Dark John Sinclair - Folge 0174
1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-8387-2933-6
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Lupinas Todfeind (2. Teil)
E-Book, Deutsch, Band 174, 64 Seiten
Reihe: John Sinclair
ISBN: 978-3-8387-2933-6
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Endlich als E-Book: Die Folgen der Kult-Serie John Sinclair aus den Jahren 1980 - 1989!
Lupinas Todfeind.
Lupina wollte John Sinclair nicht töten. Noch nicht. Sie hatte ihn von ihren Freunden in den gläsernen Sarg stecken lassen, um ihm ihre Macht zu demonstrieren. Und sie wollte sehen, wie er in seinem gläsernen Gefängnis litt, wie ihm die Atemluft ausging und er möglicherweise in Panik geriet.
Sacht, beinahe schwebend kam der Glassarg mit John Sinclair darin auf der Oberfläche des Pools auf. Das Fußteil senkte sich zu Boden, und als der Glassarg aufrecht im Wasser stand, konnte er seine Gegner nicht mehr sehen, aber sie ihn. Den Tod vor Augen, dachte Sinclair an die zurückliegenden Ereignisse. Er überlegte, wie er in diese Situation hineingeschlittert war ...
John Sinclair - der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung. Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit!
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Dabei hatte alles relativ harmlos angefangen. Durch den Brief einer Internatsschülerin waren John Sinclair, Suko und Jane Collins auf die Schule in der kleinen französischen Stadt Graveline aufmerksam gemacht worden. Das Mädchen schrieb seiner Mutter etwas über Werwölfe und den Vollmond, den es mehr liebte als die Sonne. Auch wurde der Name Lupina erwähnt. Und er war letzten Endes das Stichwort gewesen, das dazu führte, eine Reise zu unternehmen.
Einen Trip nach Frankreich.
Auf der Fähre Dover-Calais war es zu einem Zwischenfall gekommen. Im Unterdeck, wo die Autos abgestellt wurden, hatte John Sinclair zufällig die vier kleinen Wagen eines Wanderzirkusses entdeckt. Drei von ihnen waren jeweils mit zwei Wölfen besetzt, und das Gitter eines Wagens stand offen, sodass zwei Wölfe entwischen konnten. Sie fielen über eine Frau und ein Kind her, doch John Sinclair griff ein, tötete eine Bestie und rettete den beiden Menschen das Leben. Der Schuss rief auch die Teilhaberin des Zirkusses auf den Plan, eine Frau namens Silva. Sie ging mit den Wölfen um, als wären es kleine Hunde. Die Bestien gehorchten ihr aufs Wort. Da nichts weiter passiert war und die angegriffene Frau auf Sinclairs Anraten hin auch keine Anzeige erstattete, konnte die Frau mit ihren Wölfen und ihrem Teilhaber in Calais ungehindert von Bord gehen. Das tote Tier hatten sie mitgenommen.
Das Sinclair-Team hatte sich die Arbeit geteilt, während John Sinclair weiter nach Graveline fuhr, nahmen Jane Collins und Suko die Verfolgung des Wanderzirkusses auf. Es bestand nämlich der Verdacht, dass die Ereignisse in Graveline, von denen die Schülerin geschrieben hatte, mit denen auf der Fähre in einem Zusammenhang standen. Alles wies darauf hin, denn auch der kleine Wanderzirkus bewegte sich in Richtung Graveline, fuhr jedoch nicht bis zum Ort, sondern bog vorher ab, um den Weg zu einer Burg zu nehmen, die einen unbewohnten und auch ziemlich verfallenen Eindruck machte.
Im Innenhof der Burg war die Reise vorläufig zu Ende. Jane und Suko, die sich an die Wagen herangeschlichen hatten, konnten ein interessantes Gespräch belauschen und sahen mit eigenen Augen, wie Al Astor eine Tüte mit Rauschgift aus dem Fell des von John Sinclair getöteten Wolfes holte. Astor war also ein Rauschgifthändler. Aber welche Rolle spielte die blonde Frau.
Jane und Suko kamen nicht mehr dazu, sie zu fragen, denn die fünf restlichen Wölfe hatten den Weg in die Freiheit gefunden, weil die Käfige offen waren.
