E-Book, Deutsch, Band 0345, 448 Seiten
Reihe: Julia Extra
Darcy / Jump / Reid Julia Extra Band 345
1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-86494-169-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Tag und Nacht in deinen Armen / Komm mit mir nach Griechenland! / ... und morgen früh verheiratet / Verratene Leidenschaft /
E-Book, Deutsch, Band 0345, 448 Seiten
Reihe: Julia Extra
ISBN: 978-3-86494-169-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Tag und Nacht in deinen Armen von LAWRENCE, KIM
Streik auf dem Flughafen in Madrid! Und nun? Megan ist ratlos - da läuft sie Emilio Rios über den Weg. Der beste Freund ihres Bruders bringt sie in sein Apartment, wo Megan die süßesten 24 Stunden ihres Lebens verbringt. Doch bald muss sie abfliegen - oder soll sie für immer bleiben?
Komm mit mir nach Griechenland! von REID, MICHELLE
Sie - eine reiche Erbin? Zoe kann es kaum glauben! Doch Anton Pallis' Augen lügen nicht, als er ihr die Neuigkeit in London eröffnet. Und genauso wenig sein Mund, als er sie mit einem heißen Kuss von einer gemeinsamen Zukunft in Griechenland überzeugen will ...
... und morgen früh verheiratet von JUMP, SHIRLEY
Carter Matthews ist noch viel gefährlicher als sein Ruf, findet Daphne. Aber für ein Sonderprojekt muss sie mit dem berüchtigten Playboy zusammenarbeiten, und dabei entdeckt sie eine ganz neue Seite an ihm. Besonders, als er ihr spontan einen Antrag macht ...
Verratene Leidenschaft von DARCY, EMMA
Immer wieder freitags lädt Jake die bezaubernde Laura in ein angesagtes Sterne-Restaurant ein, und danach gehört die Nacht nur der Leidenschaft. Trotzdem fragt Jake sich, ob er nicht den größten Fehler seines Lebens begeht. Denn Laura ist die Tochter seines ärgsten Feindes ...
Emma Darcy ist das Pseudonym des Autoren-Ehepaars Frank und Wendy Brennan. Gemeinsam haben die beiden über 100 Romane geschrieben, die insgesamt mehr als 60 Millionen Mal verkauft wurden. Frank und Wendy lernten sich in ihrer Heimat Australien kennen. Wendy studierte dort Englisch und Französisch, kurzzeitig interessierte sie sich sogar für Informatik, doch als sie ihren Mann Frank kennen lernte, war es um sie geschehen: Sie gab das Studium auf, um mit Frank die Welt zu bereisen. Nach der Geburt ihrer Söhne ließen sich die beiden in New South Wales nieder. Frank machte sich als Geschäftsmann selbständig, und Wendy beschloss, ein Buch zu schreiben. Sie entschied sich, dass ihr erstes Werk ein Liebesroman sein sollte. 'Ich dachte mir, das kann doch nicht so schwer sein', erinnert sich Wendy. 'Aber bald schon musste ich bemerken: Irrtum, nichts ist schwieriger, als einen guten Liebesroman zu schreiben.' Also begann Wendy damit, Nacht für Nacht Romances zu lesen. Frank lag neben ihr im Bett und hörte sich geduldig Wendys Gedanken zu Handlung und Figuren an. Bis er eines Nachts selbst zu einem Roman griff. Von da ab arbeiteten Frank und Wendy als Team. Und dies sehr erfolgreich. Bereits ihr erster gemeinsamer Roman wurde von einem Verlag angenommen. Und seit jenem Tag vergrößert sich die Fan-Gemeinde von Emma Darcy mit jeder neuen Liebesgeschichte.
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1. KAPITEL
Die Telefone auf seinem Schreibtisch klingelten unablässig. Anton Pallis bedachte sie nur mit einem gereizten Blick. Jeder von Rang und Namen in der Finanzwelt wollte wissen, wie sich der Tod von Leander Kanellis auswirken würde.
Anton hatte die Leitung von Kanellis Intracom schon vor zwei Jahren übernommen – zumindest inoffiziell. Seit der alte Kanellis sich aus gesundheitlichen Gründen auf seine Privatinsel zurückgezogen hatte, besaß Anton den als sicher geltenden Führungsanspruch.
Zum Glück war noch nichts über Theos schwere Erkrankung herausgekommen. Sollte dies bekannt werden, würde das den Kanellis-Aktien nicht guttun. Deshalb hatte Anton das Gerücht nicht zerstreut, er sei Theos Erbe und seit seinem zehnten Lebensjahr für die Nachfolge auf dem Chefsessel gedrillt worden. In Wahrheit waren Theo und Anton nicht einmal verwandt. Der alte Kanellis hatte sich nur um Antons Ausbildung gekümmert und dessen Vermögen an der Pallis Group verwaltet, bis er alt genug war, das Ruder selbst zu übernehmen.
