Dark John Sinclair - Folge 0661
1. Auflage 2010
ISBN: 978-3-8387-0266-7
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Dämonische Kreuzfahrt
E-Book, Deutsch, Band 661, 64 Seiten
Reihe: John Sinclair
ISBN: 978-3-8387-0266-7
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Endlich als E-Book: Die Folgen der Kult-Serie John Sinclair aus den Jahren 1980 - 1989! Dämonische Kreuzfahrt (1. Teil). Zuerst dachte der Mann an eine Sternschnuppe, als er das Blitzen sah. Dann aber wischte es zu dicht an seinen Augen vorbei und verursachte ihm Schmerzen an der Kehle. Der Matrose stand unbeweglich. Hatte er vorhin noch fest geschlafen, war er jetzt hellwach, und er erkannte, was das Blitzen gewesen war. Der Lichtreflex auf einer Messerklinge! Eine Hand hielt sie. Wem sie gehörte, konnte er nicht sehen. Die Person aber stand hinter ihm und verströmte den Geruch exotischer Gewürze. Plötzlich fing der Matrose an zu zittern. Da empfand er die Luft als nicht mehr so lau. Nun kamen ihm die Sterne vor wie böse Augen, die auf ihn niederglotzten, als wollten sie beobachten, wie er sein Leben verlor ... John Sinclair ist der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung. Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit.
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* * * (S. 15-16)
Sukos Apartment lag nebenan. Der Inspektor schloß die Tür auf, gähnte und betrat den schmalen Flur. Die Wohnungen in diesem Haus glichen sich wie ein Ei dem anderen, was ihn aber nicht störte. Er betrachtete sie sowieso nur als eine Schlafstätte, denn oft genug waren er und sein Freund John Sinclair unterwegs. Seine Kleidung stank nach Kneipe. Der Geruch würde erst später weichen, deshalb ließ er die Sachen auch im Flur liegen. In der Unterwäsche betrat er den Wohnraum, machte dort Licht und ging anschließend in das kleine Bad. Für eine Dusche war noch immer Zeit. So wie Gott ihn erschaffen hatte, blieb Suko inmitten des kleinen Raumes stehen. Er betrachtete sich im Spiegel und hatte das Gefühl, daß irgend etwas nicht stimmte.
Nicht mit ihm selbst, nein, es kam ihm vor, als hätte sich die Umgebung verändert, und darüber dachte er nach. Beim Eintreten hatte er keinerlei Veränderungen feststellen können, auch hier im Bad sah er nichts, das Unbehagen aber blieb. Er nahm ein Handtuch, wickelte es um seine Hüften und verließ das Bad. Im Schlafraum war es dunkel. Niemand hielt sich dort auf. Es waren keine fremden Spuren zu sehen, und Suko zog sich wieder kopfschüttelnd zurück. Er war überzeugt, daß er allmählich anfing zu spinnen.
Dann betrat er das Bad, stellte das Duschwasser ziemlich heiß und ließ die Strahlen auf seinen Körper prasseln. Anschließend duschte er kalt, so daß er sich vorkam wie in einem Eiskeller. Die Wärme kam von allein zurück. Eingehüllt in seinen flauschigen Bademantel schlenderte Suko in Richtung Schlafzimmer. Unterwegs fiel ihm ein, daß es noch etwas früh war, um ins Bett zu gehen, deshalb setzte er sich vor die Glotze und schaltete sie ein.
Er wollte die Nachrichten mitbekommen und auch erfahren, ob sich etwas in der Golfregion getan hatte. Es hatte sich nichts verändert, außer daß Großbritannien Truppen aus Germany abzog und diese in die Golfregion verlegte. Suko gab zu, daß er nicht in der Haut der Soldaten stecken wollte, aber sein Job war auch hart genug. Von seinem Platz aus konnte er nicht nur den Bildschirm beobachten, sondern auch die Schlafzimmertür im Auge behalten.
Und dort tat sich etwas. Suko hatte sie nicht geschlossen, das wußte er. Sie stand spaltbreit offen, aber nicht so weit wie jetzt. Und sie bewegte sich. Von innen her wurde sie geöffnet. Mit einem Druck auf die Taste der Fernbedienung schaltete der Inspektor die Glotzkiste aus. Er wollte sich auf die Tür konzentrieren und entdeckte plötzlich die schmale Hand, die sich um den Rand wand. Wie die Hand einer Frau. Und es war eine Frau, denn einen Moment später zog die Person die Tür bis zur Grenze hin auf und blieb auf der Stelle stehen. »Shao!« Suko konnte nicht anders, er mußte den Namen seiner Partnerin einfach laut ausrufen, dann schnellte er hoch und lief auf sie zu. Shao kam ihm schon entgegen. Sekunden später lagen sich beide in den Armen.
Wie einen erfrischenden Strom spürte Suko es durch seine Adern rinnen. Er preßte die junge Frau an sich, als wollte er sie nie mehr loslassen. Dann löste er ihre Maske, weil er das Gesicht sehen wollte, bevor er es mit seinen Küssen bedeckte. Shao wehrte sich nicht. Wie eine Ertrinkende klammerte sie sich an ihn und zog ihn zurück, damit beide in das Schlafzimmer gehen konnte, wo sie sich rücklings auf das Bett fallen ließ. Suko brauchte sich nur den Bademantel abzustreifen, und bei Shao ging es ebenfalls sehr schnell. Was in den nächsten Minuten und auch in der folgenden Stunde zwischen den beiden geschah, war einzig und allein ihre Sache, aber sehr, sehr menschlich. Irgendwann verließen sie das Schlafzimmer.