten, und wenn doch, töten wir sie.« »Ja.« Mehr sagte der Afghane nicht. Ong-Pal rollte die Karte zusammen und steckte sie weg. Dann zog er seine Handschuhe über. Das Gepäck hatten sie bereits geschultert. Sie wollten es am Fuß des Klosters zurücklassen, damit es sie auf ihrer letzten Etappe nicht behinderte, denn der Pfad zum Kloster rauf war ungeheuer schwierig zu begehen. Sie marschierten los und gingen leicht gebückt. Ong-Pal als Zweiter, er ließ dem Mann aus den afghanischen Bergen immer den Vortritt. Ghaliwa lief wie eine Maschine. Monoton, gleichmäßig, auch bei besser begehbaren Strecken. Dafür wurde er auch nicht langsamer, wenn das Gelände schwieriger wurde. Die Sonne wanderte höher. Sie wurde jetzt wärmer und schmolz den Reif der Nacht von den Steinen. Zwei Stunden vergingen. Zwei kleine, einsame Punkte wanderten über die gewaltige Hochebene. Sie waren nur zu erkennen, wenn man genauer hinsah. Hin und wieder nahm einer der Männer einen Schluck Wasser aus einem griffbereit hängenden Ziegenlederschlauch. Er war ziemlich leer, doch die beiden Ganoven wussten, dass es in den Bergen genug Wasser gab, um ihn wieder aufzufüllen. Ein Bergadler begleitete ihren Weg. Er kreiste hoch über ihnen, und Ong-Pal hätte ihn gern abgeschossen, doch die Entfernung war zu groß. Zudem wollte er keine Munition vergeuden. Schritt für Schritt näherten sich die beiden Männer ihrem Ziel. Sie sprachen nicht miteinander, sondern wanderten schweigend durch die Stille der grandiosen Bergwelt des Himalaya. Da hörten beide das Rauschen eines Wasserfalls und blieben stehen. Sie sahen sich um. Rechts von ihnen wuchs fast senkrecht eine Steilwand hoch, und aus ihr schäumte kraftvoll das Wasser. Sonnenstrahlen erzeugten ein farbiges Spektrum. Ghaliwa drehte den Daumen in die entsprechende Richtung. Ong-Pal wusste Bescheid. Die Männer füllten ihre Ziegenlederschläuche nach. Auch dies taten sie schweigend. Nachdem sie sich selbst noch einmal erfrischt hatten, zogen sie weiter. Als die Sonne ihren höchsten Stand erreicht hatte, sahen sie vor sich den gewaltigen Steinwall. Die Ausläufer hatten sie bereits in der letzten halben Stunde überquert, da waren sie nicht so rasch vorangekommen, weil es doch mühsam war, über die großen Steine zu balancieren. Jetzt suchten sie nach einem etwas bequemeren Weg, um über den Wall zu gelangen. Doch es gab keinen. Auch war es gefährlich, den Wall zu überklettern, denn immer nachrollendes Geröll hatte die Steine gelockert und brüchig gemacht. An der rechten Seite ging es etwas besser. Ong-Pal hatte den Weg entdeckt, und Ghaliwa schloss sich dem Tibeter an, nachdem beide einen Teil des Gepäcks abgelegt hatten. Es wurde eine mühselige Kletterei. Ong-Pal wurde einmal hart an der Schulter getroffen, als ein kopfgroßer Felsbrocken auf ihn fiel, doch der Afghane zuckte mit keiner Wimper. Er konnte Schmerzen aushalten. Immer wieder fand der Mann aus den Bergen eine Lücke im Geröll, und dann entdeckten die beiden sogar einen kleinen Pfad, der auf der Spitze des Walls entlangführte. Die Männer blieben stehen. Ghaliwa deutete nach vorn. Ong-Pal nickte. Plötzlich leuchteten seine Augen, denn er hatte das Ziel gesehen. Das Kloster! Es lag am Ende des Tals. Dahinter ragten steile Wände empor. Auf ihrer Spitze lag eine dicke, bläulich schimmernde Eisschicht, die in der Sonne seltsam glänzte. Das Kloster wirkte wie eine Festung. Die Mauern schienen unüberwindbar. Von außen gab es dort kaum ein Durchkommen. Die Männer mussten einen anderen Weg finden, wenn sie nicht an den Mauern hochklettern wollten. Leider besaßen sie von dem Kloster keinen Plan. Ong-Pal wusste nur, dass es einen Eingang gab, der von einem Mönch bewacht wurde. Sieben Stunden waren sie inzwischen unterwegs. Als sie den Wall endgültig hinter sich gelassen hatten, waren es acht geworden. Bevor sie den Rest des Wegs zurücklegten, wollten sie noch eine kleine Pause einlegen und sich stärken. Auf zwei großen verwitterten Steinen ließen sie sich nieder. Sie aßen trockenes Ziegenfleisch und tranken das kalte Gebirgswasser dazu. Ong-Pal schloss nach dem Essen die Augen, schlief im Sitzen und sammelte so neue Kräfte für die härteste Prüfung, die noch vor ihnen lag. Nach einer halben Stunde war die Pause beendet. Ong-Pal gab das Zeichen zum Aufbruch. Sie machten sich wieder auf den Weg. Er war bis zum Kloster frei. Die beiden Männer waren sicher, dass die Mönche sie sehen würden, denn bestimmt hatten sie eine Wache aufgestellt. *** Die Sonne sank bereits immer tiefer, als die beiden Ganoven auch das letzte beschwerliche Stück des Wegs geschafft und ihr Ziel erreicht hatten. Die Klostermauern wirkten gewaltig, und die dicke Holztür des Eingangs sah unüberwindlich aus. Sie hatte Wind und Wetter getrotzt und war verwittert, aber trotzdem stabil geblieben. Eine Klingel gab es nicht, und die Männer fragten sich, wie sie das Kloster betreten sollten, denn zu beiden Seiten der Tür begannen die enormen Außenmauern. Ong-Pal wollte schon klopfen, als er das Knarren vernahm....



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