Dark | John Sinclair - Folge 0423 | E-Book | www2.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 423, 64 Seiten

Reihe: John Sinclair

Dark John Sinclair - Folge 0423

Rallye des Schreckens
1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-8387-3183-4
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Rallye des Schreckens

E-Book, Deutsch, Band 423, 64 Seiten

Reihe: John Sinclair

ISBN: 978-3-8387-3183-4
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Endlich als E-Book: Die Folgen der Kult-Serie John Sinclair aus den Jahren 1980 - 1989!

Rallye des Schreckens.

Schwarz wie die Seele des Teufels war die Rennstrecke. Schwarz war auch das Ungeheuer auf vier Rädern, ein Rennwagen, dessen Leistung die Konkurrenzfabrikate in den Schatten stellte. Auf der Rallye des Schreckens donnerte er mit einem Höllenlärm über die Piste. Dieses schwarze Stahlgeschoss war ein Gruß des Teufels, und in ihm saß ein Totenkopf ...

John Sinclair ist der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung. Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit.

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Rallye des Schreckens


Der Mann lachte überlegen und sprach zu den Menschen, die sich in seiner Nähe aufhielten, ihn aber nicht verstehen konnten, weil er so leise war.

»Ihr wisst es, und ihr wisst es trotzdem nicht!«, flüsterte er.

»Ihr seid Ignoranten, ihr habt Augen, um zu sehen, aber ihr seht nichts, und ihr wollt nichts wissen. Aber ihr werdet euch wundern …«

Dann ging der Mann, um sich niederzulegen und zu schlafen. Doch nicht in seinem Bett.

Sein Platz war ein anderer – ein Grab.

Denn er war ein Grabschläfer …

»Wenn ihr ihn seht, dann ist es bereits zu spät. Er wird euch gnadenlos vernichten!«

So hatte Arkey Porter gesprochen und Suko und mich dabei sehr ernst angesehen.

Mir schossen diese Worte wieder durch den Kopf, während ich in der Mulde hockte, von Bäumen umgeben war und nur nach vorn hin freies Sichtfeld hatte.

Dort lag die Teststrecke. Grau und schlangengleich zerstörte sie wieder einmal die Landschaft. Die Automobil-Industrie hatte sich wieder einmal gegen die Naturschützer durchgesetzt; dabei gab es schon Rennstrecken genug.

Es war ruhig. Und trotzdem lag etwas in der Luft. Das spürte auch ich. Der Wald strömte es nicht aus, ich konnte überhaupt keine Richtung nenneu, aber es gefiel mir nicht, was mich da umlauerte.

Schwach erkannte ich die Teststrecke. Ich hockte über ihr, in einer Rechtskurve. Die Kurve lief dabei erhöht, und die getesteten Wagen schossen in sie hinein wie Raketen.

In England war es kalt, dort lag Schnee, doch wir befanden uns auf einer Insel, die in der Irischen See lag und vom Golfstrom geheizt wurde.

Waldreich war das Eiland. Die Bäume bildeten auf den flachen Hügeln Wälder, die in Form von Wellen verliefen und erst in Strandnähe lichter wurden. Dort befand sich auch der einzige Hafen der Insel und das Dorf.

Der Nachtwind fing sich in den kahlen Bäumen. Ich beobachtete die schaukelnden Äste und Zweige.

Der Himmel war dunkel. Bedeckt von einer dicken Wolkenschicht. Sie ließ weder den Mond noch die Sterne sehen. Der Himmel kam mir vor wie ein gewaltiges Maul, das alles andere, die Helligkeit eingeschlossen, verschlungen hatte.

Arkey Porter, Suko und ich hatten uns an verschiedenen Stellen postiert, um das Ereignis abzuwarten. Es sollte in dieser Nacht geschehen, jedenfalls hatte Arkey dies gesagt. Er musste es wissen, denn er lebte auf dieser Insel. Zudem gehörte er zu den Menschen, die hier jeden Stein und jeden Pfad kannten.

Es macht keinen Spaß, sich im Winter und dazu im Freien die Nacht um die Ohren zu schlagen. Zum Glück trug ich eine gefütterte Jacke. Und ab und zu trank ich aus der Warmhaltekanne einen Schluck Tee.

