Dark | John Sinclair - Folge 1284 | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1284, 64 Seiten

Reihe: John Sinclair

Dark John Sinclair - Folge 1284

Templerehre (2. Teil)
1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-8387-4018-8
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Templerehre (2. Teil)

E-Book, Deutsch, Band 1284, 64 Seiten

Reihe: John Sinclair

ISBN: 978-3-8387-4018-8
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Endlich als E-Book: Die Folgen der Kult-Serie John Sinclair aus den Jahren 2000 - 2009!

Templerehre (2. Teil).

Noch immer trieb der Mörder-Mönch sein Unwesen. Es war Godwin de Salier und mir nicht gelungen, ihn zu stellen. Stattdessen waren wir in einen Zeitstrom hineingeraten und in der tiefsten Vergangenheit gelandet.

Im Mittelalter kämpften Godwin und ich um die Templerehre während Suko in der Gegenwart plötzlich dem eigentlichen Feind gegenüberstand und eine wahnsinnige Überraschung erlebte ...

John Sinclair ist der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung. Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit.

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Templerehre (2. Teil)


Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft – es gab drei für Menschen begreifbare Zeitebenen, doch keine traf auf den Templer-Führer Godwin de Salier zu. Er stand zwischen den Zeiten. Er war in der Gegenwart und in der Vergangenheit zugleich gefangen.

In der Gegenwart befanden sich seine Sinne. Er hörte, er schmeckte, er fühlte. Er sah auch, aber er sah sich als Mensch in der Vergangenheit, obwohl er sich selbst in der Gegenwart befand. Doch seine wahre Existenz schwamm immer weiter weg, sodass die Alte sich Stück für Stück verdichtete, und die Vergangenheit durch das entstandene Zeitloch die Oberhand gewann.

Es war still geworden. Kein fernes Wiehern der Pferde mehr, kein Waffengeklirr, auch kein Rauchgeruch. Es schien so zu sein, als wären bestimmte Beigaben völlig in den Hintergrund geschoben worden. So hatte die Gegenwart schließlich verloren. Es zählte noch das, was einmal geschehen war.

Der Mann verließ das Gebüsch mit schleichenden Schritten. Er war mit einem Schwert bewaffnet, aber er hatte keine Kampf- und Schutzkleidung übergestreift. Er trug weder eine Rüstung noch einen Helm, und kein Panzer aus Eisen schützte seine Brust. Es war zu erkennen, dass der hochgewachsene Kämpfer beweglich bleiben und sich auch möglichst lautlos bewegen wollte.

Noch immer steckte die Vorsicht in ihm. Er trat nicht zu weit aus dem Schutz der alten und krumm gewachsenen Bäume ins Freie, sondern blieb nach wenigen Schritten stehen, um sich umzuschauen. Dabei gab es keine Hektik. Jede seiner Bewegungen hielt er unter Kontrolle. Der leichte Wind fuhr in das blonde Haar hinein, das ziemlich lang wuchs. Er spielte mit den Strähnen, und als der Kämpfer seinen Kopf bewegte und sichernd in die Runde schaute, waren seine Lippen fest zusammengepresst.

Dieser Mensch, der so plötzlich und dennoch vorsichtig erschienen war, hörte auf den Namen Godwin de Salier. Es war der Godwin de Salier aus der Vergangenheit, der allerdings von dem Godwin de Salier aus der Zukunft beobachtet wurde.

Er war nicht wiedergeboren worden, wie es eigentlich „normal“ und erklärbarer hätte sein können, nein, beide Männer waren ein und dieselbe Person, auch wenn einer von ihnen im Strom der Zeiten verschwunden war und dem Mann aus der Vergangenheit das Feld hatte überlassen müssen.

De Salier entspannte sich wieder. Es war zu sehen, dass er aufatmete und das angehobene Schwert wieder nach unten sank. Die Klinge berührte den Boden. Er bewegte die Schneide, und auf dem Untergrund blieb ein Streifen zurück.