Vier griffen an. Einer hielt sich zurück. Vielleicht wären Suko und Jane mit den Tieren fertiggeworden, wenn nicht Al Astor eingegriffen hätte.
Gemeinsam mit einer vierbeinigen Bestie konnte er die Detektivin überwältigen und sie mit dem Messer bedrohen. Da musste auch Suko aufgeben. Er stellte sich den Fragen der Blonden, die zum Glück keinen Zusammenhang zwischen Suko und John Sinclair ahnte, sodass es dem Chinesen gelang, sie zu bluffen. Er gab sich als Rauschgifthändler aus, als ein Konkurrent von Al Astor.
Das nahm man ihm auch ab.
Dann bekamen sie Besuch. Ein Wagen der Marke Citroen rollte auf den Burghof, und zwei Männer stiegen aus.
Suko hatte beide noch nie gesehen.
Während Jane noch immer von Al Astor bedroht wurde, schaute sich der Chinese die Kerle an.
Einer war etwas untersetzt und trug auf der Oberlippe ein kleines Bärtchen. Sein Blick wieselte von einem zum anderen, und er sah aus, als hätte ihn die Szene völlig aus dem Konzept gebracht.
Der zweite Mann erinnerte Suko an einen Südländer. Dunkler Teint, Haare wie Kohle, ein zynisch verzogener Mund – und die Hand in Nähe der Waffe.
»Was ist hier los?«, fragte der mit dem Schnäuzer. Er schaute die blonde Silva dabei an. Wahrscheinlich akzeptierte er sie als Chefin.
»Wir hatten eine kleine Auseinandersetzung, Roland.«
»Wieso?« Die Frage stellte der Schwarzhaarige.
»Halt dich daraus, Paretti.«
»Langsam, Foucert, es geht auch um mein Geld.«
»Ja, das weiß ich.« Roland Foucert, hauptberuflich Rektor eines Internats, schüttelte wütend den Kopf. »Es wird ja alles klargehen oder täusche ich mich da?«
»Du täuschst dich nicht«, erwiderte die Blonde.
»Prima, dann erzähl mal.«
»Der Chink und die Süße sind Konkurrenten von uns. Sie wollten uns den Stoff abnehmen.«
Foucert lachte. »Wirklich?«
»Sie sagen es.«
Da drehte sich der Mann um. Er schaute Suko an. Seine Nasenflügel blähten sich, die Mundwinkel bekamen einen Zug nach unten. »Wer bist du?«
»Ein Geschäftsmann.«
Foucert nickte. »Freut mich. Aber es freut mich weniger, dass du dich in meine Geschäfte mischst. Da werde ich dir gleich mal einen kleinen Denkzettel verpassen.« Er griff unter seine Jacke und holte einen Metallstab hervor, der an seinem Ende einen Gummigriff besaß. »Pro dummer Antwort einen Schlag«, sagte er, »wie gefällt dir das, du mieser, gelber Bastard?«
Suko hob die Schultern.
Noch im gleichen Augenblick kassierte er den ersten Treffer. Es war kein harter Hieb, nur ein Streicheln, doch das hatte es in sich, denn der kurze Stock mit dem Gummigriff war elektrisch aufgeladen, und Suko spürte den Stromstoß bis in die Zehenspitzen.
»War es schön, Bastard?«, zischte Foucert.
»Gar nicht. Behandeln Sie Ihre Schülerinnen auch immer so, Meister?«
»Wenn’s sein muss.« Da bekam Suko den nächsten Hieb.
Hart presste der Chinese die Lippen zusammen. Kein Wort drang aus seinem Mund.
»Und jetzt zu den Fragen, Gelber? Was hast du hier gewollt?«
»Den Stoff.«
»Wer gibt dir das Recht, ihn dir zu nehmen?«
»Ich selbst.«
»Das ist meine Domäne. Wie bist du überhaupt darauf gekommen, dass hier Stoff zu holen ist.«
»Ich habe es erfahren!« Im nächsten Augenblick krümmte Suko sich zusammen. Der Schlag hatte ihn gegen die Hüfte getroffen. Diesmal mit stärkerer Dosis.
Foucert trat zu.