Viel befand sich nicht mehr darin. Mitternacht lag seit zehn Minuten hinter uns, und das wäre eigentlich immer seine Zeit gewesen.

Wir warteten auf ein Auto!

So simpel war es. Aber, wie ich gehört hatte, musste dieses Gefährt eine Rakete sein, ein Killerauto, das aus den Wolken gekommen war und dort wieder hineinschießen würde.

Was daran stimmte, wusste ich nicht. Tatsache waren nur die drei Toten, die der Wagen bisher hinterlassen hatte, und so etwas gefiel mir überhaupt nicht.

Schräg gegenüber und jenseits der grauen Bahn blinkte ein fahles Licht dreimal hintereinander.

Dort hockte Arkey Porter, der sein Zeichen gegeben hatte. Suko hatte in einer anderen Kurve seinen Platz gefunden, etwa zweihundert Yards von mir entfernt.

Jeder sollte den Wagen sehen, wenn er kam.

Ich holte ebenfalls meine Lampe hervor und blinkte zurück. Porter hatte verstanden. Da er zuerst geleuchtet hatte, musste er irgendetwas vorhaben.

Er behielt das Licht an, und ich konnte sehen, wie er sich bewegte. Meiner Ansicht nach war Porter dabei, einen Standortwechsel vorzunehmen. Wohin er wollte, wusste ich im ersten Moment nicht, bis sich der Schein der grauen Betonbahn näherte.

Ich wunderte mich darüber. Was hatte der Mann auf der Bahn zu suchen? Bisher hatte ich gehockt, nun schob ich mich in die Höhe und schaute dem anderen entgegen.

Das Licht der Lampe schwankte, und der Strahl fiel bereits auf die graue Straßenfläche, wo er einen langen Schein hinterließ. Einen Moment später stand auch Arkey auf der Bahn.

Ich rutschte ein Stück vor, stemmte meine Hacken in den weichen Boden und winkte mit der Lampe dem anderen entgegen. »Was ist denn los?«

»Ich bleibe hier auf der Bahn.«

»Weshalb?«

»Vielleicht kommt er dann!«

Ich schüttelte den Kopf. »Machen Sie sich nicht unglücklich, Arkey. Gehen Sie wieder zurück und warten Sie in Ihrem Versteck.«

»Nein.«

Er hatte mir so entschieden geantwortet, dass ich nur mehr die Schultern heben konnte. Arkey Porter war alt genug. Er musste wissen, was er zu tun und zu lassen hatte.

Und so wartete er auch, von mir beobachtet und seine Lampe schwenkend. Schon wieder spürte ich die erfüllte Umgebung. Da stimmte etwas nicht. Genaues konnte ich nicht sagen, aber das Gefühl der Gefahr hatte sich verdichtet.

»Gehen Sie lieber wieder zurück!«, riet ich dem Mann.

»Ich bleibe.«

Da ich sehr viel auf mein Gefühl gab, wollte ich zumindest in der Nähe sein, wenn irgendetwas geschah. Vielleicht konnte ich Porter dann helfen.

Ich hatte den ersten Schritt in die Schräge des abfallenden Hangs gesetzt, als ich das Geräusch hörte.

Zuerst dachte ich an ein Gewitter, denn so hörte sich der Donner an. Ein dumpfes Grollen, das nicht nur über den Himmel schwang, sondern auch über die Bahn schallte.

War er das?

Mir rann es kalt den Rücken hinab. Ich schaute nach links, wo das Donnern aufgeklungen war, sah dort nichts Verdächtiges, aber Arkey Porter hatte das Geräusch ebenfalls vernommen, winkte mir zu und rief dann: »Er kommt!«

»Weg von der Bahn!«

»Gleich …«

Das Donnern schwoll an. Mir kam es vor, als würde sich die Erde öffnen und ein unterirdisch gelegener Vulkan seine Kräfte entfalten, um alles zu zerstören.

Noch sah ich nichts, obwohl ich nach links schaute und einfach das Gefühl hatte, dort etwas zu sehen. Ein Gegenstand, der schwärzer war als die Wolken und die Finsternis.