Seine Vorsicht hatte der Kämpfer nicht aufgegeben. Er schaute in die Höhe, um das dichte Laub der Bäume durchdringen zu können. Es konnte durchaus sein, dass sich seine Feinde dort versteckt hielten, aber es blieb über ihm ruhig. Da passierte nichts, und er wurde auch nicht plötzlich aus einem Hinterhalt heraus angegriffen. Es war die berühmte Ruhe vor dem Sturm, die Godwin de Salier dennoch nicht beruhigte, denn er fasste den Griff seines Schwerts fester und hob die Waffe wieder an.

Er war ein Suchender. Einer, der nach einem Ziel Ausschau hielt, weil es für ihn so immens wichtig war, aber man gab ihm nicht die Chance, etwas zu entdecken, denn die Umgebung um ihn herum schwieg sich einfach aus.

Nach einer Weile entspannte er sich. Er schleuderte dann mit einer entschlossen wirkenden Bewegung sein blondes Haar zurück und machte sich auf den weiteren Weg.

Hier war für ihn keinesfalls Schluss. Er hatte eine Aufgabe übernommen, und die musste er durchziehen bis zum bitteren Ende. Wenn er jetzt keinen Erfolg erreichte, konnte das böse Folgen haben. Nicht grundlos hatte man ihn in den nördlichen Teil Frankreichs geschickt, um hier ein Zeichen zu setzen.

Der Weg bereitete ihm keine großen Probleme, was wirklich nicht überall der Fall war. Der Wald von Jaunière, im tiefen Flusstal der Orne, war bei den einfachen Menschen verschrien. Man fürchtete sich davor, ihn zu betreten, und in der Dunkelheit wagte sich erst recht keiner hinein. Es gab Orte, die auch beim hellsten Schein der Sonne nie richtig hell waren, weil die Gewächse einfach zu dicht standen und die zahlreichen Bäche und kleinen Seen immer Feuchtigkeit absonderten, die als Dunst durch die manchmal dschungelartige Gegend schwebte.

Bisher hatte der Templer Godwin de Salier es noch recht leicht gehabt. Wenig später änderte sich dies, als er den lichtungsartigen Fleck verließ und regelrecht in den Wald hineintauchte, der ihn schluckte wie nach einem heftigen Atemzug.

Der Wald war dicht. Er war dunkel. Seine Farben bestanden aus verschiedenen Grüntönen, die nur hin und wieder von den gelblichen Sonnenflecken durchbrochen wurden.

Es war eine märchenhafte, legendenträchtige, aber auch gefährliche Welt. Wer sich hier auskannte, der schaffte es, einen perfekten Hinterhalt zu legen.

De Salier konnte nicht normal gehen. Er musste schleichen und immer wieder Bögen schlagen, um aus der Erde ragende Hindernisse zu umgehen.

Uralte Bäume wuchsen nicht nur senkrecht und krumm in die Höhe. Nein, es gab auch welche, die der Sturm gefällt hatte und die quer im Weg lagen, sodass sie fast unüberwindlich scheinende Hindernisse bildeten. Hinzu kam, dass der Weg nicht eben blieb. Mal ging es bergab, dann wieder bergauf, und der Templer sah sich gezwungen, durch irgendwelche Bachbette zu waten, die mit schweren Steinen gefüllt waren. Das Geröll lag dort, als wäre es von den mächtigen Händen eines Riesen verstreut worden.

Manche der gefällten Bäume besaßen keine Blätter mehr. Nach dem Brechen waren sie verfault und hatten ihr Kleid verloren. Eine ideale Beute für die Kleintiere des Waldes, die sich von ihnen ernährten und wahre Kolonien gebildet hatten.

Diese Welt hatte sich von der normalen gelöst und ein Biotop für sich gebildet.