Der Schuh hätte Sukos Gesicht zerdrückt, doch da reagierte der Chinese. Mit einer Hand umfasste er den Knöchel, eine blitzschnelle Drehung, und Foucert lag auf dem Boden. Er fiel mit dem Gesicht zuerst ins Gras. Seine Zähne hackten in den Boden.
Paretti reagierte sofort. Er war ein Meister im Ziehen der Waffe. Plötzlich hielt er einen 45er Smith & Wesson in der Hand, schwenkte seinen Arm über die Kühlerschnauze und schoss.
Die Kugel riss Suko fast das linke Ohr weg. Mitten in der Bewegung erstarrte er.
»Die nächste bekommst du zwischen die Augen, Gelber!«, warnte Paretti. Sein Französisch besaß einen harten rollenden Klang. Wahrscheinlich stammte der Mann aus Italien.
Suko hob die Arme. Sie schmerzten noch immer. »All right, Mann, aber du hättest es auch nicht gern, wenn man dich auf diese Art und Weise kitzelt.«
»Stimmt.« Paretti grinste.
Sein Partner stand inzwischen auf. Gebückt blieb er stehen und schüttelte den Kopf. Von der Seite her schielte er auf Suko. Seinen heimtückischen Schlagstock hielt er noch immer fest.
Und dann explodierte er. Aus dem Stand drosch er zu. Sein Arm wurde lang, Suko hätte ausweichen können, aber da war noch das Mündungsloch, aus dem jeden Augenblick die tödliche Kugel fahren konnte.
Er nahm den Schlag voll.
Suko spürte ihn dicht unter der Kinnspitze, dann schien sein Kopf in tausend Stücke zu zerplatzen.
Wie ein gefällter Baum fiel er um.
»So«, sagte Roland Foucert nur, »das hätten wir!«
»Ist er tot?« Die Stimme der Blonden klang gelangweilt.
Der verbrecherische Schulleiter grinste. »Wenn er ein schwaches Herz hat, ja. Ansonsten wird er überleben.«
»Hoffentlich.«
»Wieso?«
»Weil ich ihn als Opfer ausersehen habe.«
Foucert kraulte seinen Nacken. »Opfer?«
»Ja, um Mitternacht beginnt das Fest. Wenn ihr etwas sehen wollt, dann bleibt ruhig.«
Foucert hob die Schultern. »Na ja, die Bullen sind weg, und dieser Knilch aus England wird sich allein vergnügen.«
Silvas Augen verengten sich. Jetzt glichen sie noch mehr denen von Raubtieren. »Was heißt hier Bullen und Knilch aus England?«
»Eine Schülerin ist umgebracht worden.« Foucert deutete auf die Wölfe. »Die Leiche sah aus, als wären deine Tierchen die Mörder. Aber das kann nicht angehen. Ich kann viel ertragen, aber das war zu viel. Wirklich.«
»Hat man denn den Täter?«
»Nein. Vielleicht ein Irrer.«
Da lachte Silva. »Das glaube ich nicht, aber mit den Wölfen, mein Lieber, liegst du gar nicht so verkehrt. Es ist wirklich alles ein tolles Zusammentreffen. Du als Dealer, der alte Familienfluch, das wird die Nacht der heulenden Wölfe.«
»Verstehe ich nicht.«
»Wirst du noch, mein Junge. Ganz sicher sogar. Aber da ist etwas anderes. Dieser Mann aus England, was hat es mit dem auf sich?«
»Irgendso ein Typ, der sich unser Internat anschauen will. Eigentlich harmlos.«
»Wie sieht er aus?«
»Ziemlich groß. Blonde Haare.«
»Und die Augen?«
»Grau bis blau. So genau habe ich ihn mir auch nicht angesehen.«
»Wie heißt er?«, wollte Silva wissen.
»John Sinclair!«
»Verdammt, das ist er!« Die Blonde stampfte mit dem rechten Fuß hart auf. »Das ist der Typ von der Fähre. Hier braut sich etwas zusammen, Freunde. Es ist gut, dass ihr hier seid. Man kann keinem mehr trauen.«
»Rechnest du mit einer Gefahr?«
»Möglich.«
»Ich muss aus dem Spiel bleiben«, sagte Foucert, »denk an meine Stellung.«
»Keine Angst, in der nächsten Nacht wird sich alles entscheiden, glaub mir.«
»Da bin ich gespannt. Und...