Schwarz wie die Seele des Teufels!

Das war er!

Arkey Porter schrie. Er bewegte sich heftig zur Seite, als hätte ihn ein Windstoß erfasst, und danach sah es auch aus, als plötzlich jemand mit einem wahren Höllenlärm anraste.

Der Wagen.

Das Ungeheuer auf vier Rädern.

Ein Rennbolide, mit Hunderten von PS bestückt. Flach, offen und mit gewaltigen Reifen versehen. Dabei unheimlich schnell in die weite Kurve hineinrasend.

Und er wurde noch schneller. Ich sah plötzlich etwas Rotes schimmern. An beiden Seiten des Wagens breitete es sich aus, bildete einen über der Fahrbahn liegenden Teppich und wurde von dem noch schneller werdenden Renner mitgezogen. Auf der flachen vorderen Schnauze erschien plötzlich ein weißer Schädel.

Ein Totenkopf!

Und der Fahrer?

Er war schwer zu sehen, musste in seinem schmalen Sitz hocken wie eine Sardine in der Büchse. Etwas darüber blinkten sechs gelbe Lichter, die aussahen wie drei Augen.

Das alles nahm ich innerhalb von zwei Sekunden wahr. Eine Zeitspanne, die verdammt kurz war, sie hätte Arkey Porter aber gereicht, um die Rennstrecke zu verlassen, das tat er nicht.

Oder zu spät!

Als er sich zur Seite warf und dabei noch rannte, war der Wagen schon heran. Nicht das stählerne Geschoss erfasste den Mann, nein, es war einer dieser teppichartigen Flügel, die ihn voll erwischten, in die Höhe schleuderten und weit von der Rennbahn weg in das Gelände fegten. Seinen Schrei hörte ich nicht mehr, ich schaute dem Geschoss nach, ohne mich zu bewegen.

Mein Magen war zu einem kalten Stein geworden. Sekundenbruchteile hatte ich einen kalten Horror erlebt, der genauso schnell wieder verschwand.

Es schien so, als hätte sich der Wagen aufgelöst oder wäre vom Himmel verschluckt worden. Als ich ihm nachschaute und meinen Kopf dabei nach rechts drehte, war jedenfalls von ihm nichts mehr zu sehen und auch nichts zu hören.

Stille fiel über die Insel.

Sie wirkte wie ein Tuch, hatte alles aufgesaugt, sodass ich nur meinen heftigen Atem hörte.

Das vierte Opfer hatte dieser verfluchte Wagen gefordert. Bisher hatte ich nur von ihm gehört, nun war es mir möglich gewesen, ihn zum ersten Mal zu sehen.

Noch im Nachhinein bekam ich weiche Knie, wischte über mein Gesicht und beschäftigte mich bereits mit der Frage, ob es Suko und mir jemals gelingen konnte, diesen Boliden zu stoppen.

Über die Gründe seines Erscheinens wollte ich nicht näher nachdenken, meine Gedanken drehten sich um diesen Gegenstand an sich. Da hatte ich den weißen Totenschädel gesehen und dort, wo der Fahrer sitzen musste, die sechs leuchtenden Punkte, die möglicherweise drei Augenpaare waren. Das alles schoss mir durch den Kopf, während ich den feuchten Hang hinunterlief und darauf achtete, nicht auszurutschen.

Leitplanken hielten mich auf. Sie sicherten die Kurve in einer Dreierreihe ab. Um auf die Fahrbahn zu gelangen, musste ich sie überklettern. Ich schwang mich hinüber und betrat die Bahn.

Das Erlebnis steckte mir noch in den Knochen. Intensiv roch ich den Schwefel.

Bei einem solchen Geruch bekam ich immer gewisse Bedenken. Schließlich war er mir nicht unbekannt. Oft genug stank der Teufel nach Schwefel, wenn er sich zeigte.

Hatte er auch hier seine Hand im Spiel? Zuzutrauen war ihm das. Der nahm jede Chance wahr, um sich in das Leben der Menschen zu mischen.

»John!«

...



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