Es war nicht einfach, durch die Steinbette zu gehen, doch für Godwin gab es zunächst keinen anderen Weg. Er musste hinunter, um sein Ziel zu erreichen. Er hatte es sich geschworen. Das war er sich und seiner Ehre als Templer und Kreuzritter schuldig. Er wollte einen kleinen Teil dazu beitragen, dass sich die Meinung der Menschen über diesen Orden änderte, der in der letzten Zeit unter einem großen Druck gelitten hatte. Zu viel war geschehen. Zu stark hatte den Templern der Wind ins Gesicht geblasen. Und er hatte die Früchte mitgebracht, die Neid, Hass und Verrat hießen. Die frühere Anerkennung war verschwunden. Der mächtigen Kirche, dem Papst und auch den weltlichen Herrschern war der Orden zu mächtig gewesen. Es hatte sich bereits die Botschaft verbreitet, dass es im Süden zu einigen Pogromen gekommen war. Jetzt befürchtete man, dass sich diese Untaten über das ganze Land ausbreiten würden und auch Nachbarländer erfassten, was angeblich zum Teil schon geschehen war.

Godwin de Salier versuchte, objektiv zu sein. Es war im Grunde grauenhaft, was man mit ihnen trieb, aber er gab sich gegenüber auch gern zu, dass ein Teil der Templer selbst daran die Schuld trug. Denn sie waren vom rechten Weg abgewichen und hatten sich mit den Mächten der Hölle eingelassen und verbündet.

So war in der letzten Zeit ein Name immer mehr in den Vordergrund getreten: Baphomet, der Dämon mit den Karfunkelaugen. Dieser widerliche Götze, dessen Kraft zur Erhaltung der Macht beitragen sollte, denn keiner der Templer wollte seinen Einfluss verlieren und natürlich auch nicht sein Vermögen.

Das alles schoss Godwin de Salier durch den Kopf, als er sich weiter voranmühte.

Der Wald wuchs zu dicht. Er war ein ständiges Hindernis, und auch die großen Steine hatten ihre graue Farbe zum Teil verloren, weil sie überwachsen waren. Und so waren sie auf den Oberflächen, über die der Templer gehen musste, sehr rutschig, und der einsame Mann war froh, dass er Äste und stärkere Zweige fand, um sich daran festzuhalten.

Es gab ein Ziel. Nur wusste er nicht genau, wo es lag. In der Nähe eines kleinen Sees zumindest, der sich in der ganz trockenen Jahreszeit in ein Schlammloch verwandelte, weil eben zu viel Wasser verdunstete. Dort sollte das Versteck der Templer liegen, die sich der falschen Seite zugewandt hatten.

Späher hatten von einer Kommandantur in der Einsamkeit des Waldes gesprochen, und so hatte Godwin die Aufgabe übernommen, dies herauszufinden. Als Einzelgänger, denn er wollte nicht, dass man seinen Leuten eine Falle stellte.

Wenn er den See gefunden hatte, war es bis zum Stützpunkt der Baphomet-Templer nicht mehr weit. Das zumindest hatte man ihm gesagt. Sein Schwert steckte wieder in der Scheide. Wenn er sich schnell verteidigen musste und keine Zeit mehr hatte, die Klinge zu ziehen, musste er sich mit dem Dolch verteidigen, den er ebenfalls bei sich trug.

Templer, die sich versteckt hielten. Templer, welche die Seite gewechselt hatten und das auch nach außen hin zeigten, denn sie hatten sich für das Tragen der roten Kutten entschieden und ihre weißen Mäntel mit dem Tatzenkreuz längst vergessen.

Die Menschen, die sie gesehen hatten, waren auch in der Lage gewesen, ihnen einen Namen zu geben. So wurden die Templer von ihnen die Roten Mönche genannt.

Auch Godwin de Salier hatte bisher nur von ihnen gehört, sie aber nie zuvor gesehen. So lauerte er darauf, sie zu Gesicht zu bekommen, und er wusste auch, dass er um einen Kampf nicht herumkam, denn vertreiben ließen sie sich nicht. Sie waren so stark auf ihren neuen Götzen programmiert, dass sie für ihn sogar in den Tod gehen würden. Er wusste auch nicht, wie groß die Anzahl seiner Feinde war, aber darüber machte er sich keine Sorgen. Er war ein Mann, der sich durchschlagen konnte, das hatte er auf den Kreuzzügen oft genug bewiesen. Da waren die...



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