Anton erinnerte sich nur vage an Leander Kanellis. Mit achtzehn war der junge Mann vor einer arrangierten Ehe geflohen, und bis heute hatte man nichts mehr von ihm gehört. Und es waren auch nicht die Schlagzeilen über den Tod des armen Kerls, die für den Aufruhr an der Börse sorgten, sondern die Tatsache, dass der Mann eine Familie hinterlassen hatte: legitime Kanellis-Erben.
Anton nahm die Zeitung und betrachtete das Foto, das ein ehrgeiziger Jungreporter irgendwo ausgegraben hatte – so groß, dunkel und attraktiv wie Leander musste auch Theo in jungen Jahren ausgesehen haben.
Leander lachte glücklich in die Kamera. Er hielt zwei Frauen im Arm: beides hellhäutige Blondinen. Leanders Frau strahlte stille Schönheit aus. Kein Wunder, dass die Ehe über dreiundzwanzig Jahre allen Entbehrungen getrotzt hatte – verglichen mit dem, was sie hätten haben können, wenn Theo nicht …
Hier brach Anton den Gedankengang abrupt ab. Sein Magen verkrampfte sich mit einem bis dato unbekannten Gefühl – Schuld. Seit seinem zehnten Lebensjahr hatte er alles erhalten, was Theos enormer Reichtum bieten konnte, während diese Menschen hier auf dem Foto …
Wieder hielt er sich vom Grübeln ab. Noch war er nicht bereit, sich damit zu beschäftigen. Lieber dachte er über den glücklichen Gesichtsausdruck nach. Wenn es etwas gab, das Theos Sohn ihm offensichtlich vorausgehabt hatte, dann war es das Empfinden von Glück – es war in den Augen der drei Menschen auf dem Foto zu sehen. Glück hatte Anton nicht oft erfahren.
Er lenkte den Blick auf das Mädchen, das Leander an seine andere Seite drückte. Zoe Kanellis konnte auf diesem Foto nicht älter als sechzehn sein, aber alles deutete bereits darauf hin, dass sie eine Schönheit werden würde. Sie hatte das gleiche goldblonde Haar und die gleichen blauen Augen wie ihre Mutter.
Da war auch noch ein zweites Foto abgedruckt: Leanders jetzt zweiundzwanzigjährige Tochter, wie sie das Krankenhaus verließ und das jüngste Mitglied der Familie beschützend im Arm hielt. Entsetzen und Trauer hatten das Glück aus ihrem Blick vertrieben. Sie sah blass aus, dünn und mitgenommen.
Die Schlagzeile lautete: Zoe Kanellis holt ihren neugeborenen Bruder aus der Klinik. Die Zweiundzwanzigjährige war an der Universität in Manchester, als ihre Eltern bei einem Autounfall ums Leben kamen. Leander Kanellis starb noch am Unfallort, seine Frau Laura lebte gerade lange genug, um das Baby zur Welt zu bringen. Die Tragödie ereignete sich …
Ein vorsichtiges Klopfen an seiner Tür ließ Anton aufblicken. Seine Sekretärin Ruby steckte den Kopf zur Tür herein. „Was ist?“, fragte er knapp.
„Entschuldigen Sie die Störung.“ Sie warf einen Blick auf die noch immer klingelnden Telefone. „Theo Kanellis ist in meiner Leitung und will unbedingt mit Ihnen sprechen.“
Anton unterdrückte einen Fluch, als er die Zeitung ablegte. Einen Moment lang überlegte er ernsthaft, ob er sich verleugnen lassen sollte.
„Stellen Sie ihn durch.“ Anton ging um den Schreibtisch herum, setzte sich wieder und wartete darauf, dass Ruby ihn mit Theo verband. Zum Teufel, er wusste genau, was jetzt kommen würde.
„Kalispera, Theo“, grüßte er nüchtern.
„Ich will den Jungen!“, donnerte Theo Kanellis’ Stimme ohne jegliche Einleitung in sein Ohr. „Anton, hol mir meinen Enkel her!“
„Ich wusste gar nicht, dass du eine Kanellis bist.“ Mit tellergroßen Augen starrte Susie auf das weltberühmte Logo von Kanellis Intracom auf dem Brief, den Zoe achtlos auf den Küchentisch geworfen hatte.
„Dad hat das Kan gestrichen, als er nach England kam.“ Weil er verhindern wollte, dass ihn sein Tyrann von einem Vater findet und nach Griechenland zurückzerrt, damit er seine Pflicht erfüllen muss! Laut sagte Zoe nur: „Er hielt Ellis hier in England für einfacher.“
Susie konnte es noch immer nicht glauben. „Und du hast es immer gewusst?“
Zoe nickte. „Der Name steht auf meiner Geburtsurkunde.“
Und jetzt stand er auch auf Tobys Geburtsurkunde. Tränen schossen ihr in die Augen, als sie daran dachte, auf welchen Urkunden sie den Namen noch gelesen hatte – auf zwei Sterbeurkunden.
„Der Name ist unwichtig.“ Susie drückte Zoes Finger. „Ich hätte nichts sagen sollen.“
„Du musst dich nicht entschuldigen. Der Name springt einem schließlich von jedem Zeitungsstand entgegen, weil irgendein Reporter von irgendeinem Schmierblatt ehrgeizig genug gewesen ist, um die alte Geschichte auszugraben. Vermutlich wird er bald bei einer der großen Tageszeitungen arbeiten, weil er auf eine solche Story gestoßen ist!“
„Irgendwie komisch.“ Susie sah sich in der gemütlichen großen Wohnküche um. „Da wohnst du die ganze Zeit neben mir in diesem einfachen Haus im Londoner Bezirk Islington und bist eigentlich die Enkelin eines stinkreichen griechischen Tycoons!“
„Glaub jetzt nicht, das wäre wie im Märchen.“ Zoe stand auf und trug die Kaffeebecher zum Spülbecken. „Zu Theo Kanellis“, sie weigerte sich, das Wort Großvater auch nur zu denken, „habe ich keinerlei Beziehung.“
„In dem Brief steht aber etwas anderes“, merkte Susie an. „Er will dich kennenlernen.“
„Doch nicht mich, sondern Toby.“
Mit verschränkten Armen drehte Zoe sich zu Susie um. Ihr war nicht bewusst, dass sie damit betonte, wie dünn sie in den letzten Wochen geworden war. Ihr Haar, sonst seidig strahlend, hatte den Glanz verloren. Es war zu einem schlichten Pferdeschwanz zusammengebunden, was die dunklen Augenringe in ihrem schmal gewordenen Gesicht umso mehr betonte.
„Dieser schreckliche Mann hat den eigenen Sohn enterbt! Meine Mutter existierte für ihn nicht, genauso wenig wie ich. Er sucht nur deshalb plötzlich Kontakt, weil die Medienberichte ihn dazu zwingen. Vermutlich will er jetzt bei Toby nachholen, was ihm bei meinem Vater nicht gelungen ist.“ Vergeblich versuchte Zoe, nicht zu schluchzen. „Theo Kanellis ist ein kalter und herzloser alter Despot! Und er wird Toby niemals in die Finger kriegen!“
„Wow“, murmelte Susie nach diesem Ausbruch, „das liegt dir aber schwer im Magen, oder?“
Und ob, schwer ist der richtige Ausdruck, dachte Zoe verbittert. Mit nur minimaler Unterstützung von seinem hartherzigen Vater hätte ihr Vater vielleicht nicht stundenlang an einem alten Sportwagen herumschrauben müssen, um ihn fahrtüchtig zu halten. Den Wagen hatte ihr Vater damals mit nach England gebracht, als er vor einer Ehe geflohen war, die die Hölle für ihn bedeutet hätte. Erst in den vielen durchweinten Nächten nach dem Unfall der Eltern war ihr bewusst geworden, dass ihr Vater dieses dumme Auto nur deshalb so liebevoll gepflegt hatte, weil es die einzige Verbindung zu seiner Heimat gewesen war. Und wenn der alte Mann etwas nachgiebiger gewesen wäre, hätten ihre Eltern vielleicht in einem neueren Modell zur Geburtsklinik fahren können – in einem Modell, das den heutigen Sicherheitsstandards entsprach und den Zusammenstoß überstanden hätte. Dann könnten ihre Eltern heute vielleicht noch leben, und sie könnte weiterstudieren. Dem kleinen Jungen, der oben in dem mit solcher Liebe und Sorgfalt eingerichteten Kinderzimmer schlief, wären nicht die liebevollsten Eltern geraubt worden, die man sich vorstellen konnte.
Wow. Genau.
„Hier steht, ein Vertreter wird dich in seinem Auftrag aufsuchen.“ Susie hatte sich den Brief noch einmal vorgenommen. „Und zwar … heute Vormittag um halb zwölf!“
Natürlich … Theo Kanellis schickt jemanden, denn er selbst will mit so etwas nicht belästigt werden!
„Dann müsste er jede Minute hier sein.“
Zoe erwartete nur ein weiteres Gesicht in einer endlosen Reihe von Leuten, die während der letzten drei Wochen in ihrem Elternhaus ein und aus gegangen waren. Ärzte, Hebammen, Mitarbeiter des Sozialamts, Leute von mindestens hundert verschiedenen Abteilungen des Jugendamts – alle hatten sich überzeugen wollen, dass Zoe sich wirklich um den kleinen Bruder kümmern konnte.
Dann waren da noch die Leute vom Beerdigungsinstitut gewesen. Sie hatten sich mit getragenen Mienen bei der Tochter des Hauses nach den Arrangements für die Trauerfeier erkundigt.
Besagte Trauerfeier hatte übrigens vor drei...




